Die Angst vor dem Referendariat

  • Hallo, liebes Forum


    Ich selbst habe das Referendariat noch nicht absolviert, steuere aber Richtung Ende des Studiums zu und ertappe mich immer mehr dabei, wie ich insgeheim nach Möglichkeiten/Alternativen suche, die ich jobmäßig nach dem Studium angehen kann, nur um nicht das Referendariat beginnen zu müssen. Dies reicht von zusätzliches Schulfach nachstudieren, bis hin zu eventueller Ausbildung in einem ganz anderen Bereich. Ich weiß, dass man auf Hören-Sagen nie so viel geben sollte, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Großteil dieser ganzen Schreckensstories, die man hört und liest bezüglich Ref, nur Märchen sein sollen.


    Hier habe ich nun einen brandaktuellen Stern-Bericht gefunden und durchgelesen: der macht meine Angst und Sorge vor dem Ref natürlich nur noch größer. Lest ihn euch mal durch - ist das realitätsgetreu oder medienaufgebauscht?



    "Zwei Tage vor der Lehrprobe habe ich mich einweisen lassen“ – Lehrer erzählen von Depressionen
    Es ist die wohl schwerste Zeit in der Lehramtsausbildung: das Referendariat. Zwei ehemalige Lehramtsstudenten haben dem stern erzählt, wie das Referendariat sie in die Depression getrieben hat. Stefanie erklärt, warum sie trotz allem Lehrerin geworden ist – und Nico, warum es das Beste für ihn war, aufzuhören.


    https://www.stern.de/gesundhei…QJmSrCFAhEMnjwVDTOwfiCR1A

  • Ich denke, der Artikel untertreibt eher noch.. :teufel:


    Nein, im Ernst: Was in dem Artikel (der, wie alles, was von Wochenschriften mit "S" kommt, mit Vorsicht zu genießen ist) ganz gut rüberkommt, ist IMHO die Tatsache, dass das Bestehen des Referendariats ganz klar eine Persönlichkeitsfrage ist. Genau diese Persönlichkeit wird auch einem mehrjährigen Stresstest unterzogen - etwas anderes ist das Referendariat eigentlich nicht. "Ausbildung" im klassischen Sinn findet meist kaum statt (um mal für mein Fach Deutsch zu sprechen: "Wie baue ich eine ordentliche Stunde auf?" - "Wie baue ich unter Zeitdruck eine Stunde auf, die immer noch als 'ordentlich' durchgeht?" - "Wie übersetze ich den Lehrplan in einen Stoffverteilungsplan und diesen in Unterrichtssequenzen und einzelne Stunden?" - "Was mache ich eigentlich konkret mit einer Lektüre?" - usw.: Alles unbeantwortete Fragen).


    Klischeehaft:


    Es gibt Leute, denen das Referendariat leicht fällt, weil sie einfach so rüberkommen, wie die Ausbilder sich das vorstellen: Solche Leute könnten sich, überspitzt gesagt, vor die Klasse stellen und 45 Minuten lang die "Ilias" aufsagen und würden trotzdem eine tolle Note einfahren.


    Es gibt Leute, für die das Referendariat die Hölle ist, weil sie unglaublich perfektionistisch sind und sich in die an sie gestellten Aufgaben verbeißen. Solche Leute müssen ein bisschen Glück haben - manche Ausbilder verwecheseln das mit Engagement und lieben es, manche finden es furchtbar unauthentisch, fassadär oder was es sonst noch für küchenpsychologische Etikettierungen gibt. Entsprechend fallen die Beurteilungen aus.


    Es gibt Leute, die eigentlich ziemlich gut für den Beruf geeignet sind, aber bei den Ausbildern nicht "ankommen". Die haben es sehr, sehr schwer.


    Und - das sei nicht verschwiegen - es gibt Leute, die für den Beruf aus welchem Grund auch immer ungeeignet sind, weil sie eigentlich nicht mit Kindern können oder sich vor Gruppen unwohl fühlen oder oder oder. Dürfte in Zeiten wesentlich ausgedehnterer Praktika (gegenüber früher) eigentlich nicht mehr so häufig vorkommen.


    Zu welchem Typ Du gehörst, findest Du nur in der Praxis raus. Also auf sie mit Gebrüll! Abbrechen und nochmal ein anderes Fach studieren oder Lokführer werden kannst Du immer noch.

  • Danke für deine Einschätzung. 2 Dinge, die du beiläufig genannt hast, bereiten mir schon seit Jahren gewisse Sorgen im Bezug auf das Bestehen des Refs und das sind die hier:




    Es gibt Leute, für die das Referendariat die Hölle ist, weil sie unglaublich perfektionistisch sind und sich in die an sie gestellten Aufgaben verbeißen. Solche Leute müssen ein bisschen Glück haben - manche Ausbilder verwecheseln das mit Engagement und lieben es, manche finden es furchtbar unauthentisch, fassadär oder was es sonst noch für küchenpsychologische Etikettierungen gibt. Entsprechend fallen die Beurteilungen aus.


    Ich merke es im Studium schon die ganze Zeit: nächste Woche ist Abgabe der Abschlussarbeit, wissenschaftliche Arbeit (früher ZuLa genannt) und ich sitze da nun seit April wortwörtlich jeden Tag quasi die meiste Zeit des Tages dran und habe immer noch das Gefühl, dass ich keine gute Arbeit geleistet habe, bin total unsicher, habe Selbstzweifel und befürchte, durchzufallen.


    Latente Prüfungsangst war schon im Abi damals ein Problem - da hatte ich 4 Wochen vor Abitur richtige Appetitlosigkeit und auch ein paar Kg abgenommen deswegen. Generell bin ich eher sensibel, also von der emotionalen Seite her - all das macht mir nur noch mehr Angst, dass ich womöglich nicht der richtige "Typ" Lehrer sein könnte, auch wenn das Schulpraxissemester richtig gut lief und ich von meinen Betreuern mit Lob überschüttet wurde - dann habe ich letztes Jahr freiwillig ein Schulhalbjahr eine Krankheitsvertretung an einer privaten Schule (Waldorfschule) gemacht - da waren sie auch alle sehr zufrieden.


    Aber ich kann mich selbst halt einfach nicht einschätzen. Ich weiß, ich neige zu Perfektionismus und zu Prüfungsängsten, zu Selbstzweifel und Unsicherheiten. Eventuell in stärkerem Maße als bei anderen. Ein positives hatte es: meine Uni-Noten bewegen sich dadurch wirklich im oberen 1er Bereich.


    Dennoch mache ich mir Sorgen, ob ich mit diesen momentanen persönlichen Einstellungen das Ref überleben werde/könnte... Ich persönlich würde (da ich ja eh eher zum Pessimismus als zum Optimismus neige) sagen, nein. Aber dann wiederum musste ich in den Jahren lernen, dass meine Sicht auf die Dinge eben aufgrund meiner verzerrten, unsicheren, zweifelnden Sicht nicht immer der Realität entsprechen.

  • Ich muß @fossi74 zustimmen. Es gibt keine Ausbildung, bei dem es mehr nach Nasenfaktor geht als beim Referendariat. Mein Mitstreiter hat es damals so formuliert, daß das Ziel des Refs. keine Ausbildung sondern eine Härteprobe ist. Es geht darum den Refi zu brechen, um ihn für das System klein zu machen.


    Was bei mir damals richtig komisch war: Habe ich das gemacht, was die Ausbilder von mir wollten, gingen die Stunden regelmäßig den Bach runter, was die Bewertung anging. Die Stunden, bei denen der Plan sehr früh im Verlauf aus irgendeinem Grund obsolet wurde und Improvisieren angesagt war, wurden wesentlich besser bewertet als alles, was vorher geplant war.
    Einer meiner Fachseminarleiter hat es mal so auf den Punkt gebracht: "Ich verlange von ihnen einen Plan, der an meiner Art zu unterrichten ausgerichtet ist. Diese Art paßt aber überhaupt nicht zu ihrem Charakter / Auftreten / ... Das kann so nichts werden. Schreiben sie mal einen Plan, wie sie es machen würden und vergessen sie die Vorgaben. Ich gucke mir das dann mal an."


    Danach wurden die Lehrproben wesentlich besser. :)


    Was mir im Rückblick wirklich geholfen hat war ein Ausbildungslehrer, der mir aus Prinzip immer erst 3 Minuten vor Stundenbeginn das Thema der Stunde gesagt hat. Klar ist das dann richtig hart, weil man wirklich nichts planen kann und fachlich alles, was irgendwie kommen könnte, vorher schon auf der Kette haben muß. Aber da lernt man dann wirklich schwimmen und ein sicheres Auftreten.


    Zusammengefaßt: Laß es auf dich zukommen und - ganz wichtig - mach DEIN Ding. Laß Dich also nicht verbiegen, weil dann eh dein komplettes Auftreten gekünstelt wirkt und damit hast Du dann richtig verloren.


    Allein die Lehre zu den Kreidefarben an der Tafel hat für mich Bände gesprochen. Damals hat uns unser Hauptseminarleiter erklärt warum man nicht mit grüner Kreide schreiben dürfe und was man mit der roten Kreide machen darf, weil rot psychologisch für "falsch" steht und so. Am Ende kam dann folgender Dialog:

    • Plattyplus: Das Rot auf der normalen Tafel kann ich ja noch lesen, aber das Rot auf der Milchglastafel (bei der man hinten Linien oder Kästchen einklemmen kann) kann ich nicht sehen.
    • Hauptseminarleiter: Ich habe dazu folgende Fortbildungen gemacht... und auch an der Universität eine Arbeit verfaßt. Das machen wir so, damit auch Schüler mit rot/grün Schwäche das lesen können.
    • Plattyplus: Ich bin Betroffener und kann es nicht sehen. Ihre Fortbildungen helfen mir da nicht weiter.

    Treffer versenkt! :pirat:

  • vor allem würde ich aufhören, nach Veröffentlichungen über das Ref zu suchen.


    das macht dich doch nur verrückt. Niemand weiß, wie es dir dort ergehen wird, wenn du es nicht angehst. Aktiv.


    Viel Erfolg, es ist machbar. Wir alle leben noch ;)

  • Denkt ihr, es wäre ratsam, vor dem Ref diese Dinge wie Selbstzweifel, Unsicherheiten und Perfektionismus anzugehen? Nur wie? Psychologische Therapie? Das ist ja dann gleich das nächste rote Tuch in der Beamtenlaufbahn.


    Es ist ein Teufelskreis. Viele bräuchten schon im Studium noch mal ein psychologisches Gespräch wegen diverser Dinge, trauen sich aber nicht aufgrund der Möglichkeit einer späteren Nicht-Verbeamtung deswegen,

  • Plattyplus: Das Rot auf der normalen Tafel kann ich ja noch lesen, aber das Rot auf der Milchglastafel (bei der man hinten Linien oder Kästchen einklemmen kann) kann ich nicht sehen.


    Hauptseminarleiter: Ich habe dazu folgende Fortbildungen gemacht... und auch an der Universität eine Arbeit verfaßt. Das machen wir so, damit auch Schüler mit rot/grün Schwäche das lesen können.


    Plattyplus: Ich bin Betroffener und kann es nicht sehen. Ihre Fortbildungen helfen mir da nicht weiter.
    Treffer versenkt!

    Treffer versenkt?! Du oder der Oberaff? Seminarleiter zu düpieren kommt normalerweise gar nicht gut...

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • @Kreacher Unis bieten psychologische Beratung an. Meist mit Schwerpunkt Prüfungs- und Zukunftsängste. So falsch wärst du also da nicht. Das taucht auch nirgends auf, dass du da warst.


    Ich selbst habe während des Refs ein Coaching gemacht (aus eigener Tasche bezahlt), weil ich große Befürchtungen hatte, dass ich da unbeschadet rausgehe (auch aufgrund meiner Vorgeschichte was psychische Belastungen angeht). Da konnte ich mich auskotzen, meine Arbeitsorganisation professionalisieren, mich für Konfliktsituationen ausrüsten und an meiner Gelassenheit arbeiten.
    Meine Vorgesetzte staunte nicht schlecht, dass ich durchgehalten habe. Und bei mir war es weniger das Seminar als unmögliche Situationen an den Schulen, die mir das Ref zur Hölle gemacht haben.


    Alles in allem bin ich gestärkt rausgegangen. Ohne Coaching hätte ich aufgegeben. Heute liebe ich meinen Beruf :)
    Ich profitiere jeden Tag davon, das Coaching gemacht zu haben. Manch ältere Kollegen sind erstaunt, wie klar ich Grenzen kommuniziere und Nein sagen kann und mich eben auch als Berufsanfänger nicht verheizen lasse.

  • @Kreacher Unis bieten psychologische Beratung an. Meist mit Schwerpunkt Prüfungs- und Zukunftsängste. So falsch wärst du also da nicht. Das taucht auch nirgends auf, dass du da warst.


    Ich selbst habe während des Refs ein Coaching gemacht (aus eigener Tasche bezahlt), weil ich große Befürchtungen hatte, dass ich da unbeschadet rausgehe (auch aufgrund meiner Vorgeschichte was psychische Belastungen angeht). Da konnte ich mich auskotzen, meine Arbeitsorganisation professionalisieren, mich für Konfliktsituationen ausrüsten und an meiner Gelassenheit arbeiten.
    Meine Vorgesetzte staunte nicht schlecht, dass ich durchgehalten habe. Und bei mir war es weniger das Seminar als unmögliche Situationen an den Schulen, die mir das Ref zur Hölle gemacht haben.


    Alles in allem bin ich gestärkt rausgegangen. Ohne Coaching hätte ich aufgegeben. Heute liebe ich meinen Beruf :)
    Ich profitiere jeden Tag davon, das Coaching gemacht zu haben. Manch ältere Kollegen sind erstaunt, wie klar ich Grenzen kommuniziere und Nein sagen kann und mich eben auch als Berufsanfänger nicht verheizen lasse.


    Muss man solche Coachings, was oftmals auch Psychotherapien sind, nur eben von den Ärzten bewusst als "Coaching" verkauft, damit es wegen Amtsarzt keine Probleme gibt, denn nicht auch angeben beim Amtsarzt?? Wie gesagt habe ich gehört, dass dies oftmals von Psychologen/Psychiatern so gemacht wird und das Ganze dann als "Coaching" verkauft wird.


    Was kostet so ein Coaching? Mit wieviel muss man da rechnen?

  • Preise hab ich nicht mehr in Kopf, das ist aber auch total unterschiedlich... Und nein das war explizit kein Psychotherapeut sondern jemand für Personalcoaching mit Schwerpunkt Resilienz und Burnout Prävention. Vielleicht sind das Schlagworte, die dir bei der Suche helfen.
    Somit hat das auch keinen Amtsarzt zu interessieren, es ist nämlich kein therapeutisches Setting.

  • ... Ich weiß, dass man auf Hören-Sagen nie so viel geben sollte, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Großteil dieser ganzen Schreckensstories, die man hört und liest bezüglich Ref, nur Märchen sein sollen...

    Google nach Kopfschmerzen und du hast möglicherweise einen Tumor.



    Denkt ihr, es wäre ratsam, vor dem Ref diese Dinge wie Selbstzweifel, Unsicherheiten und Perfektionismus anzugehen?

    Was meinst du? Würdest du einem anderen raten, Selbstzweifel, Unsicherheiten und Perfektionismus anzugehen? Egal in welchem Beruf?

  • Fang doch erstmal mit der psychologischen Beratung deiner Uni an. Die ist kostenfrei, wird von den meisten Unis angeboten und dort kann man dir weitere kompetente Ansprechpartner in deiner Nähe empfehlen.


    Perfektionismus ist auf jeden Fall etwas, was man begrenzen lernen muss, sonst geht man im Ref ein.Ich habe auch eine starke Neigung zu Perfektionismus. Habe einen tollen Mentor, der das gleich zu Beginn erkannt hat und mir Tipps gegeben hat, wie ich das gesund einhegen kann, statt mir weiteren Druck zu machen, den ich mir sowieso schon selbst mache. Mein zweiter Mentor lebt den eigenen Perfektionismus dagegen auch bei meiner Beratung voll aus, da musste ich mich also immer wieder bewusst abgrenzen, auch wenn das Arbeitsblatt dann halt nicht pefekt, sondern nur gut war und dieser Mentor moniert hat im Anschluss was noch nicht "optimal" sei.
    Anspruch an die eigene Leistung ist etwas Gutes und Sinnvolles um sich gerade im Ref innerhalb kurzer Zeit auch im erforderlichen Maß weiterentwickeln zu können, gesunde Grenzen braucht aber jeder von uns an jedem einzelnen Tag in diesem Beruf. Also arbeite schon vor dem Ref an dir und fang genau heute an, wenn du dich wieder an deine Zula setzt, indem du nicht den perfekten Satz suchst, die eine Formulierung oder was immer deinen Perfektionismus dabei besonders triggert, sondern es bei einem "guten" Satz bewenden lässt. Ich habe zu Beginn an solchen Stellen mir selbst Formulierungen erlaubt, die ich bei anderen als "durchschnittlich" bewertet hätte, wissend, dass sie dennoch im Regelfall ausgefeilter sind als beim Durchschnitt, auch wenn ich das beim konkreten Satz nicht immer wahrnehme.


    Die Belastung - physisch und psychisch- im Ref ist auf jeden Fall enorm, weil man über einen Zeitraum von 12-24 Monaten (je nach BL) unter konstantem Leistungsdruck steht. Das macht mit allen etwas. Insofern hat Fossi absolut recht ist das Ref unter anderem auch ein Belastungstest.



    Zitat von fossi74

    "Ausbildung" im klassischen Sinn findet meist kaum statt (um mal für mein Fach Deutsch zu sprechen: "Wie baue ich eine ordentliche Stunde auf?" - "Wie baue ich unter Zeitdruck eine Stunde auf, die immer noch als 'ordentlich' durchgeht?" - "Wie übersetze ich den Lehrplan in einen Stoffverteilungsplan und diesen in Unterrichtssequenzen und einzelne Stunden?" - "Was mache ich eigentlich konkret mit einer Lektüre?" - usw.: Alles unbeantwortete Fragen).

    Bei uns am Seminar war das alles Inhalt der pädagogischen und/oder fachdidaktischen Ausbildung, wobei natürlich aufgebaut wurde auf das, was bereits vorab in den Studienpraktika vermittelt worden war. Insofern hat sich möglicherweise die Ausbildung weiterentwickelt bzw.die Uhren ticken in verschiedenen BL (oder innerhalb eines BLs auch an verschiedenen Seminaren) sehr unterschiedlich.
    Bei uns gibt es auch am Seminar Coaching-Angebote die kostenfrei genutzt werden können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit die schulpsychologische Beratung im Hinblick auf Prüfungsangst in Anspruch zu nehmen (wurde einer Mitanwärterin aus meinem Kurs kurz vor dem Einstieg in die Examensphase von ihrer Päd-LB empfohlen als Entlastung und Unterstützung, damit die Prüfungen möglichst gut verlaufen können).


    @Kreacher : Ich war an einem wirklich hervorragenden Seminar, bei dem klar im Vordergrund stand, dass es einen Großteil der Zeit über um Ausbildung und Beratung geht, ehe man zur Bewertung am Ende kommen kann. Belastend ist das Ref dennoch immer wieder, aber es kann eben auch leichter sein, als es das in den dramatischen Fällen ist die publik werden. Konzentrier dich, so schwer das unter Umständen fällt, jetzt auf dich und was du jetzt für dich machen kannst um Prüfungsängste und Perfektionismus gesund begrenzen zu lernen. Zu viel nur über potentielle künftige Probleme nachzugrübeln (die am Ende gar nicht eintreten müssen) ist nämlich auch ein Weg sich selbst krank zu machen. Heute hier und jetzt- das ist die Zeit, die es gesund und aktiv zu gestalten gilt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • wie dir schon gesagt wurde: geh in die psychologische beratung des studentenwerks deiner uni. schaden kann es nichts, kostet nichts, taucht nirgendwo auf. die helfen dir, du bist sicher nicht die erste mit leistungsangst, perfektionismus, zukunftsangst etc.


    ad ref: mach einfach mal. so schnell stirbt man nicht, die meisten seminare sind auch nicht furchtbar schrecklich, und du entwickelst dich da ja auch entlang deiner aufgaben. ja, es ist hart, aber von nichts kommt ja nunmal auch nichts. wir sind alle noch da, du packst das schon. viel erfolg!

  • Treffer versenkt?! Du oder der Oberaff? Seminarleiter zu düpieren kommt normalerweise gar nicht gut...

    Sagen wir mal so:
    Es ist wichtig zu wissen wo der Feind steht. Zumindest ist das wichtig für mich. Als ich das einmal für mich klar hatte, ging es mir psychologisch wesentlich besser. Klar kommt das gar nicht gut, aber es klärt die Fronten. Jedenfalls habe ich danach im Rest des Referendariats nicht mehr jeden Sonntagabend beim Gedanken an die Fahrt zur Schule (Wochenendpendler) ins Waschbecken gekotzt.


    Danach hieß es dann eher: Neuer Tag neuer Kampf!
    Und ja, Churchill kann da durchaus ein Vorbild sein: https://pbs.twimg.com/media/DQdSvHXV4AA2vU4.jpg


    Ansonsten muß ich aber zugeben, daß ich an einer Schule gelandet bin, an der der entsprechende Seminarleiter wegen Gefährdung des Schulfriedens Hausverbot hat. 80% aller Kollegen gehen nämlich schon steil, wenn sie seinen Namen hören. Unsere Referendarin mußte extra deswegen ihr Hauptseminar wechseln. Schließlich kommt der Hauptseminarleiter ja auch zu Unterrichtsbesuchen, was bei einem Hausverbot schlecht möglich wäre.

  • Viel Erfolg, es ist machbar. Wir alle leben noch ;)

    Stimmt auffallend. Und im Rückblick auf die letzten 15 Jahre war sicher nicht das Ref die unangenehmste Zeit :stumm:

  • Das mit der Zula finde ich normal und nicht behandlungsbedürftig. Du hast im Ref gar keine Zeit, zuuu perfektionistisch zu sein und wenn, gewöhn es dir ab. Du musst bestehen, sonst nix. Es gibt keine Lehrerschwemme mit Wartelisten mehr.


    Lies das nicht mehr, diese schrecklichen Erfahrungsberichte aus dem Ref. Lies hier mit. Du siehst, wir haben es überlebt und machen auch noch gerne Quatsch. Also ich jedenfalls. Vllt. solltest du dich mit einem/einer Gleichgesinnten zusammen tun in der Zeit. Ich kannte mein halbes Seminar noch aus dem Studium und wir haben vieles geteilt: Unterrichtsvorbereitungen, AB`s, Pläne....Wegstrecken... und Bier.

  • ^^^Gibt es bei mir heute, komm vorbei. :essen:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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