Schüler geben private Telefonnummer des Lehrers weiter

  • Meine eigene Schulzeit in der Grundschule ist aber (bei mir zumindest) auch schon 40 Jahre her. Zu den Zeiten gingen Dinge, die heute nicht mehr gehen. Und umgekehrt.

  • Ihr seid toll :) wunderbar :) grandios :) (spricht da der Rotwein aus mir? neinnnnnnnnnn)
    Das Stück von Mozart kenne ich, ich höre es innerlich und werde es morgen hören , yesssssssssssssssssssss


    PS. Die Schulbegleitung ist ü50 und ich bin bei weitem nicht ihre erste Lehrkraft. Und wenn Eltern meine Nummer per Telefonbuch rausfinden ist das was andres, als wenn sie jemand bewusst weitergibt.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Unabhängig von datenschutzrechtlichen Erwägungen:


    Während es in anderen Berufen mittlerweile Standard ist, dass der Arbeitgeber ein dienstliches Smartphone finanziert, sofern er Erreichbarkeit außerhalb des Betriebes sicherstellen will, oder dass der Arbeitgeber selbst bei 1-2 Tagen Homeoffice einen komplett eingerichteten Heimarbeitsplatz inklusive Kostenübernahme für Telefon und DSL finanziert, soll ich als Lehrkraft über meinen Privatanschluss andauernde Rufbereitschaft für die "Kunden" meines Dienstherrn sicherstellen? Nur weil mein Dienstherr seine Milliarden-Steuerüberschüsse lieber für "wichtigere" Dinge als für seine Kernaufgabe Bildiung ausgibt?


    Alleine aus diesem Grund gibt es von mir keine private Telefonummer.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Wer meinen Realnamen kennt (und das tun die meisten Schüler und Eltern) muss nur einmal kurz googlen. Im Rahmen meines (eher seltenen Hobbys) findet man meine Handynummer im Internet. Passt schon.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Nach "kleiner gruener frosch" googeln hilft nicht. Und nachts ist mein Telefon eh abgeschaltet. ;)

  • PS. Die Schulbegleitung ist ü50 und ich bin bei weitem nicht ihre erste Lehrkraft. Und wenn Eltern meine Nummer per Telefonbuch rausfinden ist das was andres, als wenn sie jemand bewusst weitergibt.

    Schulbegleitungen sind Laien, die mit den rechtlichen Rahmenbedingungen einer Schule, des öffentlichen Dienstes und des Datenschutzes allgemein nicht so vertraut sind, wie ein Profi mit Berufserfahrung (es sein sollte). Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die gute Frau mit besten Absichten handelt; das macht die Sache nicht besser aber das würde, wäre ich in der Situation, die Art und Weise des Gesprächs bestimmen, das ich mit ihr führen würde, um dieses Verhalten in Zukunft zu verhindern.


    Gäbe unser Sekretariat ungefragt meine Handynummer raus - was die niemals tun wirden, denn die sind hervorragend ausgebildete, erfahrene Verwaltungsfachangestellte, die ihren Beruf sehr gewissenhaft ausüben! - dann würde ich allerdings massiv werden, im Wiederholungsfall bis zur Dienstaufsichtsbeschwerde dem Schulträger gegenüber.

  • Zum Teil verstehe ich das Geschisse nicht, was um die private Festnetznummer gemacht wird. Jeder hat heutzutage mehrere Festnetznummern und kann eine für dienstliche Zwecke verwenden. Da kann man alles einstellen bezüglich der Uhrzeit, zu der der Anschluss überhaupt erreichbar ist. Ob man drangeht oder zurückruft, kann man auch entscheiden. Die Eltern meiner Klasse und in meiner Beratung haben meine Dienstnummer. Bis auf einmal wurde sie immer entsprechend verwendet.
    In der Beratung geben viele Lehrer keine Telefonnummer an, was manches in Sachen Absprache zum Teil erheblich erschwert. Ehe ich eine Mail geschrieben habe, kann ich das mündlich besser klären.

  • Zum Teil verstehe ich das Geschisse nicht, was um die private Festnetznummer gemacht wird. Jeder hat heutzutage mehrere Festnetznummern und kann eine für dienstliche Zwecke verwenden.

    Wenn für dich der Komplex der persönlichen Daten, des Datenschutzes, das informationelle Selbstbestimmungsrecht etc. "Geschisse" ist, dann muss leider in den letzten Jahren einiges an öffentlicher politischer Diskussion an dir unbemerkt vorbeigeflossen sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das wirklich so ist, und glaube eher, dass du bloß eine rhetorische Duftmarke setzen wolltest.


    Ich gebe dir völlig Recht, dass wir auch den Schulen wegmüssen von dem "Zettel im Fach muss ausreichen", was den Informationsfluss angeht. Aber ich denke, dass muss dann von Anfang an sorgfältig so strukturiert werden, dass nicht schon wieder Privates und Dienstliches vermengt wird. Und da seit Jahrzehnten in unserem Schulsystem eine systematische Verfilzung von Privat und Dienstlich stattfindet, ist das eine Mammutaufgabe, die man irgendwie pragmatisch angehen muss. Eine Verweigerungshaltung à la "bis der Dienstherr mir eine komplette Kommunikationsinfrastruktur bis in mein heimisches Arbeitszimmer baut tue ich gar nichts" ist da genau so wenig hilfreich. Aber ein "Geschisse" ist die Diskussion nicht.

  • @Meerschwein Nele
    Ein bisschen kleiner hast du es nicht?!?


    Ich bin immerhin auch Lehrer und somit Kollege der Betroffenen in der Beratung und trotzdem ist da so eine extreme Abschottung bezüglich der Telefonnummer, obwohl man mich persönlich kennt. Ich finde das sehr seltsam und da liegt ganz sicherlich nicht der Gedanke an Datenschutz zugrunde! Das merke ich vor allem dann, wenn die eigene Bequemlichkeit dazukommt und Mail-Verkehr schwierig ist, denn dann geht das plötzlich telefonisch ...

  • wie ist es eigentlich, wenn volljährige Schüler im Praktikumsbetrieb die private Telefonnummer vom Lehrer rausgeben

    Interessant. Ich frage mich, wie der Schüler das macht, ohne die Nummer zu kennen.


    Falls der Lehrer diese an den Schüler 'rausgegeben hat, würd' ich meinen "selbst schuld". Falls das noch mit der Ansage, "falls im Praktikum was ist" oder ähnlich gemacht wurde, ist die Weitergabe gerechtfertigt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Kennst du die private Telefonnummer von deinem Hausarzt?

    Ja. Steht im Telefonbuch. Ich habe ihn sogar mal nachts aus dem Bett geklingelt.


    Der Vergleich hilft hier nicht weiter: Der Mann ist Arzt und als socher auch für Notfälle zuständig. Lehrer nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Als Mutter kann ich mal dazwischen quaken: ich habe eine Entscheidung in etwa von der Tragweite einer Versetzung, über Mail vom Lehrer mitgeteilt bekommen. Finde ich, gelinde gesagt, speziell.


    Dann bin ich doch lieber wieder für so'n personalisierten Siegelring, Siegellack und reitenden Boten. Scheint mir datentechnisch sicherer zu sein.

  • was ich mit der Frau SB morgen machen könnte.

    Was für Toiletten habt ihr? Bei Tiefspülern hätte ich wohl eine Idee.


    Der Fehler dürfte aber auch hier gewesen sein, dass der SB die Telefonnummer zugänglich wurde.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Also, schöne Diskussion.
    Ich möchte lediglich, dass meine Entscheidung respektiert wird.


    Es mag ja sein, dass manche von euch ihre Nummer weitergeben, aber ICH habe das NICHT und es ist ABSOLUT unüblich an ALLEN Förderschulen, die ich kenne. Und da ich nicht die erste Lehrkraft der SB bin, kennt sie das Prozedere. Die gute Frau ist ausgebildete Ergotherapeutin! Die ist nicht doof!
    Die gute SB hat ihre eigene Handynummer nämlich NICHT an die Familie gegeben, ist ihr zu privat. Haha.
    Ich hab ihr meine Nummer damals auf ihr Bitten hin gegeben.


    Hab sie heute schön konfroniert damit und dann weiter professionell freundlich behandelt. Hehe.
    Ursache für sie war: Vor den Pfingstferien war sie nicht da, da war eine Vertretung da. Ich habe am letzten Schultag einen Elternbrief rausgegeben, dass heute Elternabend ist. Dieser war also in der HA-Mappe des Schülers.
    Ich habe weder am Montag noch am Dienstag eine Rückmeldung von dem Schüler bekommen. Also habe ich zu einer Kollegin, die Klassenzimmer war, gestern gesagt: Cool, bei mir kommt niemand. Dieses hat die SB gehört und große Ohren gemacht.
    Nachmittags ruft mich die Mutter an, ob sie denn kommen müsse zum Elternabend, sie habe gar kein Interesse und keine Zeit.
    Also, DAS finde ich, hätte man vormittags telefonisch und auch übers HA-Heft klären können.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

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