Facebook, Geschlechtserziehung und die "Gemeinschaftsstandards"

  • Als "die Beine zusammenhalten" habe ich das sicher nie betitelt. Aber ja, ein Teil des Aufklärungsunterrichts sollte meines Erachtens sein, dass Sex in eine stabile und langfristige Beziehung (bzw. Ehe) gehört und man nicht mit jedem Dahergelaufenen ins Bett springt. Hältst du das für überholt?

    Volle Zustimmung! Dieser Teil des Aufklärungsunterricht kommt mir gefühlt auch meist zu kurz. Wenn ich von meinen Mädels höre, dass sie mit irgendwelchen Kerlen ins Bett gehen, nur weil er das jetzt sofort möchte und sie sonst verlassen würde, rollen sich mir immer die fußnägel hoch.

  • Das Üben an derlei Objekten ist nah genug an der Realsituation, um die entsprechenden Handgriffe in eben dieser zumindest schonmal kennengelernt zu haben und abrufen zu können. Einen Eingriff ins Schamgefühl von SuS stellen derartige Hilfsmittel nicht per se dar, das kommt ganz klar auf den Kontext an. Bei uns an der Schule gibt es dafür eine Spezialveanstaltung zur Aufklärung die nach Geschlechtern getrennt erfolgt- um erste Schamgrenzen zu nehmen- bei der nicht benotende Lehrer im Vordergrund stehen, sondern jeweils zwei Lehrkräfte der Schule, die das Projekt seit einigen Jahren anbieten ergänzt um externe Experten. Es besteht zu keinem Zeitpunkt eine Verpflichtung für SuS Kondome über Bananen zu ziehen (ja, bei uns sind das Bananen und Gurken. Penismodelle wären den Eltern nicht vermittelbar), den Erzählungen der KuK nach, finden die SuS in ihren Gruppen das aber immer sehr witzig und probieren es in diesem geschützen Rahmen gerne aus. Dann kichern alle mal ne Runde und ganz nebenbei stellen die SuS ihre Fragen, die auch beantwortet werden. Die Rückmeldungen der SuS sind nach diesen Veranstaltungen wohl immer sehr positiv, weil sie froh sind, einfach mal ausprobieren zu dürfen wie man mit Kondomen umgeht, statt nur abstrakt darüber zu sprechen. Das macht es vielen leichter sensible Fragen zu stellen.
    Ich glaube am Ende kommt es einfach darauf an sensibel mit den eigenen SuS und der Altersgruppe zu arbeiten- in der Unterstufe sind Gurken und Bananen unproblematischer- ein Penismodell gibt es aber tatsächlich bei diesen Veranstaltungen auch, an dem die Lehrer/Experten Dinge veranschaulichen bei ihren Antworten.


    In welcher Beziehungsform Sex deines, meines oder irgendjemand anderes Erachtens erfolgen "sollte" ist für mich persönlich- abgesehen von der Grenzziehung zu Missbrauch- absolut kein Teil eines Aufklärungsunterrichts. Aufklärung bedeutet, wie was funktioniert, was zu Schwangerschaften führt und wie man diese- jenseits von Abstinenz und ungeachtet der gewählten Beziehungsform- ebenso wie Geschlechtskrankheiten so sicher wie möglich verhindern kann, ohne deshalb auf Sex verzichten zu müssen. Kondome sind unersetzlich beim Schutz vor Geschlechtskrankheiten, zum Schutz vor Schwangerschaften müssen ergänzend weitere Verhütungsmethoden mit einbezogen werden, da Kondome allein nicht safe genug sind. Das ist ziemlich simpel eigentlich und habe ich auch schon in meinem früheren Berufsleben jungen Erwachsenen erklärt, die mich vor ihrem ersten Mal um Rat gefragt haben, wie sie möglichst sicher verhüten können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Volle Zustimmung! Dieser Teil des Aufklärungsunterricht kommt mir gefühlt auch meist zu kurz. Wenn ich von meinen Mädels höre, dass sie mit irgendwelchen Kerlen ins Bett gehen, nur weil er das jetzt sofort möchte und sie sonst verlassen würde, rollen sich mir immer die fußnägel hoch.

    Persönlich sehe ich das genauso und äußere mich ggf.auch entsprechend. Das hat für ich aber weniger etwas mit "Aufklärungsunterricht" im engeren Sinn zu tun, als mit gesundem Ich-Bewusstsein und Grenzziehung ("Nein-Sagen-Können")- etwas, was man im Prinzip schon ab dem Kindergarten entsprechend mit Kindern übt (bzw.im Idealfall natürlich auch im Elternhaus).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Meine Fresse. Heute würde man den mit einer schwersten Störung diagnostizieren - und zwar mit Recht - und 2-5 starke Psychopharmaka samt Klinikaufenthalt verschreiben.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Die komischen Links hab ich erst nach dem Kopieren gesehen. Aber der Text existiert nunmal, egal wo man ihn rauskopiert. Warum hältst du denn Hygieneprobepackungen für problematisch?

    ...dass Sex in eine stabile und langfristige Beziehung (bzw. Ehe) gehört und man nicht mit jedem Dahergelaufenen ins Bett springt. Hältst du das für überholt?

    was heißt überholt, das ist doch Privatvergnügen. Und nicht jeder lernt mit 17 seinen Traumpartner kennen und bleibt ein Leben lang mit ihm zusammen. Sex ist ein Grundbedürfnis und als Lehrerin erzähle ich sicher keinem, dass er/sie sich den abschminken kann, bis er unter der Haube ist. Warum auch? Man muss halt über Geschlechtskrankheiten informiert sein.

  • Wissenschaftlich anerkannt in einem Satz mit Mosetexten? Auch nicht schlecht. Was ist denn nun dein Tamponproblem?

  • Es geht um die wissenschaftliche Anerkennung der Textgrundlage und vor allem der Übersetzung, nicht um eine Korrektheit der Inhalte im Sinne eines neuzeitlich-positivistischen naturwissenschaftlichen Verständnisses.

  • Es geht um die wissenschaftliche Anerkennung der Textgrundlage und vor allem der Übersetzung, nicht um eine Korrektheit der Inhalte im Sinne eines neuzeitlich-positivistischen naturwissenschaftlichen Verständnisses.

    OK, ist registriert. Wenn es dir ein Bedürfnis ist, steht es dir ja frei einen alternativen Text zum selben Thema zu posten. Bleibt dennoch die offene Frage:


    Was ist denn nun dein Tamponproblem?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Dass es aber verschiedene Bibelübersetzungen gibt und diejenige der Zeugen Jehovas nicht unbedingt die wissenschaftlich anerkannteste ist, ist dir bewusst?

    Och, dann nehmen wir doch einfach mal eine andere:


    Was genau war jetzt dein Problem außer einem nicht näher definierten Echauffiert-Sein?

  • Der Typ, der das geschrieben hat, hockt in der Nachbargummizelle von dem, der das erste geschrieben hat.


    Warum darf man Kinder eigentlich solchen Schriften aussetzen? Dagegen ist ja das Meiste bei youtube harmlos.


    Solche Bücher kämen bei mir nicht ins Haus.

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  • Auch Luther ist für mich als Katholik natürlich nicht die erste Wahl bei der Frage der Bibelübersetzung. Aber sei's drum, passt scho, und außer einem nicht näher definierten Echauffiert-Sein habe ich kein Problem. :_o_)

  • Das "Tamponproblem" @Plattenspieler bitte vor lauter Nebenschauplätzen nicht vergessen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Der Typ, der das geschrieben hat, hockt in der Nachbargummizelle von dem, der das erste geschrieben hat.

    Einen so flapsigen Kommentar halte ich nicht nur für christenfeindlich, wie er vermutlich gemeint war, sondern da schwingt für mich auch etwas Antisemitismus mit, die Heilige Schrift des Judentums so zu verunglimpfen.

  • Äh ... ich weiß ja nicht ... aber bei den Christen des späteren 20. Jhd. (und dann auch denen des 21.) hat sich ja doch vorwiegend die Ansicht durchgesetzt, dass das Alte Testament nun nicht in allen Aussagen wörtlich als Glaubens- und Handlungsempfehlung anzusehen ist (bestimmte Stellen wie die 10 Gebote ausgenommen).
    Man muss das ganze hier als Schrift einer patriarchalischen (gar frauenfeindlichen) Zeit betrachten (die Frau als Wurzel des Übels, als unrein ... etc), in der bestimmte "Hygieneregeln" (anders als heute) evtl. (!) noch Sinn machten.

  • Einen so flapsigen Kommentar halte ich nicht nur für christenfeindlich, wie er vermutlich gemeint war, sondern da schwingt für mich auch etwas Antisemitismus mit, die Heilige Schrift des Judentums so zu verunglimpfen.

    Die folgende international gültige Definition für Antisemitismus teilt auch die Bundesregierung:

    „Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein.“

    Da fällt Meikes Kommentar unzweifelhaft nicht drunter. Ziemlich widerwärtiger Nebenschauplatz, den du damit eröffnest Plattenspieler.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Für mich liest sich das halt wie splatterporn. Oder Fantasien von Gestörten. Wie auch die ganzen derben Gewaltszenen und Mordorgien in der Bibel. Das kann man nicht ernsthaft als christenfeindlich abtun, solches Zeug würde - wenn es nicht aus der Bibel käme - jedem Kind/Jugendlichen ein Problem verursachen, wenn man es auf seinem Handy fände.
    Christen sind Menschen. Die mag ich oder find sie ätzend, je nach Charakter, wie auch Muslime, Juden, Atheisten ...


    Aber über so krankes Zeug wie das, was man in deren Büchern zu lesen kriegt, rede ich Klartext. Das Ablenkungsmanöver „christenfeindlich“ vorzuschieben, statt sich mal ehrlich zu machen und nach der Jugendgefährdung, die von solchen Texten ausgeht, zu fragen, statt sich über Verhütungsmittelübungen zu echauffieren, finde ich auch etwas bizarr.

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  • Ich beziehe mich jetzt einmal auf die Frauen:
    Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht dieser Artikel:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…schichte_der_Menstruation


    Interessant finde ich in dem Artikel, dass die menstruierende Frau in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich gesehen wurde - vom Positiven bis zum Negativen.
    Es gibt in vielen Ländern auch heute noch Handlungsbedarf für Frauen in dieser Beziehung. Teilweise werden sie während der Menstruation von vielem ausgeschlossen, weil sie tatsächlich als "unrein" gelten (das hat wohl kulturgeschichtliche Hintergründe) oder es fehlen die Hygieneartikel. Da findet man einige Artikel darüber, wenn man entsprechend googelt.

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