Lehrerarbeitszeit - jetzt wird es vielleicht spannend

  • Gerade beim Beruf Lehrer mit sehr vielen Stoßzeiten darf man doch nicht wochenweise schauen, sondern müsste größere Zeiträume, in meinen Augen auch über ein Schuljahr hinaus, beobachten.

    Ja, durchschnittlich ist alles ok, so denken viele. Ist es aber nicht!
    Du kannst nicht an einem Tag 32 Stunden arbeiten und an den folgenden 3 Tagen frei machen, damit du auf eine druchschnittliche Arbeitszeit von 8h/Tag kommst.


    Früher (ich weiß, da hatten wir auch mal 'nen Kaiser) hatte man gesagt:
    "Im Durchschnitt war der Dorfteich 1m tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen."

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ja, durchschnittlich ist alles ok, so denken viele. Ist es aber nicht!Du kannst nicht an einem Tag 32 Stunden arbeiten und an den folgenden 3 Tagen frei machen, damit du auf eine druchschnittliche Arbeitszeit von 8h/Tag kommst.


    Früher (ich weiß, da hatten wir auch mal 'nen Kaiser) hatte man gesagt:
    "Im Durchschnitt war der Dorfteich 1m tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen."

    Was soll denn dieses Extrembeispiel? Das ist doch nicht zielführend. Kiggie hat doch vollkommen Recht, wenn sie darauf verweist, dass Belastungsspitzen (bis zur zulässigen wöchentlichen Höchstarbeitszeit) aufgefangen werden können durch weniger arbeitsintensive Phasen im Schuljahr (z.B. unterrichtsfreie Zeit außerhalb der 30 Tage Urlaub).

  • Dieser hat aber dafür Sorge zu tragen (und muss unter Verweis auf die Arbeits- und Mindestruhezeiten daran deutlich erinnert werden), dass genügend Begleitpersonen vorhanden sind.

    Hehe, nicht schlecht. Bei uns drängt die SL immer darauf, dass nur eine Begleitperson die Klasse beaufsichtigt, da sonst unnötig Ressourcen verbraucht werden.
    Aber um der Diskussion noch mal eine "Rote Linie" zu geben, ist doch offensichtlich, dass sich der Gesetzgeber von dem bisher lässig vereinbarten Gestaltungsspielraum, der dem Dienstherrn bei der Gestaltung der AZ zusteht, wie häufig behauptet wird, abwendet. Das lässt sich beim EuGH, aber auch in Deutschland beobachten. Hier ist es nun notwendig, dass die Rechtssprechung diesen Weg auch durch Urteile untermauert. Denn eins ist den Senaten der Gerichte auch ganz klar, dass der Dienstherr hier sehr eigennützig mit dem Begriff Gestaltungsspielraum umgeht.

  • Ich finde, das Argument, dass man sich zu Beginn seiner Tätigkeit einiges reinarbeitet, darf nicht außer Acht gelassen werden. Es ist doch allgemein bekannt, dass man als Junglehrer, wenn man alle Unterrichtsstunden das erste Mal plant, lange braucht und später dann von dieser Vorbereitung enorm profitiert. Wie will man das verrechnen?


    Zweiter Aspekt, der hier noch nicht wirklich genannt wurde: Es gibt schnellere und langsamere Typen.
    Wichtig ist das Kerngeschäft. Unterrichtsstunden müssen vor- und nachbereitet werden, Klaururen müssen geschrieben und korrigiert werden, Zeugnisse müssen geschrieben werden.
    Nun gibt es Lehrer, die brauchen pro Zeugnis vielleicht zwei Stunden, andere brauchen vier Stunden. Und jetzt? Wie soll das verrechnet werden? Ist es dann besser, wenn man sich Zeit lässt und hier einen Kaffee trinkt und da mal im Forum liest (was Marie als Arbeitszeit bezeichnet hat - ich sehe es übrigens anders)? Oder ist es besser, die Zeugnisse gewohnt konzentriert und schnell zu schreiben? Wird man dann als "fauler Lehrer" betitelt, wenn man eine kürzere Arbeitszeit hat, obwohl man eigentlich einfach nur ein effektiver Lehrer ist?


    Besser wäre es, einfach alles in etwa umzurechnen, die Ferien mit einzurechnen, um dann auf eine ungefähre Wochenarbeitszeit zu kommen.
    So ist es ja auch geschehen und so wurde die Unterrichtsverpflichtung berechnet. Passt für mich eigentlich. Man könnte das alle paar Jahre stichprobenartig überprüfen, aber dass jetzt jeder Lehrer seine Arbeitszeit stempelt ist meiner Meinung nach unpraktikabel aus genannten Gründen.

  • Ich finde, das Argument, dass man sich zu Beginn seiner Tätigkeit einiges reinarbeitet, darf nicht außer Acht gelassen werden. Es ist doch allgemein bekannt, dass man als Junglehrer, wenn man alle Unterrichtsstunden das erste Mal plant, lange braucht und später dann von dieser Vorbereitung enorm profitiert. Wie will man das verrechnen?




    Besser wäre es, einfach alles in etwa umzurechnen, die Ferien mit einzurechnen, um dann auf eine ungefähre Wochenarbeitszeit zu kommen.
    So ist es ja auch geschehen und so wurde die Unterrichtsverpflichtung berechnet. Passt für mich eigentlich. Man könnte das alle paar Jahre stichprobenartig überprüfen, aber dass jetzt jeder Lehrer seine Arbeitszeit stempelt ist meiner Meinung nach unpraktikabel aus genannten Gründen.


    Ich möchte ja auch nicht im nächsten Jahr wenn ich von meiner Arbeit zu Beginn profitieren hören: Du arbeitest zu wenig, dann kannst du ja noch dieses und Jenes machen.
    Deswegen bin ich eben auch der Meinung, dass man über ein Schuljahr hinaus schauen muss.

  • Wichtig ist das Kerngeschäft. Unterrichtsstunden müssen vor- und nachbereitet werden, Klaururen müssen geschrieben und korrigiert werden, Zeugnisse müssen geschrieben werden.
    Nun gibt es Lehrer, die brauchen pro Zeugnis vielleicht zwei Stunden, andere brauchen vier Stunden. Und jetzt? Wie soll das verrechnet werden?

    Und inwiefern ist das in anderen Berufen anders? Es gibt eben Sekretärinnen, die tippen schneller tippen als andere. Es gibt eben KFZ-Mechaniker, die den Fehler schneller finden als andere. Da funktioniert die Arbeitszeiterfassung trotzdem. Ich verstehe nicht, warum Lehrer immer für sich beanspruchen, dass ihr Job so extrem anders ist als andere.



    Ich möchte ja auch nicht im nächsten Jahr wenn ich von meiner Arbeit zu Beginn profitieren hören: Du arbeitest zu wenig, dann kannst du ja noch dieses und Jenes machen.

    Aber genau das passiert - zumindest, wenn man eine gute Schulleitung hat.
    Eine gute Schulleitung achtet darauf, dass man im Job ankommen kann. Man bekommt nicht gleich die anspruchsvollen Klassen (Leistungskurs etc.), wird von Zusatzaufgaben vielleicht noch eher verschont.
    Wenn man dann ein wenig Routine hat, kommen weitere Aufgaben und mehr Verantwortung. Dass man das als Lehrer relativ leicht vermeiden kann, weil man es einfach ablehnt, hängt mit den Vorteilen des Beamtentums zusammen. Aber so ist der gängige Weg. Und dann kommen - je nach Interesse / Engagement /Eignung - auch Beförderungs- und Funktionsstellen etc.
    Dürfte in anderen Jobs auch nicht großartig anders sein.

  • Was soll denn dieses Extrembeispiel? Das ist doch nicht zielführend. Kiggie hat doch vollkommen Recht, wenn sie darauf verweist, dass Belastungsspitzen (bis zur zulässigen wöchentlichen Höchstarbeitszeit) aufgefangen werden können durch weniger arbeitsintensive Phasen im Schuljahr (z.B. unterrichtsfreie Zeit außerhalb der 30 Tage Urlaub).

    Quatsch. Die maximale Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche darf nicht überschritten werden. Ich kann nicht 2 Wochen lang 32 Stunden täglich arbeiten, damit ich mir die 6 Wochen Ferien auch verdient habe. Da hat SteffdA durchaus Recht.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich frage mich aber gerade, wie Freistunden dann zu erfassen wären?

    Falls du diese Zeit in der Schule im Gespräch mit Kollegen, mit Kopieren oder dem Studium der Fachliteratur verbringst, ist das Arbeitszeit.


    Im Prinzip müsste die Zeiterfassung bei Lehrern genau anders herum geschehen. Es wird erfasst, was der Freizeit, Erholung und Nahrungsaufnahme dient (abzügl. Arbeitsessen mit Kollegen). Der gesamte Rest ist Arbeitszeit - denn wir sind als Beamte verpflichtet unsere gesamte Arbeitskraft (und Zeit) dem Staat hinzugeben. ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    2 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • Zur Wiederholung: ich bin ein starker Befürworter der Messung.


    Ich frage mich aber gerade, wie Freistunden dann zu erfassen wären?

    Na, das ist natürlich Arbeitszeit: In dieser Zeit kopiere ich, korrigiere ich Vokabeltests, treffe Absprachen mit Kollegen, räume meinen Arbeitsplatz auf, bereite mich auf die nächste Stunde vor, fülle Listen aus, erledige sonstigen Orgakram etc....


    Wenn ich jetzt explizit mich in den Ruheraum setzen würde um eine private Lektüre zu lesen (was noch nie vorgekommen ist) oder einkaufen fahren würde oder spazieren gehen würde etc. würde ich das als Freizeit abziehen, genau wie ich das mit dem Mittagessen in der Mensa mache. Alles andere ist selbstverständlich Arbeitszeit.


    Was ist eigentlich, wenn die Sekretärin gerade nichts zu tippen hat? Zählt das dann nicht als Arbeitszeit? Oder wenn ein Feuerwehrmann gerade kein Feuer zu löschen hat? Oder die Eisverkäuferin gerade keine Kundschaft hat?

  • Was ist eigentlich, wenn die Sekretärin gerade nichts zu tippen hat? Zählt das dann nicht als Arbeitszeit? Oder wenn ein Feuerwehrmann gerade kein Feuer zu löschen hat? Oder die Eisverkäuferin gerade keine Kundschaft hat?

    Das ist eben der Punkt, wenn ein Angestellter eine Freistunde hat, weil z.B. die Klasse auf dem Ausflug ist und die Schule braucht keine Vertretung, dann ist das trotzdem Arbeitszeit, weil der AG in Annahmeverzug kommt. Ausgleich ist stark umstritten (weil es das Arbeitsrecht außer Kraft setzt) Ich befürchte aber, dass das wieder für Beamten anders ist.

  • Ich wundere mich auch immer, warum bei Lehrern so auf die benötigte Zeit zur Vorbereitung geschaut wird. Einer braucht länger, der andere nicht. Wie in allen anderen Berufen auch.


    Die sicherste Methode wäre: Jeder bekommt einen Arbeitsplatz in der Schule, eine Stechuhr und 30 Tage Urlaub. Nur: Will das jemand? Ich will meine freie Zeit in den Ferien jedenfalls nicht in einer leeren Schule verbringen, sondern selbst entscheiden, ob ich (wenn nötig) noch korrigiere oder was vorbereite. Und wenn das nicht nötig ist, dann mache ich es eben nicht. Wenn ich schon an die Ferienzeit gebunden bin, um Urlaub zu machen (was ein großer Nachteil ist!), will ich eben den Vorteil haben, dass ich mehr Urlaubstage durch Herausarbeiten von Zeit habe.


    Ich hatte das schon mal: als Wiss. Mitarbeiterin im Labor. In den Semesterferien habe ich nach Aufarbeiten des letzten Semesters und Vorbereiten des neuen Semesters Däumchen gedreht. Das war ein Grund, warum ich in den Schuldienst bin: Dass ich das Zeit absitzen nicht mehr ertragen konnte.

  • Genau.


    Es gibt Zeiten, da arbeitet man mehr. Zeugniszeiten zum Beispiel. Und Zeiten, da arbeitet man weniger.


    Ich habe es auch mal interessehalber notiert, und komme hochgerechnet auf ein ganzes Jahr ziemlich genau auf die Arbeitszeit.


    Für einen selbst ist es schon gut zu wissen, ob man aufs Jahr gerechnet deutlich drunter oder drüber liegt, erstens weil man sich bestimmt oft verschätzt, zweitens um ggf. etwas zu ändern.


    Eine vorgeschriebene Arbeitszeiterfassung, da bin ich mal gespannt, wie das organisiert werden soll.

  • Natürlich gibt es Zeiten, wo man mehr oder weniger arbeitet. Trotzdem muss es auch in Hochzeiten eine Grenze geben, um nicht der Gesundheit zu schaden. Man kann doch nicht in den Sommerferien "vorschlafen" für die Abikorrektur.


    Geht auch ganz einfach: Korrekturtage und der Unterricht wird von der Vertretungsreserve durchgeführt oder fällt aus. Dann müsste sich der Dienstherrn nur dazu durchringen entweder das nötige Geld auszugeben oder ehrlich zu den Eltern zu sagen, dass keins da ist oder der Staat es lieber für andere Dinge ausgibt.


    Dann müssen dieses Dilemma nicht mehr die Lehrkräfte austragen.


    Um zu Thema zurück zu kommen. Dieses Vorgehen können wir als Lehrkräfte aber nur einfordern, wenn wir nachweises das eine Grenze der wöchentlichen Arbeitszeit überschritten ist. Dazu müssen wir der diese Zeit aber auch erfassen und nicht nur über gefühlte Mehrarbeit jammern.

  • Also ein Kollege von mir macht die Vertretungspläne für die Lehrer fertig.


    Aussage "jeder nölt rum 45 min mehr in der Schule zu sitzen. Keiner von denen war je in der Industrie tätig"


    Er selbst sagt selber weiter "nur weil ich Lehrer bin, kann ich eigentlich eine Jugendmannschaft trainieren, weil ich viel Zeit habe".Unter anderem kann man ihn um 13 Uhr dann auch Mal im Hallenbad antreffen, ich bin Student.


    Da frage ich mich schon wenn ich mir das hier durchlese wieso es so absolut unterschiedliche Auffassungen von Arbeitszeiten gibt.


    Er ist Mathe und Sportlehrer der Sek 1. und wurde letztes Schuljahr zum Vertrauenslehrer gewählt.


    Wie kann das sein? Zusammenpassen?

  • Also ein Kollege von mir macht die Vertretungspläne für die Lehrer fertig.
    [...]
    Wie kann das sein? Zusammenpassen?

    Du hast dir die Antwort schon selber gegeben. Unser Stundenpaner hat es auch gerade heraus gesagt: "Ihr glaubt doch nicht, daß ich mir selber einen schlechten Stundenplan mache!?!"

  • Dann ist er eben um 13 Uhr im Hallenbad, so what? Ich gehe davon aus, dass er dann eben nachmittags oder abends wieder arbeitet. Einer der Vorteile unseres Berufs. Ich werde mich auch gleich nochmal an den Schreibtisch setzen.

  • Ich finde, das Argument, dass man sich zu Beginn seiner Tätigkeit einiges reinarbeitet, darf nicht außer Acht gelassen werden. Es ist doch allgemein bekannt, dass man als Junglehrer, wenn man alle Unterrichtsstunden das erste Mal plant, lange braucht und später dann von dieser Vorbereitung enorm profitiert.

    Aber genau das passiert - zumindest, wenn man eine gute Schulleitung hat.
    Eine gute Schulleitung achtet darauf, dass man im Job ankommen kann. Man bekommt nicht gleich die anspruchsvollen Klassen (Leistungskurs etc.), wird von Zusatzaufgaben vielleicht noch eher verschont.
    Wenn man dann ein wenig Routine hat, kommen weitere Aufgaben und mehr Verantwortung. Dass man das als Lehrer relativ leicht vermeiden kann, weil man es einfach ablehnt, hängt mit den Vorteilen des Beamtentums zusammen. Aber so ist der gängige Weg. Und dann kommen - je nach Interesse / Engagement /Eignung - auch Beförderungs- und Funktionsstellen etc.

    Da kann die SL ganz toll sein,
    es hilft aber nichts, wenn der Landesschulbehörde jährlich neue Aufgaben einfallen, die alle ohne Beförderungs- und Funktionsstellen oder Entlastung in die Schulen gegeben werden.
    Das ist in den letzten 20 Jahren geschehen, zusätzlich wurden die Zahlen zur Unterrichtsversorgung immer wieder schön gerechnet und Vertretungsstellen etc. eingespart.
    Das mag in den verschiedenen BL anders sein, letztlich ist es aber überall spürbar.


    Da mögen manche ihre Grenzen klar setzen und sich von nichts angesprochen fühlen, was über das ursprüngliche Kerngeschäft hinaus geht, aber auf dieser Einstellung kann ja nicht das reguläre Arbeitszeitmodell beruhen, da dann die gesamten zusätzlichen Aufgaben gar nicht erfolgen würden.

  • Quatsch. Die maximale Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche darf nicht überschritten werden. Ich kann nicht 2 Wochen lang 32 Stunden täglich arbeiten, damit ich mir die 6 Wochen Ferien auch verdient habe. Da hat SteffdA durchaus Recht.

    Hast du meinen Post überhaupt gelesen? Nichts anderes steht doch dort! Ich nehme doch explizit Bezug auf zulässige Wochenhöchstarbeitszeiten.

  • Also ich weiß nicht. Das ist mir alles suspekt.


    Ich würde niemanden als faul bezeichnen nur weil er Lehrer ist. Andersherum würde ich aber auch nie behaupten, dass ein Lehrer ein zeitlich extrem aufwendiges Arbeitsleben hat. Ich verstehe auch nicht wieso man den Lehrerberuf als Lehrer! oftmals in so eine besondere Schublade packt. Auch die Aufführung des "effektiven Lehrer" ist wieder so ein Beispiel. Gut gedacht aber nicht durchdacht. Effektivität und Ineffizienz gibt es doch wirklich überall. Wo ist der differenzierte Ansatz?


    Ein Lehrer verdient auch einfach im


    1. Ländervergleich Ausland
    2. Durchschnittseinkommen


    absolut nicht schlecht. Ist man verbeamtet darf man das Leben im goldenen Käfig führen. Um 2500€ Netto zu verdienen benötigt man bei einem Mittelstandsunternehmen in den meisten Fällen ebenfalls ein 5 jähriges Studium und mehrjährige Berufserfahrung. Bei 2500€ netto reden wir auch hier nicht mehr von 40h im Durchschnitt und zusätzlicher Verantwortung. Ein absoluter Bias ist es wenn man als Gehaltsvergleich eins der 30 DAX Konzerne aufführt.


    Wie wir alle wissen sind dabei 2500€ netto noch unterer Schnitt. Sek2 am Anfang reden wir von ca. 2900€! netto. Ich kenne keinen in der Industrie der das mit 30 verdient und eine 40 Stundenwoche schieben kann. Zudem gibt es noch fast doppelt so viele Urlaubstage.


    Ich finde es ja in Ordnung, dass man sich benachteiligt oder schlechter dargestellt als man ist fühlt aber man darf die Relation doch einfach nicht vergessen?


    Fazit: eine genaue Zeitaufnahme würde nur dem Rechtfertigungsgrund dienen. Vieles sollte mit dem Gehalt und der Freizeit abgegolten sein.Ich würde mich zB. auch Mal über Dokus freuen die nicht immer die Brennpunkte Berlin oder Köln aufzeigen. Immer dieses "ufff ich kollabiere gleich" Gerede. Auch schwierige Kollegen, Vorgesetzte, extra Projekte, unnötige Vorgaben, drohende Kunden, Seminare die nicht im Schullandheim abends mit Pokern und einem Bierchen enden gibt es nicht nur im Schulleben.


    Freut euch, dass ihr Lehrer seid.


    Schlussfrage: Was erhofft ihr euch wenn die Zeit tatsächlich gestempelt wird?

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