Gehälterdiskussion

  • "leuchtende Kinderaugen"


    Dieser Begriff nervt mich schon lange. Warum kann das nicht Hand in Hand gehen: Man hat selbst Freude und derjenige, dem man es beibringt, spricht positiv darauf an? Es kann mir keiner erzählen, dass diese Variante niemand bevorzugen würde. Man sucht sich doch in der Regel den Beruf heraus, den man gerne macht und von dem man einigermaßen leben kann. Zumindest wenn man von den Abschlüssen her die Möglichkeiten hat.


    Das andere Thema ist, dass Lehrerberufe nach inzwischen überholten Kriterien unterschiedlich bezahlt werden. Das muss dringend angegangen werden und auf eine gleiche Bezahlung hinauslaufen.

  • "leuchtende Kinderaugen"


    Dieser Begriff nervt mich schon lange. Warum kann das nicht Hand in Hand gehen: Man hat selbst Freude und derjenige, dem man es beibringt, spricht positiv darauf an? Es kann mir keiner erzählen, dass diese Variante niemand bevorzugen würde. Man sucht sich doch in der Regel den Beruf heraus, den man gerne macht und von dem man einigermaßen leben kann. Zumindest wenn man von den Abschlüssen her die Möglichkeiten hat.

    Ich sehe da einen fundamentalen Unterschied. Wenn ich "keine leuchtenden Kinderaugen" habe, aber bezahlt werde, übe ich meinen Beruf gut und ohne Murren aus. Wenn ich nicht bezahlt würde, mir aber jeden Tag "leuchtende Kinderaugen" entgegenstrahlen, würde ich keinen Handschlag tun.

  • Man sucht sich doch in der Regel den Beruf heraus, den man gerne macht und von dem man einigermaßen leben kann.

    Da könnte der Arbeitgeber auch hineininterpretieren, daß man von dem gesetzlichen Mindestlohn von 9,19 €/Std. einigermaßen leben kann. Schließlich ist der Mindestlohn so definiert. Warum sollte er dann mehr zahlen?


    Er zahlt nur mehr, weil er nicht genug Idealisten wie Dich und kecks findet und deswegen auf Profis wie Mikael und Nele angewiesen ist, die eben keine Idealisten sind und für Geld arbeiten. Mit Euch in der Belegschaft hätten die Gewerkschaften nie eine Chance bessere Löhne herauszuholen. Die Frage nach dem Sinn der Arbeit stellt sich dann für den Arbeitnehmer auch nicht. Die Arbeit muß für den Auftraggeber einen Sinn haben, denn sonst würde er sie nicht bezahlen. Das reicht.

  • Er zahlt nur mehr, weil er nicht genug Idealisten wie Dich und kecks findet und deswegen auf Profis wie Mikael und Nele angewiesen ist, die eben keine Idealisten sind und für Geld arbeiten

    Der Notstand in der Pflege widerlegt diese Argumentation leider.

  • Der Notstand in der Pflege widerlegt diese Argumentation leider.

    Der Notstand in der Pflege belegt den Punkt - es sind einfach nicht genug Idealisten auf dem Markt, um die Defizite auszugleichen. Die potenziellen Arbeitnehmer weigern sich einfach, sich ausbeuten zu lassen und dabei unverschämt niedrig bezahlt zu werden, deswegen sind sie nicht einmal als ausgebildetes Arbeitskräftereservoir da. Es wird früher oder später darauf hinauslaufen, dass für Pflege mehr bezahlt wird. Dass das noch nicht geschehen ist, liegt daran, dass die Kosten dafür momentan das Gesundheitssystem aus der Bahn werfen würden.

    • Offizieller Beitrag

    ach bitte. und mit einem wie dir, der ständig rummeckert, aber NIE etwas macht bzw. wenn man ihn fragt, was er denn konkret gegen die Zustände macht, was er kritisiert, nie antwortet. Bist du überhaupt in einer Gewerkschaft?


    Komischerweise sind die KollegInnen bei mir, die sicher von sich aus sagen würden, sie machen den Job, weil es Ihnen "Spass" macht (unter allen Jobs da draußen sucht man sich nunmal den, der einem Spass macht und von dem man so leben kann, wie man es sich vorstellt), in einer Gewerkschaft oder Berufsverband. Die größten Meckerer sind oft bei unserer Personalrätin, eintreten würden sie aber sicher nicht.

  • Warum widerspricht sich, dass man die Arbeit gerne macht (und noch lieber, wenn man sieht, dass die Kommunikation mit den Schülern passt) und die Forderung nach einem ordentlichen Gehalt? Der Beruf ist anspruchsvoll und sollte auch entsprechend bezahlt werden. Das steht für mich außer Frage.
    Es ist mein Beruf und kein Ehrenamt.

  • Das wäre dann die erste Lektion, die man im OGS lernt: Ihr verursacht den Lärm selber. Wenn ihr hier so rumschreit, ist es euer Problem, nicht meins für Ruhe zu sorgen.Das würde mir am BK echt helfen, wenn sie diese Lektion dann eben gruppendynamisch im OGS gelernt hätten. :teufel:

    Das ist doch völlig utopisch!!!


    Meine Kinder haben auch unter der Lautstärke in der OGS SEHR gelitten. Mein einer Sohn saß teilweise in der Ecke mit den Händen auf den Ohren. Meine Kinder waren nicht die, die so viel Lärm gemacht haben.


    Aber wenn man selbst nicht anwesend ist, hat man ja auch keinerlei Einfluss darauf. Und die 2 Erzieher + Hilfskraft, die 60, inzwischen 70 Kinder in 2 kleinen Räumen (kleiner als ein Klassenzimmer) betreuen müssen, sind da doch auch überfordert, zumal sie auch das Mittagessen in 3 Gruppen und die Hausaufgabenbetreuung in verschiedenen Gruppen betreuen müssen.


    Die Kinder können da aber auch nichts zu. Die haben ja Freizeit, spielen also. Wenn 60 Kinder in 2 Räumen LEISE spielen / miteinander sprechen, ist es einfach tierisch LAUT!


    Es ist weder ein Platzangebot da, noch gibt es genügend Betreuer. Unter diesen Umständen finde ich Betreuung bis 16.30 an 4 Tagen auch völlig unzumutbar!

  • Das hört sich nicht gut an. Warum werden denn nicht mehr Räume genutzt? Ich meine leere Klassenzimmer. Die werden ja nicht alle bis 16.30 Uhr da sein, die Klassen. Unsere Betreuerinnen gehen immer sehr viel raus mit den Kindern bei schönem Wetter.

  • Das hört sich schlimm an, die Zustände , die bei manchen an der OGS herrschen. Mein Kind geht gern in die OGS. Solche Zustände, wie oben beschrieben, herrschen da nicht. Es kann auch anders laufen.
    Hier sind es auch 60 - 70 Kinder, 6 Betreuer (neben dem Küchenpersonal), 5 Räume, es werden AGs angeboten, …


    Vielleicht liegt es ja auch am Standort. Wie leben auf dem Dorf (schrieb ich ja schon ein paar Mal) und unser Kind geht in die Dorfgrundschule.


    Ergänzung: Ich vergaß: Bei uns ist man auch flexibel was die Abholzeiten angeht. Mein Kind muss nicht jeden Tag bis 16 Uhr da bleiben. Man kann auch um 14 Uhr oder 15 Uhr abholen. Man muss es nur vorher absprechen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    Einmal editiert, zuletzt von Ruhe () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Die Klassenzimmer sind 1-2 Stockwerke höher, die OGS liegt im Keller. Da ist keine Aufsicht mehr möglich bei so wenigen Betreuern.

  • Unsere OGS ist super.
    Meine Beiden gehen auch total gern hin.
    Es werden viele Ag's angeboten ( Werken, Kreativ, Schach, Handball, Fußball). Natürlich findet der Jekits Unterricht auch direkt in der Schule statt, so dass sich die Eltern das Fahren sparen
    Obwohl ich meine Beiden täglich direkt nach der Schule mitnehmen könnte kommen sie selten mit ..das Spielen mit den Freunden oder die Ag's gehen halt vor. Gut, dass wir sehr nah an der Schule wohnen so ist das logistisch kein Problem.
    Die Kita liegt auch direkt um die Ecke.


    Für diese tollen äußeren Umstände musste ich lange kämpfen und einige Versetzungen überstehen, aber hier passt jetzt alles!

  • ...man könnte auch sagen, ich lege wert auf nicht-entfremdete arbeit. wenn du lieber den großteil deiner lebenszeit mit irgendwas vollstopfen willst, nur weil es geld bringt - ja gut, kannste machen. klingt nach wenig leben.

  • Vielleicht deins.

    Selbst wenn man von A12 und einer der niedrigeren Erfahrungsstufen und ohne Familienzuschlag ausgeht, müsste man für ein vergleichbares Nettoeinkommen in der Wirtschaft ca. 65-70k € pro Jahr verdienen. In höheren Erfahrungsstufen und Familienzuschlag mit 2 Kindern reden wir eher von 80k €. Und das sind durchaus bereits herausgehobene Positionen und keine Standardeinkommen.


    Und ja, PKV ist dabei bereits berücksichtigt.

  • Selbst wenn man von A12 und einer der niedrigeren Erfahrungsstufen und ohne Familienzuschlag ausgeht, müsste man für ein vergleichbares Nettoeinkommen in der Wirtschaft ca. 65-70k € pro Jahr verdienen. In höheren Erfahrungsstufen und Familienzuschlag mit 2 Kindern reden wir eher von 80k €. Und das sind durchaus bereits herausgehobene Positionen und keine Standardeinkommen.


    Und ja, PKV ist dabei bereits berücksichtigt.

    Das ist leider das, was viele nicht verstehen...

  • Selbst wenn man von A12 und einer der niedrigeren Erfahrungsstufen und ohne Familienzuschlag ausgeht, müsste man für ein vergleichbares Nettoeinkommen in der Wirtschaft ca. 65-70k € pro Jahr verdienen.

    Hauptsache mal irgendetwas hingeschrieben...


    Beispiel Steuerklasse 1, keine Familienzuschläge oder ähnliches, ohne Kirchensteuer:


    Brutto 65.000€ pro Jahr als Angestellter ergibt netto ca. 38.100€€, d.h. ca 3175€ pro Monat.


    A12 Niedersachsen, Erfahrungstufe 4 (Einstieg) ergibt brutto ca. 44100€ pro Jahr, netto ca. 34.800€, d.h. ca. 2900€ pro Monat, abzüglich PKV (vielleicht 200€ für einen Single am Anfang) ergibt ca. 2700€ pro Monat.


    Differenz: ca 475€ pro Monat, bei deinem "unteren" Ende, beim oberen natürlich deutlich mehr Unterschied.


    Netto 2700€ pro Monat entsprechen 54000€ für einen Angestellten . WEIT WEG von deinen 65000, 70000 oder gar 80000.


    Quellen: Beliebiger Brutto-Netto-Rechner im Internet und oeffentlicher-dienst.info


    Vielleicht erst einmal recherchieren, bevor hier Fehlinformationen verbreitet werden... oder schreibst du im Auftrag der Finanzminister (soll es ja geben..)?


    Gruß !

  • Langsam frage ich mich auch, ob manche Mitdiskutanten in diesem Thread überhaupt dem Lehrerberuf frönen 1.



    1 frönen von Frondienst

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Vor diesem Hintergrund ist es absolut absurd, dass ich auf der gleichen Gehaltsstufe wie eine GS-Schulleiter bin (A14)

    Bist du nicht. Die GS-Schulleiter bekommen im besten Fall A13, manchmal sogar nur A12Z

    Weil der Herr Studienrat recht bald die Regelbeförderung zum Oberstudienrat mit A14 bekommt, falls er dann noch die Bibliothek betreut oder andere Sonderaufgaben übernimmt gerne auch höher.
    Diese Aufstiegsmöglichkeiten sind den Grund- und Hauptschulkräften verwehrt.

    und die GS-LuL A12 von Anfang bis Ende, außer sie werden SL, weil es an den meisten Schulen nicht einmal Posten für Stellvertretungen gibt, keine Funktionsämter, aber dennoch Fachkonferenzen, Büchereien, Bücherausleihen und eine Menge zusätzlicher Aufgaben, die im Kollegium möglichst fair verteilt werden müssen.


    Und ja, auch ich finde das absurd.
    Warum gibt es an den Schulformen, an denen die LuL ohnehin schon mehr verdienen, zusätzlich Aufstiege mit oder ohne Bemühungen, Ämter und Entlastungen, an den anderen aber nicht?


    Und: Warum kann dies nicht transparent erfolgen?
    Fachkonferen 1 - Entlastungsstunde, Fachkonferenz 2 - weitere Entlastungsstunde, Fachkonferenz 3 - weitere Entlastungsstunde. Muss ich als LuL an einer kleinen Schule 3 davon übernehmen, darf ich auch gerne 3x die Entlastung bekommen. Ständig wechselnde Curricula und Vorgaben, Einführung von Schulbüchern und zahlreiche Wettbewerbe gibt es da auch.
    Habe ich im großen System keine davon, habe ich auch die Arbeit damit nicht.


    Gleiches gilt für die unzähligen Beauftragungen: Arbeitsschutz, Strahlenschutz, Digitalisierung ... was auch immer ... alle Aufgaben, die in der Schule verteilt werden, ziehen zusätzliche Arbeit nach und gehören entsprechend gewürdigt. Muss man mehrere davon machen, erhält man entsprechende Entlastungen.
    Das würde dazu führen, dass auch kleine Schulen entsprechend mehr Stunden verteilen könnten, schließlich teilen sie sich die Arbeit auch mit weniger KollegInnen untereinander auf.
    Dass es bestimmte Aufgaben nur an manchen Schulformen gibt, ist klar, hindert aber das System nicht. Wo die einen Einschulungstests und Koop mit diversen Kindergärten leisten, haben andere berufliche Orientierung u.a.


    Gleiches gilt dann auch für die Aufgaben der SL, die an kleinen Schulen zurzueit eben auch bis zu 20 Std. unterrichten müssen, obwohl Statistik, Förderkommissionen, Konferenzen, Elterngespräche, Beurteilungen etc. rufen.


    Meiner Meinung nach würde sich das Land dann womöglich sehr schnell überlegen, welche dieser Aufgaben tatsächlich von Lehrkräften durchgeführt werden müssen und welche man kostengünstiger verteilen könnte.
    Gerade bei den ganzen Beauftragungen wären sicher andere Formen möglich und sinnvoller, als diese unentgeltlich den Lehrkräften überzuhelfen.


    Im übrigen könnte man sich den Kampf um die A13 Stellen sparen, die womöglich nur als Alibi erschaffen wurden. A13 für alle LuL, auch an HS und RS, und entsprechende Entlastungen für zusätzliche Aufgaben für alle Schulformen wären fairer.


    Aber vielleicht ist das ja auch bald alles hinfällig, weil wir alle unsere Arbeitszeit tracken und die Landesschulbehörden darüber zur Kenntnis nehmen müssen, was sie über Studien längst wissen: Die Belastung und die Arbeitszeit sind an allen Schulformen zu hoch und es braucht Änderungen.

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