Englischbuch an der Förderschule

  • Da es hier ja einige Englischlehrer gibt, wende ich mich an euch.


    Ich unterrichte in einer HS-Klasse an einer Förderschule. In dieser Klasse sitzen aber eigentlich inofizielle LE-Schüler.


    Seit 3 Jahren haben wir Blue Line von Klett eingeführt und sind damit sehr zufrieden. Leider ist dieses Buch für einige unserer Schüler deutlich zu schwer.


    Klick und Stark In ist uns aber wiederum zu wenig.


    Wir suchen ein HS-Englischbuch auf unterstem Niveau, was aber etwas mehr hergibt als die typischen LE-Englischbücher.


    Kennt ihr da was? Könnt ihr was empfehlen?

  • Puh, da sieht man mal, wie unterschiedlich das alles ist: Ich arbeite an einer städtischen HS in einer Millionenstadt und wir haben Blue Line. Für mehr als die Hälfte unserer Schüler ist das Buch auch zu schwer.
    Vor einem Monat habe ich an einer ländlichen Förderschule LE/ES hospitiert und festgestellt, dass die Schüler dort zwar geistig eingeschränkter wirkten, fachlich aber weiter waren als unsere in den selben Jahrgängen. Die starken Kurse arbeiteten dort auch mit Blue Line.


    Jetzt zu deiner Frage: Ein geeignetes Buch kenne ich nicht. Es gibt zu Blue Line aber den Differenzierungsordner und ich könnte mir vorstellen, mit dem als Kopievorlage im Klassensatz zu arbeiten. Man bräuchte wohl nur trotzdem weiterhin das Buch, um in bestimmte Themen einzuführen.

  • Sorry, wir nutzen Klick an der Förderschule und schaffen ein Buch nicht in einem Jahr (bei einer En-Stde die Woche). Es ist für "richtige" LB-Kids tatsächlich ausreichend.

  • Auch wenn ich nicht für Englisch sprechen kann, so haben wir in Mathe ähnliche Probleme.
    Vor allem fehlen in vielen HS-Büchern Übungsaufgaben zum Automatisieren.
    Die Inklusionsmaterialien sind zwar nett, aber oft immer noch zu wenig.
    Wir haben bereits abgesprochen, dass wir gerne die Klick/Stark in... Bücher nutzen wollen, denn Material um nach oben zu differenzieren ist viel mehr vorhanden als in die andere Richtung.
    Vielleicht ist das in Englisch ja auch eine Möglichkeit.

  • Ich unterrichte in einer HS-Klasse an einer Förderschule. In dieser Klasse sitzen aber eigentlich inofizielle LE-Schüler.

    Ich denke, euer Problem ist nicht das Englischbuch, sondern, dass ihr versucht, LE-Schüler auf Hauptschulniveau zu unterrichten. Damit überfordert ihr die Schüler und bereitet euch selber auch unnötigen Stress. Ich würde passendes Material benutzen, z.B. Klick. Damit können die Schüler angemessen lernen und haben nicht ständig das Gefühl, „zu doof“ für Englisch zu sein. Den Hauptschulabschluss werden sie ja voraussichtlich sowieso nicht schaffen.

  • In meiner Ref-Schule (LE) hatten sie Navy. Für unsere H-Klassen benutzen wir Let's go, weil das recht einfach ist. Die haben auch Vokalbübungshefte mit netten Aufgaben, die ich zum Differenzieren genutzt habe.
    Ich benutze zum Einführen neuer Grammatik die Arbeitsblätter aus diesen Werken:
    https://www.thalia.de/shop/hom…eldetails/ID33025505.html
    https://www.thalia.de/shop/hom…eldetails/ID31131136.html


    Da sind einfache Übungen drin, es geht aber auch hoch bis zu anspruchsvolleren Aufgaben, die ich für meine R-Klasse gebrauchen kann.


    Es gibt auch noch tandem activities aus dem AOL-Verlag, die gut sind. Damit übt man noch einmal und hat mal Abwechslung drin.



    Für so richtige LE-Schüler würde ich wohl eher etwas aus dem Persen-Verlag suchen. Die haben immer gute Sachen!

  • Ich hätte mal eine Frage an die hiesigen Förderschullehrer - so rein aus Neugier: Sind die Lehrwerke für das Fach "Englisch" bei euch eher systematisch (vgl. Standardwerke für die Sek I) oder eher "verspielt" (vgl. Grundschulwerke, z.B. "Sally") aufgebaut? Einige schreiben ja, dass die bisherigen Werke zu anspruchsvoll gewesen seien, was vlt. daran liegt, dass die Werke Ziele anvisieren, die bei euren Schülern unrealistisch, da zu hoch, sind. Am Ende der Schulzeit sollen die Schüler keine zielsprachige Gedichtinterpretation schreiben, sondern ein einfaches Alltagsgespräch führen können (und selbst das bereitet sicher einigen Schülern Schwierigkeiten)...

  • Wir haben vier Stunden Englisch pro Woche für sehr schwache HS-Klassen und 6 Stunden Englisch pro Woche für normale HS-Klassen mit Abschluss-Ambitionen.


    Klick macht mich einfach nicht an. Die LE-Werke sind wie Grundschul-Lehrwerke. Es erfolgt keinerlei systematischer Grammatik- und Sprachaufbau. Das ist uns dann doch zu wenig. Es fehlt so etwas zwischen LE und HS für uns. Vorher hatten wir New Highlight von Cornelsen. Das war sehr simpel und uns für die normalen HS zu wenig, daher haben wir jetzt Blue Line.


    Ich guck mir mal Let's go an. Danke.

  • Von English G 21 gibt es noch die C-Version für die Hauptschule. Ich selbst kenne sie nicht. Ich arbeite in meiner R-Klasse mit der B-Version des Vorgängers. Die gefallen mir ziemlich gut.

  • Sorry, wir nutzen Klick an der Förderschule und schaffen ein Buch nicht in einem Jahr (bei einer En-Stde die Woche). Es ist für "richtige" LB-Kids tatsächlich ausreichend.

    Was sind "'richtige' LB-Kids"?


    Es ist doch nichts Neues, dass das Niveau von Schülern im Förderschwerpunkt Lernen je nach Bundesland deutlich schwankt.


    Ich habe viele Klassen an LB-Schulen hier bei uns erlebt, für die die Klick-Materialien (verschiedene Fächer, verschiedene Klassenstufen) tatsächlich zu wenig Input waren.

  • Ich muss jetzt mal eine Lanze für Blue Line brechen. Ich finde es wirklich total durchdacht und so viel einfacher, differenziert und didaktisch besser aufbereitet als mein uraltes Let´s go.


    Hast du alle Begleitmaterialien und nutzt sie auch? DVD, Lehrer-CDs, Fördermaterialien? Ich empfinde das Material sehr gut und vor allem so nachvollziehbar im Buch verlinkt, durch Hinweise auf Grammatikseiten, Arbeitsheft, etc., so dass die Vorbereitung schnell und zügig geht. Methodisch bekomme ich so auch etwas Nachhilfe und krame da längst vergessenes wieder hervor.
    Störend empfinde ich doch, dass manches Material dann auf der einen oder anderen CD ist, aber das sind ja dann doch nur ein paar Klicks mehr.
    Meine Schüler sind in diesem und letzten Durchgang auch sehr unterstützungsbedürftig, lassen sich aber sehr von den Kindern im Buch mitreißen.


    Andere Werke kenne ich sonst nicht, außer Sally aus der Grundschule.

  • Vielen Dank für eure Erfahrungen.


    Für Mathe haben seit mehreren Jahren Stark in für die zieldifferenten Schüler und sind da auch sehr zufrieden. Differenzierung sieht aber dann so aus, dass es teilweise getrennte Erarbeitungs- und Übungsphasen für die einzelnen Lerngruppen innerhalb einer Klasse gibt. Da die LE-Schüler aber nicht arbeiten, wenn ich den anderen etwas erkläre, kommen die noch langsamer voran. Dafür hab ich noch keine Lösung gefunden. Ich fühle mich grundsätzlich den zielgleichen Schüler mehr verpflichtet, da ich sie ja erfolgreich durch die Prüfungen am Ende kriegen muss.
    Wir werden jetzt komplett Stark In für alle Fächer außer Englisch anschaffen und erhoffen uns durch einheitliche Lehrwerke auch mehr Orientierung für die LEs.


    Jetzt aber wieder zu Englisch. Ich denke, wir werden bei Blue Line bleiben. Wir haben schon einiges an Zusatzmaterial, werden jetzt aber noch einmal zusätzlich das Inklusionsmaterial anschaffen.


    Wie macht ihr das denn mit der enorm großen Vokabelmenge im Blue Line? Meine HS-Schüler können das stemmen und verstehen so auch weitgehend alle Texte. Wenn ich die schwachen Schüler aber weniger Vokabeln lernen lasse, dann verstehen die ja irgendwann gar nix mehr im Buch? Gibt es da Hinweise im Inklusionsmaterial?

  • Ich unterrichte in einer HS-Klasse an einer Förderschule. In dieser Klasse sitzen aber eigentlich inofizielle LE-Schüler.

    Wenn ich die schwachen Schüler aber weniger Vokabeln lernen lasse, dann verstehen die ja irgendwann gar nix mehr im Buch? Gibt es da Hinweise im Inklusionsmaterial?

    okay, ich kann dir in deiner Frage nach dem Englischbuch nicht weiterhelfen. Was ich aber meinte ist Folgendes: du müsstest m.E. erst mal klären, was du da genau machen sollst. Hast du eine Hauptschulklasse, müssen die Schüler den Hauptschullehrplan erfüllen. Du kannst nicht einfach weniger machen, da sie dann den Abschluss nicht schaffen können. Oder dürfen sie in Englisch weniger machen und schaffen damit einen dem Hauptschulabschluss ähnlichen Abschluss? Haben die irgendeinen Inklusionsstatus und damit den Lehrplan L? Oder ganz anders? Für mich klingt es so, als ob du mit der Planung allein gelassen wirst. Was sollen denn "inoffizielle Lernbehinderte" sein?

  • :) Ich erkläre mal wie das bei uns gehandhabt wird.


    Unsere Schüler haben alle einen festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Hören. Sinnesbeeinträchtigungen stehen vor allen anderen Förderbereichen und somit gehen die Schüler zu uns. Ein Förderbedarf Lernen oder (selten) geistige Entwicklung wurde nie festgestellt, da er nichts ändert.


    Laut Schulamt dürfen wir keine LE-Klassen einrichten, da es ja LE-Schulen gibt. Da werden die Kinder aber nunmal nicht hörgeschädigtenspezifisch gefördert, also dürfen sie nach Elternwille wieder zu uns. Da Schule für Hörgeschädigte besser klingt als Schule für Lernbehinderte, kommen die alle lieber zu uns... Ein nettes Paradoxon.


    Wir haben nun grundsätzlich zwei Möglichkeiten:


    a) Wir unterrichten konsquent nach den Anforderungen der Regelschule (Grund- und Hauptschule). Wer das nicht packt, schreibt halt 6en und hat persönliches Pech. An der HS-Prüfung nehmen sie teil und fallen durch.


    Da wir aber schon eine Förderschule sind, können wir das nur schwer mit unserem Sonderschullehrergewissen vereinbaren. Und hier kommt eine weitere Möglichkeit ins Spiel.


    b) In Übereinstimmung werden die Schüler bei uns "inklusiv" in der Hauptschule beschult :staun: . Sie werden in einzelnen / allen Fächern zieldifferent auf ihrem Niveau unterrichtet. Sie erhalten entsprechende Zeugnisnoten mit einem passenden Vermerk im Zeugnis. Da wir allerdings keinen LE-Abschluss vergeben dürfen (da ja offiziell kein LE-Zweig), gehen die Kids dann ohne Abschluss weiter in ein Berufsbildungswerk.


    Klingt komisch? Ist so. Für inklusiv beschulte Schüler ohne Aussicht auf einen Schulabschluss gibt es meines Wissens aktuell keine Lösung in BW.


    Aktuell nutzen wir meist Möglichkeit b), da wir die Schüler psychisch nicht völlig ruinieren möchten. Also gibt es zieldifferente Inklusion in der zielgleichen Förderschule 8) .

  • Ich habe das Problem heute morgen mit Kollegen angesprochen und gestern auch nochmal die Schulgesetze gewälzt.


    Unsere Lösung scheint rechtlich voll angreifbar zu sein in BW??? Nur Schüler mit festgestelltem Förderbedarf Lernen oder GE dürfen überhaupt zieldifferent beschult werden. Ohne LE oder GE ist wohl keine zieldifferente Beschulung in BW erlaubt? Wir machen das ja schon seit Jahren so und bislang haben uns keine Eltern verklagt.


    Wenn ein Schüler dem Bildungsplan des entsprechenden Jahrgangs nicht folgen kann, also nur 5 und 6 schreibt, dann muss ich ihn also trotzdem weiter zielgleich unterrichten? Im schlimmsten Fall bleibt er mehrmals sitzen und wird nach 9 Jahren ausgeschult. Wenn ich das nicht tue, also zieldifferent fördere, können mir die Eltern im Fall des Falles am Ende ans Bein pinkeln, dass ich am schlechten Leistungsstand des Schülers Schuld bin? Wirklich?


    Wie ist das, wenn man schon einen Förderbedarf hat (z.B. Hören, Sehen, KME)? Welcher Förderbedarf steht am Ende im Vordergrund? Wir könnten den Schüler ja inklusiv in unserer allgemeinbildenden Schule fördern.


    Ich glaube meiner Schulleitung ist echt nicht bewusst, dass wir uns offensichtlich auf echt dünnem Eis bewegen.


    Für LE braucht man ja einen IQ unter 85. Wie ist das, wenn man auf Grund einer Hörschädigung und daraus resultierenden Sprachentwicklungsstörung eine sogenannte Lernbehinderung entwickelt und dem Unterricht trotz IQ über 85 nicht folgen kann? Kann man dann trotzdem den Förderbedarf LE bekommen?

  • Dass nur SuS mit einem Förderbedarf LE oder GE (also einer festgestellten Lerneinschränkung) generell zieldifferent beschult werden dürfen, ist ja nur logisch. In einem einzelnen Hauptfach für eine gewisse Zeit mag das für H- und R-Schüler vielleicht noch zutreffen, wenn da so erhebliche Defizite sind.
    Bei uns in Hessen wäre es so, dass jemand abgeschult würde, wenn er zweimal sitzen bleibt - so habe ich es zumindest gehört. Ich habe das noch nicht erlebt. Die Beratung zu einem Bildungsgangwechsel hat immer vorher gegriffen. Der Leidensdruck baut sich ja schon deutlich früher auf.


    Die Förderbedarfe LE/GE "konkurrieren" nicht mit den anderen wie kmE, HK, SEH, emsoz oder SQ. LE und GE bedingen einen anderen Lehrplan, während dies die anderen Förderschwerpunkte erst einmal nicht tun. Im Hinblick auf einen zweiten Förderschwerpunkt kann es jedoch sein, dass man zwar einen IQ hat, der noch im grünen Bereich liegt, aber die Leistungen trotzdem dauerhaft unter den Erwartungen des Lehrplans bleiben, weil die zweite Einschränkung ein weiteres Lernhemmnis darstellt. Das läuft auf eine hauptsächlich pädagogisch begründete Erweiterung des Förderbedarfs hinaus. Ob das Kind inklusiv in einer Regelklasse oder einer Lerngruppe LE/GE besser aufgehoben ist, steht wieder auf einem anderen Blatt. Ich würde meistens zum Letzteren tendieren.


    In meinem Beratungsbereich ist auch eine private Förderschule, wo sich so ziemlich alles tummelt. Ich weiß von einer ehemaligen Kollgin dort, dass sie die Kinder im Zweifel wohl so etikettieren, wie es ihnen am besten in den Kram passt. Das wird vom Schulamt sehr argwöhnisch beobachtet, so dass man ihnen manche Feststellungsverfahren nicht mehr überlässt, sondern Lehrkräfte der staatlichen Schulen das machen. Da die Eltern aber immer mt den Füßen abstimmen könnten, kommt es aber einfach zu keinen richtigen Beschwerden.

  • ...
    Für LE braucht man ja einen IQ unter 85.

    ist das so in Ba-Wü?


    Aber genau das sind die springenden Punkte *hüpf*. Bei uns in SN dürfen Kinder z.B. keine 2 Förderbedarfe haben. Einer hat Vorrang. Hier scheint noch so manches anders zu sein, ber egal. Jedenfalls sollte sich dein SL mit diesen Fragen auseinandersetzen.

  • Frapper.


    Danke! Du kennst dich ja wirklich super aus. Ich gehöre noch zu den jüngeren Kollegen. Da macht man es ja oft so, wie alle anderen es schon immer gemacht haben.


    Ich warte halt mal auf den Tag, an dem uns das alles um die Ohren fliegt. Ich habe einfach oft das Gefühl, dass unsere Leitung die rechtlichen Themen immer sehr locker sieht. Zu meinem Stufenleiter habe ich einen sehr guten Draht. Ich muss das glaube ich, echt mal bei einem Kaffee ansprechen.


    Das Fazit aus deiner Antwort wäre bei uns, dass die Grundschule konsequent zielgleich unterrichtet (Klasse 1 hat bei uns 2 Jahre Zeit). Wer den Ansprüchen nicht genügt, bleibt sitzen oder wird mit 5 und 6 durchgeschleift. Die Psyche der Kinder muss (!) uns dabei egal sein.
    Als Alternative könnte der Förderbedarf Lernen festgestellt werden, der dann eine zieldifferente Beschulung erlaubt und psychisch für die Kinder besser ist. Quereinsteiger, die die Lernziele nicht erreichen können, müssen ebenfalls den Förderbedarf Lernen schnellstmöglich bekommen oder schlechte Noten in Kauf nehmen.


    Wir haben gerade das Problem, dass sich 4.-Klässler auf der Realschule angemeldet haben, obwohl die Klasse in allen Hauptfächern ca. 2 Jahre zurückhängt. Ein Förderbedarf LE wurde bei keinem Kind festgestellt. Da die Noten im zieldifferenten Unterricht immer gut waren, denken die Eltern, dass ihre Kinder auf die Realschule können. Die Hinweise auf vielen vielen Elternabenden und in Beratungsgesprächen haben die Eltern konsequent überhört und vergessen.


    Ja, auch wir etikettieren die Kinder oft so, wie es uns passt. Eine fachliche Grundlage gibt es da selten. Wir fördern halt auf dem Niveau der Kinder und wenn es nicht für die Abschlussprüfung reicht, dann gehen sie eben ohne Abschluss aufs BBW. Da sich bislang noch nie Eltern beschwert haben, ist alles gut. Aber wenn........

  • ist das so in Ba-Wü?
    Aber genau das sind die springenden Punkte *hüpf*. Bei uns in SN dürfen Kinder z.B. keine 2 Förderbedarfe haben. Einer hat Vorrang. Hier scheint noch so manches anders zu sein, ber egal. Jedenfalls sollte sich dein SL mit diesen Fragen auseinandersetzen.

    Wenn die eine AVWS diagnostizieren, muss der IQ über 85 sein, da es sonst eine Lernbehinderung und keine isolierte Wahrnehmungsstörung ist. Ich kenne mich mit den LE-Kriterien in BW leider nicht aus. Also Kinder mit AVWS und einem IQ unter 85 müssen auf die LE-Schule oder eben Inklusion. Kinder mit AVWS und einem IQ über 85 dürfen zu uns.
    Schüler mit einer organischen Hörstörung dürfen immer zu uns, da wir eine staatliche Ersatzschule sind.


    Nun haben wir aber Kinder mit einer AVWS und einem IQ über 85, die irgendwann, warum auch immer, dem Unterricht nicht mehr folgen können. Sind die dann lernbehindert und müssen auf die LE-Schule wechseln (siehe oben)?


    Da geht es dann ja auch um Schülerzahlen und Gelder...

  • Hier ist eine Übersicht darüber, welche Bildungsgänge in welchen SBBZ in BW angeboten werden (können):


    http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/4561440


    Demnach sind im SBBZ Hören sämtliche Bildungsgänge möglich (auch Förderschwerpunkt Lernen und Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung).


    Neben der Angabe des Förderbedarfs bzw. sonderpädagogischen Bildungsanspruchs (in dem Fall Hören) müsste im Bescheid des Schulamtes meines Erachtens auch vermerkt sein, nach welchem Bildungsgang der Schüler unterricht wird. Dieser Bildungsgang kann sich im Laufe der Schulzeit natürlich ändern; da muss dann aber imho der Weg auch immer über die Schulaufsichtsbehörde gegangen werden, um das formal festzustellen.


    Evtl. gibt es irgendwelche Ausnahmen oder Sonderregelungen für private SBBZ - das weiß ich nicht.


    offtopic: Warum gibst du als Bundesland RLP an, wenn du aus BW bist? Eine Schulform "Förderschule" gibt es in BW übrigens auch nicht (mehr).

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