Wer löst Konflikt?

  • Im übrigen, mein Problem ist nicht das neue Projekt, da bin ich gern dabei. Mein Problem ist, wenn keiner mehr Nerven für ein Projekt hat, weil er/sie sich am Panzergrabenzuschaufeln bereits kaputtgeackert (Perfektionskollegen) oder totgelangweilt hat (ich).

  • Ich setze mich übrigens auch für die Rechte von Kollegen ein. Brachte mir das Lorbeeren oder einen Platz im Personalrat?

    Verstehe ich das richtig: Du hast dich für die anderen Kollegen eingesetzt, dann für den PR kandidiert und bist es nicht geworden? Dafür sind andere Kollegen gewählt worden, die sich nicht trauen, sich auch mal gegen die Schulleitung zu stellen? Dann würde ich sagen, der alte Spruch stimmt doch, dass eben jedes Kollegium den PR bekommt, den es verdient.


    Alle Versuche des "bitte, hört doch mal zu, wir gucken uns das sachlich an, aber wenn ihr dann in der Geko den Mund nicht aufbekommt, beschwert euch auch nicht mehr" führte zu einer Kommunikation von "guten Morgen" und ggf. noch "schönen Nachmittag".

    Dabei nicht verbittert zu werden ist gar nicht so leicht.

    Ich kann das gut nachvollziehen. Ich finde es auch zunehmend frustrierend, ständig für das Kollegium Konflikte auszutragen, die zwar auf berechtigten Ansprüchen basieren, mich persönlich aber nicht betreffen, wobei die Kollegen selbst diesen Kampf öffentlich so gar nicht unterstützen. Deshalb versuche ich seit zwei Jahren verstärkt, mein Kollegium durch Information über ihre Rechte zum selbständig handeln zu bringen. Bislang mit mäßigem Erfolg. Immerhin bekommen wir zumindest die Rückmeldung, dass unser Einsatz sehr geschätzt wird.

  • Ich frage mich bei deinen Beiträgen ganz im Ernst immer, ob ich mir wünschen sollte, dich im Kollegium zu haben oder eher nicht.
    Einerseits würde ich mir mehr Kollegen wünschen, die ihre Rechte kennen und diese auch selbstbewusst einfordern.
    Andererseits ist es auch ein wenig erschreckend, wenn Kollegen konsequent nur auf sich selbst achten.

    Nunja, die Mehrheit meiner Kollegen mag mich nicht. 'Ne eigene Meinung finden die oft schon fies, aber die auch noch auszusprechen, geht echt zu weit. Und wenn die Antipathie dann noch auf Gegenseitigkeit beruht, sehe ich nicht, warum ich mich für die Bande irgendwie engagieren sollte.


    Mal nur als Beispiel. In einer Lehrerkonferenz bezog ich Position gegen die Sichtweise der Schulleitung. Als ich den Eindruck hatte, dass ich mit seiner Ansicht alleine stehe, habe ich die Sache auf sich beruhen lassen. Später wurde ich von mehreren Kollegen angesprochen, ich hätte wohl recht gehabt. Nur's Maul aufmachen wollte keiner. Ohne den Eindruck alleine dazustehen, wäre ich an der Sache dran geblieben. Unter die Arschlöcher meinen noch, sie täten mir was Gutes, wenn sie mir, nachdem das Thema durch ist, Recht geben.


    D.h. im Übrigen nicht, dass ich nur an mich denke, das wäre dann doch zu langweilig. Ich habe aber schon oft Kollegen meine Hilfe angeboten, die sie dann nicht haben wollten. Die zogen es vor sich von oben verarschen zu lassen. Was soll man da noch machen? Auf der anderen Seite sind das erwachsene, gebildete Menschen, zu deren Job es gehört, für andere Vernatwortung zu übernehmen. Da darf man auch erwarten, dass sie minimal Verantwortung für sich selbst übernehmen. Wer dabei an seine Grenze stößt hat Unterstützung verdient.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • PS:

    Wenn ich aber merkte, dass jemand versucht mir vor den Koffer zu scheißen, würde ich ihm erklären, dass ich mich von ihm ärgern lasse.

    Hier wollte ich eigentlich "... nicht ärgern lasse." schreiben. Das darf ich aber nicht ändern. Gelobt und gepriesen sei die Forensoftware.


    Aber so hat's auch einen Charme. "Ärgern Sie mich ruhig." im richtigen Tonfall dürfte seine Wirkung auch nicht verfehlen.


    Wichtig ist, dass man sich tatsächlich nicht den Spaß am Job verderben lässt. Ob man das nun mit Zurückgestichel, Eingabenflut und ständigen sachlichen Widersprüchen macht oder in die innere Emigration geht, ist wumpe. Bei zweiterem macht man, was angewiesen wird. Eben so gut, wie man es kann ;- ) Aber nix, wirklich nix, über die dienstlichen Verpflichtungen hinaus. Und wenn einen jemandem um einen Gefallen bittet etc., erklärt, warum man das jetzt nicht macht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • In einer Lehrerkonferenz bezog ich Position gegen die Sichtweise der Schulleitung. Als ich den Eindruck hatte, dass ich mit seiner Ansicht alleine stehe, habe ich die Sache auf sich beruhen lassen. Später wurde ich von mehreren Kollegen angesprochen, ich hätte wohl recht gehabt. Nur's Maul aufmachen wollte keiner. Ohne den Eindruck alleine dazustehen, wäre ich an der Sache dran geblieben. Unter die Arschlöcher meinen noch, sie täten mir was Gutes, wenn sie mir, nachdem das Thema durch ist, Recht geben.

    Dies kommt mir sehr bekannt vor!

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