Lehrerarbeitszeit - jetzt wird es vielleicht spannend

  • Durch die Vielzahl der zusätzlichen Sachen hat man manchmal den Eindruck, dass der Unterricht nebenher laufen muss.

    Das sehe ich leider auch so. Ich merke, dass mein Unterricht schlechter wird, weil ich zu viel Zeit in andere Dinge stecken muss. Diese Entwicklung empfinde ich als fatal, da das Unterrichten für mich die Hauptaufgabe sein sollte. Manchmal bin ich richtig gefrustet, wenn ich nach einem Schultag nach Hause komme. Ich weiß, dass ich es besser kann, habe aber keine Reserven mehr. Den Schülern gegenüber habe ich zwar kein "schlechtes Gewissen", da es ja anscheinend politisch so gewollt ist, aber im Endeffekt leiden sie ja am meisten darunter, dass mein Unterrich in den Hintergrund rückt.

  • Ich merke, dass mein Unterricht schlechter wird, weil ich zu viel Zeit in andere Dinge stecken muss. Diese Entwicklung empfinde ich als fatal, da das Unterrichten für mich die Hauptaufgabe sein sollte. Manchmal bin ich richtig gefrustet, wenn ich nach einem Schultag nach Hause komme.

    Leider ist das auch meine Wahrnehmung, wie ich hier offen gestehen muss. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass das in Nds auch dem Dienstherrn bekannt ist und stillschweigend geduldet wird, da man die Schulen für "eigenverantwortlich" erklärt hat, um Gelder und vermeintlich Ressourcen zu sparen. Besonders schlimm dürfte es für die Funktionsstelleninhaber A14 sein, die ja keinerlei Entlastung erhalten.

  • 3) Auch Verpflegungskosten sind im Reisekostengesetz mit erfasst. Das gilt nicht nur für mehrtägige Fahrten, sondern auch für Abwesenheiten von mehr als 8 Stunden. Auch diese habe ich bisher immer anstandslos erstattet bekommen.

    In Baden-Württemberg sind folgende Tagessätze gültig:
    mindestens 24 Stunden 24,00€
    weniger als 24 Stunden, aber mindestens 14 Stunden 12,00 €


    Bei einer 5-Tage-Fahrt nach Berlin gibt es also pro Tag 19,20 €. Wenn du mit Schülern den ganzen Tag unterwegs bist, brauchst du mindestens eine Hauptmahlzeit und drei Zwischenmahlzeiten. Plus Getränke. Wo bekommst du das in Berlin für jeweils weniger als 5 €?
    5 Tage Döner mit Cola? Nein danke.
    Ich halte das für eine Verletzung von "Schutz und Fürsorge"

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Besonders schlimm dürfte es für die Funktionsstelleninhaber A14 sein, die ja keinerlei Entlastung erhalten.

    Ich kann es nicht beurteilen, ob das "besonders schlimm" ist und will das auch gar nicht aufrechnen.


    In meiner Welt gibt es keine Funktionsstellen und so gut wie keine Entlastungsstunden, aber unzählige zusätzliche Aufgaben, die alle zu erledigen sind.
    Ein Traum, wenn jedes Konzept, jedes Beratungsgespräch, jeder Bericht, jedes Gutachten, jede Beauftragung für Sicherheits- oder Sonstwie-Fragen entlohnt würde.
    Wenn nicht, dann darf das wenigstens als Arbeitszeit anerkannt und angerechnet werden.


    Abgesehen von Schulqualität bzw. Evaluation sind an etliche dieser Aufgaben auch wieder Zuweisungen u.a. geknüpft, sodass man ohne den Mehraufwand noch knapper als knapp versorgt wird.


    So oder so, ob nun mit oder ohne Funktionsstelle, dürften die zusätzlichen Aufgaben bei allen einen besonders großen Anteil an den Überstunden und der starken Belastung haben.

  • In Baden-Württemberg sind folgende Tagessätze gültig:mindestens 24 Stunden 24,00€
    weniger als 24 Stunden, aber mindestens 14 Stunden 12,00 €


    Bei einer 5-Tage-Fahrt nach Berlin gibt es also pro Tag 19,20 €. Wenn du mit Schülern den ganzen Tag unterwegs bist, brauchst du mindestens eine Hauptmahlzeit und drei Zwischenmahlzeiten. Plus Getränke. Wo bekommst du das in Berlin für jeweils weniger als 5 €?
    5 Tage Döner mit Cola? Nein danke.
    Ich halte das für eine Verletzung von "Schutz und Fürsorge"

    Naja, man muss fairerweise berücksichtigen, dass man sich, wenn man nicht mit Schülern unterwegs, sondern zu Hause ist, auch nicht für 0€ versorgen kann.... Dass 19,20€ nicht dafür ausreichen, auf AG-Kosten 3-4x am Tag essen zu gehen ist auch klar. Dafür ist die Pauschale aber nicht vorgesehen.

  • Zudem die Kosten für die Werkzeuge und Produktionsmittel, die in der Industrie von der Firma gestellt werden, die du als Lehrer jedoch selbst bezahlen musst: Medien, Bastelmaterial, Kopierpapier, Kosten für den selbst zu finanzierenden Arbeitsplatz Zuhause, ... Das Finanzamt hat mir bei der Steuerfestsetzung 4035 € Werbungskosten (=beruflich bedingte Ausgaben) anerkannt. Das sind nochmal monatlich 330 € weniger Netto.
    Wenn du in der Industrie auf Fortbildung / Weiterbildung geschickt wirst, bezahlt dir das der Arbeitgeber. Als Lehrer geht das auf deine Kappe und findet zudem vermehrt außerhalb der regulären Arbeitszeit am Freitag / Samstag statt.


    Ich habe in BW bislang keine Schule kennengelernt, an der man als Lehrer Kopierpapier, Bastelmaterial oder Medien selbst zahlen müsste.


    Bringst du auch dein eigenes Klopapier mit in die Schule?


    Einen 'Arbeitsplatz' zu Hause brauche ich nicht; ich habe in der Schule genug Möglichkeiten zu arbeiten und falls ich mal etwas zu Hause fertig mache, reicht mein Computer, der sowieso hier steht.


    Fortbildungen von den Akademien (bzw. jetzt ZSL), Schulämtern etc. sind kostenlos. Reisekosten werden erstattet. Wenn man denn mal auf eine private kostenpflichtige Fortbildung will/soll, kann man einen Antrag auf Übernahme der Kosten stellen. Wird der nicht genehmigt, geht man halt nicht hin.


    Fortbildungen am Samstag habe ich auch noch nicht erlebt. Kann man sicherlich nicht - ohne zeitlichen Ausgleich - zu verpflichtet werden.


    Kleinere Sachen kaufe ich mir gelegentlich auch privat, wenn ich sie exklusiv für mich haben will und/oder keine Lust habe, bis zur Genehmigung bei der nächsten Konferenz zu warten. Aber bei über 4000 € im Jahr würde ich mich schon fragen, was da falsch läuft.

  • 4000€ pro Jahr ist definitiv zuviel, ich bin bei unter 100€ angelangt. Ziel ist selbstverständlich die schwarze Null. Unsere Politiker machen es vor!


    Gruß !

  • Bringst du auch dein eigenes Klopapier mit in die Schule?

    Das ist schon die zweite Replik - neben der Schwangerschaftsfrage -, die dich für mich als ernst zu nehmenden Diskussionspartner disqualifiziert.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • 4000€ pro Jahr ist definitiv zuviel, ich bin bei unter 100€ angelangt. Ziel ist selbstverständlich die schwarze Null. Unsere Politiker machen es vor!

    Nun - vielleicht rechnest du auch falsch oder bist Rektor/Konrektor mit eigenem Büro in der Schule und wohnst direkt daneben.


    Allein das Arbeitszimmer mit anteiligen Heizungs- und Reinigungskosten, Fahrten zur Arbeit und Aufwendungen für Fachliteratur bringen einen guten Teil der 4000 €.
    Die meisten Kollegen beachten auch nicht, wie stark das "Kleinvieh" zum Gesamtmist beiträgt. Ich bin bei den Werbungskosten "Erbsenzäzhler" und lege dem Finanzamt nicht nur den Beleg für das Kopierpapier für meinen Drucker vor - sondern auch die Fahrtkosten, um das Papier zu kaufen und den Bleistift obendrauf. Wenn man die Kosten schon zusammenstellt, muss man das auch korrekt und pingelig machen.


    Ich halte mich an Jesus, Er meinte im Tempel: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist." Ich füge hinzu: "Aber keinen Cent mehr!"


    In diesem Zusammenhang muss ich meine o.g. Aufrechnung korrigieren. Ich gebe zwar 4000 € für Werbungskosten aus. Bekomme jedoch (weil man beim letzten Einkommenseuro auch bei der Erstattung immer mit der Progression rechnen muss) von 4000€ abzgl. rund 1000 € Werbekostenpauschale = 3000 € knapp 40% davon als Steuerrückzahlung - also 1200 € vom Finanzamt erstattet.
    Bleiben 2800 Abzug netto vom Netto - da ist schonmal das 12. Monatsgehalt weg, wo andere ein dreizehntes obendrauf bekommen.

  • Zudem die Kosten für die Werkzeuge und Produktionsmittel, die in der Industrie von der Firma gestellt werden, die du als Lehrer jedoch selbst bezahlen musst: Medien, Bastelmaterial, Kopierpapier, Kosten für den selbst zu finanzierenden Arbeitsplatz Zuhause, ... Das Finanzamt hat mir bei der Steuerfestsetzung 4035 € Werbungskosten (=beruflich bedingte Ausgaben) anerkannt. Das sind nochmal monatlich 330 € weniger Netto.

    Allein das Arbeitszimmer mit anteiligen Heizungs- und Reinigungskosten, Fahrten zur Arbeit und Aufwendungen für Fachliteratur bringen einen guten Teil der 4000 €.
    Die meisten Kollegen beachten auch nicht, wie stark das "Kleinvieh" zum Gesamtmist beiträgt. Ich bin bei den Werbungskosten "Erbsenzäzhler" und lege dem Finanzamt nicht nur den Beleg für das Kopierpapier für meinen Drucker vor - sondern auch die Fahrtkosten, um das Papier zu kaufen und den Bleistift obendrauf. Wenn man die Kosten schon zusammenstellt, muss man das auch korrekt und pingelig machen.


    Ich halte mich an Jesus, Er meinte im Tempel: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist." Ich füge hinzu: "Aber keinen Cent mehr!"


    In diesem Zusammenhang muss ich meine o.g. Aufrechnung korrigieren. Ich gebe zwar 4000 € für Werbungskosten aus. Bekomme jedoch (weil man beim letzten Einkommenseuro auch bei der Erstattung immer mit der Progression rechnen muss) von 4000€ abzgl. rund 1000 € Werbekostenpauschale = 3000 € knapp 40% davon als Steuerrückzahlung - also 1200 € vom Finanzamt erstattet.
    Bleiben 2800 Abzug netto vom Netto - da ist schonmal das 12. Monatsgehalt weg, wo andere ein dreizehntes obendrauf bekommen.

    Ich finde es etwas absurd, sich über angeblich vom Arbeitgeber verursachte Kosten und damit eine Besoldungsminderung zu beschweren, gleichzeitig aber zu erklären, dass ein erheblicher Teil der Aufwendungen für Fahrtkosten zur Arbeit anfällt. Niemand zwingt einen Arbeitnehmer dazu, weit von der Dienststelle entfernt zu wohnen. Das sind nun wirklich Kosten, die zwar steuerlich als Werbungskosten abgesetzt werden können, aber rein privat verursacht werden. Und ob man wirklich ein eigenes häusliches Arbeitszimmer braucht (wenn man es drauf anlegt und sich stur stellt, um möglichst alle berufsbezogenen Kosten zu reduzieren) oder für die Korrekturen nicht auch der Esstisch ausreicht, sei mal dahingestellt. Es ist doch kein großes Geheimnis, dass wir oft so oder so ein Zimmer als Arbeitszimmer unterhalten würden und gerne die Möglichkeit der steuerlichen Absetzung mitnehmen.

  • Niemand zwingt einen Arbeitnehmer dazu, weit von der Dienststelle entfernt zu wohnen.

    Falsch!
    Deine Ansage gilt nur so lange du damit Single-Haushalte oder Ein-Verdiener-Familien meinst. Arbeiten beide an unterschiedlichen Orten, kommt es zwangsweise zur Pendelei. Oder forderst Du etwa, daß KuK die Scheidung einreichen sollen, um näher an die Schule ziehen zu können?


    Ich sehe es ja bei meiner Cousine selber, a13-Doppelverdiener-Haushalt. Sie fährt 60km nach Süden, er 80km nach Norden. Wohin sollen die denn jetzt umziehen?


    Klar könntest Du die Residenzpflicht für Pauker wieder einführen, aber dann müßtest Du die Schule auch verpflichten den Ehepartnerin des Paukers mit einzustellen, auch wenn die einen komplett anderen Beruf hat. Bei Hausmeistern gab es so etwas lange bzw. gibt es heute noch. Der Hausmeister hat Residenzpflicht und heiratet er, muß seine Ehefrau in der Verwaltung eingestellt werden. Es gibt den Beruf "Hausmeister-Ehefrau".
    --> https://www.focus.de/regional/…aktiviert_id_5884435.html


    Erinnert mich irgendwie an meine Großeltern. Opa war Lokführer, also damals noch Beamter, mit Residenzpflicht. Oma war Hebamme mit Residenzpflicht. Was meinst, wie da der Amtsschimmel gewiert hat, als die beiden geheiratet haben. Von wegen welche Residenzpflicht denn jetzt schwerer wiegt. :pirat:

  • Falsch!Deine Ansage gilt nur so lange du damit Single-Haushalte oder Ein-Verdiener-Familien meinst. Arbeiten beide an unterschiedlichen Orten, kommt es zwangsweise zur Pendelei. Oder forderst Du etwa, daß KuK die Scheidung einreichen sollen, um näher an die Schule ziehen zu können?

    Das ist das blöde, wenn Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden. Ich schreibe im weiteren Verlauf doch eindeutig, was gemeint ist. Das sind Kosten, die sich rein aus der privaten Lebensführung ergeben und nicht Kosten, die der Arbeitgeber indirekt auferlegt, weil er selbst nicht dafür aufkommen will. Und auf letzteres bezieht sich ja letztendlich das "Herumkotzen" hier in diesem Thread.

  • Es ist doch kein großes Geheimnis, dass wir oft so oder so ein Zimmer als Arbeitszimmer unterhalten würden und gerne die Möglichkeit der steuerlichen Absetzung mitnehmen.

    Ich weiß nicht, ob das so haltbar ist. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis (Achtung: anekdotisch) haben eigentlich nur diejenigen ein eigenes Arbeitszimmer, die entweder Lehrer sind oder Homeoffice betreiben. Alle anderen haben zwar privat einen Computer, aber das ist meist ein Laptop, der halt irgendwo genutzt wird. Wenn man nicht regelmäßig zu Hause arbeiten muss und keine umfangreiche Sammlung von Arbeitsmaterialien lagern muss, braucht man in der Regel kein Arbeitszimmer - und fühlt auch nicht das Bedürfnis danach.

  • Wenn man nicht regelmäßig zu Hause arbeiten muss und keine umfangreiche Sammlung von Arbeitsmaterialien lagern muss, braucht man in der Regel kein Arbeitszimmer - und fühlt auch nicht das Bedürfnis danach.

    Muss man als Lehrer regelmäßig zu Hause arbeiten? Gut, wenn man mit Schulschluss um 12.00 Uhr (oder wann auch immer) direkt im Auto sitzt, ja, aber dazu zwingt einen ja keiner. Ich finde Vor- und Nachbereitung in der Schule sehr wohltuend auch im Hinblick auf die Trennung von Beruflichem und Privatem.


    Muss man als Lehrer eine umfangreiche Sammlung von Arbeitsmaterialien lagern? Der Großteil meiner "Sammlung" ist digital. Und was ich an haptischem Material benötige, lagert in der Regel in der Schule, wo es ja auch zum Einsatz kommt.

  • Muss man als Lehrer [...]

    Ich weiß nicht, wie deine Schule ausgestattet ist. An meiner Schule hat nicht jeder Kollege einen ergonomischen Arbeitsplatz. Lagermöglichkeiten für Materialien sind beschränkt und in welcher Form unser Arbeitsmaterial vorliegt, ist nicht vorgeschrieben. Selbst wenn man es vollständige digital hat, stellt die Schule nicht jedem Kollegen einen Computer zur Verfügung - der auch nicht viel bringen würde, weil es ja keinen eigenen Arbeitsplatz gibt, wo man ihn abstellen könnte.
    Ich bin nur in seltenen Ausnahmen vor 15 Uhr zu Hause, oft ist es 16 oder 17 Uhr. Aber das liegt nicht daran, dass ich in der Schule Vor- und Nachbereitung erledigen kann, sondern weil ich unterrichte bzw. andere Aufgaben übernommen habe, die ich nur vor Ort erledigen kann.


    Also, ich habe ja schon vieles hier gelesen, aber dass ein Lehrer einen Arbeitsplatz braucht, hat wirklich noch keiner in Frage gestellt. Ich wäre natürlich sehr froh, wenn ich so einen angemessenen Arbeitsplatz hätte...

  • Muss man als Lehrer regelmäßig zu Hause arbeiten? Gut, wenn man mit Schulschluss um 12.00 Uhr (oder wann auch immer) direkt im Auto sitzt, ja, aber dazu zwingt einen ja keiner. Ich finde Vor- und Nachbereitung in der Schule sehr wohltuend auch im Hinblick auf die Trennung von Beruflichem und Privatem.
    Muss man als Lehrer eine umfangreiche Sammlung von Arbeitsmaterialien lagern? Der Großteil meiner "Sammlung" ist digital. Und was ich an haptischem Material benötige, lagert in der Regel in der Schule, wo es ja auch zum Einsatz kommt.

    Das kommt wirklich sehr drauf an, wie die Schule ausgestattet ist und wie viel Platz sie hat. Bei uns in den Lehrerzimmern hat niemand einen festen Platz im eigentlichen Sinne. Es gibt halt Plätze, wo oft die gleichen Kollegen draufsitzen, aber das war's auch schon. Das kenne ich aus anderen Schulen anders, wo jeder seinen eigenen Platz an einem Tisch hat und der auch nicht so klein ist. Da kann man auch einen Utensilo hinstellen oder einen Stapel mit Arbeit und wirklich arbeiten. Ich setze mich dahin, wo eben gerade Platz ist. Es gibt Tage, an denen ist viel frei und am Dienstag ist Haus wegen des Konferenztags.
    Meine ganzen Ordner könnte ich nirgendwo lagern, außer ich verfrachte das alles in mein Klassenzimmer. Das möchte ich aber garantiert nicht, da keine abschließbaren Schränke da sind.
    In der Beratung haben wir ein extremes Nadelör. Mit gut zwölf Kollegen teilen wir uns ein großes Büro, wo die Bibliothek, Utensilien, die Akten, ein PC mit Drucker und ein Telefon drin sind. Haben mehrere Freistunde (bei unserem blöden Plänen also immer!) und wollen da arbeiten, hat man einfach gelitten. Es gibt zwar im Hauptgebäude oder anderswo immer einen freien PC, aber manche ohne Drucker und falls du ein paar Schülerakten brauchst, müsstest du sie über das gesamte Gelände schleppen. Unser Hauptgebäude bekommt einen Neubau und es selbst wird auch saniert werden (eine 150-jährige Wundertüte!) und laut den Plänen soll der Arbeitsbereich für uns Lehrer auch nicht größer werden. *grr*
    Ich würde gerne mehr oder vielleicht ganz in der Schule arbeiten (tue ich auch in meinen sieben Freistunden dieses SJ), aber die Sache mit den Arbeitsmaterialien und Plätzen ist echt ein Problem. Das Gemeine ist, dass wir in einem Gebäude sogar den Platz hätten, aber unser Verwaltungsleiter hockt auf dem Geld, als wär's sein eigenes! :tot:

  • Ich teile mir in der Schule mit 2 (!) weiteren Personen einen Tisch, der halb so groß ist, wie mein heimischer Schreibtisch.
    Platz für einen (privaten) Laptop ist da nicht, es sei denn, man braucht kein einziges weiteres Blatt, Klausur, Heft etc. etc.... Man muss dann auch Zeiten abpassen, wo maximal eine der beiden anderen anwesend ist, wenn man arbeiten möchte.
    Außerdem muss man Zeiten abpassen, wo maximal 10 -20 % der 120 Kollegen anwesend ist, sonst kann man das mit der Konzentration vergessen. Platz für Order / Bücher anderes Material habe ich 0 - ich wiederhole 0 - zur Verfügung.
    Computer gibt es 5 für die besagten 120 Kollegen. Drucker gibt es einen, der aber nicht immer funktioniert.


    Noch Fragen, warum ich zu Hause ein Arbeitszimmer brauche?


    Apropos Esstisch: Dann räumt ihr also zu jeder Mahlzeit euer komplettes Material wieder weg? Sehr effektiv, denn oft habe ich gerade mal eine halbe Stunde zwischendurch.
    Auch gibt es ja andere Familienmitglieder, die sich tagsüber und abends in dem Raum aufhalten und nicht zum leise sein verpflichtet werden können. Z.B. 2 Kinder, die auch mal Freunde mitbringen, oder einen Mann, der abends schon mal fernsieht. Unser Esstisch steht im kombinierten Wohn-/Esszimmer.

  • Die Fahrten zur Arbeit kann man nicht vom Gehalt abziehen, nur für die Steuer. Denn das hat ja jeder Arbeitnehmer, das ist nichts Lehrer-spezifisches. Und es ging ja gerade darum, dass Lehrer mehr Abzüge haben als andere Arbeitnehmer, obwohl sie keine 13. Gehalt etc. bekommen.
    Ein Arbeitszimmer hingegen schon. Also aus den 4000 € würde ich die Fahrten zur Arbeit rausstreichen, wenn es darum geht, zu beweisen, dass Lehrer einen erhöhten Aufwand haben.

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