Facebook, Geschlechtserziehung und die "Gemeinschaftsstandards"

  • Nein, Abtreibung natürlich nicht! Das Mädchen (also das, welches den jungen Mann verführt hat), muss natürlich irgendwie von der Bildfläche verschwinden. Bei Großvater auf dem Hof wird jemand gebraucht, um die Hühner zu füttern.

    Wie in einem konservativ katholischen Moralgebäude à la Plattenspieler, Farbenfroh und wem sonst immer noch mit jungen, ungewollt schwanger gewordenen Mädchen verfahren wird, dafür gibt es ja zahlreiche Beispiele in Vergangenheit und Gegenwart. Zum Beispiel war im streng katholischen Irland mit seinem völligen Abtreibungsverbot und seiner nichtexistenten Sexualaufklärung eine der Möglichkeiten, die Mädchen und ihre Kinder in Nonnenklöstern unterzubringen, z.B. in "St. Marys Mother and Baby Home". Da sah es dann so aus:


    Bereits im Jahre 1975 fanden der damals zwölf Jahre alte Barry Sweeney und sein Freund Francis Hopkins in einer nicht mehr benutzten Klärgrube auf dem Gelände des ehemaligen Heimes zahlreiche Skelette vor.[1] Der Fall wurde jedoch zunächst nicht polizeilich untersucht, so dass weder die Anzahl der Leichen noch ihre Identität bekannt wurde.
    2012 veröffentlichte die Historikerin Catherine Corless einen Artikel im Journal of the Old Tuam Society, wonach in den 36 Jahren des Bestehens des Heimes insgesamt 796 Kinder gestorben waren.[2] Da sich nur in einem Fall eine ordentliche Beerdigung nachweisen ließ, vermutete sie, dass die anderen Kinder anonym in einem Massengrab beigesetzt wurden.[2] Daraufhin wurde The Children’s Home Graveyard Committee gegründet, eine Bürgerinitiative, welche es sich zur Aufgabe machte, die Ausgrabung der Knochen zu fordern und die Erinnerung an diese Kinder durch die Errichtung einer Gedenkstätte zu pflegen.[1]


    Im Mai 2014 geriet das Heim in die Schlagzeilen, weil dort ein Massengrab mit 800 Kinderleichen entdeckt worden sei.[3][4][2] Das Heim in Tuam zählte zu zehn von der katholischen Kirche betriebenen Institutionen, in denen Zehntausende unverheiratete Mütter eingesperrt wurden. Den Kindern wurde die Taufe verwehrt, sie durften auf keine normale Schule gehen. Die Kinder kamen ohne Hilfe von Ärzten und Hebammen zur Welt und wurden grob vernachlässigt.[5] Viele starben an Unterernährung, Masern, Tuberkulose oder Lungenentzündung.[1] Die Leichen wurden von Nonnen in einem nahegelegenen Abwassertank verstaut.[5]


    Ich sehe mich gerade wieder einmal von tiefem Respekt dieser Religion und ihrer Moral gegenüber erfüllt. Muss ich als toleranter Mensch ja sein, wäre ja zutiefst intolerant, wenn mir da die paar toten Kinder in der Klosterklärgrube was ausmachten...


    P.S. Muss eigentlich erwähnt werden, dass das wohl kein Einzelfall war? Hier ein Beispiel aus Schottland, ebenfalls einem katholischen Waisenheim Smyllum Park in Lanark:

  • Die haben einfach Angst, diese Art der Vermittlung könnte ihre Kinder in falsche Bahnen lenken und sie zu falschem Verhalten anleiten.

    Das sind wahrscheinlich diejenigen, die Angst haben, ihre Kinder könnten homosexuell werden, wenn man mit ihnen über Homosexualität spricht, oder?

    • Offizieller Beitrag

    Sollte die Erklärung des Gebrauchs von Tampons nicht Aufgabe des Elternhauses sein? Wie sollen sich denn Jungs in so einer Unterrichtsstunde fühlen?

    Hoffentlich hinterher etwas klüger

    • Offizieller Beitrag

    Bildung gefährdet die Dummheit.

  • Das würde aber die Erziehungsideale der Eltern konterkarieren. Solche Eltern, die ihren Kinden ein Lebensmodell wie "Kein Sex vor der Ehe"vermitteln wollen auch nur das Beste für ihre Kinder. Ich kann es verstehen, wenn die es als Bedrohung des Kindeswohl ansehen, wenn denen in der Schule die Benutzung von Kondomen empfohlen und an einem Penismodell demonstriert wird. Die haben einfach Angst, diese Art der Vermittlung könnte ihre Kinder in falsche Bahnen lenken und sie zu falschem Verhalten anleiten.

    Hast du schon gehört, dass es so etwas Seltsames gibt, das sich "Internet" nennt - und man dort bereits als Fünfjähriger ohne große Probleme Seiten anschauen kann, auf denen Penisse nicht nur im Modell - sondern in modellhafter, naturnaher Nutzung demonstriert werden? OK - in der Regel ohne Kondom - weil's "mit" im Film schlechter rüberkommt.


    Eltern, die ihre Kinder vor diesen Einflüssen abschirmen wollen, sind nicht von dieser Welt - sorry. Denen muss man mal mitteilen, dass ein Großteil des Lernens über die Peer-Group abläuft und ihr Ziel nur durch konsequentes Einsperren und Home-Schooling funktionieren könnte. Aus diesem Grund greift auch der staatliche Bildungsauftrag. Falls Eltern diesen in diesem Bereich ablehnen, können sie das artikulieren - dann wird ihr Kind an diesem Tag vom Rest separiert und eben nicht aufgeklärt. Gutes Recht, aber plan- und ziellos.


    Was das Ganze dann für die Kinder nur noch interessanter macht ;)


    Und falls jemand meint, Pornos im Web seien ein Nischenprodukt:

    Die größten Pornoseiten
    Platz 1: Die Nummer eins im Sex-Netz ist nach Daten des Marktforschers SimilarWeb der Anbieter XVideos mit 640 Millionen Besuchen im Monat.
    (...)
    Nach einer Untersuchung des Marktforschers SimilarWeb sind vor allem die deutschen Web-User Porno-Gucker. 12,5 Prozent des gesamten Internet-Traffics hierzulande entfallen auf Sex-Seiten – so viel wie in keinem anderen Land.

    Und XVideos ist nur einer von zahllosen Anbietern. Musst du nur bei Google "nackte Frau" eingeben und die Bildersuche starten. Das können bereits Zweitklässler.
    Als Lehrer sollte man sich da ebenfalls umschauen, damit man mal sieht, was sich die Kids "reinziehen". Und die bekommen von den Mitschülern auch die passenderen Suchbegriffe mitgeteilt.


    Hier MUSS die Schule pädagogisch und aufklärend wirken - auch (und besonders) zum Schutz der Mädchen und Frauen, die in den Bildern und Filmen als Objekt und "dienstbereites, williges Personal" dargestellt werden.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Das sind wahrscheinlich diejenigen, die Angst haben, ihre Kinder könnten homosexuell werden, wenn man mit ihnen über Homosexualität spricht, oder?

    Och, bei mir waren die Eltern allesamt sehr brav, als ich mit einem gesamten Jahrgang ein Projekt zu Homosexualität&Co. gemacht habe. Trotz (oder wegen?) eines ausführlichen Elternbriefs, der deutlich gemacht hat, worum es geht (aber eben auch, dass das Teil des Pflichtunterrichts ist und in jedem Fall behandelt wird- alternativ halt im Rahmen des Regelunterrichts), waren alle SuS anwesend und nicht ein noch so religiöses Elternteil verspürte das Bedürfnis sich mit weiteren Fragen an mich zu wenden. Vielleicht sind meine Schülereltern- so katholisch und homophob manche von ihnen auch faktisch sein müssen angesichts der Äußerungen/Überzeugungen/Haltungen mancher meiner SuS- aber halt auch einfach nicht "farbenfroh" genug, um sich passend absurde Einwände einfallen zu lassen, die einem Akademiker so in den Sinn kommen, um mündigmachende Aufklärung zu diskreditieren? :gruebel:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nachdem es kontextuell um Aufklärungsunterricht geht: Gehst du ernsthaft davon aus, dass Aufklärungsunterricht die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass junge Menschen vorehelich sexuell aktiv werden, sprich im Umkehrschluss keinen Aufklärungsunterricht zu erteilen und es beim Gebot "kein Sex vor der Ehe" zu belassen, diesen ernsthaft verhindern würde?

    Ich denke das kommt auf das Alter an. Bei einem 12-jährigen Kind, das vom Thema Sexualit bisher weitgehend abgeschirmt wurde, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ein Aufklärungsunterricht da plötzlich Neugier und ein Interesse wecken könnte, das bis dahin bei dem Kind noch nicht vorhanden war. Zumindest kann ich da die Bedenken der Eltern absolut verstehen.


    Was ist denn, wenn so ein Kind auf die Idee kommt diese Dinge aus dem Aufklärungsunterricht mit einem Mitschüler mal auszuprobieren? Wer übernimmt dann dafür die Verantwortung?

  • Bei einem 12-jährigen Kind, das vom Thema Sexualit bisher weitgehend abgeschirmt wurde

    Lies: Bei einem 12-jährigen Kind, das bisher gut "christlich" verdruckst unter Tabuisierung und Verpeinlichung alles Sexuellen erzogen wurde.
    edit: Und wie lange sollte man ein Kind denn vom Thema "Sexualität" denn Deiner Meinung nach abschirmen?

    Was ist denn, wenn so ein Kind nach dem Aufklärungsunterricht auf die Idee kommt diese Dinge aus dem Aufklärungsunterricht mit einem Mitschüler mal auszuprobieren.

    Dann probieren die beiden diese Dinge mal aus.

    Wer übernimmt dann dafür die Verantwortung?

    "Verantwortung" impliziert ja irgendwie immer, dass etwas schlimmes passiert ist. Wo siehst Du das hier?

  • Oh bitte, als ob Kinder und Jugendliche erst Aufklärungsunterricht benötigen würden für "Doktorspiele"! Kein Aufklärungsunterricht führt nachweislich zu vermehrten Teenagerschwangerschaften. Von Aufklärungsunterricht habe ich persönlich das noch nie gehört und würde vermuten, dass das höchstens die absolute Ausnahme sein dürfte, in der das von fabulierte Konstrukt einmal auftreten könnte. Absolute Ausnahmen rechtfertigen aber auch jenseits von Bildungsplanvorgaben (die es aus gutem Grund bei derartigen Themen gibt) kein regelhaftes Nichterfolgen von Aufklärung und Mündigmachung, so sehr Menschen wie du ihren Nachwuchs auch entmündigt halten möchten, wenn es um den eigenen Körper und Geist geht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Sexuelles Interesse ist schon bei Kleinstkindern zu beobachten (ca. im 2. Lebensjahr) und dazu hat sie kein aufklärerischer Lehrer gegen ihren Willen angestiftet.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Die Anwendung eines Tampons wurde mir damals von meiner Mutter in einem vertraulichen Gespräch unter vier Augen erklärt. Wenn ich mir vorstelle, mein damaliger Bio-Lehrer hätte ein solches Gespräch mit mir führen wollen oder das wäre Gesprächsthema im Unterricht geworden, kommt mir heute noch das Grauen.

    Meine Mutter hat mir damals (1989) vehement davon abgeraten, denn davon bekäme man schlimme Infektionen und könnte man sogar sterben. Das stand damals in der Tat auf den Packungen, irendwas von toxic Syndrom oder so. Meine Mutter hat übrigens einen Hochschulabschluss und ist durchaus aufgeklärt und weltoffen. Sie hat aber in ihrem ganzen Leben keinen einzigen Tampon benutzt. Was hätte sie mir also beibringen sollen?


    Pssst: Es soll auch heute noch Mütter geben, die aus verschiedenen Gründen keine Tampons benutzen.


    Ist doch gut, wenn man so sicherstellt, dass alle Schülerinnen das gleiche Wissen erlangen.

  • Ich denke das kommt auf das Alter an. Bei einem 12-jährigen Kind, das vom Thema Sexualit bisher weitgehend abgeschirmt wurde, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ein Aufklärungsunterricht da plötzlich Neugier und ein Interesse wecken könnte, das bis dahin bei dem Kind noch nicht vorhanden war. Zumindest kann ich da die Bedenken der Eltern absolut verstehen.
    Was ist denn, wenn so ein Kind auf die Idee kommt diese Dinge aus dem Aufklärungsunterricht mit einem Mitschüler mal auszuprobieren? Wer übernimmt dann dafür die Verantwortung?

    Nee, da kann ich dich beruhigen. Meine Kinder sind 11. Wir klären sie seit mehreren Jahren immer wieder auf. Aber bis auf Augenrollen und "Wissen wir schon" und "Wann bist du endlich fertig" passiert da nichts. Keinerlei Interesse. Null. Nix. Nada. Mädchen sind immer noch bäh.


    Kinder entwickeln dann ein Interesse an Sexualität wenn sie von ihrem Reifeprozess her soweit sind. Das passiert mit und ohne Aufklärung. Einfach so. Aber eben besser mit.

  • Meine Mutter hat mir damals (1989) vehement davon abgeraten, denn davon bekäme man schlimme Infektionen und könnte man sogar sterben. Das stand damals in der Tat auf den Packungen, irendwas von toxic Syndrom oder so. Meine Mutter hat übrigens einen Hochschulabschluss und ist durchaus aufgeklärt und weltoffen. Sie hat aber in ihrem ganzen Leben keinen einzigen Tampon benutzt. Was hätte sie mir also beibringen sollen?
    Pssst: Es soll auch heute noch Mütter geben, die aus verschiedenen Gründen keine Tampons benutzen.


    Ist doch gut, wenn man so sicherstellt, dass alle Schülerinnen das gleiche Wissen erlangen.

    Das steht auch heute noch drauf! Es ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, wenn auch sehr selten. Deshalb ist es übrigens wichtig, den Tampon mit sauberen Händen zu hantieren und regelmäßig zu wechseln. Das mindert das Risiko.


    Genau solche Hinweise sind für unaufgeklärte Mädchen wichtig.
    Wer ohne Anleitung irgendwie rumprobiert, macht eher Fehler.
    Das gleiche gilt für die Anwendung von Verhütungsmittel und den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.


    Ich habe meine Kinder aufgeklärt, trotzdem können sie das in der Schule gerne nochmal hören. Schaden wird’s nicht. Eher nutzen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke das kommt auf das Alter an. Bei einem 12-jährigen Kind, das vom Thema Sexualit bisher weitgehend abgeschirmt wurde, kann ich mir durchaus vorstellen, dass ein Aufklärungsunterricht da plötzlich Neugier und ein Interesse wecken könnte, das bis dahin bei dem Kind noch nicht vorhanden war. Zumindest kann ich da die Bedenken der Eltern absolut verstehen.
    Was ist denn, wenn so ein Kind auf die Idee kommt diese Dinge aus dem Aufklärungsunterricht mit einem Mitschüler mal auszuprobieren? Wer übernimmt dann dafür die Verantwortung?

    Gegenfrage: Was ist denn, wenn so ein Kind auf die Idee kommt, die Dinge aus der Aufklärung durch die Eltern mit einem Mitschüler auszuprobieren? Was wäre, wenn über die Aufklärung über die Gefahren des Rauchens, des Drogen Nehmens plötzlich Leute süchtig würden? Sollte man deswegen nicht mehr aufklären? Und wer sollte / wollte die Verantwortung dafür übernehmen, wenn Kinder aus diesen Gründen nicht aufgeklärt würden und dann diesen Dingen verfielen?


    Wie schon geschrieben wurde - die Möglichkeiten gewollter und ungewollter Aufklärung oder Information über alle (Ab)Arten von Sexualität übernehmen heutzutage die (a)sozialen Netzwerke, die Pornoseiten sowie die Peergroup. Und dieser Einfluss ist in der Tat wesentlich gefährlicher, weil unkontrollierbar und allgegenwärtig.


    Es ist wieder einmal die Konstruktion einer in meinen Augen abstrakten Gefahr, die hier als Einwand gebracht wird. Angst ist eine tolle Waffe. Sie hat in der Religion, der Demagogie sowie in der Werbung bis heute gut funktioniert. In der Geschicht der Menschheit haben Unwissen und Ignoranz sowie die Angst vor der Wahrheit mehr Schaden angerichtet als Wissen, Empirie oder Aufklärung.

  • Nee, da kann ich dich beruhigen. Meine Kinder sind 11. Wir klären sie seit mehreren Jahren immer wieder auf. Aber bis auf Augenrollen und "Wissen wir schon" und "Wann bist du endlich fertig" passiert da nichts. Keinerlei Interesse. Null. Nix. Nada. Mädchen sind immer noch bäh.
    Kinder entwickeln dann ein Interesse an Sexualität wenn sie von ihrem Reifeprozess her soweit sind. Das passiert mit und ohne Aufklärung. Einfach so. Aber eben besser mit.

    Wenn ein Kind unkontrollierten Zugang zu Medien hat und am PC oder auf dem Smartphone jeden Tag mit sexuellen Inhalten kontrontiert wird, wundert es mich auch nicht, wenn es mit 12 Jahren schon unbedingt Sex haben will. Man kann da die Neugier und das Interesse auch triggern. Für solche Kinder finde ich Aufklärungsarbeit auch wichtig, weil die Eltern sich gerade bei solchen Kindern oft um nichts kümmern und die Kinder sich selbst überlassen werden. Da kommt es dann natürlich schnell zu Schwangerschaften, wenn 12-jährige Pornos nachspielen wollen.


    Es gibt aber eben auch Kinder, die einfch noch natürlich Kind sind, weil die Eltern sie von solchen Einflüssen weitgehend fernhalten. Dass solche Eltern dann aber auch die Sorge haben, ihr unbedarftes Kind könnte durch zu frühe oder zu offene Konfrontation mit Sexualität in schändliche Bahnen geleitet werden, kann ich absolut verstehen. Ich finde das ist ein sensibles Thema, wo solche Aspekte wie Alter, persönliche Reife und häusliche Erziehung eine grosse Rolle spielen.

    • Offizieller Beitrag

    Du kannst heutzutage Kinder von sowas nicht fernhalten. Sie begegnen sich und sie kommunizieren. Ohne aufgeklärten Kontext via Schule / LehrerIn / Experten ist so ein „ferngehaltenes Kind“ dann deutlich anfälliger für durch peer-Kommunikation ungefilterte Schockmomente oder ätzende Erfahrungen. Wie alle Unaufgeklärten, sobald sie der Realität begegnen. Es ist kein Schutz, sondern ein Schaden, Menschen Informationen vorzuenthalten. Sie bekommen sie dann brutaler ab: nämlich durch Konfrontation mit der Realität ohne Wegweiser und Einordnungskompetenzen. Warum man sich das für sein Kind wünschen könnte, ist mir unbegreiflich.

  • Wissen ist wichtig. Wenn Kinder mit Pornos konfrontiert werden, können sie damit noch nicht umgehen. Sie haben halt keine Ahnung von Partnerschaft, Sex und all diesen Dingen. Umso wichtiger ist es dann, dass man mit ihnen spricht, vorurteilsfrei und offen.
    Das Gleiche gilt für die Benutzung von Kondomen, Tampons usw.

  • Wenn ein Kind unkontrollierten Zugang zu Medien hat und am PC oder auf dem Smartphone jeden Tag mit sexuellen Inhalten kontrontiert wird, wundert es mich auch nicht, wenn es mit 12 Jahren schon unbedingt Sex haben will. Man kann da die Neugier und das Interesse auch triggern. Für solche Kinder finde ich Aufklärungsarbeit auch wichtig, weil die Eltern sich gerade bei solchen Kindern oft um nichts kümmern und die Kinder sich selbst überlassen werden. Da kommt es dann natürlich schnell zu Schwangerschaften, wenn 12-jährige Pornos nachspielen wollen.
    Es gibt aber eben auch Kinder, die einfch noch natürlich Kind sind, weil die Eltern sie von solchen Einflüssen weitgehend fernhalten. Dass solche Eltern dann aber auch die Sorge haben, ihr unbedarftes Kind könnte durch zu frühe oder zu offene Konfrontation mit Sexualität in schändliche Bahnen geleitet werden, kann ich absolut verstehen. Ich finde das ist ein sensibles Thema, wo solche Aspekte wie Alter, persönliche Reife und häusliche Erziehung eine grosse Rolle spielen.

    Nun, da würde ich aber deutlich zwischen "solchen Einflüssen" wie Pornos und eben "solchen Einflüssen" wie Aufklärungsunterricht in der Schule unterscheiden.


    Ich hätte/habe auch Sorge, dass meine Kinder durch das Anschauen von Pornos in "schändliche Bahnen" gelenkt werden. Deshalb dürfen sie das auch nicht gucken.
    Die Lehrer der Schule meiner Kinder dürfen aber gerne so viel Aufklärungsunterricht betreiben wie sie lustig sind / es für nötig halten / es ihnen vorgeschrieben wird. Ich vertraue ihnen da voll und ganz.

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