Entlastungsstunden bei Funktionsstelle A14

  • Hallo,


    Es gibt in unserer Schulcommunity augenblicklich eine Diskussion, inwiefern Funktionsträger A14 an Gymnasien Entlastungsstunden erhalten z.B. für Bücherausleihe, Betreuung Iserv oder Ganztag. Ich bin der Meinung, dass es am Gymnasium in NDS keine Entlastungsstunden für A14 gibt, an Gesamtschulen schon, oder liege ich da falsch??

  • Wenn ein Kollege alle von dir genannten Aufgaben gleichzeitig (und ohne weitere Unterstützung) erledigt, dann wäre da Entlastung durchaus angemessen.


    Es liegt in der Verantwortung der Schulleitung, für A14 "Aufgabenpakete" zu schnüren, die angemessen sind (da gab's mal vor ca. 10 Jahren im Schulverwaltungsblatt eine Liste von möglichen Aufgaben für Ausschreibungen). Bei weiteren Aufgaben dürfen die (wenigen) zur Verfügung stehenden Entlastungsstunden auch (ggf. anteilig) an A14er gehen. Langfristig sollte eine Schulleitung aber versuchen, dass all die zu erledigenden Aufgaben gleichmäßig im Kollegium verteilt sind.


    Was anders ist: In anderen Schulformen sind bereits per Erlass einige Aufgaben mit Entlastungsstunden "versehen" (z.B. Fachleitungen oder Fachbereichsleitungen). Dafür gibt es da kein A14...

  • Was wir nicht verstehen ist, dass es nun auch an den Realschulen für Funktionsstellen geben soll mit Entlastung. Hier wäre natürlich interessant zu wissen, wieviel es für die jeweiligen Funktionen gibt. Ist der Ganztag an der Realschule/OBERSCHULE besser am Gym oder an der Oberschule?

  • Stimmt, ist auch komisch formuliert. Es geht uns darum, dass es unterschiedliche Maßnahmen zur Entlastung trotz gleicher Aufgaben zu geben scheint. Wir befürchten, dass unsere SL uns die neuen Funktionsstellen/Funktionen an der Realschule nicht mit entsprechenden Entlastungsstunden vergüten wird, wie es z.B. an Gesamtschulen zu sein scheint.
    Nun wollten wir als Argumentationshilfe wissen, ob es an den Gymnasien mit den gleichen Aufgaben (Bücherausleihe, Ganztag etc.) ebenso gehandhabt wird, dass also nur nach Wohlwollen der SL Entlastungsstunden verteilt werden. Denn Kollegen wollen schon wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie sich dafür entscheiden. Es wird aber in NDS an vielen Schulen nach Gutdünken über diese Entlastungsstunden entschieden. Mir ist ein Fall aus dem Bekanntenkreis bekannt, da bekommt der Kollege für die Bücherausgabe 3 Entlastungsstunden und an anderen Gyms nichts. Das ist komisch??

  • Zwar etwas off topic aber ich muss es einfach sagen (und lache gleichzeitig):
    Gibt es ernsthaft eine A14 Stelle für Bücherausleihe im Ganztag?
    Dann ja wohl immer her damit würde ich sagen und nicht lang überlegen. An den Hauptschulen machen wir das einfach so nebenher (bei 28 Wochenstd und A12).

  • So langsam wird ein Schuh daraus.


    Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass auch an Gymnasien die FunktionsstelleninhaberInnen nicht immer die Entlastungsstunden erhalten, die ihnen zustehen würden, und viele Jahre dicke Bretter bohren, bis sich etwas ändert.


    Auf einem anderen Blatt steht dann allerdings, dass es an unterschiedlichen Schulformen für gleiche Aufgaben unterschiedliche oder auch keine Entlastung gibt.


    Zunächst ist für euch relevant, ob die Funktionsstelle mit Entlastungsstunden versehen ist. Stehen diese nicht in der Ausschreibung?
    Ist die Schule entsprechend mit Stunden versorgt? Werden diese entsprechend eingesetzt? Wo bleiben die Stunden sonst?
    Der Personalrat hat ein Recht auf Auskunft dazu, den würde ich vorschicken. Ist er nicht firm, kann er sich vorab erkundigen.

  • Zwar etwas off topic aber ich muss es einfach sagen (und lache gleichzeitig):
    Gibt es ernsthaft eine A14 Stelle für Bücherausleihe im Ganztag?
    Dann ja wohl immer her damit würde ich sagen und nicht lang überlegen. An den Hauptschulen machen wir das einfach so nebenher (bei 28 Wochenstd und A12).

    Nein, aber ich muss nun auch lachen. Nein Bücherausgabe und Ganztag als zwei Funktionen.

  • Zunächst ist für euch relevant, ob die Funktionsstelle mit Entlastungsstunden versehen ist. Stehen diese nicht in der Ausschreibung?
    Ist die Schule entsprechend mit Stunden versorgt? Werden diese entsprechend eingesetzt? Wo bleiben die Stunden sonst?
    Der Personalrat hat ein Recht auf Auskunft dazu, den würde ich vorschicken. Ist er nicht firm, kann er sich vorab erkundigen.

    Nein, es werden immer nur die Funktionen, aber nicht etwaige Entlastungen genannt. Zudem ist intransparent, wieviele Stunden überhaupt die Schule bekommt, geschweige denn wieviel wofür eingesetzt werden. Hmm, das macht die Sache wirklich schwer. Komisch ist aber, dass an manchen Schulen Entlastungsstunden gegeben, an manchen anderen trotz gleicher Ausschreibung aber nicht?? Es herrscht hier offensichtlich etwas Willkür, oder ??

  • Nein, es werden immer nur die Funktionen, aber nicht etwaige Entlastungen genannt.

    Werden denn die Aufgaben klar genannt oder bewirbt man sich "blind"?
    Ich habe mir die Ausschreibungen angesehen. Es sind

    Zudem ist intransparent, wieviele Stunden überhaupt die Schule bekommt, geschweige denn wieviel wofür eingesetzt werden.

    Vermutlich ist es bei derzeitiger Unterrichtsversorgung gar nicht möglich, für überhaupt irgendetwas Stunden fest anzugeben.

    Komisch ist aber, dass an manchen Schulen Entlastungsstunden gegeben, an manchen anderen trotz gleicher Ausschreibung aber nicht?? Es herrscht hier offensichtlich etwas Willkür, oder ??

    Ja, das ist komisch. Das liegt aber vermutlich daran, dass diese Ausschreibungen nicht zentral und flächendeckend erfolgen, sondern die SL selbst die Ausschreibungen vornehmen sollen, die dann im Anschluss von der Landesschulbehörde gekürzt/ angepasst werden.
    Alle Realschulen, um die geht es ja, müssen bestimmte Sachen erarbeiten. Da ist es unverständlich, warum es nicht an jeder Schule einen gleich lautenden und dotierten Posten gibt, der sich um die genannten Aspekte kümmert.


    Die notwendigen Entlastungen, die auch durch die Arbeitszeitkommission empfohlen werden, sehen ja weit mehr Anrechnungen vor, die aber bisher nicht umgesetzt werden.
    Auch verstehe ich nicht, warum es an manchen Schulformen nicht nur Entlastungsstunden, sondern sogar Aufstiegsämter für Aufgaben gibt, die an anderen Schulen jede normale Lehrkraft unentgeltlich übernehmen kann, soll oder muss: Schulbuchausleihe, Betreuung der Homepage, Förderkonzept, Medienkonzept, Umsetzung der Inklusion, Beauftragte für XY ... Da hätten an den kleinen Grundschulen alle Lehrkräfte zwei solcher Stellen.
    Warum gibt es diese Ämter an Realschul-Zweig-Schulen, nicht aber an Hauptschulen und Grundschulen?


    Fragt beim SBPR, was möglich ist. Allerdings sind die zurzeit immernoch mit Einstellungen und Versetzungen beschäftigt.

  • Die Menge der Entlastungsstunden ist endlich. Je nach Schulform, je nach Bundesland ein wenig mehr oder weniger. Wollte man an einem niedersächsischen Gymnasium jedem Kollegen etwas vom "Kuchen" abgeben, dann wäre das pro Kollege "gefühlt" 1/3 einer Stunde (eher weniger).
    Da ist also echt nicht viel zu holen.


    Die Kriterien, nach denen Entlastungsstunden gegeben werden (oder etwas zu A14 wird oder zu A14 zzgl. Entlastung), sind vielfältig. Das ist immer auch abhängig von der jeweiligen schulischen Situation. Wie ist eine Aufgabe organisiert? Wieviel Arbeit fällt in diesem Bereich an dieser Schule an? Wie viele Unterstützer gibt es? Auch: Gibt es andere oder neue Aufgaben, die derzeit mehr Zeit fressen? Dann müssen die Entlastungsstunden neu / anders verteilt werden.


    Beispiel Schulbuchausleihe: Mir fallen spontan folgende Tätigkeiten ein: Bücher bestellen, inventarisieren, Ausleihzettel für alle Schüler erstellen, einsammeln, sichten, Listen erstellen (in Rücksprache mit jeder einzelnen Fachkonferenz). Eingänge auf Konto verwalten. Fehlbeträge einfordern, zu viel Gezahltes zurücküberweisen. Bücher für die Ausleihe vorbereiten (Pakete packen für individuelle SuS oder Klassen). Bücher ausgeben. Zum Ende des Jahres wieder einsammeln. Defekte anmahnen, Zahlungen anfordern. Für im Laufe des Schuljahres neu hinzukommende oder die Schule verlassende SuS das alles noch mal individuell (und gerade bei neuen SuS in engem Kontakt mit den neuen Eltern).


    An manchen Schulen nehmen fast alle (1000) SuS an der Ausleihe teil. An anderen Schulen ist man etwas betuchter, da kaufen von den 300 SuS 95 % ihre Bücher selbst.
    Man kann für die Buchausleihe (von den Gewinnen, die man eigentlich nicht erwirtschaften soll) Aushilfskräfte einstellen, die z.B. beim Inventarisieren und Ausgeben unterstützen.
    Hat man ein stundentechnisch gut ausgestattetes Sekretariat, dann wird dort alles, was mit Geld zu tun hat, übernommen.
    Bliebe im "best case" eigentlich nur noch das Zusammenstellen von Listen 1x pro Jahr. Da wäre eine zusätzliche Entlastungsstunde schon merkwürdig... Im "worst case" wäre nur eine Entlastungsstunde Ausbeutung.


    Falls du zu dem Thema Fragen hast, wende dich doch an deinen Personalrat. Der kann im Gespräch mit der Schulleitung mal erfragen, wie viele "frei verfügbare" Entlastungsstunden (also nicht an Funktionen gebundene Stunden wie z.B. für Schulleitungsaufgaben) eurer Schule zur Verfügung stehen. Und erfragen, nach welchen Grundsätzen die vergeben werden.

  • Aber ist nicht eh ein Teil der Entlastungsstunden in der Lehrerkonferenz festzulegen (jedenfalls in NRW)?
    Ich hab mal gesagt, dass ich für die Organisation der Nachschreibeklausuren ca X Stunden benötige und auf Antrag wurde es erhöht.
    Wir berechnen auch immer wer wie viele Klausuren hat und vergeben Korrektur-Entlastungsstunden. Für die Arbeit am Stundenplan bekomme ich auch aus 2 Töpfe was. Bzw jetzt mit A14 nichts mehr.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Nein, das ist leider bei uns nicht so. Der SL legt in seiner Verantwortung fest, wer wieviel Entlastung bekommt. Diese Mühe mit dem Berechnen von individuellen Belastungen macht man sich nicht. Ich verstehe nicht, warum du mit A14 keine Entlastung mehr bekommst. Arbeitest du jetzt schneller oder hat der Tag mehr Stunden. Alle tun immer so, als ob höhere Einstufung die Mehrbelastung ausgleicht. Wäre das so, dann dürften SL ja gar keine Entlastung mehr bekommen bei A16 :D

  • Ich verstehe nicht, warum du mit A14 keine Entlastung mehr bekommst. Arbeitest du jetzt schneller oder hat der Tag mehr Stunden. Alle tun immer so, als ob höhere Einstufung die Mehrbelastung ausgleicht.

    Die Argumentation ist laut BVWG so:



    Beim Vergleich mit den - nicht zusätzlich mit Funktionsaufgaben betrauten - Studienräten (Besoldungsgruppe A 13 LBesO) sei zu beachten, dass die bereits zu Oberstudienräten beförderten Lehrkräfte besonders leistungsstark seien.
    Der Dienstherr könne grundsätzlich erwarten, dass die mit dem Beförderungsamt verbundene Mehrbelastung von diesen leistungsstarken Beamten durch planvolle und effiziente Arbeitsorganisation innerhalb der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit bewältigt werde.

    (BVerwG 2 C 16.14 vom 16. Juli 2015)


    Ob das in der Realität immer so ist, will ich nicht beurteilen.

  • @yestoerty: Es gibt in NDS deutlich weniger Entlastungsstunden. Und die sind generell nicht vorgesehen für Klausuren oder die Leitung von Oberstufenkursen oder für Klassenlehrer. In manchen Bundesländern gibt es deutlich mehr Entlastungsstunden für deutlich mehr Aufgaben und deutlich mehr Kollegen. In NDS kommen die wengisten Kollegen in den Genuss einer (halben, drittel) Entlastungsstunde.


    Dafür hat man in NDS eine geringere Unterrichtsverpflichtung. Die wird immer als Argument angeführt, wenn behauptet wird, Lehrkräfte in NDS würden sowieso schon viel weniger arbeiten als andere ("was jammern die denn eigentlich"). Nur eben, dass das System im Hintergrund (z.B. Entlastungsstunden oder nicht & in welchem Umfang (oder nicht)) nicht gesehen wird / wunderbar ignoriert werden kann.

  • 28 Stunden sind nicht weniger als anderswo.

    Ach komm, bei euch da oben im Norden ist doch grad jetzt im Sommer die Luft das wunderbare Bisserl dünner, dass sie in der Sonne extra-schön flirrt, die Tage gefühlt viiiiiiiiel länger dank unendlicher Sonnenstunden grad an der Küste obwohl es eben doch angeblich nur 24 Stunden pro Tag bleiben. Ergo muss Zeit bei euch irgendwie anders fließen- wenigstens jetzt im Sommer- und ganz ganz ganz bestimmt macht das ganze zusätzliche Vitamin D euch dermaßen unerträglich glücklich, dass mindestens gefühlt 28 Deputatsstunden allerhöchstens 27,9 aus dem Ländle entsprechen. 8)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Menge der Entlastungsstunden ist endlich.

    ... und geht in den nds. Grundschulen gen null.


    Die außerunterrichtlichen Aufgaben sind unendlich und werden von kleinen Kollegien getragen.


    Ich verstehe, dass man auch an anderen Schulen die Kriterien lieber klar formuliert hätte, als der Willkür oder dem Gutdünken ausgesetzt zu sein.


    Aber warum man an kleinen Schulen mit wenigen KollegInnen ohne Entlastungsstunden und mit hohem Deputat die vielen Konzepte und Beauftragungen zusätzlich bewältigen muss, während an anderen Schulformen dafür Entlastungsstunden UND Aufstiegsämter gewährt werden, ist mir schleierhaft.


    Natürlich könnte man meinen, dass die

    Mehrbelastung von diesen leistungsstarken Beamten durch planvolle und effiziente Arbeitsorganisation innerhalb der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit bewältigt

    wird,
    aber warum geht das an weiterführenden Schulen nicht?



    Offenbar geht der Arbeitgeber hier im hohen Norden zusätzlich davon aus, dass


    die Tage gefühlt viiiiiiiiel länger dank unendlicher Sonnenstunden grad an der Küste

    sind und die Lehrkräfte deshalb ruhig mehr und mehr bearbeiten können.


    Der Denkfehler dabei ist, dass die Sonne nicht allein über denen länger scheint, die die viele zusätzliche Arbeit ohne Entlastungsstunden bewältigen sollen.


    So würde zwar


    ganz ganz ganz bestimmt (...) das ganze zusätzliche Vitamin D (...) dermaßen unerträglich glücklich

    machen,


    da man uns aber eher am Schreibtisch als an der Sonne trifft,
    bleibt das euphorische Dauerstimmungshoch leider aus. :nein:


    Soll ich nun froh sein, dass uns der Arbeitgeber davor bewahrt, unerträglich glücklich zu sein, damit wir den Südstaaten nicht auf den Wecker gehen? :ka:

  • Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass auch an Gymnasien die FunktionsstelleninhaberInnen nicht immer die Entlastungsstunden erhalten, die ihnen zustehen würden


    Wenn man sich im Gegenzug anguckt, für welche Aufgaben man an Gymnasien teilweise A14 bekommt, habe ich da wenig Mitleid.

  • Bei uns in NRW ist das doch eh anders. Da sind nur die extern zugewiesenen Entlastungsstunden aufgabengebunden. Beim Rest entscheidet das SL-Team über den SL-Topf und die Lehrerkonferenz über den Lehrer-Topf.
    An Aufstiegsstellen gebunden sind die Entlastungsstunden gar nicht.

Werbung