Freundin ist zwei mal durchs 2. StEx gefallen, Wechsel der Schulform möglich?

  • Hallo zusammen,


    eine andere Freundin ist zwei mal durchs 2. StEx gefallen, Fachrichtung Gymnasium. Die Umstände waren schwierig.


    Könnte sie die Schulform wechseln und das Ref noch einmal machen? Ein Großteil der Scheine aus dem Studium könnten vermutlich für HR anerkannt werden....


    LG Biggi

  • In Nds. gibt es klare Angaben, dass Bewerber, bei denen endgültig die Nichteignung festgestellt wurde, nicht eingestellt werden, nicht auf befristete und auch nicht auf unbefristete Stellen. Dazu gehören auch diejenigen, die das Referendariat nicht bestehen oder nicht mehr erfolgreich beenden können.


    Es gibt hier schon so einige Foren mit gleicher Anfrage, vielleicht stöberst du da und erkundigst dich dann für dein Bundesland,
    - ob du nachstudieren und mit einem anderen Schwerpunkt, ggf. Förderschule, erneut ins Ref gehen kannst
    - ob du in deinem BL an freien/kirchlichen Schulen eingestellt werden könntest

  • Für BW wäre der Schulformwechsel in die Sek.I nur nach Nachstudium und erneuter 1.Staatsprüfung im neuen Fach, bzw., da dieses abgeschafft wurde, Lehramtsmaster im fraglichen Bereich hoffend, dass zumindest die Bachelorprüfung nicht auch noch wiederholt werden muss (was durchaus sein könnte). Im Anschluss dann erst das passende Ref.


    Kann in Hessen analog geregelt sein oder eben auch ganz anders. Das ausbildende Seminar deiner Freundin sollte ihr passende Ansprechpartner nennen können im LLPA.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ^ ^ Ich stimme dem nur in Teilen zu. Und zwar hast du, @calmac, dann Recht, wenn es Probleme rund um Themen wie Umgang mit Unterrichtstörungen, Lehrerpersönlichkeit, Schüler-Lehrer-Beziehung oder auch Rhetorik/Präsentation vor der Klasse gibt. Dann kommt man auch in anderen Schulformen nicht zurecht. Wenn man jedoch weiß, dass es eher am Fachlichen bzw. an der konkreten Zielgruppe liegt, dann könnte ein Wechsel der Schulform doch zum erfolgreich bestandenen 2. Staatsexamen führen. Dafür bräuchten wir jedoch mehr Informationen.

  • Der Lehrerberuf ist sehr anspruchsvoll - wer zweimal durchs Stex fällt, erfüllt diese Anforderungen schlicht nicht. Pech gehabt. Wir verdienen netto mehr als die meisten anderen Akademiker in der freien Wirtschaft - entsprechend ist es gut, dass den Beruf nicht jeder Hinz und Kunz ergreifen kann.

  • Didaktische Reduktion ist wichtig, aber der Grad der didaktischen Reduktion entscheidet sich ja nach der Schulform. Bevor arabi konkreter wird, kann ich nur Vermutungen anstellen, aber ich kann mir vorstellen, dass es auch Lehrer geben mag, die Probleme damit haben, komplexere Themen, wie sie in der gymnasialen Oberstufe mitunter vorkommen, adressatengerecht zu vermitteln (Stichworte Unterforderung/Überforderung), aber denen es bei grundlegenden Themen einfacher fällt, weil sie den Stoff besser überblicken können, statt, im schlechtesten Fall, inhaltlich nur die klassischen 2 Seiten im Buch weiter wie die Schüler zu sein. Genauso wie es sicher Leute gibt, denen die pädagogische Arbeit in Grund-/Förderschule weniger liegt und die aber an weniger pädagogisch geprägten Schulformen besser zurechtkommen.

  • Wie wärs als Quereinsteiger? ;) Da wird derzeit jeder genommen der halbwegs "Lehrer" buchstabieren kann.


    Also das Studium in die Richtung nochmal weiterführen und dann so probieren.


  • Hallo arabi,


    ohne die genauen Umstände zu kennen, lässt sich das zwar nicht beurteilen, aber ich würde hier keine Schnellschüsse unternehmen, denn Sekundarstufe I (Schulformen jenseits des Gymnasiums) sind pädagogisch z.T. recht anspruchsvoll und man sollte sich bewusst dafür entscheiden.


    Deiner Freundin wünsche ich gute Erholung und einen klaren Kopf, um die richtigen Entscheidungen für ihren Lebensweg treffen zu können. Es gibt noch viele interessante Berufe abseits des Lehramts! :)


    der Buntflieger

  • Wenn ich nicht in der Lage bin, didaktisch zu reduzieren, dann wird wohl ein Schulformwechsel auch nichts ändern.

    Um didaktisch reduzieren zu können braucht es aber halt ausreichend Ausgangswissen, das man reduzieren lernen kann, insofern würde ich dir auch nicht zustimmen wollen bei diesem Teil deines Posts Lehramtsstudent, denn wenn es "am Fachlichen" liegen würde, bedeutet das normalerweise, dass eben diese Fachlichkeit nicht ausreichend vorhanden ist, um überhaupt sinnvolle didaktische Reduktionen vornehmen zu können. Wer schon nur zu stark reduziertes Fachwissen vorzuweisen hat, kann das nur begrenzt sinnvoll gestalten lernen und zwar ganz gleich, um welche Schulform es erstmal geht und was die jeweiligen SuS an Lernstoff zu bewältigen haben.

    Didaktische Reduktion ist wichtig, aber der Grad der didaktischen Reduktion entscheidet sich ja nach der Schulform. Bevor arabi konkreter wird, kann ich nur Vermutungen anstellen, aber ich kann mir vorstellen, dass es auch Lehrer geben mag, die Probleme damit haben, komplexere Themen, wie sie in der gymnasialen Oberstufe mitunter vorkommen, adressatengerecht zu vermitteln (Stichworte Unterforderung/Überforderung), aber denen es bei grundlegenden Themen einfacher fällt, weil sie den Stoff besser überblicken können, statt, im schlechtesten Fall, inhaltlich nur die klassischen 2 Seiten im Buch weiter wie die Schüler zu sein. Genauso wie es sicher Leute gibt, denen die pädagogische Arbeit in Grund-/Förderschule weniger liegt und die aber an weniger pädagogisch geprägten Schulformen besser zurechtkommen.

    "Seinen Stoff zu überblicken" ist keine Frage der Schulform..




    "Die Umstände waren schwierig" kann natürlich nur eine Variante für "alle anderen waren böse, gemein und unfair, ich oder XYZ aber soooooo sensationell-wunder-glitzer-barbietastisch" sein. Vielleicht aber auch der eine tragische Einzelfall, wo es eben doch stimmt- weiß man´s von außen? Frau nicht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wir wissen ja nicht, warum sie durchgefallen ist. Manchmal passieren blöde Dinge. Bei einer ehemaligen Kommilitonin haben sich die SuS bei der Nachprüfung vor dem Sportunterricht nicht ordnungsgemäß umgezogen. Weiteres weiß ich nicht, aber es hat für ein Nichtbestehen gereicht. Sie hat dann Kurse an der Abendschule/Volkshochschule gegeben.

  • Naja, was die Leute dann erzählen, weswegen sie nicht bestanden haben, muss man auch nicht immer restlos glauben. Die Wahrheit ist manchmal ein dehnbares Konstrukt...


    Nicht, dass ich Jemandem was unterstellen will...


    Eine die mit mir im Ref war, behauptet steif und fest, sie dürfte wegen ihrer Diabetes „vom Amtsarzt aus“ nicht Lehrerin werden... Ah ja, klar. Einem Kollege von mir wurde deswegen ein GdB anerkannt...


    Blöd ist halt, wenn man das irgendwann selbst glaubt...


    Ich denke, als Prüfer ist man sich durchaus bewusst, was man da „zerstört“ wenn man jemandem diese Unfähigkeit bescheinigen muss. Ich glaube nicht, dass das leichtfertig geschieht. Und in den Fällen an meiner Schule bei denen ich das live mitbekommen habe, war es definitiv die richtige Entscheidung, da keine Befähigung zu erteilen...

  • Sie sollte sich überlegen, ob sie nicht auf andere Weise glücklich wird. Es ist schwierig - und eventuell Vergeudung von Lebenszeit - ein Zweitstudium aufzusatteln. Denn darauf läuft es hinaus. Staatsexamina sind nunmal keine Führerscheinprüfung, die man beliebig oft wiederholen kann.


    Es gibt zahlreiche Berufsbilder, in denen die Qualifikationen aus dem Studium nützlich sind.


    Eine Zusammenstellung von Alternativen und Möglichkeiten, sowie Tests zur Eignung im Lehrerberuf habe ich hier gesammelt:
    https://www.autenrieths.de/lehrerberuf.html

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Ich denke, als Prüfer ist man sich durchaus bewusst, was man da „zerstört“ wenn man jemandem diese Unfähigkeit bescheinigen muss. Ich glaube nicht, dass das leichtfertig geschieht. Und in den Fällen an meiner Schule bei denen ich das live mitbekommen habe, war es definitiv die richtige Entscheidung, da keine Befähigung zu erteilen...

    Hallo MrsPace,


    gleich vorneweg: Ich will das Feld hier ganz bestimmt nicht wieder eröffnen; wir hatten das Thema ja schon ausreichend hier.


    Einzelfälle erleben Dinge, die nicht die Regel sind. Ob das hier der Fall war - wir wissen es schlicht und ergreifend nicht. Hier war ein Rat gefragt und nicht nach einem impliziten Vorwurf/Unterstellung.


    Ich bin auf Leute getroffen, die seit Jahren als Prüfer agieren und ein Verhalten an den Tag legen, dass man sich einfach nur wundern könnte/müsste. Das wird aber hingenommen - man schaut weg und akzeptiert, deckt und versteckt. Unser System ist sehr obrigkeitlich orientiert und so kann es in Einzelfällen auch vorkommen, dass Leute ins Fadenkreuz geraten, die es tatsächlich nicht verdient haben.


    Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus und dem, was ich im Rahmen meiner Erkundigungen mitbekommen habe, muss ich sagen: Das trifft in jedem Jahrgang mindestens 1-2 Personen. Sie werden Opfer von Leuten, die nie in ihre Position hätten geraten dürfen und die man dort nie hätte dulden sollen.


    Einfach das vielleicht etwas im Hinterkopf behalten, bevor man Leute, die in Foren ihre Situation schildern, an die Wand drückt. Es könnte so oder so sein, man weiß es einfach nicht. :aufgepasst:


    der Buntflieger

  • Wie wärs als Quereinsteiger? ;) Da wird derzeit jeder genommen der halbwegs "Lehrer" buchstabieren kann.

    Ich versuch's mal, ja?


    L - E - R - A


    Genügt das den Anforderungen? Das Wort ist ja für einen Leser gut erkennbar.


    Im Ernst, deine Aussage ist inhaltlich falsch. Warum verbreitest du sowas? Falls das deine Art von Humor ist: Was hat das in einem Beitrag verloren, in dem jemand sich Gedanken über seine berufliche Zukunft macht?

  • Wir verdienen netto mehr als die meisten anderen Akademiker in der freien Wirtschaft - entsprechend ist es gut, dass den Beruf nicht jeder Hinz und Kunz ergreifen kann.

    Damit sind wahrscheinlich diejenigen mit A13 aufwärts gemeint.

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