Wie andere Beamte bei Hitze schuften müssen

  • An die Kinder zu denken ist Aufgabe des Dienstherrn, die Gesundheit der Kollegen meine als Personalratsmitglied (als GEW Mitglied auf die Gefahr hin, dass das Deine Schubladen durcheinander bringt).

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • ... als GEW Mitglied ...

    Die meisten GEW-Mitglieder an der Basis sind ja durchaus vernünftige Leute. Ihr wählt nur die falschen Leute an die Spitzen eurer Landes- und Bundesverbände. Und die sorgen dann dafür, dass euer durchaus guter Wille an der Basis oft wirkungslos verpufft.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Diese letzte Schulwoche war hart, für Schüler und Lehrkräfte.
    Das Hauptproblem scheint mir, dass in den tropischen Nächten keine Abkühlung stattfindet und Mittwoch Nacht die Temperaturen bei 24 Grad lagen - morgens ist das Schulhaus dann genauso warm, wie ich es am Vortag verlassen habe und Lüften am Morgen bringt keine Erleichterung.
    Das bedeutet, dass man sich nicht erst um die Mittagsstunden Gedanken machen muss, sondern um alle Stunden. Und so viele Kellerräume haben wir nicht.


    Noch unangenehmer war die Hitzewelle Anfang Juli, hier waren noch Klassenarbeiten zu schreiben, mit meiner Freitagnachmittagklasse habe ich mir dann einen Nordraum gesucht, es war aber trotzdem heiß wie Bär. Die Berufsschüler sind hart im Nehmen und haben durchgehalten, ich habe Wasser hingestellt und alle zum Trinken genötigt und wir haben die Arbeitszeit für die KA verlängert, damit alle fertig wurden. Es war aber trotzdem eine Zumutung.

  • Die einzige Neuregelung, die es geben wird, ist ein ministerieller Erlass, ungefähr in folgender Form:


    "Die Schulen und Lehrkräfte stellen sicher, dass die Folgen des Klimawandels keine negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden oder die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler haben. Über die entsprechenden Maßnahmen und deren Finanzierung aus dem Schulbudget entscheiden die Schulen eigenständig. Maßnahmen, die keinen finanziellen Folgenkosten nach sich ziehen, sollen bevorzugt angewendet werden. Beispiele für solche Maßnahmen sind: Verlegung des Unterrichtsbeginns in die frühen Morgenstunden, Unterricht am Wochende, falls Unterricht während der Woche aufgrund der Hitze nicht möglich sein sollte, Schulprojekte unter Beteiligung der Erziehungsberechtigten "Wir machen unsere Schule fit für den Klimawandel", indvidualiserte Termine für Klassenarbeiten und Klausuren, ausgerichtet an der individuellen Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Auf reginale und kulturspezifische Besonderheiten ist Rücksicht zu nehmen."


    Gruß !

  • Nachtschichten wären auch cool.

    Wären sie nicht. Weil Wenn du mehr als 1 Stunde zwischen 20 und 6 Uhr am Folgetag arbeitest, müßte der Dienstherr dir eine Nachtzulage zahlen, was er bestimmt nicht tun wird. Ich weiß schon, warum bei uns die Abendshcule um 21 Uhr endet und nicht um 21.01 Uhr. Denn dann wären die 61 Minuten mit der vollen Nachtzulage abzurechnen. So sind es "bis zu 60 Minuten" und es gibt gar nichts.

  • Wären sie nicht. Weil Wenn du mehr als 1 Stunde zwischen 20 und 6 Uhr am Folgetag arbeitest, müßte der Dienstherr dir eine Nachtzulage zahlen, was er bestimmt nicht tun wird. Ich weiß schon, warum bei uns die Abendshcule um 21 Uhr endet und nicht um 21.01 Uhr. Denn dann wären die 61 Minuten mit der vollen Nachtzulage abzurechnen. So sind es "bis zu 60 Minuten" und es gibt gar nichts.

    Cool im Sinne von kühl wären sie schon.
    Klimawandel kostet, das wird doch dem Volk gerade beigebracht. Also sollte eine Nachtzulage kein Problem sein.

  • Oder aber wir denken das Thema "Zeitverschiebung" vor dem Hintergrund des Klimawandels revolutionärer als bislang : Statt dem Tag mehr Sonnenstunden zu verschaffen wird im Sommer konsequent um 12h verschoben, um das Tagessoll unabhängig von der Temperatur bewältigen zu können. :P

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Und das Hautkrebs-Risiko sinkt auch. Nur Vorteile mit anderen Worten. 8)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Oder aber wir denken das Thema "Zeitverschiebung" vor dem Hintergrund des Klimawandels revolutionärer als bislang

    Das geht nicht, da steht uns mal wieder unsere Vergangenheit im Weg. Im zweiten Weltkrieg hatten wir schließlich schon einmal neben der Normal- und der Sommerzeit die Hochsommerzeit. Da wurde die Uhr um eine weitere Stunde vorgestellt, damit der Unterricht zuende war bevor am Morgen die Bomberverbände kamen.


    Also dürfen wir die Uhr nicht wieder soweit vorstellen, weil jeder, der das tut, macht Nazis nach und das ist politisch nicht hinnehmbar. :engel:

  • Da dürften die von mir vorgeschlagenen 12h doch unproblematisch sein Platty.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielleicht gibt es schon bald Video-Livekonferenzen für die SuS aus dem Klassenzimmer. Mir fallen beim besten Willen keine größeren Alternativen ein. Abseits von baulichen Problemen, defekter Klimaanlage in der Schule (wenn denn überhaupt eine vorhanden) und den wirklichen ätzenden Temperaturen ist es doch auch furchtbar, wie oft Unterricht durch Hitzefreiregelungen ausfallen muss...
    Mir graut es schon, wenn am 05.08. die Berliner und Brandenburger wieder starten - im August, September können es ja auch nochmal 40 ° C werden...

  • Eure ganzen Vorschläge bringen in diesem Fall...

    Das Hauptproblem scheint mir, dass in den tropischen Nächten keine Abkühlung stattfindet und Mittwoch Nacht die Temperaturen bei 24 Grad lagen - morgens ist das Schulhaus dann genauso warm, wie ich es am Vortag verlassen habe und Lüften am Morgen bringt keine Erleichterung.

    ...gar nix.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Wie macht ihr das eigentlich, wenn es im Klassenraum mal wieder über 30°C heiß ist, ihr natürlich weder hitzefrei noch "Schutzmaßnahmen" vom Dienstherren / Schulträger gestellt bekommt ("Fenster auf" zähle ich jetzt nicht dazu, auch nicht Sonnenschutz für die Fenster, da die Hitze ja oft schon im Gebäude / Dach (falls im obersten Stock) steckt, so dass ein Sonnenschutz für die Fenster nichst bringt, zudem geht ja in der Regel entweder "Fenster auf" oder "Sonnenschutz", aber nicht effektiv beides gleichzeitig)?

    Wir haben in Bayern 2 Hitzewellen in diesem Schuljahr mitgemacht.
    Draußen war es auch zu heiß. Die Pause war bei sehr heißen Tagen eine Zumutung.


    Ich bin ganz oben und habe Morgensonne in meinem Klassenzimmer. Ich lasse die Rollos den ganzen Tag, auch bis zum nächsten Schultag, komplett zu und lasse die Fensterflügel gekippt. Wir "arbeiten" paradoxerweise bei Licht und ich habe 2 billige Ventilatoren aufgestellt; bei der nächsten Hitzewelle habe ich mir geschworen, dass ich noch einen Ventilatorturm anschaffe. (Das Ding habe ich neulich im Fitnesscenter gesehen, das kühlte gut und war platzsparend.)
    Tatsächlich empfindet man es durch die Maßnahmen etwas kühler, wobei ein Blick auf das Thermometer sagt, dass es das kaum ist. Trinken dürfen die Schüler so oder so so viel sie wollen. Die Ventilatoren gingen bisher auf meine Kosten, ich finde allerdings, dass der Schulträger wenigstens das bezahlen sollte. Das werde ich in der nächsten Konferenz ansprechen.
    Wir gehen mit den Schülern den ganzen Morgen ins Freibad, doch mehr als 2-3x pro Klasse im Schuljahr ist dann auch nicht drin.

  • Immerhin hast du Rollläden. Da können Hamburger Schulen nur von träumen. Ich habe gelbe Gardinen, die , wie ein Vater neulich anmerkte, schon in seiner Grundschulzeit da hingen. Verdunklung null und kaputt mit Löchern. Achja nur auf der einen Seite. Sie zweite Seite mit kleinen Fenstern hat gar keine Gardinen.

  • Was ist, wenn ich als Lehrer den Unterricht einfach abbreche?
    1. Wegen befürchteter gesundheitlicher Probleme bei meinen Schülern
    2. Weil sich keiner (auch ich) mehr konzentrieren kann
    3. Wegen befürchteter gesundheitlicher Probleme bei mir

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Dann musst du die Schüler immer noch beaufsichtigen (Aufsichtspflicht!) und musst den nicht durchgenommen Unterrichtsstoff in den verbleibenden Stunden durchdrücken, denn die Lehrpläne nehmen leider keine Rücksicht auf den Klimawandel!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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