Sinnhaftigkeit von Religionsunterricht in der Schule (aus: Katholischer Religionsunterricht)

  • katholisch geprägt? NRW? na, vielleicht Münster und Paderborn, aber sonst...
    ..."katholisch geprägt" heutzutage wohl am ehesten Bayern... ich weiß wieso ich da nicht leben könnte.


    @CDL - EBEN! Dieser "konfessionelle" Unterricht ist mMn nicht im Sinne der SuS und einer zeitgemäßen Bildung und Sozialisation. Ich habe in meiner eigenen Laufbahn genau einen Religionslehrer gehabt, der mMn sinnvollen Unterricht gemacht hat. Ein Jahr lang. Ansonsten - alles Vollkatastrophen, und als ich mich dann endlich abmelden konnte hab ich das auch getan... Philosophie war wunderbar.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • @Miss Jones : Was individuelle Erfahrungen mit Religionsunterricht versus Ethik (oder Philosophie) anbelangt bin ich völlig bei dir. Zumindest ab der Mittelstufe, habe ich den Religionsunterricht -leider- als sinnbefreit empfunden (in GS und Unterstufe fand ich es ehrlich gesagt immer ganz nett, weil wir die meiste Zeit über Lieder aus dem Gesangbuch gesungen oder Bilder gemalt haben). Angesichts der Bevölkerungszusammensetzung gibt es mit Sicherheit auch einige Orte in Deutschland, in dem man viel mehr Familien abholen und einbinden kann durch einen konfessionsübergreifenden Unterricht für alle SuS. Bei uns hier im Schwarzwald sind sehr sehr viele Kinder katholisch getauft und auch entsprechend geprägt (wie mir im GK-Unterricht immer mal wieder klar wird). Ich sehe nicht, wie man mit solch einer Agenda bei uns Wahlen gewinnen könnte als Politiker. Bei uns wäre bereits Ethikunterricht für alle SuS die nicht am Religionsunterricht teilnehmen oder an einigen Stadtschulen islamischer Religionsunterricht ein echter Fortschritt. Für beides fehlen sowohl ausreichend Lehrer als auch - wenn es um die Implementierung in allen Klassenstufen geht- entsprechender politischer und gesamtgesellschaftlicher Wille. Die BL ticken eben doch sehr unterschiedlich, was man bei solch einer Debatte nicht vergessen darf. Was für NRW sehr sinnvoll und durchsetzbar scheinen mag, ist in BaWü oder Bayern unter Umständen kaum denkbar.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • 1. Religionsunterricht ist schon mehr als die reine kognitive Vermittlung der Inhalte der Religionsgemeinschaften. Niemand käme auf die Idee im Musikunterricht nur Musiktheorie oder in Sport nur Sporttheorie zu unterrichten. Religionsunterricht vermittelt auch religiöse Rituale und Handlungen ...

    Es käme aber auch niemand auf die Idee, "Homöopathie" als Schulfach zu etablieren, weil nur von jemandem, der Globuli als hilfreich erlebt hat, diese Gefühle "vernünftig" weitergeben werden können.


    Darüber "reden zu können" schließt mitein, dass man religiöse Erfahrungen gemacht hat.

    Ist das wirklich so? Und wenn, macht man derlei Erfahrungen im Religionsunterricht?


    Sachsen bietet jetzt jüdischen Religionsunterricht an, der natürlich auch von nichtjüdischen Kindern besucht werden könnte. Ich bin gespannt, wie viele nichtjüdische Familien davon Gebrauch machen werden und wie viele sich weiterhin für Ethik entscheiden. Interessant fänd ich auch zu erfahren, was muslimische Familien davon halten, dass es nach wie vor keinen Islamunterricht gibt.


    Schule sollte ein Ort der Wissensvermittlung sein, an Erkenntnissen der Menschheit orientiert, ohne religiöse Trennung schon ab Klasse 1. Dazu gehören durchaus kulturelle Erfahrungen und z.B. sowas Unfassbares wie die Ästhetik von Musik und von mir aus gerne sowas wie ein Fach "Glück" in dem möglicherweise auch meditiert wird. Dazu gehören meiner Meinung nach aber keine trennenden Rituale, trennende Gottheiten und schon gar nicht das Warmhalten längst überholter Gesetze und Moralvorstellungen.

  • Religionsunterricht, egal ob christlich, jüdisch, muslimisch etc., hat nichts an staatlichen oder kommunalen Schulen zu suchen.


    Ich hoffe, dass dies bald realisiert wird und ein gemeinsamer Ethik/Philosophie/Religionswissenschaften Unterricht angeboten werden kann, welcher vollkommen gelöst von jeglicher Kirche etc. ist.

  • Es käme aber auch niemand auf die Idee, "Homöopathie" als Schulfach zu etablieren, weil nur von jemandem, der Globuli als hilfreich erlebt hat, diese Gefühle "vernünftig" weitergeben werden können.

    Ich stehe grad auf dem Schlauch : Was hat MeadowSleepers Argumentation mit Globuli zu tun außer das man ihnen nachsagt ihre Wirkung beruhe auf Glauben, um den es beim Thema Religionsunterricht mit geht?

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  • Es käme aber auch niemand auf die Idee, "Homöopathie" als Schulfach zu etablieren, weil nur von jemandem, der Globuli als hilfreich erlebt hat, diese Gefühle "vernünftig" weitergeben werden können.

    Ist das wirklich so? Und wenn, macht man derlei Erfahrungen im Religionsunterricht?
    Sachsen bietet jetzt jüdischen Religionsunterricht an, der natürlich auch von nichtjüdischen Kindern besucht werden könnte. Ich bin gespannt, wie viele nichtjüdische Familien davon Gebrauch machen werden und wie viele sich weiterhin für Ethik entscheiden. Interessant fänd ich auch zu erfahren, was muslimische Familien davon halten, dass es nach wie vor keinen Islamunterricht gibt.


    Schule sollte ein Ort der Wissensvermittlung sein, an Erkenntnissen der Menschheit orientiert, ohne religiöse Trennung schon ab Klasse 1. Dazu gehören durchaus kulturelle Erfahrungen und z.B. sowas Unfassbares wie die Ästhetik von Musik und von mir aus gerne sowas wie ein Fach "Glück" in dem möglicherweise auch meditiert wird. Dazu gehören meiner Meinung nach aber keine trennenden Rituale, trennende Gottheiten und schon gar nicht das Warmhalten längst überholter Gesetze und Moralvorstellungen.

    Ich bin etwas erstaunt, denn das Beispiel mit der Homöopathie passt so gar nicht. Es ging hier um die Frage nach einem konfessionellen RU oder um Religionswissenschaften, nicht um die Religion allgemein. (Ich vermute mal, der Vergleich mit der Homöopathie ist einfach ein Versuch Religion zum vermeintlichen Aberglauben zu erklären. Aber diese Diskussion wollte ich gar nicht eröffnen. Übrigens: Wenn Homöopathie und Religion gleichgesetzt wird, sagt das zwar vieles aus, aber nichts, was zur Diskussion passt.)
    Vielleicht nochmal zur Verdeutlichung: Religionsunterricht sieht nicht so aus, dass ich den Schüler*innen von "tollen Gefühlen" berichte, wenn ich den Gottesdienst besuche, sondern dass ich authentisch gemeinsam mit ihnen religiöse Erfahrungen machen und religiöse Handlungen vollziehen und darüber sprechen, diskutieren und dies kritisieren kann. Und solche Dinge müssen authentisch von einem Mitglied der Glaubensgemeinschaft gemacht werden und können eben nicht geschauspielert werden oder theoretisch gezeigt werden. Auch deswegen lädt ein guter Religionsunterricht auch immer Vertreter anderer Religionen ein um den Schülern authentische Glaubensbiographien zu zeigen. Ich kann ihnen viel über den Buddhismus erzählen: Einen wirklichen Mehrwert haben sie dann, wenn sie einen Buddhisten treffen und er ihnen das theoretische Wissen (dass ich ihnen vermittelt habe) auslegt, aufzeigt und evtl. mich sogar korrigiert.


    Natürlich muss man religiöse Erfahrungen machen um mitreden und um positiv oder negativ darüber urteilen zu können. Ansonsten bleibt es bei Vorurteilen und Oberflächlichkeiten. Ob das ein Religionsunterricht macht und schafft, ist eine ganze andere Frage. Aber es muss das zentrale Anliegen eines modernen Religionsunterrichtes sein. Und so versteht er sich inzwischen auch, eben nicht als Indoktrierung, sondern dass Schüler und Schülerinnen mit ihrer und anderer Religiösität umgehen lernen.


    Das Beispiel mit dem jüdischen Religionsunterricht verstehe ich ebenso nicht. Was soll daran falsch sein? Im übrigen gibt es bereits Modellversuche für Islamunterricht, nur scheitert der oftmals nicht am Staat und am politischen Willen. Er wäre aber definitiv wichtig.


    Es soll keine trennenden Rituale geben? (In welcher Schule ist denn das möglich? Schade übrigens dann um die ganzen Fußballvereine, denn deren "trennenden Rituale" füllen vor jedem Fußballspiel die Stadien.) Es darf keine trennenden Gottesbilder geben? Dann sind sie aber, sobald sie sich außerhalb der Schule befinden, in unserer Gesellschaft aufgeschmissen.


    Wäre es nicht einfacher und erstrebenswerter, wenn wir versuchen würden, Schüler und Schülerinnen darin kompetent zu machen, eine gewisse Vielfalt und Unterschiedlichkeit auch aushalten zu können? (Übrigens ist die Zusammenarbeit an meiner Schule zwischen den drei Fachschaften KR, ER und Ethik sehr gut und wir haben viele gemeinsame Projekte. Die Trennung steht also sicherlich nicht im Mittelpunkt.)

  • Ich bin etwas erstaunt, denn das Beispiel mit der Homöopathie passt so gar nicht. Es ging hier um die Frage nach einem konfessionellen RU oder um Religionswissenschaften, nicht um die Religion allgemein.

    Es ging um "religiöse Rituale" Und Leute, die Kindern vorleben, wie man "vernünftig glaubt". Du ziehst hier Parallelen zu Musik und Sport, wo es keine Parallelen gibt. Musik und Sport sind im Gegensatz zu Religion Wissenschaften. Genauso wie es Religionswissenschaften gibt.



    Einen wirklichen Mehrwert haben sie dann, wenn sie einen Buddhisten treffen und er ihnen das theoretische Wissen (dass ich ihnen vermittelt habe) auslegt, aufzeigt und evtl. mich sogar korrigiert.

    Wen wegen was wie korrigieren? Ob die eine Religion richtiger ist als die andere? Oder ob du was Falsches erzählt hast?



    Es soll keine trennenden Rituale geben? (In welcher Schule ist denn das möglich? Schade übrigens dann um die ganzen Fußballvereine, denn deren "trennenden Rituale" füllen vor jedem Fußballspiel die Stadien.)

    ööööhm, diesen Vergleich wolltest du vermutlich nicht wirklich ziehen ;)

    Wäre es nicht einfacher und erstrebenswerter, wenn wir versuchen würden, Schüler und Schülerinnen darin kompetent zu machen, eine gewisse Vielfalt und Unterschiedlichkeit auch aushalten zu können?

    Jepp, und auch dazu braucht es keine Kirchgänge, spirituelle Erfahrungen und Glaubensgefühle in der Schule.

  • Ist immer wieder schön zu sehen, wie unsere Taliban-Atheisten ungefragt jeden Thread zum Religionsunterricht hijacken, mit voller Unterstützung der Moderation.


    Ontopic: Die Voraussetzungen für die Missio Canonica sind:

    • 1. und 2. Staatsexamen
    • Taufe, Erstkommunion und Firmung
    • aktive Teilnahme am kirchlichen Leben (üblicherweise bescheinigt durch ein pfarramtliches Zeugnis)
    • persönliche Lebensführung in Übereinstimmung mit kirchlichen Grundsätzen (das wird je nach Bistum unterschiedlich restriktiv gehandhabt)

    Wenn deine Kollegin also getauft ist (es gibt keine evangelische Taufe, entweder man ist getauft oder nicht), danach zur katholischen Kirche gewechselt und gefirmt worden ist, spricht nichts dagegen, dass sie katholischen Religionsunterricht erteilt. Wenn sie immer noch evangelisch ist (Punkt 3 und 4 beziehen sich auf katholische Gemeinden und Grundsätze), wird sie keine Missio Canonica erhalten, das ist in keinem Bistum zulässig.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Darf sie den als „Evangelin“ katholische Religion unterrichten. Mich persönlich es, da ich es sonst so kenne, das man ein Bekenntnis zum katholischen Glauben haben muss

    Diese etwas unvollständige Anfrage des Kollegen Nuoni, der sich extra dafür hier angemeldet hat, wurde bereits mehrfach beantwortet. Geantwortet hat der TE dann aber nicht mehr, insofern scheint sich die Ausgangsfrage erledigt zu haben.


    Edit: Ich bin weder militant noch behauptete ich, Atheistin zu sein. Aber allein dass man eine Taufe braucht, um in einer Schule unterrichten zu dürfen, das bereitet mir tatsächlich Unbehagen. Peacezeichen ist Beamten verboten aber Kreuz am Hals okay? Find ich überdenkenswert.

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Die hier schreibenden Atheisten als „Taliban“ zu bezeichnen ist schon ziemlich daneben und außerdem unchristlich. Sie propagieren ja lediglich einen sachlichen Religionsunterricht und keine religiöse Unterweisung in der Schule. Letztere hat durch entsprechende Glaubensgemeinschaften stattzufinden, wie es ja auch im Kommunion-, Konfirmationsunterricht geschieht. Bei den Muslimen vermute ich mal ebensolches.
    Ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre, auch die religiöse Unterweisung gänzlich in der Schule stattfinden zu lassen, damit keine „schädlichen“ Positionen vertreten werden, steht noch auf einem anderen Blatt.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Die hier schreibenden Atheisten als „Taliban“ zu bezeichnen ist schon ziemlich daneben

    In der Tat.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Es ging um "religiöse Rituale" Und Leute, die Kindern vorleben, wie man "vernünftig glaubt". Du ziehst hier Parallelen zu Musik und Sport, wo es keine Parallelen gibt. Musik und Sport sind im Gegensatz zu Religion Wissenschaften. Genauso wie es Religionswissenschaften gibt.

    Musikwissenschaft ist Wissenschaft. Musik ist mehr. Sportwissenschaft ist Wissenschaft. Sport ist mehr. Und in der Schule wird mehr als Musikwissenschaft und Sportwissenschaft vermittelt. Der Vergleich mit Religion ist daher sehr passend! (Man könnte nun auch wissenschaftstheoretisch auch gut begründen, warum Theologie eine Wissenschaft ist, aber das Fass machen wir mal lieber nicht auf.) Übrigens sind in Bayern Musik und Sport nichtwissenschaftliche Fächer und Religion ein wissenschaftliches Fach an der Schule. ;) Sorry, aber das konnte ich mir nicht verkneifen.



    Wen wegen was wie korrigieren? Ob die eine Religion richtiger ist als die andere? Oder ob du was Falsches erzählt hast?

    Weil es in unserer Welt nunmal unterschiedliche Weltanschauungen gibt und die Schüler auch das Recht haben, andere Religionen authentisch dargestellt zu bekommen. Und ja, ich als Nichtbuddhist kann den Buddhismus nicht völlig darstellen. Indem ich mich nur auf die theoretische Seite konzentriere, verfälsche ich die Religion möglicherweise (natürlich unbeabsichtigt). Hier muss ich von einem Buddhisten korrigiert werden.



    ööööhm, diesen Vergleich wolltest du vermutlich nicht wirklich ziehen

    Doch wollte ich unbedingt. Denk mal darüber nach!



    Jepp, und auch dazu braucht es keine Kirchgänge, spirituelle Erfahrungen und Glaubensgefühle in der Schule.

    Dann bleibt jedes religiöses Urteil von Schüler*innen oberflächlich. Schade, dass meine anderen Argumente keine Beachtung gefunden haben.


    Den missionarischen Eifer gegen den Religionsunterricht finde ich schon erstaunlich. Wie gesagt, da werden wir uns nicht gegenseitig überzeugen und das muss auch nicht sein. Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass es auch Argumente für den konfessionellen oder konfessionsgebundenen Religionsunterricht gibt.

  • "kennenlernen" dürfen sollten die SuS die verschiedenen Religionen mMn durchaus.
    Nur eben alle.
    Und schon gar nicht von übereifrigem "Bodenpersonal", das dann mal wieder den eigenen Sermon als den "einzig wahren" darstellt, und, sorry, das passiert leider doch allzu oft...


    btw... Kreuze... ja, darf frau tragen, man wohl auch, diese Frau trägt Triskele, und da sollte mal jemand was gegen haben...


    Ansonsten, wenn so diverse Dinge "aufgrund von religiösen Bräuchen" gestattet werden (sollen), habe ich immer noch den hier im Hinterkopf:



    ...wenn das so käme, zieh ich das durch. Schwör ich euch.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • unsere Taliban-Atheisten

    So, Butter bei die Fische. Was soll das ein?Und wer soll das sein. Beachte bitte, dass die Taliban sich durch ein hohes Maß an Gewaltbereitschaft, Destruktivität und Sadismus sowie ein geringes Maß an Toleran auszeichnen. Wem der Diskussionteilnehmer attestierst du derlei?


    Oder ging es mal wieder nur darum, einen Furz zu lassen, um dann zu meckern, dass es stinke?



    hijacken

    Für mich sieht's eher so aus, als wenn der Hijacker ein unverbesserlicher Pöbelhannes ist, der seine Aversion gegen sachliche Auseinandersetzungen mal wieder nicht im Zaum halten kann.


    Und ansonsten: Challenge accepted.

  • Und schon gar nicht von übereifrigem "Bodenpersonal", das dann mal wieder den eigenen Sermon als den "einzig wahren" darstellt, und, sorry, das passiert leider doch allzu oft...

    Darf ich nach der Quelle dieser Behauptung fragen? Nun muss ich berufsbedingt relativ viel (gerade bei jungen Religionslehrer*innen) hospitieren und kann diese Erfahrung nicht bestätigen.

  • Darf ich nach der Quelle dieser Behauptung fragen?

    Klar darfst du. Persönliche Erfahrung, und das mehrfach (also der einzelne, der nicht so war, war die löbliche Ausnahme).
    Natürlich ist das subjektiv.
    Aber deshalb mMn durchaus nicht falsch.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • Meine Entrüstung über dieses Hijacking bezieht sich auf eine Vielzahl von Threads, wenn gewünscht suche ich das gerne auch heraus. Es werden sachliche Fragen gestellt, die sich auf den Religionsunterricht beziehen und spätestens auf der ersten Seite fängt jemand eine Diskussion über den Sinn von Religionsunterricht an, in dem dieser lächerlich gemacht wird (hier im Thread: Beitrag 6), aber natürlich darf man ein grundgesetzlich legitimiertes Fach als "Dummgelaber" bezeichnen oder es als "Homöopathie" bezeichnen und dafür auch Likes aus der Moderation bekommen. Ich war mehrere Jahre Moderator in diversen Forum, aber in keinem wäre das nicht als Offtopic oder gezielte Provokation durchgegangen (mir fällt nur gerade kein Beispiel ein, wie man Threads zu Computer- oder Rollenspielen so hijacken könnte) und ausgelagert worden.


    Die Taliban sind von ihrem Ursprung her eine extreme Auslegung einer bestimmten islamischen "Schule", die sich vornehmlich in der Unterdrückung anderer Glaubensrichtungen hervorgetan haben. Genau das sehe ich hier auch. Man könnte sich vielleicht auch mal (historisch) überlegen, aus welchem Grund Religionsunterricht an staatlichen Schulen und nicht in Sonntagsschulen stattfinden soll oder warum katholische und evangelische Priester genauso wie Lehrer für Religionslehre ein Staatsexamen machen müssen. Vielleicht stößt man dabei auf Bismarck und den Kulturkampf, vielleicht auch auf aktuelle Probleme mit Koranschulen, vielleicht auch auf die Weimarer Reichsverfassung oder das Grundgesetz.


    Jetzt noch einmal ganz deutlich: Die Bundesrepublik Deutschland ist ein säkularer und kein laizistischer Staat. Das heißt jeder darf Atheist, Katholik, Muslim, Buddhist oder Anhänger des fliegenden Spaghettimonsters sein. Alle als Anstalt des öffentlichen Rechts organisierten Religionsgemeinschaften haben das Recht auf Religionsuntericht in staatlichen Schulen, wenn sich genügend Gläubige dafür bereitfinden. Alle Atheisten haben das Recht darauf bekenntnisfreie Schulen zu gründen ohne Religionsunterricht (wofür es komischerweise in Deutschland kein Angebot gibt, was wirtschaftswissenschaftlich eigentlich nur einen Schluss in Bezug auf die Nachfrageseite zulässt). Niemand hat dagegen das Recht den jeweils anderen ihr Grundrecht (Artikel 1 bis 20 GG) vorzuenthalten und es ist, mit allergrößtem Respekt, doch sehr fragwürdig, wenn Personen die auf den Schutz des Grundgesetzes vereidigt worden sind (sorry für die Angestellten) ihre eigenen Einstellungen über die Grundrechte anderer stellen. Aber ja, das Wort "Taliban" ist hier das Problem... o.O

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  • Klar darfst du. Persönliche Erfahrung, und das mehrfach (also der einzelne, der nicht so war, war die löbliche Ausnahme).
    Natürlich ist das subjektiv.
    Aber deshalb mMn durchaus nicht falsch.

    Solche Erfahrungen tun mir wirklich (!) leid und das darf eigentlich nicht in einem Religionsunterricht heutzutage vorkommen. Das ist dann einfach schlechter RU und dann kann ich die Abneigung tatsächlich verstehen. Die Ausbildung von Religionslehrern (leider nicht immer von Priestern im Schuldienst) und der RU an sich zielt nicht darauf ab, dass man den Schülern die alles erklärende Heilslehre eintrichtert. Mir ist das in der Ausbildung von Religionslehrern sowohl an der Universität, als auch dann im Referendariat sehr wichtig.

  • Ja, das Wort „Taliban“ ist ein Problem, denn es ist verunglimpfend, auch wenn du in allen anderen Punkten Recht hättest. Wenn du „Taliban“ nicht so meintest, dann solltest du es einfach nicht schreiben oder mal eine Entschuldigung loslassen.
    Gleiches gilt natürlich auch für Verunglimpfungen von der anderen Seite, ich habe aber nicht alle Fäden zu diesem bzw. ähnlichen Themen gelesen.
    Nebenbei bin ich durchaus der Meinung, dass es besser wäre, konfessionellen Religionsunterricht (jeder Richtung) durch staatlich ausgebildete Leute an der Schule stattfinden zu lassen, damit möglichst wenig „übereifriges Bodenpersonal“ und möglichst keine Fundamentalisten auf die Kinder und Jugendlichen losgelassen werden. Zusätzlich sollte aber auch Religionswissenschaft unterrichtet werden. Das sollte sich deutlich von der Weitergabe religiöser Überzeugungen unterscheiden

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    2 Mal editiert, zuletzt von MarieJ ()

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