Gehälterdiskussion

  • Wenn ich meine Vita rückblickend betrachte und berücksichtige, dass ich während des Studiums für meine Ernährung an der Wursttheke die Hundefutter-Reste für das Gulasch gekauft habe, weil das Bafög nicht für mehr gereicht hatte, sowie die ganzen Prüfungen, die ich bestanden habe sehe und die damit verbundenen Mühen, damit ich nun letztendlich 2000 + verdiene, sehe ich nicht ein, mich mit Leuten vergleichen zu lassen, die sich nach bestandener 8.Klasse sesselbequem in Hartz4 verabschiedet hatten.
    Die sind in der Regel auch nicht in der Lage, derart verquirlte Schachtelsätze zu formulieren, die mich (neben anderen erworbenen Fähigkeiten) in die Lage versetzt haben, Arbeitgeber dazu zu motivieren, 2000+ für diese Kompetenzen und die damit verbundenen Tätigkeiten zu bezahlen.


    Trifft das auch auf "diese hier" zu oder welche Gründe kannst du (und die, die dir zustimmten) für sie nennen, dass sie deiner/eurer Meinung nach "gerechtfertigterweise" deutlich weniger verdienen als du/ihr bzw. welche Kompetenzen fehlen ihnen, dass sie ihre Arbeitgeber nicht motivieren können, mehr bezahlt zu werden - und warum haben wir Lehrer es nicht geschafft, ihnen diese Kompetenzen beizubringen? Da bin ich mal gespannt. (Ich sag ja, manchmal, bei bestimmten Diskussionen, sind wir hier, glaube ich, vielleicht doch zu sehr unter uns.)


    Verdienst regional sehr unterschiedlich Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung verdienten Altenpfleger dort im Durchschnitt zuletzt knapp 2400 Euro brutto pro Monat. Am wenigsten ist es in Sachsen-Anhalt mit gut 2100 Euro. In Baden-Württemberg verdienten Fachkräfte in der Altenpflege im Vergleich zu den anderen Bundesländern zuletzt am meisten mit gut 3000 Euro brutto pro Monat, gefolgt von Bayern. Altenpflegehelfer liegen mit etwa 2000 Euro brutto pro Monat deutlich darunter.


    https://www.tagesschau.de/inland/pflege-241.html


    PS: Das sind Brutto-Angaben! (Ihr Brutto ist oftmals unser Netto.) Aber alt werden wir alle mal, oder?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Darum ging es eigentlich überhaupt nicht.
    Altenpfleger haben nicht studiert. Ebensowenig wie zum Beispiel Müllmänner. Es ist enorm wichtig, dass es sie gibt, aber als Vergleichsgruppe eignen sie sich nicht wirklich, oder?


    Ich vermute aber, lieber sofawolf / Kippelfritze / Tayfun, dass du eigentlich nur Langeweile hast und ein bisschen diskutieren willst.

  • Naja, ich fand die Begründung dafür, warum die 2 Millionen, die nicht einmal 2000,- Euro brutto verdienen (was quasi unserem Netto-Minimum entspricht) schon etwas befremdlich, sage ich mal so.


    Zitat:


    ... mich mit Leuten vergleichen zu lassen, die sich nach bestandener 8.Klasse sesselbequem in Hartz4 verabschiedet hatten.


    Die sind in der Regel auch nicht in der Lage, derart verquirlte Schachtelsätze zu formulieren, die mich (neben anderen erworbenen
    Fähigkeiten) in die Lage versetzt haben, Arbeitgeber dazu zu motivieren, 2000+ für diese Kompetenzen und die damit verbundenen Tätigkeiten zu bezahlen.


    Nehmen wir die Altenpfleger und die Altenpflegehelfer, die wir vielleicht irgendwann auch einmal brauchen, u.a. mit bis zu 2500,- brutto dazu, dann sind es vielleicht schon 3-5 Millionen Menschen in Deutschland, die brutto verdienen, was wir netto bekommen und die müssen doch auch Mieten zahlen in den gleichen Orten, in denen wir leben.


    Ich will damit nur unterstreichen: Wir verdienen gut. Und du sprichst genau das an, was ich meine: Manche schauen immer nur nach denen, die mehr haben. Sie fühlen sich dann automatisch schlecht(er).


    Insofern ging es (mir) genau darum!

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich will damit nur unterstreichen: Wir verdienen gut. Und du sprichst genau das an, was ich meine: Manche schauen immer nur nach denen, die mehr haben.

    Ich schaue nach denen, die es an einer Universität bis zum Masterabschluß bzw. Diplom getrieben haben. Klar verdient man in manchen Berufen weniger, aber dafür fängt man da mit dem Verdienst auch schon mit 16 an, wo wir nach dem Studium und Ref. erst gut 10 Jahre später ein Einkommen haben. Diese Jahre muß man gehaltstechnisch auch erst einmal wieder aufholen.


    Was den Vergleich mit Akademikern angeht, bin ich gerade über den Vergleich auf Seite 9 dieses Gehaltsreports gesolpert. Allerdings sind da die Bachelor-Absolventen auch noch mit drin.

  • Ich bereite derzeit die Abschlussfeier vor. Ich vergleiche mich mal mit einem meiner Absolventen - nennen wir ihn Hans..


    Hans beginnt eine Maurerlehre. Ehrenwerter, durchaus benötigter Beruf. Er wird ab 1.September beginnen und ist dann 15 Jahre alt.

    • Auszubildende im ersten Lehrjahr: 548-632 Euro - Mittel: 600 - jährlich:- 7200
    • Auszubildende im zweiten Lehrjahr: 752-971 Euro- Mittel: 850- jährlich:- 10200
    • Auszubildende im dritten Lehrjahr: 956-1227 Euro- Mittel: 1100- jährlich:- 13200

    Danach Tarif: Monatliches Bruttogehalt 2.561,77€- jährlich:-30741



    Wenn Hans 28 Jahre alt ist, wird er brutto 7200+10200+13200+307410 =338.010€ verdient haben und sich mit ein paar Kumpels das erste Haus hergestellt haben.
    Was Ferien betrifft, kommt er mit Betriebsurlaub, Schlechtwetterregelung im Winter und die normalen Feiertage auch auf 50-60 freie Tage.
    Er wird, bis er 65 ist, ohne Lohnerhöhungen 338.010€ plus 37*30741=1.475.427 € verdient haben.



    Ich hatte mit 28 Jahren 12000 € Bafög-Schulden.
    Wenn ich nun (wegen Vergleichbarkeit bei Renten- und Krankenversicherung) das Gehalt eines Lehrers nach TVL für 37 Jahre errechne, dann sind das im Mittel 37*4468.89*12 €


    =1.984.187 €


    Wer würde Lehrer werden, wenn sich der Verdienst nicht unterscheiden würde? Zumindest so, dass der Lebensverdienst den eines Maurers etwas übersteigt?


    Nebenbei: Jeder Ingenieur oder Betriebswirt würde sich einen derartigen Vergleich verbitten.
    Warum müssen wir Lehrer unser Gehalt eigentlich gegen Lehrer-Kollegen verteidigen? Eigentlich unfassbar.
    Kein Wunder, dass die Gewerkschaften Mühe haben, Lohnanpassungen für Lehrer durchzusetzen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Punkt der Diskussion ist doch eher, dass es immer wieder einen doofen A12er gibt, der das für lau macht und deshalb ändert sich daran auch nichts.

    "Einen doofen A12er...". Ich würde mir wünschen, sich nicht so im Ton zu vergreifen, danke.
    Ich denke, dass du weißt, dass an den Grund- Haupt- und Realschulen in NRW niemand außer der SL mehr als A12 verdient... Es gibt ganz vereinzelt pro - ich sag mal - 350 Schüler eine A13er Funktionsstelle extra ... Die Aufgaben in diesen Schulen sind aber ja da und Teil des zu leistenden Dienstes... je nachdem, welche Tätigkeiten in welchem Umfang übernommen werden, gibt es dafür dann Entlastungsstunden. Ich hab zB 5 Entlastungsstunden (sind dann anstatt 28 noch 23). Eine Funktion mit anderer Besoldungsstufe aber halt nicht... im Gegensatz zu Gym/Ge...
    Das liegt m.E. nach am System und nicht daran, dass irgendjemand so doof ist und etwas für A12 "für lau" macht. Es ist überhaupt nicht vorgesehen, etwas nicht für lau zu machen.

  • Warum müssen wir Lehrer unser Gehalt eigentlich gegen Lehrer-Kollegen verteidigen? Eigentlich unfassbar. Kein Wunder, dass die Gewerkschaften Mühe haben, Lohnanpassungen für Lehrer durchzusetzen.

    Tja, du kriegst diese verquere Denke nicht aus einige Kollegen-Köpfen heraus, denn "starke Lehrer unterrichten doch für die Kinder und nicht für's Geld!"


    Jeder Freiberufler, der etwas gelernt hat, was am Markt gebraucht wird, ruft mittlerweile Stundensätze von 100€ an aufwärts auf und bekommt sie dank Fachkräftemangel bezahlt. Und die haben insgesamt auch keine höherer Qualifikation als ein Lehrer. Aber schon heulen die ersten Kollegen auf, die darauf hinweisen, dass Kunsthistoriker und Journalisten ja aktuell so ein schweres Leben hätten und sich nach Lehrergehältern alle zehn Finger lecken würden...


    Unser Beruf ist halt überflutet von Idealisten, Weltverbesserern und Halbtagsjobbern. Keine Profis halt. Kannste nichts gegen machen.


    Gruß !


    ps: Und das wirklich Traurige ist, dass sich selbst in Zeiten des allgemeinen Fachkräftemangels und des Lehrermangels im Speziellen bei gleichzeitigen jährlichen Steuerüberschüssen im zweistelligen Milliardenbereich nicht einmal A13 für alle Lehrer mit Masterabschluss flächendeckend durchsetzen lässt. Das gibt's im öffentlichen Dienst in KEINER anderen Berufsgruppe!

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    2 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • ja, oje, kaum bist du wieder hier, verbreitest du schlechte Laune. Wenn du doch so viel zufriedener bist als die Kollegin aus München, dann wunder ich mich, dass man davon nichts merkt.


    Also jetzt muss ich ja auch mal was sagen. Ich schreibe hier zwar selten, aber ich lese oft interessiert mit. Mir fällt auf, überall, wo es persönlich und unsachlich wird, liebe Krabappel, bist du mit von der Partie. Was stimmt da nicht?

  • Ich vermute aber, lieber sofawolf / Kippelfritze / Tayfun, dass du eigentlich nur Langeweile hast und ein bisschen diskutieren willst.

    Flintenweib hast du vergessen, aber hier issie ja! :D

  • Hä, wieso? Verstehe ich nicht. Was hat Kathie mit Kraappel zu tun?


    • Kostenfreie Kita-Plätze für alle Kinder
    • Gemeinsames Lernen von Kindern und Jugendlichen in der „Einen Schule für alle“ und Ausbau von Ganztagsangeboten
    • Inklusion: Bildungseinrichtungen, die den Bedürfnissen aller Kinder gerecht werden
    • ...


    Passend zur Gehälterdiskussion hier einmal ein paar zentral Forderungen der "Bildungsgewerkschaft" GEW:
    https://www.gew.de/ueber-uns/


    Aber ich wollte noch zu Mikael sagen, die Forderungen der GEW sind doch gut und richtig. Ich unterstütze das ausdrücklich!

  • Gerade drauf gestoßen: Eine österreichische Lehrerin und ein österreichischer Industriemechaniker berichten von ihrem Gehalt und ihrem Job. Interesseant vor allem deshalb, weil beide ungefähr gleich viel netto verdienen: Sie knapp 2000€ bei einer 2/3 Stelle, er ca. 3000€ bei einer vollen Stelle.


    https://www.derstandard.at/sto…-kein-schlechtes-gewissen
    https://www.derstandard.at/sto…ehalt-spare-ich-2000-euro


    Und die Leserkommentare sind bei der Lehrerin voll von Lehrerbashing wegen der "Überbezahlung" und der "vielen Ferien". Beim Industriemechaniker scheinen 3000€ netto für einen Ausbildungsberuf völlig ok zu sein, jedenfalls gibt's da kein Bashing.


    Gruß !

  • Hä, wieso? Verstehe ich nicht. Was hat Kathie mit Kraappel zu tun?

    Nur zu meinem Verständnis: "Kathie" soll "Flintenweib" sein, als die versehenlich- bei all den Namen kann Mensch ja den Überblick über seine Accounts verlieren..- Kippelfun geantwortet hat?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Neee. Ich habe nur einen Namen.


    Warum man mehrere braucht, keine Ahnung.
    Aber da Tayfun das selbst erwähnt hat, bin ich neugierig geworden und habe ein bisschen recherchiert. Flintenweib könnte auch der vierte Name des oben genannten sein, so hab ich lamaison jetzt verstanden

  • Neee. Ich habe nur einen Namen.


    Warum man mehrere braucht, keine Ahnung.
    Aber da Tayfun das selbst erwähnt hat, bin ich neugierig geworden und habe ein bisschen recherchiert. Flintenweib könnte auch der vierte Name des oben genannten sein, so hab ich lamaison jetzt verstanden


    Neee, auch ich habe nur einen Namen. Kommt wohl nicht gut an, wenn man nicht mit den Wölfen heult? Wäre ja schön, wenn es wieder um die Sache gehen würde. Läuft ja nun wieder genau so, wie ich es oben zu kritisieren wagte. Das Thema war die Gehaltsdiskussion.


    Ich hätte lieber eine echte Gewerkschaft, wie die IG Metall.
    Gruß !


    Ich bin mit der GEW zufrieden, was läuft mit der IG Metall anders? (Allerdings kommen wir damit auch vom Thema Gehaltsdiskussion ab.)

  • Neee. Ich habe nur einen Namen.


    Warum man mehrere braucht, keine Ahnung.
    Aber da Tayfun das selbst erwähnt hat, bin ich neugierig geworden und habe ein bisschen recherchiert. Flintenweib könnte auch der vierte Name des oben genannten sein, so hab ich lamaison jetzt verstanden

    Ja, Flintenweib gehört noch zu sofawolfs Namen. Warum man mehrere braucht, verstehe ich auch nicht. Vllt. sind immer welche dauergesperrt oder so. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Doch, man kann sich selber liken.

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus >


    Die von LaMaison aufgezählten Namen sind Namen, die nacheinander mit dem gleichen Benutzeraccount genutzt wurden/werden.
    Dies ist zwar sicherlich ungewöhnlich, weil man den User und seine Beiträge nicht direkt zuordnen kann. Es ist allerdings nicht verboten.


    Flintenweib wäre ein zweiter Account, kein geänderter Name.
    Aus Sicht der Moderation ist das aber nicht der Fall.
    "Flintenweib" gehört nicht zu den Namen des SofaWolf-Users.


    Sollte jemand entsprechende Vermutungen haben, würden wir uns über eine Meldung des betreffenden Users freuen. Öffentliche Unterstellungen in einem Thread sollte man vermeiden.


    Danke,


    Kl.gr.Frosch, Moderator

  • ...was läuft mit der IG Metall anders?

    Naja... die IG Metall erzählt dem Autobauer nicht, wie ein Auto zu bauen ist, oder wie die Modellpolitik auszusehen hat.
    ...und dem Stahlkocher erzählt sie nicht, welche Zuschlagstoffe alles in die Schmelze kommen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ich hätte lieber eine echte Gewerkschaft, wie die IG Metall.


    Gruß !

    Hättest du mit der GEW, wenn diese mehr Mitglieder hätte und das Streikrecht besäße.


    Ist eben Konjunktiv. Den ersten Punkt zur Stärkung haben die Lehrer in der Hand. Beim zweiten Punkt müsste das Berufsbeamtentum auf internationales Niveau reformiert werden. In anderen Ländern dürfen Beamte streiken. Diese Teilkastration der Arbeitnehmerrechte ist ein toitsches Problem.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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