Konrektor und Unterrichtsausfall

  • Unser Konrektor zieht sich gerne aus dem Unterricht zurück und wird nahezu immer (!) vertreten. Er sitzt dann immer in seinem Büro und erledigt seine „Aufgaben“, manchmal quatscht er mit Kollegen.
    Wie kann das sein ? Keiner traut sich was zu sagen. Kennt ihr Möglichkeiten, etwas zu unternehmen?

  • Laut §68(3) Satz 1 des Schulgesetzes in NRW kann die Lehrerkonferenz über Grundsätze des Vertretungsplans entscheiden. Hier würde ich mal ansetzen und einen Antrag stellen, dass nur Stunden vertreten werden, die aus einem guten Grund ausfallen. Alleine schon die Tatsache, dass das so dermaßen offensichtlich ist und keines Antrags benötigen sollte, dürfte hier eine für den Konrektor sehr unangenehme Diskussion eröffnen.

  • Was ist mit den Eltern? Beschweren die sich nicht? Das ist der beste Punkt, um nachhaltig anzusetzen.

  • Die Eltern unserer SuS sind nicht besonders interessiert - wenn man sie überhaupt mal sieht!
    Das Hauptproblem, warum keiner etwas sagt ist mMn, dass er sofort zickig wird. In der Vergangenheit haben sich schon mal paar Kollegen beschwert - die Folge: schlechtere Stundenpläne, Aufsichten, Unterrichtsverteilung. Sobald man den Mund aufmacht, gibts Konsequenzen.
    Daher ist jeder möglichst still. Ich weiß, dass ich mich nicht anonym beschweren kann, ich will aber auch nicht benachteiligt werden.

  • Was ist mit dem Lehrerrat?
    Wann wird der neu gewählt?

    Der Lehrerrat hat das Thema schon mal angesprochen - leider wurde der Kollege, der das wollte, namentlich genannt und wird seitdem nicht besonders gut behandelt.

    Kenne ich auch.


    Was sagt euer Personalrat?

    Den habe ich noch nicht kontaktiert. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie das für mich enden würde.

  • Ich sehe gerade 2 Möglichkeiten: 1. Du mischst dich nicht in die Unterrichtsverteilung ein (dass der Kollege statt zu unterrichten lediglich Sinnloses macht weißt du nicht sicher und wenn doch, könnte es dir auch egal sein). Oder 2. Du bist durch häufige Vertretungen über Gebühr belastet, dann setze dort an.


    "Aus Prinzip" würde ich vermutlich kein Fass aufmachen, erzogen werden will niemand und du weißt nicht, welche Belastung und Zusatzaufgaben der Konrektor noch hat. Oder sollst du ständig Zusatzstunden leisten?



    Der Lehrerrat hat das Thema schon mal angesprochen - leider wurde der Kollege, der das wollte, namentlich genannt und wird seitdem nicht besonders gut behandelt.

    Und welche Unterstützung erhält der Kollege, der "was" gesagt hat von euch? Und auch hier: es gibt einen Unterschied zwischen: "Herr Müller lässt uns immer vertreten und trinkt dann Kaffee" und "Die Vertretungsregelung an unserer Schule muss überarbeitet werden, ich möchte dafür einen Grundsatz mit der Konferenz entwickeln und darüber abstimmen."




    Den habe ich noch nicht kontaktiert. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie das für mich enden würde.

    Na dann, Füße schön still halten. Man kann ja nie wissen, wie das endet...

  • In beiden deiner Posts klingt es so, als wären durchaus mehrere Kollegen nicht mit der momentanen Situation einverstanden.
    Deshalb wäre es auch sinnvoll, wenn ihr euch untereinander absprechen würdet und dann geschlossen zum Lehrerrat/Personalrat gehen würdet.
    Am besten im Vorfeld schon überlegen, wie man z.B. das Vertretungskonzept überarbeiten könnte oder wie man das Thema in der nächsten Konferenz anspricht.
    Und dann müssen die betroffenen Kollegen auch hinter ihrer Forderung stehen und nicht zurückschrecken und einen als "Opfer" vorschicken, der dann allen Ärger abbekommt.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • In beiden deiner Posts klingt es so, als wären durchaus mehrere Kollegen nicht mit der momentanen Situation einverstanden.
    Deshalb wäre es auch sinnvoll, wenn ihr euch untereinander absprechen würdet und dann geschlossen zum Lehrerrat/Personalrat gehen würdet.
    Am besten im Vorfeld schon überlegen, wie man z.B. das Vertretungskonzept überarbeiten könnte oder wie man das Thema in der nächsten Konferenz anspricht.
    Und dann müssen die betroffenen Kollegen auch hinter ihrer Forderung stehen und nicht zurückschrecken und einen als "Opfer" vorschicken, der dann allen Ärger abbekommt.

    Keiner wird da den Mund aufmachen . Das sehe ich schon. Am Ende bin ich alleine.

  • Keiner wird da den Mund aufmachen . Das sehe ich schon. Am Ende bin ich alleine.

    Ja, das kenne ich auch. Damit muss man sich in manchen Kollegien offenbar abfinden. Das was mir wichtig ist kämpfe ich aber bis zum Schluss aus, schließlich muss jeder mit seiner Arbeitssituation selbst glücklich werden. Ich höre mir aber auch kein substanzloses, endlosschleifendes Gejammer mehr an.


    Was soll denn passieren, wenn du das Thema ansprichst? "Aufsichten" hat jeder, da kann er dir nicht mehr aufbrummen. "Schlechter Stundenplan", was soll das sein? Du hast deine Stundenzahl und die kann nicht überschritten werden. Auf den Kleinkrieg würde ich mich einlassen, wenn (eben nur wenn) es mir das wert wäre. Nur aufbegehren, weil man das Gefühl hat, ein anderer tut nicht genug, das würde mir nicht einfallen. Außerdem hast du da keine rechtliche Handhabe, weder anonym noch sonstwie.

  • Unser Konrektor zieht sich gerne aus dem Unterricht zurück und wird nahezu immer (!) vertreten. Er sitzt dann immer in seinem Büro und erledigt seine „Aufgaben“, manchmal quatscht er mit Kollegen.
    Wie kann das sein ? Keiner traut sich was zu sagen. Kennt ihr Möglichkeiten, etwas zu unternehmen?

    Ich kenne euren Konrektor nicht, aber manchmal gibt es Aufgaben, die sofort erledigt werden müssen.
    Die Aussage "er sitzt nur im Büro" ist ein bischen so wie die Aussage "Lehrer haben nach der Schule frei". Natürlich sitzt er an seinem Verwaltungsarbeitsplatz. Was er da tut, ist von außen unter Umständen schwer zu beurteilen.
    Wenn er natürlich nur im Lehrerzimmer steht und quatsch, dann ist das nicht in Ordnung.
    Wobei selbst da kann es sein, dass er 40 Minuten gearbeitet hat und du ihn in den 5 Minuten gesehen hast, wo er ins Lehrerzimmer ging.
    Dann gibt es noch den Fall, dass er eventuell den Kollegen nach 30 Minuten in der Vertretung gelassen hat, damit die Mehrarbeitsstunde angerechnet wird.


    Das soll das jetzt nicht relativieren oder entschuldigen. Ich kenne deinen Konrektor ja nicht, aber manchmal ist die Situation nicht so offensichtlich, wie man es selbst auf den ersten Blick denkt. Ich hab auch schon die Arbeit von Kollegen falsch eingeschätzt, weil sie für mich nicht sichtbar war.


    In der Vergangenheit haben sich schon mal paar Kollegen beschwert - die Folge: schlechtere Stundenpläne, Aufsichten, Unterrichtsverteilung. Sobald man den Mund aufmacht, gibts Konsequenzen.

    Ist das wirklich so? Jemandem extra einen schlechten Stundenplan zu bauen erfordert deutlich Mehrarbeit (genauso wie ein besonders guter).


    Grundsätzlich würde ich nochmal überlegen, ob die Situation objektiv auch so ist, wie du sie subjektiv auf jeden Fall wahrnimmst.
    Falls ja, ist der Weg über die Grundsätze der Vertretungsregelung der richtige.


    Allerdings muss man sich immer im klaren sein, dass ein enges Regelkorsett dann auch für alle gilt.
    Ich kenne zum Beispiel einen Fall, wo sich ein Kollegium per Konferenzbeschluss der Kulanzmöglichkeit bei der Freistellungs-/Teilzeitregelung beraubt hat und erst hinterher feststellte, dass die vorherige Handhabung deutlich zu ihrem Vorteil war gegenüber dem neuen Beschluss.
    Da muss man immer ein bischen abwägen und gucken, dass man das Kind nicht mit dem Bade ausgießt.

  • Ich kenne zum Beispiel einen Fall, wo sich ein Kollegium per Konferenzbeschluss der Kulanzmöglichkeit bei der Freistellungs-/Teilzeitregelung beraubt hat und erst hinterher feststellte, dass die vorherige Handhabung deutlich zu ihrem Vorteil war gegenüber dem neuen Beschluss.

    Das kann tatsächlich passieren. Andererseits sind Beschlüsse ja nicht in Stein gehauen und können durch einen neuen Antrag auch wieder geändert werden.

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