Erfülle ich die Voraussetzungen für einen Seiteneinstieg?

  • Hallo,


    ich spiele schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken als Lehrer zu Arbeiten. Als einzige Alternative sehe ich da den Seiteneinstieg. Ich bin ausgebildeter Anwendungsentwickler und würde dieses Wissen gerne weitergeben.


    2001 hatte ich nur einen sehr schlechten Hauptschulabschluss. 2006 habe ich dann den Realschulabschluss im BGJ Wirtschaft und Verwaltung nachgeholt, welches ich auf 1 Jahr verkürzen konnte. Anschließend habe ich durch die höhere Handelsschule den schulischen Teil des Fachabiturs erworben. Danach habe ich eine schulische Ausbildung zum informationstechnischen Assistenten gemacht, wodurch ich auch ein volles Fachabitur bekam. Diese schulische Ausbildung war dann mein Sprungbrett in die darauf folgende betriebliche Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, die ich auch um ein halbes Jahr verkürzt habe. Diese habe ich 2016 abgeschlossen und seit August 2016 habe ich eine Festanstellung in diesem Beruf. Inzwischen bin ich 34 Jahre alt.


    Ich komme aus dem Kreis Steinfurt in NRW und möchte auch dort wohnen bzw. arbeiten.


    Jetzt ist die Frage: erfülle ich die formalen Voraussetzungen für einen Seiteneinstieg als Lehrkraft und wenn ja, was kann ich dann für weitere Schritte in diese Richtung unternehmen?


  • Hallo Xeros,


    die Frage ist zu speziell, wende dich damit lieber ans für dich zuständige Ministerium. Ich habe an Berufsschulen schon Leute (Fachlehrer) ohne Studium angetroffen. Die haben sich irgendwie über Nachqualifikationen zum Fachlehrer ausbilden lassen. Im beruflichen Sektor und bei extremen Mangelfächern halte ich nichts für ausgeschlossen.


    Das habe ich für NRW gefunden:



    • Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger mit Fachhochschul-Abschluss, die an Berufskollegs in ausgewählten technischen Fachrichtungen (Maschinenbautechnik, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik und Chemietechnik) eingestellt werden, erwerben in einem Dualen Studiengang den Master of Education. Anschließend absolvieren sie einen 18-monatigen berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst und erwerben mit Bestehen der Staatsprüfung die Lehramtsbefähigung. Zur Verbeamtung gelten die oben genannten Vorgaben.

    • An Schulformen der Sekundarstufe I ist auch eine Einstellung im Seiteneinstieg mit einer fachspezifischen Ausbildung möglich, also zum Beispiel mit einer Meisterprüfung. Von dieser Möglichkeit machen die Schulen eher selten Gebrauch. Auch diese Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger nehmen an einer einjährigen Pädagogischen Einführung.



    https://www.schulministerium.n…Seiteneinstieg/index.html


    Alles Gute!


    der Buntflieger

  • Da ich eine betriebliche Ausbildung nicht mit einem Meister gleichsetzen würde, denke ich, dass du damit keine Chance hast. Ich hab bislang auch nur einen Kollegen getroffen in der SEK I, der mit einem Meister unterrichtet und das im Bereich Technik. Das macht für mich auch Sinn. Aber eine betriebliche Ausbildung ist nun einmal kein Meister.


    Schon einmal darüber nachgedacht das Abi nachzuholen und zu studieren? Mit 34 ist das noch durchaus möglich, auch wenn es schwer ist.

  • Informatik kann man by the Way an vielen Unis auch mit Fachabi studieren. An Fachhochschulen ja sowieso. Allerdings wäre es dann in dem Fall vielleicht auch sinnvoll gleich auf Lehramt zu studieren, wenn das der Wunsch ist. Da wird dann wahrscheinlich schon das Vollabi nötig sein.

  • Schon einmal darüber nachgedacht das Abi nachzuholen und zu studieren? Mit 34 ist das noch durchaus möglich, auch wenn es schwer ist.

    ...oder über diesen Weg (mit der Fachhochschulreife) Berufsschullehramt studieren: WWU Münster. Siehe
    "Möglichkeiten für den Start des Studiums ohne allgemeine Hochschulreife (Abitur)"





    Gegebenfalls ist in dem Fall auch die Zulassung zu einem universitärem Studium als so genannter berufsqualifizierter Studienbewerber möglich.

  • Kurz zum Fachlehrer (oder Lehrer für Fachpraxis, oder wie auch immer der in den einzelnen Ländern heißen mag):


    Die haben nur ein Fach, keine Chance auf Verbeamtung und zumindest bei uns werden sie auch deutlich schlechter bezahlt als "Voll-Lehrer". Dazu kommt - ebenfalls bei uns - dass sie offiziell nur Werkstatt- und Laborunterricht machen dürfen. Damit sind sie auf Vorbereitungsklassen abonniert. Für die Schiene braucht's VIIIIIIEL Idealismus.

  • Also in Hessen ( und BW meine ich auch) werden Fachlehrer durchaus verbeamtet. Die Besoldung ist aber wirklich niedriger (A9-A10)
    Dem Rest würde ich zustimmen, obwohl zumindest hier in Hessen durch die Einführung von lernmodulen etc sich hier wohl einiges geändert hat.

  • in Bayern werden Fachlehrer auch verbeamtet. Allerdings mit niedrigerer Besoldung und höherem Stundendeputat.
    Die Ausbildung erfolgt am Staatsinstitut für die Fachlehrerausbildung.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Jetzt ist die Frage: erfülle ich die formalen Voraussetzungen für einen Seiteneinstieg als Lehrkraft und wenn ja, was kann ich dann für weitere Schritte in diese Richtung unternehmen?

    Leider erfüllst du die Vorraussetzungen nicht. Du brauchst entweder eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker mit Ausbildereignungprüfung.

  • Kurz zum Fachlehrer (oder Lehrer für Fachpraxis, oder wie auch immer der in den einzelnen Ländern heißen mag):


    Die haben nur ein Fach, keine Chance auf Verbeamtung und zumindest bei uns werden sie auch deutlich schlechter bezahlt als "Voll-Lehrer". Dazu kommt - ebenfalls bei uns - dass sie offiziell nur Werkstatt- und Laborunterricht machen dürfen. Damit sind sie auf Vorbereitungsklassen abonniert. Für die Schiene braucht's VIIIIIIEL Idealismus.


    Also unsere Werkstattlehrer in ET sind zwar auch dort eingesetzt, aber eben auch bei den Elektronikern Industrie bzw. Handwerk für Laborunterricht. Und in Chemie haben wir auch einen Werkstattlehrer, der unterrichtet aktuell nur Labor im Vollzeitbereich. Und kümmert sich auch noch um die Labore und das Chemikalienlager etc.



    Leider erfüllst du die Vorraussetzungen nicht. Du brauchst entweder eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker mit Ausbildereignungprüfung.


    Genau!
    Und dann geht es aber eben auch nur in die Schiene Werkstattlehrer.
    Ob es das im Bereich IT gibt, wäre mir zumindest neu.
    Von daher würde ich auch das Studium empfehlen!

  • Im Bereich IT gibts auch Werkstattlehrer. Aber wie hier schon viele gesagt haben: Meister oder Techniker muss sein. Ich glaube die Stellen findest du in nrw beim Portal Andreas. Google mal danach.
    Verbeamtung ist möglich. Bei uns gab es sogar grad Beförderung auf A11 ohne zusätzliche Aufgabe. Das ist kein schlechter Verdienst.

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