Umgang mit stark störenden SuS?

  • Hallo ins Forum,


    ich habe in zwei Klassen an meiner neuen Schule große Disziplinprobleme. Es handelt sich grundsätzlich um einen sehr schwierigen achten Jahrgang, aber bei zwei Klassen läuft es unheimlich schwierig, während bei den anderen Klassen des gleichen Jahrgangs nach schwierigen Stunden eine Besserung eingetreten ist. Jegliche Versuche, soetwas wie eine Beziehungsebene zu schaffen, werden von den SuS grundsätzlich abgelehnt (in allen anderen Klassen war ich dagegen erfolgreich). Im Unterricht äußerst es sich darin, dass 5-6 SuS mitarbeiten (wollen) und ein ganzer Batzen, so rund 10-12 SuS, sich jeglicher Mitarbeit verweigern und auch nicht auf Aufforderungen/Zurechtweisungen reagieren. Sie reden weiter, drehen mir den Rücken zu und haben keine Interesse am Unterricht. Aus dem Kollegium kommt nur Mitleid und Resignation ("ist halt ein beschissener Jahrgang" oder "Investier nicht zu viele Mühen"), aber keine Unterstützung. Von der Schulleitung habe ich dazu bisher keine Rückmeldung bekommen. Nach der Stunde heute habe ich es satt, mich trotz intensiver Vorbereitung, Multimediaeinsatz und dreifacher Differenzierung zum Hampelmann zu machen. Ich überlege, einige SuS zu Beginn der Stunden grundsätzlich von MEINEM Unterricht zu suspendieren, wenn kein Interesse an einer Mitarbeit besteht (mir würde es schon reichen, die Rotzlöffel würden die Klappe halten, dann könnte ich den Rauswurf verhindern).


    Nun meine Frage an euch: Wie sollte ich möglichst vorgehen, sowohl gegenüber den SuS als auch der SL? Eigentlich halte ich von Ausschlüssen vom Unterricht gar nichts, aber ich habe die Nase langsam wirklich voll.


    Grüße
    meteos


  • Ich überlege, einige SuS zu Beginn der Stunden grundsätzlich von MEINEM Unterricht zu suspendieren, wenn kein Interesse an einer Mitarbeit besteht

    Falls Du das darfst (Aufsicht?), würde ich das machen.


    Reib' Dich nicht auf. Das lohnt sich nicht.

  • ich würde auch mal gucken, was das Schulgesetz an Ordnungsmaßnahmen so bietet. Ein normaler Rauswurf ist für viele eine Belohnung. Ganz anders sieht das aus, wenn er jedesmal mit einem Tadel (bei euch wohl entsprechend ein Verweis) und bei Nicht-Besserung zeitweiligem Schulausschluss etc. einhergeht.

  • ... (mir würde es schon reichen, die Rotzlöffel würden die Klappe halten, dann könnte ich den Rauswurf verhindern).

    da liegt der Hase möglicherweise im Pfeffer. Du zögerst, weil eigentlich möchtest du's schön und störungsfrei haben.


    Die aber nicht, die möchten eine schöne Zeit und dich ignorieren. Solange du also hoffst oder wahlweise genervt aufgibst, passiert nichts außer vielleicht Verfestigung/Zuspitzung des Problems.


    Suspendieren geht aber nicht einfach so, du musst ins Schulgesetz gucken, welche Erziehungsmaßnahmen erlaubt sind und diese dann umsetzen. Kurze klare Ansage: Ab heute macht ihr im linken Block am Fenster hier Folgendes:... ansonsten mach ich Folgendes:... und dann ziehst du das durch. Nachsitzen, Eltern anrufen, jeden Handschlag benoten etc.pp.


    Just my spontane Meinung, Geduldsfäden sind manchmal zum Zerreißen gespannt :troest: Bald sind Sommerferien!

  • Wir haben auch eine solche Klasse bei uns. Man könnte meinen, wir reden von der selben Klasse. :-D Natürlich auch der Jahrgang 8. Ich hatte es sogar über Trainingsraum, einschalten des Klassenlehrers (wobei von ihm wenig bis gar keine Unterstützung kam), Elternanrufe und Schreiben an die Eltern versucht. Ich konnte in der Klasse nicht einmal einen Satz zu Ende bringen, ohne dabei unterbrochen zu werden.
    Man reibt sich in solchen Klassen wirklich auf. Auch sobald man sich zur Tafel dreht oder einem Schüler mit einer Aufgabe helfen will, explodiert im Rücken die Klasse. Zudem sind einige von denen rotzfrech und respektlos. Ich habe es zurzeit so gelöst, dass sie zum Beginn der Stunde Texte und dazu Aufgaben bekommen, die sie schriftlich lösen und in eine Sammelmappe abheften müssen. Die Mappen sammel ich dann ein und benote sie. In der Stunde mache ich mir Notizen, wer an seinen Aufgaben arbeitet und wer nicht. Schüler, die Hilfe brauchen, können zu mir nach vorne kommen, dann habe ich die Klasse zumindest weiter im Blick. So gebe ich wenigstens den 5-6 Schülern, die arbeiten wollen, die Möglichkeit an eine gute Note zu kommen. Ich bin froh, dass ich in der Klasse kein Hauptfach unterrichte.

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