Reicht der Bachelor of Education für ein Drittfach, wenn man bereits beide Staatsexamen abgelegt hat?

  • Bei Grundschule liegt es halt daran, dass die Fächerbedingungen nicht erfüllt werden. Aber _in der Regel_ ist es nicht sooo das Problem.
    Mein 1. StEx aus RLP hat eine Anerkennung in NRW, NDS, Hessen. Auch das Fach, das „überall anders heißt“. Mein 2. StEx aus NDS wurde innerhalb von ein paar Tagen in NRW anerkannt (trotz wieder anderem Namen).

  • @Karl-Dieter:
    "Normalerweise" geht aber gerade im berufsbildenden Bereich nicht, wenn es die Fakulten so in dem anderen Bundesland gar nicht gibt.
    "Normalerweise" heißt auch, daß jemand, der von NRW nach Bayern will, zwar das 1., nicht aber das 2. Staatsexamen anerkannt bekommt.


    Normal ist da also gar nichts. Normal würde es erst, wenn Bildungspolitik eine Bundesaufgabe wäre und wir keine 16 Kultusministerien in den Ländern mehr hätten.


    Dabei haben wir sowas für seltene Berufe im berufsbildenden Bereich schon seit Jahrzehnten. So müssen z.B. alle angehenden Hörgeräteakustiker zur Berufsschule nach Flensburg. Dort findet dann für 12 Wochen/Schuljahr der Unterricht im Internatsbetrieb statt. Gleiches gilt für Steinmetze, die müssen alle nach Mainz. In den dortigen Schulen gibt es Bundesfachklassen, es gibt also in ganz Deutschland wirklich nur eine Berufsschule, in der die Azubis unterrichtet werden können.
    Eine Stufe darunter sind die Landesfachklassen. Sowas haben wir bei uns am Berufskolleg auch. Da kommen meine Azubis dann morgens aus ganz NRW. Entsprechend lang sind mitunter die Schulwege, was nicht selten dazu führt, daß die Azubis mit Dienstwagen zur Schule kommen, weil sie mit dem ÖPNV morgens gar nicht so früh losfahren könnten, als das sie pünktlich zur ersten Stunde im Unterricht wären.


    Hier mal eine Liste der Berufe, in denen es Bundesfachklassen gibt, es geht also auch bundesweit.
    --> https://www.kmk.org/fileadmin/…greifende_Fachklassen.pdf


    Nur braucht man als Lehrer in solchen Berufen natürlich nicht denken, daß man irgendwann noch einmal an eine andere Schule wechseln kann.

  • @Karl-Dieter:
    "Normalerweise" geht aber gerade im berufsbildenden Bereich nicht, wenn es die Fakulten so in dem anderen Bundesland gar nicht gibt.
    "Normalerweise" heißt auch, daß jemand, der von NRW nach Bayern will, zwar das 1., nicht aber das 2. Staatsexamen anerkannt bekommt.


    Normal ist da also gar nichts. Normal würde es erst, wenn Bildungspolitik eine Bundesaufgabe wäre und wir keine 16 Kultusministerien in den Ländern mehr hätten.

    Dem zweiten Absatz stimme ich zu, der ersten Satz des ersten auch, die Behauptung, Bayern würde NRW-Abschlüsse nicht anerkennen, ist Unsinn (den Du allerdings hier nicht zum ersten Mal behauptest):


    Außerhalb Bayerns abgelegte Lehramtsprüfungen und erworbene Lehramtsabschlüsse werden als gleichwertig der Ersten Lehramtsprüfung bzw. der Befähigung für das entsprechende Lehramt in Bayern anerkannt, wenn sie den von der KMK beschlossenen Vorgaben entsprechen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Und jetzt mal mit Klugscheiß-Modus zuende:
    Die Möglichkeit eines Erweiterungsfachs (3. Fach) wurde bei Umstellung auf den Bologna-Prozeß gestrichen. Als es noch das klassische Grund- und Hauptstudium gab, war dies problemlos möglich.


    Also an der Uni Wuppertal ist dies noch immer problemlos möglich. Ich studiere gerade (nach abgeschlossenem Studium) im Erweiterungsfach, bzw. Erweiterungsprüfung. Das hat eine eigene PO (also Drittfach an sich).
    Natürlich kann man so auch Viertfach etc. studieren. Ein Freund von mir studiert gerade sein 4. Fach.


    Das ist ja toll. Unterstützt Dich die Schule im Hinblick auch auf das dritte Fach, z.B. dass Du für die Uni freigestellt bzw. nicht mit Vertretung o.ä. am Unitag belegt wirst?


    Ja sie unterstützt mich soweit es möglich war. Ich hatte den Nachmittag, wo ich Vorlesungen hatte frei. Außerdem wurde mir ein Praktikum was ich machen musste als Fortbildungsantrag stattgegeben, so dass ich eine Woche frei war für die Uni.
    Bei mir aber eben auch ein gesuchtes Fach mit großem Mangel. Ich denke darauf kommt es an.

  • Also an der Uni Wuppertal ist dies noch immer problemlos möglich.

    Als ich dies in Paderborn machen wollte, wurde es mir eben mit der Begründung "Umstellung auf Bologna-Prozeß, deswegen keine Studienordnung mehr für 3.-Fach" verweigert.

  • Bayern würde NRW-Abschlüsse nicht anerkennen, ist Unsinn

    Ich habe aber einen Kollegen, der genau das schriftlich hat. Der war schon fast 10 Jahre im Schuldienst und sollte dann, würde er nach Bayern umziehen, sein 2. Staatsexamen noch einmal neu machen.

  • Ich habe aber einen Kollegen, der genau das schriftlich hat. Der war schon fast 10 Jahre im Schuldienst und sollte dann, würde er nach Bayern umziehen, sein 2. Staatsexamen noch einmal neu machen.

    Da würde mich die Begründung aber schon interessieren. Wobei wir hier dann wohl wieder im Bereich der beruflichen Schulen sind und möglicherweise die Fächer ein Problem darstellen. Das ist aber dann ein Spezialfall.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • https://www.isl.uni-wuppertal.…re-faecher-drittfach.html
    Da steht sogar der Verweis auf das Lehrerausbildungsgesetz drin. (§ 16)

    Ich habe mich mit der der Thematik ebenfalls mal befasst. Wuppertal bietet noch Drittfächer an und Paderborn bietet mittlerweile WIEDER die Möglichkeit des Drittfaches an:


    https://plaz.uni-paderborn.de/…ngen/erweiterungsstudium/


    Auch Osnabrück oder Oldenburg bieten z.B. diese Möglichkeit. Aber wie gesagt, ist der Anspruch fast genauso wie beim Erststudium, nur Praktika und Abschlussprüfungen bleiben meines Wissens erspart.


    Ansonsten hört man bezüglich Anrechnungen aus anderen Bundesländern die unterschiedlichsten Dinge. Da mein 1. Staatsexamen in einem anderen BuLa absolviert wurde, musste ich es für das Ref ebenfalls anerkennen lassen, was aber sehr zügig und problemlos ging. Mit meinem 2. Examen habe ich beim LAndeswechsel wiederum keine Probleme gehabt.


    Über Bayern habe ich aber bisher auch nur sehr unterschiedliche Dinge erfahren. Vielleicht hängt es grad immer davon ab, wie der Lehrermarkt ausgestattet ist. Vor wenigen Jahren galt er als gesättigt, sodass sogar angehende Physik- und Mathelehrer sich nur von Vertretung zu Vertretung hangelten (Bsp. aus meinem Bekanntenkreis). Am besten wäre es, man würde bundesweit alles vereinheitlichen, um diese ganzen Anerkennungsfragen in Griff zu kriegen - aber das wird wohl nie passieren, da jeder sein Süppchen kochen möchte...

  • Ich habe mich mit der der Thematik ebenfalls mal befasst. Wuppertal bietet noch Drittfächer an und Paderborn bietet mittlerweile WIEDER die Möglichkeit des Drittfaches an:
    https://plaz.uni-paderborn.de/…ngen/erweiterungsstudium/


    Auch Osnabrück oder Oldenburg bieten z.B. diese Möglichkeit. Aber wie gesagt, ist der Anspruch fast genauso wie beim Erststudium, nur Praktika und Abschlussprüfungen bleiben meines Wissens erspart.


    Natürlich ist der Anspruch ähnlich. 60 LP im Bachelor meine ich und dann 25 LP im Master? Zumindest in Wuppertal für das fachwissenschaftliche.
    Kommt aber ja auch auf die Fächer und mögliche Überschneidungen an. Mir wurde zum Beispiel auch die Fachdidaktik anerkannt.

  • Oha, alter Thread... Aus eigener Erfahrung kann ich hier sagen, dass man mit einem Bachelor nichts Offizielles hat, auch wenn man bereits fertig ausgebildete Lehrkraft gewesen ist. Ja, man wird bei Bedarf sicherlich eher eingesetzt als andere, aber eine automatische Lehrbefähigung für ein Drittfach hat man mit einem Bachelor nicht.

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