Deutschkenntnisse in der Grundschule

  • Weißt du denn, wie bei euch an der Schule im D-Unterricht gearbeitet wird bzw. hast du dich mal mit D-Kollegen deiner Schule über das Problem ausgetauscht? (falls ich das überlesen haben sollte: Entschuldigung!)

    Naja, so ein bissl. Sie hat die halbe Klasse fuer Deutsch, waehrend ich Mathe mache... Ich hab also noch nie Deutschunterricht bei uns gesehen.
    Sie arbeiten mit dem Elefantenbuch. Meine Kollegin versucht nun auch noch zusaetzlichen Sachen zu machen aber bevor wir beide die Klasse uebernommen haben war es wohl nur Arbeiten im Elefantenbuch.


    In Mathe hatten sie aber vorher auch nur wild irgendwas im Heft gemacht (Flex und Flo). Jeder fuer sich, wann sie wollten, was sie wollten...ohne irgendwelche Einfuehrungen oder Gruppengespraeche oder irgendwas. Das machen wir inzwischen anders. Hatten einiges an Stoff aufzuholen.


    Allerdings bin ich derzeit die einzige ausgebildete Lehrerin an der Schule.

  • Allerdings bin ich derzeit die einzige ausgebildete Lehrerin an der Schule.

    Was sind die anderen- Studenten? Nichterfüller? Seiteneinsteiger?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ehrlich gesagt verstehe ich die Intention des Threads nicht ganz.


    Geht es dir darum, dir Luft zu machen über den vermeintlich katastrophalen Zustand des deutschen Bildungssystems und das vermeintlich unterirdische Niveau der Schüler im Vergleich zum glorreichen GB?


    Oder was erhoffst du dir von der Diskussion?!


    Allerdings bin ich derzeit die einzige ausgebildete Lehrerin an der Schule.

    :?:?(

  • Das lese ich bei Dejana überhaupt nicht raus. Offensichtlich ist sie vom Lernstand ihrer Klasse irritiert und möchte, da ihr die Vergleichsmöglichkeit hier in Deutschland fehlt, wissen, ob dieser normal ist oder ob es in irgendeiner Form an der Schule liegt, dass die Kinder viele Dinge nicht können. Und ja, wenn an der Schule fast nur nichtausgebildete Lehrkräfte arbeiten, wundert mich gar nichts mehr.

  • Es ging mir eigentlich darum herauszufinden ob das bei uns normal ist, oder nicht. Sonst hab ich ja niemanden, den ich fragen kann.
    Wir arbeiten unabhaengig von anderen Schulen...und ja, es ist eine Privatschule.


    Den Lehrplan hatte ich mir zwar angeschaut, aber als ich das letzte Mal bei einer Konferenz erwaehnt hatte, dass da z.B. auch Lesen und Schreiben fuer Englisch mit drin stehen, sagten mir Grundschullehrer aus der Gegend das waere ja nur fuer uns, weil wir bilingual sind und staatliche Schulen muessten ja alles nur muendlich machen. Ist halt etwas verwirrend.


    Die anderen Lehrer bei uns sind entweder ausgebildete Sozialpaedagogen oder noch im Studium oder haben sonstwas studiert (Marketing, Kunstgeschichte). Es scheint sich jeder nur irgendwie so durch zu wurschteln.

  • Der Schriftspracheinsatz im frühen Fremdsprachunterricht wird sehr kontrovers diskutiert mit Meinungen in beiden Extremen. Teilweise unterscheidet sich der Umfang auch von Schule zu Schule, was in der Tat für einen Neueinsteiger in das deutsche Primarschulsystem sehr verwirrend sein mag. Offiziell heißt es, dass der Schwerpunkt auf mündlicher Kommunikation liegt, was jedoch unterschiedlich ausgelegt werden kann. Und ja, die personelle Situation an eurer Schule kommt erschwerend dazu. Viele Nichtpädagogen gehen davon aus, dass an Privatschulen ein besonders gutes Bildungsprofil herrscht - ob jedoch nach außen so klar ist, dass die dort Unterrichtenden nicht immer unbedingt klassisch ausgebildete Lehrer mit 2. Staatsexamen sind?

  • Wenn man alle Beiträge liest, also 26, bekommt man so langsam eine Ahnung, wie die Bedingungen sind und um was es geht:


    Du schreibst von Deutsch und Englisch als Sprache, dann aber vom Sachunterricht und dann wieder von genau 1 Kind, das die Schule in Richtung Gym verlassen hätte, aber keinen Text konstruiert hätte ... und um was geht es tatsächlich?


    Du schreibst von 1ern und von 4-6jährigen, für die du Unterricht planst, die in D aber gar nicht in der Schule sind, in der Regel nicht lesen können ... und dann geht es um Klasse 4, oder?


    Du schreibst von englischsprachigen Schülern, davon dass der Unterricht auf englisch erfolgen soll, dann wieder von deutschsprachigen, die Englisch also als Fremdsprache erlernen, ab Klasse 1 oder 3, und erwartest dann Texte, die denen von Muttersprachlern in diesem Alter entsprechen, geht s nun also um bilingualen Unterricht oder nicht, um mehrsprachiges Aufwachsen oder nicht, um das vermitteln von Kenntnissen in einer Fremdsprache oder in der Muttersprache?


    Du nutzt Wörter, wie Gliederung, und setzt Kenntnisse voraus, die Kinder in der Grundschule nicht haben können, darum gehen sie zur Grundschule und erlernen Grundlagen. Was eine Textplanung ist, muss man ihnen nicht nur erläutern, man muss es ihnen beibringen, indem man in Schritten erarbeitet und übt und festigt, wie sowas geht und was man erwartet. Hat deine Schule ein Methodenkonzept, in dem genau solche Sachen und Ausdrücke verbindlich festgelegt sind?


    Du stellst fest, dass an der Schule nur Nicht-Lehrkräfte und Aushilfen Unterricht durchführen, der in Teilen wenig strukturiert erscheint, erwartest aber, dass die Kinder alles Mögliche können und absolut strukturiert vorgehen. Gleichzeitig hast du in Mathe offenbar nur eine halbe Klasse, etwas, das es an den meisten Schulen in D nicht gibt, weil NIE Förderstunden zur Verfügung stehen, und vergleichst zugleich mit GB, einem komplett anderem Schulsystem, und fragst dann nach Regelschulen, an denen auch andere Bedingungen herrschen, um das zu vergleichen.


    Du fragst, wie man Sachunterricht erteilt, wenn man Kinder keine Texte schreiben lässt, weil du nicht allein auf Lückentexte und Plakate zurückgreifen willst. Welche Curricula gibt es denn für dein BL? Wer hat den Schulplan aufgestellt oder gibt es keinen? Wenn es keine Schulbücher für SU gibt, wir arbeiten seit 20 Jahren ohne, kann man sich dennoch an AH orientieren oder darin informieren, um Ideen für Vorgehensweisen, Methoden, Sprachbildung etc. zu erhalten, gleiches gilt für die Curricula mancher Länder, bei einigen stehen tatsächlich auch konkrete Inhalte im Plan, andere haben es heraus genommen oder für unzählige Grundschule-Blogs und Materialsammlungsseiten, auf denen Lehrkräfte ihre Materialien und Ideen zur Verfügung stellen.


    Am Ende weiß ich nun trotzdem noch nicht, was die eigentliche Frage oder das eigentliche Problem ist, außer, dass deine Vorstellung von dem, wie du dir Unterricht vorgestellt hättest, nicht zu dem passt, wie der Unterricht bei dir oder in deiner Schule ist.

  • Ich finde das nicht so kompliziert, die Schule ist völlig konzeptlos, dort arbeiten keine Lehrer, der Lernstand ist weit hinter anderen Schulen zurück. Im Gespräch hier wird klar, woran das liegt. Die TE gibt Mathe, versucht Struktur reinzubringen und SU, kann dort auf wenig (Schriftsprache) aufbauen. Dazu sind die Gruppen altersgemischt, jeder steht woanders, teilweise Nichtmuttersprachler, gemischtes Klientel, auch sozial schwach. Obendrauf noch bilingual, wofür es ebenfalls kein Konzept gibt. Ich sehe eine Mischung aus Überforderung und Fassungslosigkeit, da die Schule vorher den Kindern mehr abverlangt hat und offenbar der Bildungshintergrund der Eltern ein anderer war. Die Frage ist vermutlich, wie kann man damit umgehen? Vielleicht gibt's aber auch keine Frage, auskotzen braucht man auch manchmal. Und die Erkenntnis, dass man als Lehrer eben doch was kann, auch wenn Sozialpädagogen und alle anderen Berufsgruppen einem gern vermitteln, dass dem nicht so ist.

  • Ich habe es schon verstanden. In der gemischten Klasse sind 2 englische Muttersprachler, ein Koreaner und der Rest sind deutsche Muttersprachler. Die TE gibt bestimmte Fächer.
    Mir kommt die ganze Schule ziemlich unstrukturiert, was das gezielte Lernen betrifft, vor. Vielleicht kann man die Schule auch nicht mit einer staatlichen Schule vergleichen, die systematisch vorgeht.
    Machen die vielleicht viel mit selbstständigem Arbeiten, wo der Lehrer als Lernbegleiter fungiert und die SuS die Themen, mit dem sie sich beschäftigten wollen, selbst suchen können? Dann ist das so oder so ein ganz anderer Ansatz und dann kann man schlecht vergleichen. Da steckt eine ganze pädagogische Richrung dahinter, mit der man sich leider nicht nur adhoc auseinandersetzen kann.


    Das, was du Dejana als englischen Text gezeigt hast, würden in dieser bildhaften Sprache nur die Besten der besten meiner Schüler hinbringen und das wäre eher die Ausnahme. Ich denke, vielleicht ist auch die Dynamik einer deutsch geschriebenen Schülererzählung anders. Da sind wörtliche Reden sehr wichtig und die Dynamik des Geschehens in einer Erzählung.


    Das Wort "Gliederung" ist unüblich. Es geht in der Grundschule um Schreibpläne und den Aufbau eines Textes. Dann machen wir in der Grundschule inzwischen ganz unterschiedliche Textsorten. Beim kompetenzorienten Schreiben kann man auch einmal nur Teile einer Geschichte/ eines Textes schreiben.


    Adverbien kennen Grundschüler nicht. Da ist man schon froh, wenn sie die Hauptwortarten einigermaßen sicher bestimmen können.


    Vielleicht könntest du Dejana dir einfach einmal zugelassene Schubücher von den Fächern besorgen, dann siehst du, was so an Niveau erwartet wird. Oder einmal den Bildungsplan von Hessen anschauen? Vielleicht kannst du auch einmal an einer staatlichen Grundschule hospitieren, wenn es zeitlich möglich ist.


    P.S.: Krabappel und ich haben gleichzeitig geschrieben, teilweise schreiben wir Ähnliches.

  • Off Topic, ging mir nur beim Lesen des Fadens durch den Kopf: Momentan kann man sich als Lehrer doch eine Schule aussuchen. Wieso zum Teufel geht man an eine Privatschule, die doch meistens auch noch schlechter bezahlt, die weder Konzept noch richtige Lehrer hat? Und wieso wundert man sich dann noch über den niedrigen Wissensstand der SuS?

  • Von einer gemischten Klasse war gar nicht die Rede, oder?
    Kinder mit anderer Erstsprache haben wir doch alle in unseren Klassen, dazu viele andere mit Förderschwerpunkten oder Beeinträchtigungen oder oder


    Natürlich kann man in einer Fremdsprache im 1. oder 3. Lernjahr nicht die sprachlichen Fähigkeiten erwarten, die Muttersprachler erbringen, erst recht nicht, wenn die Sprache auf wenige Stunden am Tag begrenzt und Unterricht begrenzt ist.


    Die sprachlichen Fähigkeiten sind vielleicht nicht die, die wir uns vorstellen oder erhoffen. Das muss man mühsam erarbeiten für verschiedene Textsorten und auch für Sachtexte. DAS ist auch Aufgabe des Sachunterrichts. Dafür gibt es inzwischen das Schlagwort des sprachsensiblen Fachunterrichts, der in vielen Regionen nicht allein für Kinder anderer Herkunftssprachen notwendig ist, sondern auch für viele Kinder, die z.B. vor der Einschulung Sprachförderung benötigen, weil ihr Wortschatz minimal ist und sie sich mit 4 oder 5 Jahren nur mit 1-2 Wörtern äußern können. Da muss man an die Realität andere Maßstäbe ansetzen, als die eigene Herkunft zu bieten hatte.

  • Dafür gibt es inzwischen das Schlagwort des sprachsensiblen Fachunterrichts, der in vielen Regionen nicht allein für Kinder anderer Herkunftssprachen notwendig ist, sondern auch für viele Kinder, die z.B. vor der Einschulung Sprachförderung benötigen, weil ihr Wortschatz minimal ist und sie sich mit 4 oder 5 Jahren nur mit 1-2 Wörtern äußern können.

    Das klingt für mich eher danach, dass diese Kind einen sprachheilpädagogischen/sprachtherapeutischen Unterricht benötigen, und nicht 'nur' einen sprachsensiblen.

  • Hmm...
    Wenn in der - wie ich verstanden habe - 4. Klasse (stimmt, keine gemischte) drei englischsprachige Kinder und der Rest deutschsprachige Kinder sitzen und sie die Arbeitsaufträge auf Englisch oder Deutsch machen können, dann müsste für jeden etwas dabei sein.


    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass auf einer Privatschule Kinder von bildungsinteressierten Eltern sind. Ich denke, dieses Chaos, was ich mir in dieser Schule vorstelle, ist dem geschuldet, dass dort kein ausgebildetes Fachpersonal unterrichtet und sie nicht wissen, auf was es wirklich ankommt. Zumindest gewinne ich den Eindruck durch die Schilderungen.


    Wie viele Kinder sind denn in einer Klasse?

  • ...
    Ich mag Fernsehen. Es ist lustig. Da ist einer vom Dach gefallen wegen sein Freund hat ihn getreten...

    das schreiben offenbar 10-jährige Deutschmuttersprachler, es geht nicht darum, dass sie auf Englisch Texte verfassen sollen. Und das ist schon armselig, es sei denn, es sind inoffizielle Integrationskinder, die keiner je diagnostiziert hat.

    ...
    Kinder mit anderer Erstsprache haben wir doch alle in unseren Klassen, dazu viele andere mit Förderschwerpunkten oder Beeinträchtigungen oder oder...

    Ich glaube das wird gerade erst klar, dass das an dieser Schule so ist, ohne dass es kommuniziert wird.

  • Ich könnte mir sogar vorstellen, dass auf einer Privatschule Kinder von bildungsinteressierten Eltern sind.

    Nach meiner Erfahrung sind an Privatschulen auch oft eher schwache Kinder bildungsinteressierter Eltern.


    Diese Eltern sehen ihr Kind realistischerweise an der Regelschule überfordert, Förderschule wollen sie nicht, und die Privatschulen sind dann für sie eine sinnvolle Möglichkeit: kleine Klassengrößen und oft wirklich gute Fördermöglichkeiten, die Mitschüler stammen auch aus tendenziell bildungsaffinen Elternhäusen, je nach pädagogischem Konzept gibt es weniger Druck und keine Noten. Und: Die Privatschulen sind ja auf die Kinder und ihre (zahlenden) Eltern angewiesen, insofern konfrontiert man die Eltern eventuell auch weniger mit den Problemen, die die Schüler haben und machen.


    (Alles nur Tendenzen; es gibt natürlich viele verschiedene Schüler, Eltern, Schulen, Konstellationen und Gründe für den Privatschulbesuch.)

  • ...ich meine mich an umgebung frankfurt zu erinnern, oder? falls das wie hier ist, also wohlhabende gegend, und privatschule bilingual gs vermutlich eher mit hohem schulgeld operiert, dann sind da halt sehr viele sus, die funktionieren müssen, weil der wirtschaftliche status der eltern auch gefälligst bildungstechnisch vom filius gespiegelt zu werden hat, aber eigentlich ständig an oder über ihrem individuellen leistungslimit arbeiten.
    die bilingualen privaten gs nehmen hier kinder, die zuhause kein wort englisch reden, nur weil die kita auch bilingual war (aka eine erzieherin von sieben im offenen konzept war native speaker). die sollen dann neben dem eh schon anstrengenden schriftspracherwerb auf deutsch parallel das auch noch auf englisch hinbekommen, begleitet von viel erwartungsdruck der eltern und "gymnasium" (notfalls wieder privat) am horizont. da würde das passen.
    generell: nein, so niedrig ist das niveau in 4 gs normalerweise eher nicht, außer vielleicht im brennpunkt. meine 5er können anfangs fast alle deutlich mehr, auch wenn viele eher leistungsschwach sind. der begriff "scheibplan" ist immer eingeführt und überarbeiten als konzept und praktik kommt ihnen ziemlich zu den ohren raus, machen sie oft und häufig.


    edit: habe den restthread gelesen. wundert mich alles gar nicht mehr, halt irgendwie ein planloses offenes konzept, das schön klingt, aber keine strutur mangels profis (außer dir) vor ort hat. müsste halt jemand in deutsch so aktiv werden, wie du das in mathe schon getan hast.

  • Das wollte ich auch eben schreiben. Verhaltensauffällige trifft man auch an Privatschulen gehäuft, wenn die nicht ganz genau hinschauen und auf zahlende Kundschaft angewiesen sind... Flucht aus dem Schulsystem aus verschiedenen Gründen.

  • Du schreibst von englischsprachigen Schülern, davon dass der Unterricht auf englisch erfolgen soll, dann wieder von deutschsprachigen, die Englisch also als Fremdsprache erlernen, ab Klasse 1 oder 3, und erwartest dann Texte, die denen von Muttersprachlern in diesem Alter entsprechen, geht s nun also um bilingualen Unterricht oder nicht, um mehrsprachiges Aufwachsen oder nicht, um das vermitteln von Kenntnissen in einer Fremdsprache oder in der Muttersprache?

    Ich habe eine altersgemischte 1.-4. Klasse, daher sowohl 1. als auch 4. Klaessler. Im Matheunterricht habe ich zwischen 12 und 14 Kinder (als Vergleich, unsere staatliche Grundschule hier hat 18 Kinder pro Klasse).
    Es ist eine bilingualen Schule. Meine Kollegin unterrichtet und spricht den ganzen Tag auf Deutsch. Ich unterrichte und spreche den ganzen Tag auf Englisch.
    Ich erwarte von meinen Schuelern nicht, dass sie Texte wie in dem Beispiel auf Englisch schreiben sondern wenn sie an die weiterfuehrende Schule gehen ein aehnliches Niveau auf Deutsch haetten....oder zumindest mehr als das, was in den drei Saetzen stand.


    Zusaetzlich haben wir natuerlich auch Englisch als Fach ab Klasse 1. Dafuer hatte ich meine Planung da begonnen, wo ich sie in England mit Kindern im Alter von 4-6 (also zum Schulbeginn) ebenfalls begonnen haette. Zusaetzlich angepasst an die Tatsache, dass unsere Kinder noch nicht alle Englisch sprechen und ich vor allem bei unseren Kleinsten den Schriftspracherwerb und die Laute, die sie in Deutsch lernen, nicht durcheinander bringen moechte.
    Meine 1er und 2er kommen problemlos mit. Es sind eher die Grossen, bei denen es sehr viele Luecken gibt.



    Du nutzt Wörter, wie Gliederung, und setzt Kenntnisse voraus, die Kinder in der Grundschule nicht haben können, darum gehen sie zur Grundschule und erlernen Grundlagen. Was eine Textplanung ist, muss man ihnen nicht nur erläutern, man muss es ihnen beibringen, indem man in Schritten erarbeitet und übt und festigt, wie sowas geht und was man erwartet.

    Ich habe das Wort Gliederung uebersetzt. Sorry. Mit meinen 3./4.-Klaesslern habe ich in Englisch versucht zu ueben, wie man einen Text plant. Ich mach den Job schon ueber ein Jahrzehnt. Allerdings haette ich schon erwartet, dass sie sowas auch aus Deutsch koennen und ich nicht bei 0 anfangen muss.

    Ich kann nur auf die Erfahrungen zurueckgreifen, die ich bereits habe und da haben Kinder in dem Alter sowas bisher immer problemlos bewaeltigt. Kinder hier sind ja nicht duemmer.
    Aufgrund der Tatsache, dass ich hier aber nunmal keine Erfahrung mit Deutsch habe habe ich ja gefragt.

  • ...ich meine mich an umgebung frankfurt zu erinnern, oder? falls das wie hier ist, also wohlhabende gegend, und privatschule bilingual gs vermutlich eher mit hohem schulgeld operiert, dann sind da halt sehr viele sus, die funktionieren müssen, weil der wirtschaftliche status der eltern auch gefälligst bildungstechnisch vom filius gespiegelt zu werden hat, aber eigentlich ständig an oder über ihrem individuellen leistungslimit arbeiten.
    die bilingualen privaten gs nehmen hier kinder, die zuhause kein wort englisch reden, nur weil die kita auch bilingual war (aka eine erzieherin von sieben im offenen konzept war native speaker). die sollen dann neben dem eh schon anstrengenden schriftspracherwerb auf deutsch parallel das auch noch auf englisch hinbekommen, begleitet von viel erwartungsdruck der eltern und "gymnasium" (notfalls wieder privat) am horizont.

    Ich wuerde sagen, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Wir haben viele Kinder, die woanders entweder ueberfordert waren oder gebeten wurden, zu gehen.



    Generell: nein, so niedrig ist das niveau in 4 gs normalerweise eher nicht, außer vielleicht im brennpunkt. meine 5er können anfangs fast alle deutlich mehr, auch wenn viele eher leistungsschwach sind. der begriff "scheibplan" ist immer eingeführt und überarbeiten als konzept und praktik kommt ihnen ziemlich zu den ohren raus, machen sie oft und häufig.

    Danke. Das wollte ich nur wissen. In Mathe steigt unser Niveau inzwischen. Ueber Deutsch wollte ich nicht einfach meckern gehen (und den Unterricht darin etwas mehr...beeinflussen...), wenn wir damit auf dem richtigen Kurs gewesen waeren.
    Als ich anfing, wurde Mathe als Problem dargestellt und bei Deutsch wuerde alles laufen. Den Eindruck hatte ich nur nicht, aber war nicht sicher, ob ich damit falsch liege. Das mit dem "Hat noch nie einen eigenen Text verfasst..." habe ich erst vor kurzem erfahren und das hat dann doch schon sehr an mir geniggelt.
    Mag sein, dass meine Erwartungen in einigen Bereichen zu hoch sind, aber ich will eigentlich schon sicherstellen, dass unsere Schueler mit guten Grundlagen an die weiterfuehrenden Schulen wechseln und wir nicht den Ruf haben, unsere Kinder koennten ja trotz guter Noten nix.

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