Quereinstieg Referendariat Berufsschule mit Kind - Erfahrungen gesucht

  • ich bin damals über einen Aufhebungsvertrag gegangen. Einfach wenn das neue relativ dingfest ist mit dem Arbeitgeber drüber reden.

    Ich hab auch einen Aufhebungsvertrag gemacht. Wenn man nicht grad zur Konkurrenz wechselt, ist es dem AG meistens auch recht, wenn man dann weg ist.

  • Ich hab auch einen Aufhebungsvertrag gemacht. Wenn man nicht grad zur Konkurrenz wechselt, ist es dem AG meistens auch recht, wenn man dann weg ist.

    Nö, bei uns ist das grundsätzlich nicht der Fall. Die betroffenen wegfallenden Stellen müssen/sollen neu ausgeschrieben werden, Personal muss ausgewählt werden und schließlich auch eingearbeitet werden. Letzteres - und das ist sehr im Sinne meines jetzigen Arbeitgebers - idealerweise noch durch den alten Stelleninhaber. Mein Chef hat daher in der Vergangenheit ALLE Mitarbeiter, die gekündigt haben, die 3 Monate (abzüglich Resturlaub und Überstunden) im Betrieb "behalten". Ein sehr geschätzter Exkollege von mir wollte - aus sehr ähnlichen Gründen wie ich - den Betrieb verlassen (langweilende Routine, keine Möglichkeit, Neues auszuprobieren und vor allem fehlende Wertschätzung und Förderung). Er hatte ein sehr gutes Angebot einer bekannten Unternehmensberatung (ergo keine Konkurrenz von uns, völlig neuer Aufgabenbereich in anderer Branche) und wollte daher natürlich gerne so schnell wie möglich weg. Erfolglos. Und die Unternehmensberatung hat Gott sei Dank gewartet. Für meinen Chef war das bequemer, dass der alte den neuen Stelleninhaber noch einarbeitet. Sonst hätte es nämlich ER machen müssen im Zweifelsfalle oder es an mehrere Mitarbeiter seines Teams abdelegieren - alles nicht so toll und schon gar nicht so effizient als wenn es der ehemalige Stelleninhaber macht. Und der wird sich ja auch in aller Regel "zusammenreißen", weil er will ja noch ein gutes Abschlusszeugnis haben. Richtig blöd ist es "nur" für die verbleibenden Kollegen, am Schlimmsten für die, die am engsten mit dem Kollegen zusammengearbeitet haben. Ergo damals für mich. Du siehst täglich noch fast 3 Monate einen bestens gelaunten (weil scheidenden) Kollegen und musst das aushalten. Schon blöd - aber darauf wurde bei "uns" bisher keine Rücksicht genommen. Tatsächlich hätte ich am Ende meiner sehr langen Arbeitszeit in meinem Unternehmen abschließend auch noch gerne ein gutes Zeugnis und würde ungern in Unfrieden gehen...Ich weiß auch gerade nicht, wie das Ganze juristisch aussieht...im Falle des Falles. Weil gesetzlich ist die "vorgeschriebene" Mindestkündigungsfrist 1 Monat und nicht 3 Monate..


    Das Bleibenmüssen nach der Kündigung war immer unabhängig davon, ob der Mitarbeiter zur Konkurrenz ging oder nicht. Es ging meinem Chef darum, eine möglichst gute Einarbeitung des neuen Mitarbeiters durch den alten Mitarbeiter zu garantieren. Und dieser Wunsch stand sowohl über dem "Wohlbefinden" des scheidenden Mitarbeiters als auch der restlichen Kollegen. Und es wurde auch so gehandhabt, wenn einem Kollegen nach einer befristeten Tätigkeit gekündigt wurde, weil der Vertrag nicht verlängert wurde. Der hatte auch bis zum Schluss zu bleiben und wurde nicht freigestellt. Ja, ich weiß, es sagt viel über das Unternehmen und noch mehr über meinen Chef aus...

  • Ist halt auch eine Kostensache, aber eine Kollegin hat eine Kinderfrau, die an 2 Tagen die Woche die Kinder zum Kindergarten/ Schule bringt und danach abholt und sich kümmert. Vielleicht findest du ja wen für so was?

    Sowas müsste ich dann finden - und zwar ziemlich spontan. Ich habe keine Eltern vor Ort, keine Schwiegereltern und auch keine Onkel oder Tanten. Die einzige Möglichkeit für mich, das Ganze überhaupt zu machen, wird ohnehin sein, dass mein Mann reduziert. Von heute auf morgen. Und dass wir den Ganztagsplatz bekommen. Ohne wird das Ganze leider platzen - so sieht es aus leider. Und das ich zwar Anspruch auf einen Kindergartenplatz ab 2 Jahren habe aber NICHT auf einen Ganztagsplatz, das hat man mir heute auch noch mal genau im Kindergarten erklärt. Ich lerne eine Menge derzeit..;)

  • Die Kita-KiGa-Problematik ist echt eine fiese Sache. Kurz bevor unsere Kinder auf die Welt kamen, wurde ja die "Recht/Anspruch auf Kita"-Sache eingeführt. Was ein Witz....Ich fand es so irrwitzig, dass wir beide arbeiten wollten, der Chef meines Mannes auch schon mit den Hufen scharrte, aber andere bevorzugt wurden, weil sie eben keinen Job haben. Einen Platz haben wir erst Monate nach Elterngeldbezugszeitraum bekommen.
    Wir mussten Monate um einen Platz kämpfen und haben die Behörde mit täglichen Anrufen genervt. Angeboten hat man dann zunächst einen Platz von 8.30-12 in einem Nachbardorf. Egal, in welchem Beruf man arbeitet, selbst Supermarktregale einräumen ist mit diesem Zeitfenster nicht immer zu stemmen außer dein Chef ist extrem nett und akzeptiert diese Zeiten. Als Lehrerin könnte ich täglich nur die 3/4 Std. arbeiten; wir haben immer Doppelstunden, der erste Block wäre nach Abgabe des Kindes schon rum und die 5/6 Std endet nach 12 Uhr.


    Zu der 18 Uhr Problematik: Wenn es rechtzeitig angekündigt ist, kann man evtl im Vorfeld noch etwas organisieren a la Babysitter holt das Kind aus dem KiGa oder der Papa kann es abholen. 3 Monate ist aber wirklich ein langer Zeitraum. In meinem Ref (damals auch zwei Jahre in Hessen) hatten wir wöchentlich zwei Tage Seminar von 8 bis 17.30 Uhr und an den anderen Tagen Schule bis max 15 Uhr. Es waren auch mehrere junge Eltern dabei tw. auch alleinerziehend. Ihre Kinder wurden an Seminartagen von befreundeten Eltern mit aus der KiTa geholt.
    Was wirklich alle vereint, die im Ref schon Eltern waren: sie waren hoch organisiert, aber auch irgendwie tiefenentspannt. Viele haben gesagt, dass das Ref ein Kinderspiel im Vergleich zur Kindererziehung ist. Der psychische Druck wurde von den Eltern als kaum vorhanden empfunden, die Prioritäten als Eltern seien andere. Da wurde eben ein Arbeitsblatt erstellt, fertig, und nicht noch eine verschnörkelte Zierleiste aufs Blatt gezaubert.

    Die Kita-Kiga-Problematik ist mein absolutes "Lieblingsthema", wenn es um die Möglichkeiten "der modernen Frau von heute" geht, beruflich auch NACH der Babypause "weiterzuarbeiten". Und ich schreibe bewusst nicht "durchzustarten" oder "sich selbst zu verwirklichen". Tatsache und schade zugleich ist es, dass ich sämtliche Freundinnen habe, die alle nach ihrem BWL-Studium recht erfolgreich in Vollzeitstellen in der Wirtschaft arbeiteten. VOR dem Kind. Danach bekamen alle, außer eine, ihren alten Job leider nicht wieder und der neue Job war mit unverhältnismäßig weniger Verantwortung und Möglichkeiten verbunden. Ich nenne es immer "noch irgendwas im Büro machen und dafür Geld kriegen". Gäbe es das Recht nicht, in Teilzeit auf eine vergleichbare (das vergleichbare ist das eigentlich diskriminierende Wort aus meiner Sicht, weil WEIT auslegbar) Position zurückzukehren, stünden diese Frauen alle wieder auf der Straße oder würden in Vollzeit irgendwo buckeln und ein Großteil ihres Gehalts ginge für die Betreuung des Kindes drauf. Abgesehen davon, dass sie komplett unzufrieden wären und das Kind mehr als schlecht versorgt. Der Kindergarten und die Kitas verschärfen die "Rückkehrproblematik" neben nicht gerade flexiblen Chefs dadurch, dass sie mit fehlenden oder zu geringen Betreuungszeiten die beruflichen Möglichkeiten der Frauen weiter einschränken. Was dann dazu führt, dass viele Frauen (ich beobachte es gerade hier "bei uns") eben gar nicht mehr arbeiten gehen - was nicht nur verheerend ist, für deren Rentenkassen, sondern zu persönlichen Tragödien werden kann, wenn der "versorgende Mann" sich dann irgendwann trennt. Aber daran denken hier leider wenig Frauen scheint mir. Aber das ist ein Endlosthema und ich schweife ab...


    Mit der 18 Uhr- Problematik muss man schauen. Ich werde am Montag im Beratungsgespräch (kann mir hier jemand sagen, wie das abläuft und wie informativ das ist?) auch nochmal auf das Teilzeitmodell zu sprechen kommen. Ich bin auch gespannt, ob ich erfahre, an welche Schule ich komme. Denn auch die ist natürlich wichtig bezüglich der generellen Machbarkeit. Müsste denen eigentlich klar sein - aber ich weiß auch nicht, inwieweit man uns Quereinsteiger überhaupt "braucht". In jedem Fall werde ich danach noch an einer Berufsschule hospitieren. Und schauen, was das mit mir macht.

  • Nö, bei uns ist das grundsätzlich nicht der Fall. Die betroffenen wegfallenden Stellen müssen/sollen neu ausgeschrieben werden, Personal muss ausgewählt werden und schließlich auch eingearbeitet werden. Letzteres - und das ist sehr im Sinne meines jetzigen Arbeitgebers - idealerweise noch durch den alten Stelleninhaber.

    ich schrieb ja auch: meistens.
    Was ich aber nicht glaube: dass Ausschreibung, Auswahl, Einstellung und Einarbeitung innerhalb von 3 Monaten passieren kann. Das mag in Einzelfällen so sein, aber das erscheint mir doch ziemlich knapp. Die neu eingestellten haben ja auch eine Kündigungsfrist.


    Was es über deinen Chef aussagt? Nun, erstmal gar nichts. Es ist sein gutes Recht, dass er darauf besteht, dass der Vertrag fristgemäß gekündigt und dann auch erfüllt wird.


    Wenn deine 3 Monate Kündigungsfrist im Vertrag stehen, gilt für dich übrigens nicht die gesetzliche, die sich an der Länge des Arbeitsverhältnisses orientiert.

  • Sissymaus: Das mit der Sicht auf meinen Chef sehe ich subjektiv anders. Weil es die Stimmung im Team schon sehr drückt, wenn "Weggeher" noch da bleiben. Weshalb es eher gängige Praxis ist - in anderen Abteilungen bei uns - dass die Kündiger recht schnell entlassen werden aus dem Vertrag. Bzw. haben alle "Neuen" (die jünger als 8 Jahre im Unternehmen sind) daher eine Kündigungsfrist von nur einem Monat. Dass mit der gesetzlichen Kündigungsfrist von einem Monat habe ich vom Betriebsrat, den ich generell mal dazu befragte, ob ich früher rauskommen könnte. Ich bewerbe mich ja auch "so" schon eine Weile und habe wirklich immer das Problem gehabt, dass mich die Firmen immer jetzt und sofort wollen und nicht warten wollten. Und einmal explizit auch den Fall gehabt, dass jemand anderes eingestellt wurde, weil bei "denen" die Hütte brennte und sie den genommen haben, der sicher schnell rauskam...

  • Die Kinderbetreuung während des Refs war ein Mix aus Improvisation und Pragmatik, natürlich öfter mal gepaart mit schlechtem Gewissen, wenn ich wenig Zeit hatte - aber das hatte ich zuvor im Job auch...


    Ich hatte Hilfe von meinem Partner und dessen Mutter, dann gab es ja noch den Kindsvater und im Notfall ist auch meine Mutter mal angereist.


    Die Einführungsphase war auch bei uns 3-4 Tage die Woche, aber es war eine schöne Zeit, wir waren eine tolle Stammgruppe.

    Hattest du denn vorher Vollzeit gearbeitet?
    Ah, dann war deine Einführungsphase ähnlich? Wo hattest du denn Seminar? Kannst du mir gerne auch per Nachricht schreiben. Wir haben leider durch Familie und Freunde keinerlei Unterstützung vor Ort, die sitzen alle woanders. Meine Mutter kann "mal" anreisen, aber das ist keine Dauermöglichkeit. Ich habe übrigens erfragt, dass auch das REf in TEilzeit die Intensivphase am Anfang und Ende mit dem Unterricht bis 18h beinhaltet. Bleibt also ein grundsätzliches Problem. Ich muss echt mal schauen..


    TOll, dass du Englisch unterrichtest. Das würde ich sooo gerne machen, wenn ich DAS mal studiert hätte. Wahrscheinlich könnte ich es im Seiteneinstieg, weil ich beruflich auch imner viel Englisch sprechen und schreiben dürfte (außer in meinem jetzigen Job leider) und daher sehr gut Englisch spreche und auch im Ausland studiert hatte.

  • Wenn deine 3 Monate Kündigungsfrist im Vertrag stehen, gilt für dich übrigens nicht die gesetzliche, die sich an der Länge des Arbeitsverhältnisses orientiert.

    für den Arbeitnehmer erhöht sich die Kündigungsfrist nicht mit der Betriebszugehörigkeit. Das gilt allein für den Arbeitgeber.

  • Wie verlief das Gespräch? Ich bin gespannt...

    Tja, also, wie lief das Gespräch? Ich versuche einfach mal zu "berichten", und ihr macht Euch dann selbst ein "Bild" und gebt Kommentare ab...;)
    Also, es war "großer Bahnhof" gestern, ich glaube 5 "Quereinsteiger" und 5 Verantwortliche (ADD, Leiter Fachseminare, Vertreter verschiedener Schulen). Zunächst wurde grob umrissen, wie der Quereinstieg an der Berufsschule abläuft und auf was wir uns einstellen können. Dann konnten Fragen in der Runde gestellt werden und anschließend gab es die Möglichkeit zu 1:1-Gesprächen, wo nochmal individuelle Fragen beantwortet worden. Ich habe gerade am Anfang viel wegen der Zeiten gefragt und erfahren, dass in der "Intensivphase" (ersten 3 und letzten 3 Monate der 2 JAhre) die Zeiten am Seminarort sehr zeitintensiv sind (Montag bis Donnerstag von 8:30h bis 18:00h und Freitag von 8:30h bis 15:00h). Zusätzlich Fahrtzeit. In der "Hauptphase" seien die Seminartage mittwochs und donnerstags (auch meist von 8:30 h bis ca. 17:00h mindestens). Zusätzlich der Zeiten an der Schule. Die natürlich individuell sind je nach Schule. Positiv war, dass wir erfuhren, dass alle Anwesenden ihren "Wunschseminarort" erhalten hatten (Vertreter waren auch anwesend). Ich war/bin wegen der Zeiten ziemlich "ernüchtert", was ich im anschließenden 1:1-Gespräch mit dem LEiter seitens der ADD (der aber auch für das Fach Wirtschaft zuständig ist) erwähnte. Ihn befragte ich auch zu den Möglichkeiten, das Ganze in Teilzeit zu machen und er riet mir eher ab ("müssen Sie wissen, was sie machen, aber die Seminarzeiten bleiben eh gleich, lediglich die Schule kann da weniger verlangen, aber ob die sich individuell auf Ihre Belange einstellen, kann ich Ihnen auch nicht sagen.") Ich habe irgendwie "vermisst", dass sie insgesamt mehr für die Berufsschule "werben", ich hatte eher fast den Eindruck, sie wollen uns davor "warnen". Das sei kein Job, um sich zurück zu lehnen, etc. Auch zum Urlaub sagte man mir im Gespräch später, dass der voll sei mit Verpflichtungen. ("Glauben Sie mal nicht, dass sie in den Ferien meist frei haben. Ich hatte fast nie nur eine Woche Ferien.") "Meine Schule" konnten sie mir leider nicht sagen - die erfahre ich per Post in ca. 2-3 Wochen (da wollte man sich auch nicht festlegen) per Brief von der ADD. Gut fand ich die sehr individuelle Betreuung und die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Schlecht, aber das ist nun mein individuelles Problem, die generellen Aussagen zu den Seminarzeiten. Und, ja, ich hätte mir mehr "Werbung", mehr "Aufmunterung" für den Beruf des Berufsschullehrers gewünscht. Ich meine, sie wollen ja Quereinsteiger gewinnen und nicht abschrecken, oder? ;) Individuell heißt es für mich also abwarten, weil - und auch das habe ich im 1:1-Gespräch gesagt - mir eine Schule, die über 50 km vom Wohnort entfernt ist, eher wenig nutzt. Ich persönlich werde es übrigens auch von der Schule abhängig machen. Meine Cousine, die gerade ihr Ref hinter sich hatte, meinte, gerade die Schule sei wichtig, die STimmung dort, usw. Gestern abend habe ich sämtliche Schulen angeschrieben und gebeten, sie mir anschauen zu dürfen, bzw. den Unterricht dort. Warten wir mal ab...


    Ach, zur Möglichkeit einer Planstelle im Anschluss haben sie noch gesagt, dass die keiner garantieren könne, sie aber wegen unserer "Mangelfächer" sehr wahrscheinlich sei (es sei denn, wir gehen mit einer "4" aus der Prüfung heraus). Ich habe jetzt noch die Möglichkeit, dem Verantwortlichen der ADD Fragen zu stellen (per Mail oder Anruf) und überlege mir nur, inwieweit es sinnvoll ist, mich um eine Schule "in der Nähe" zu bitten. Sinnvoll deshalb, weil ich das ja schon im Gespräch betont hatte. Ich war übrigens erstaunt, wie wenig Bewerber da waren, aber man sagte mir, es gäbe wohl noch einen 2. Termin. Und es betraf ja "hier" auch nur die Bewerber für den einen Seminarort in RLP. Außerdem finde ich es objektiv schwer, Quereinsteiger zu finden. Das Bedarfsfach decken ja viele ab, aber das "Zweitfach" muss man erst mal vorweisen können. Gestern war auch eine Dame von der Bundeswehr dabei, die hat über die Bundeswehr BWL studiert und extra noch im Master Psychologie dazu...


    So - jetzt bin ich mal gespannt über eure Meinungen - ich bin wie gesagt eher ernüchtert gerade wegen der bloßen "Machbarkeit".

  • Okay, dein Ref (ohne diese Anfangs- und Endphase von immerhin etwa einem 1/4 der Gesamtzeit des Refs mit Zeiten von meist 8.30 bis 18.00) wäre mit den zwei Seminartagen und den anderen Tagen an der Schule ähnlich gegliedert wie meines damals (wir hatten auch zwei/drei Wochenendseminare, aber das waren eher Ausnahmen). Wie gesagt, wir hatten Refs, die schon Eltern waren und das hinbekamen, allerdings nur mit gutem Management und Organisation.
    Hat dein Mann feste Arbeitszeiten, also sprich: er ist jeden Tag von 7.30 bis 16.30 Uhr arbeiten? Und wie lange ist sein Weg zur Arbeit, bzw. kann er das Kind in den KiGa bringen und abholen bis 16.30 (ggf wenn er reduziert)? Wenn deine Schule nämlich ein bissl weiter weg ist, kann es je nach Stundenplan auch schon schwierig werden. Ich bin in der Luxus-Situation, dass KiGa und Schule im gleichen Ort sind. Trotzdem bin ich tw schon vor der ersten Stunde bedient, weil der Kleine morgens um halb sieben keine Lust hat aufzustehen und in den KiGa zu gehen. Ich habe vier Tage zur ersten Unterricht, unser Sohn muss dann entsprechend mit. Und Papas Schichtzeiten liegen so, dass er in nicht bringen kann (entweder er arbeitet oder er hätte keine 5 Std. Schlaf hinter sich). Wenn dein Mann bessere Arbeitszeiten hätte, wäre das schon mal eine Entlastung.


    Auch wenn es für dich tw demotivierend war, finde ich es gut, dass die Leute bei den Gesprächen durchaus auf die negativen Seiten des Lehrerberufs hingewiesen haben. Vieles bekommt man als Außenstehender eben nicht mit. Unser Bademeister hier begrüßt mich z.B. jeden Do mit "Ach, Lehrer sollte man sein", weil ich in den 1,5 Std der Springstunde schwimmen gehe. Dass ich seit 7.30 in der Schule war, nun die Hohlstunden für was Sinnvolles nutze , und dann bis 15 Uhr wieder in der Schule bin und abends, wenn der Kleine schläft, am Schreibtisch sitze, bekommt er ja nicht mit. Klar, ich könnte auch in den Springstunden vorbereiten, aber im LZ ist das wenig effizient ohne meine Bücher, Ordner etc.
    Die Überlappung unserer Ferien und die der Kinder ist insoweit super, dass meist keine Betreuung zusätzlich organisiert werden muss, aber auch nur wenn sich das Kind selbst beschäftigen kann. Aber, lass mich kurz rechnen:
    Ich habe dieses Jahr 12 unterschiedliche Klassen mit jeweils ca 23 Schülern, macht 506 Schüler. In 10 der 12 Klassen muss ich dieses Jahr 4 Klausuren schreiben (=920), in zwei Klassen nur 2 (=92), insgesamt sind es also 1000 Klausuren. In niedrigeren Schulformen dauert die Korrektur wesentlich kürzer (15-20min), im BG wesentlich länger. 1000 Klausuren schaffe ich wirklich nicht nebenbei, sondern muss sehr viele in die Ferien verlagern. Abschluss- und Projektprüfungskonzeption sind übrigens noch nicht beinhaltet und kommen dazu ebenso wie mdl Abiprüfungen. Also ja, von den Ferien bekommt man je nach Einsatz recht wenig mit. Du musst zwar nicht um 6 Uhr raus, aber die Arbeit verlagert sich dann eben.

  • Wenn du das mit der Bitte um wohnortnahe Schulzuweisung noch nicht irgendwo schrifltich in deinem Antrag vermerken konntest würde ich es auf jeden Fall nochmal per freundlich formulierter Mail ergänzen. Im Gespräch kann so etwas mal vorbeigehen, so ist es schriftlich festgehalten und nachlesbar als kleiner Reminder.


    Ich finde es gut, dass ihr so umfassend ausgebildet werden, wobei zwei ganze Seminartage in der Woche nach ziemlich viel klingen (hängt vielleicht mit dem Quereinstieg zusammen?). Bei und ist das ein fester Seminartag plus im ersten Halbjahr bis zu den Schulrechtsprüfugen im September/Oktober alle zwei Wochen ein Nachmittag für Schulrecht, bei den Bili-Leuten nochmal ein Nachmittag alle zwei Wochen zusätzlich Bili-Ausbildung. Ich finde es auch gut, dass die Leute so ehrlich mit euch gesprochen haben. Ich verstehe, dass du dir etwas Ermutigenderes gewünscht hättest, nehme aber an, die haben ihre Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht, die sich ganz falsche Berufsvorstellungen machen und dann einen Realitätsschock erleiden, von dem sie sich nicht mehr erholen, sprich abbrechen. Die Ermutigung erfährst du dann hoffentlich durch die konkrete Arbeit und den Austausch mit Mentoren und Kollegen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hat dein Mann feste Arbeitszeiten, also sprich: er ist jeden Tag von 7.30 bis 16.30 Uhr arbeiten? Und wie lange ist sein Weg zur Arbeit, bzw. kann er das Kind in den KiGa bringen und abholen bis 16.30 (ggf wenn er reduziert)? Wenn deine Schule nämlich ein bissl weiter weg ist, kann es je nach Stundenplan auch schon schwierig werden. Ich bin in der Luxus-Situation, dass KiGa und Schule im gleichen Ort sind. Trotzdem bin ich tw schon vor der ersten Stunde bedient, weil der Kleine morgens um halb sieben keine Lust hat aufzustehen und in den KiGa zu gehen.

    Mein Mann hat im Moment Arbeitszeiten, die nicht in Einklang mit der Kitabetreuung zu bringen wären, selbst wenn unsere Tochter bis 16:15h (das ist ein Ganztagsplatz) betreut werden könnte. Er muss zum Einen ca. 30 Minuten zur Arbeit fahren und arbeitet eben Vollzeit - und das auch oft mit Dienstreisen. Er könnte allerdings auf 75 % umswitchen - recht zeitnah - wenn es erforderlich wäre. Und würde das auch machen, damit ich das Ref realisieren kann. Allerdings nur, wenn sonst alles passt - Schule in der Nähe und ein unbedingtes "ich will das" von mir. Das noch - auch wegen der ganzen Unsicherheiten - noch nicht da ist. Unser Problem bleibt auch, dass wir außer meinem Mann kein "Back up" haben - wir haben allerdings einen Babysitter, die Frage wäre zu klären, wie flexibel der einspringen könnte... Wie gesagt, ich bin gespannt, welche Schule es wird.

  • Wenn du das mit der Bitte um wohnortnahe Schulzuweisung noch nicht irgendwo schrifltich in deinem Antrag vermerken konntest würde ich es auf jeden Fall nochmal per freundlich formulierter Mail ergänzen. Im Gespräch kann so etwas mal vorbeigehen, so ist es schriftlich festgehalten und nachlesbar als kleiner Reminder.


    Ich finde es gut, dass ihr so umfassend ausgebildet werden, wobei zwei ganze Seminartage in der Woche nach ziemlich viel klingen (hängt vielleicht mit dem Quereinstieg zusammen?). Bei und ist das ein fester Seminartag plus im ersten Halbjahr bis zu den Schulrechtsprüfugen im September/Oktober alle zwei Wochen ein Nachmittag für Schulrecht, bei den Bili-Leuten nochmal ein Nachmittag alle zwei Wochen zusätzlich Bili-Ausbildung. Ich finde es auch gut, dass die Leute so ehrlich mit euch gesprochen haben. Ich verstehe, dass du dir etwas Ermutigenderes gewünscht hättest, nehme aber an, die haben ihre Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht, die sich ganz falsche Berufsvorstellungen machen und dann einen Realitätsschock erleiden, von dem sie sich nicht mehr erholen, sprich abbrechen. Die Ermutigung erfährst du dann hoffentlich durch die konkrete Arbeit und den Austausch mit Mentoren und Kollegen.

    Ich hatte in der Priorisierung für den wohnortnahen Seminarort erklärt, dass wir zum einen Eigentum haben und unser Kind zum anderen hier in den Kindergarten geht. Und wurde dann gebeten, eine Geburtsurkunde nachzureichen. Was ich getan habe - und der Wunsch nach dem wohnortnahen Seminarort wurde mir ja jetzt bereits erfüllt. Lässt sich aus der Begründung dann nicht auch ableiten, dass die Schule in der Nähe sein sollte/muss aus denselben Gründen? Aber davon unabhängig kann ich ja dem ADD-Verantwortlichen eine kurze Mail schreiben...was er damit "macht", bleibt ja seine Sache. Ich jedoch hätte damit das Gefühl, alles in meiner Macht stehende getan zu haben, damit es mit der wohnortnahen Schule auch klappt.


    Zur Tatsache, dass da gestern nicht gerade für den Beruf des Berufsschullehrers geworben wurde: Also, einerseits verstehe ich ja, dass sie den Quereinstieg auch kritisch schildern müssen. Und das haben sie aus meiner Sicht dadurch getan, dass sie betont haben, dass es hierbei nicht einfach um einen Jobwechsel geht, sondern um eine völlige berufliche Neuorientierung. In deren Zentrum das Interesse stehen sollte, jungen Menschen etwas beizubringen zu wollen, zu "lehren" eben. Und dass sich darüber jede(r) im Klaren sein sollte. Die ganzen Ausführungen darüber aber, wie anstrengend das im Einzelnen ist, dass Ferien nicht Ferien sind, usw. hätten sie sich sparen können - aus meiner Sicht.

  • Ich hatte in der Priorisierung für den wohnortnahen Seminarort erklärt, dass wir zum einen Eigentum haben und unser Kind zum anderen hier in den Kindergarten geht. Und wurde dann gebeten, eine Geburtsurkunde nachzureichen. Was ich getan habe - und der Wunsch nach dem wohnortnahen Seminarort wurde mir ja jetzt bereits erfüllt. Lässt sich aus der Begründung dann nicht auch ableiten, dass die Schule in der Nähe sein sollte/muss aus denselben Gründen? Aber davon unabhängig kann ich ja dem ADD-Verantwortlichen eine kurze Mail schreiben...was er damit "macht", bleibt ja seine Sache. Ich jedoch hätte damit das Gefühl, alles in meiner Macht stehende getan zu haben, damit es mit der wohnortnahen Schule auch klappt.
    Zur Tatsache, dass da gestern nicht gerade für den Beruf des Berufsschullehrers geworben wurde: Also, einerseits verstehe ich ja, dass sie den Quereinstieg auch kritisch schildern müssen. Und das haben sie aus meiner Sicht dadurch getan, dass sie betont haben, dass es hierbei nicht einfach um einen Jobwechsel geht, sondern um eine völlige berufliche Neuorientierung. In deren Zentrum das Interesse stehen sollte, jungen Menschen etwas beizubringen zu wollen, zu "lehren" eben. Und dass sich darüber jede(r) im Klaren sein sollte. Die ganzen Ausführungen darüber aber, wie anstrengend das im Einzelnen ist, dass Ferien nicht Ferien sind, usw. hätten sie sich sparen können - aus meiner Sicht.

    Ich könnte mir vorstellen, dass in den letzten Jahren Seiteneinsteiger mit total unrealistischen Erwartungen gestartet sind.
    Dem wollen sie mit diesen Aussagen vorbeugen.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Guten Morgen,
    was ich noch ergänzen wollte: Ich kenne auch jm, der den Quereinstieg mit einem absoluten Mangelfach gemacht hat (plus ebenfalls Eigentum und KiGa-Kind): im Ref haben sie ihr den Popo gepimpert und so ist sie an der Schule geblieben. Im ersten SJ hat die SL noch einen tollen Stundenplan gebastelt, ab SJ 2 war sie eben auch nur eine von vielen im Kollegium, 5 Tage Unterricht und immer zur ersten trotz langer Anfahrt, Springstunden etc. Was ich damit sagen will: Man unterschreibt als Lehrer ja nie einen Arbeitsvertrag, in dem die Anzahl der Stunden niedergeschrieben werden, die man vor Ort ist. Man hat auch kein Recht auf einen bestimmten Unterrichtseinsatz, das legt die SL fest.
    Auch mit einem Mangelfach ist man eben nur ein kleines Glied in einer Kette und ich finde es auch gut, dass kein Unterschied zwischen den Kollegen gemacht wird. Wobei Mangelfach auch immer relativ zu sehen ist, wir haben z.B. gerade einen Mangel an Deutsch- und Geschichtslehrern, was allgemein als eher eine schlechte Kombination gilt.

  • Guten Morgen,
    was ich noch ergänzen wollte: Ich kenne auch jm, der den Quereinstieg mit einem absoluten Mangelfach gemacht hat (plus ebenfalls Eigentum und KiGa-Kind): im Ref haben sie ihr den Popo gepimpert und so ist sie an der Schule geblieben. Im ersten SJ hat die SL noch einen tollen Stundenplan gebastelt, ab SJ 2 war sie eben auch nur eine von vielen im Kollegium, 5 Tage Unterricht und immer zur ersten trotz langer Anfahrt, Springstunden etc. Was ich damit sagen will: Man unterschreibt als Lehrer ja nie einen Arbeitsvertrag, in dem die Anzahl der Stunden niedergeschrieben werden, die man vor Ort ist. Man hat auch kein Recht auf einen bestimmten Unterrichtseinsatz, das legt die SL fest.
    Auch mit einem Mangelfach ist man eben nur ein kleines Glied in einer Kette und ich finde es auch gut, dass kein Unterschied zwischen den Kollegen gemacht wird. Wobei Mangelfach auch immer relativ zu sehen ist, wir haben z.B. gerade einen Mangel an Deutsch- und Geschichtslehrern, was allgemein als eher eine schlechte Kombination gilt.

    Deshalb möchte ich ja auch gerne das Referendariat AUCH von der mich auszubildenden Schule abhängig machen. Und wegen der ganzen Unwägbarkeiten bin ich auch insgesamt noch nicht entschieden. Einige meiner Ex-BWL-Kommilitonen haben mir auch explizit abgeraten („such dir einen guten Job in der Wirtschaft, wenn die Kleine größer ist, davon hast du mir, als wenn du irgendwelchen Schülern, die teilweise gar nichts lernen wollen, was beibringen musst. Und von einer Behörde völlig abhängig bist – während du in der freien Wirtschaft immer gehen kannst, wenn du keine Lust mehr hast.“) Man wechselt nicht mal „so eben“ aus einem sicheren Job in der Wirtschaft in das „Abenteuer Schule“ – eben deshalb fand ich auch, sie hätten mal mehr Werbung für den Lehrerberuf machen können am Montag. Neben dem bloßen informieren über die tatsächlichen Arbeitszeiten und den Stress eines Lehrers, wäre es doch schön gewesen mal zu hören: „Und trotz des ganzen Stresses bin ich gerne Lehrer.“


    Und wegen der Mangelfächer - was ich ECHT nicht verstehe ist, wie im Studium ganzen Generationen erzählt wird, mit der Kombination kriegten sie bestimmt keinen Job - was sich hinterher oft als falsch herausstellt. 2 gute Freunde von mir haben z.B. Germanistik und Geschichte, bzw. Germanistik und Politik auf Lehramt am Gymnasium studiert. Mitte der 90er hieß es "damit kriegt ihr keinen Job", wenn ihr fertig seid. Unter anderem deshalb hatte ich meine Magisterkombination mit BWL auf das Diplom BWL erweitert und bin in die Wirtschaft gegangen. AUCH aus Sicherheitsgründen. Eine Freundin, die Journalistin werden wollte mit der Kombi Germanistik/Politik hatte zur Absicherung auch auf Lehramt Gymnasium studiert. Sie hatte dann einen Burn out UND kriegte kein Volontariat bei Fernsehen, Radio, etc. Aber eine Stelle für das Referendariat am Gymnasium mit einer Fächerkombination, die Jahre zuvor als „hoffnungslos überlaufen“ galt. Jetzt suchen sie in NRW händeringend Grundschullehrer – im Studium meiner Cousine auf das Lehramt für Gymnasium hieß es noch, dass gerade Grundschullehrer keine Stelle kriegen würden. Und wir verstehen es nicht: Es ist doch absolut absehbar, wann Kollegen welcher Schulart wann in Rente gehen..

  • Ich hatte in der Priorisierung für den wohnortnahen Seminarort erklärt, dass wir zum einen Eigentum haben und unser Kind zum anderen hier in den Kindergarten geht. Und wurde dann gebeten, eine Geburtsurkunde nachzureichen. Was ich getan habe - und der Wunsch nach dem wohnortnahen Seminarort wurde mir ja jetzt bereits erfüllt. Lässt sich aus der Begründung dann nicht auch ableiten, dass die Schule in der Nähe sein sollte/muss aus denselben Gründen? Aber davon unabhängig kann ich ja dem ADD-Verantwortlichen eine kurze Mail schreiben...was er damit "macht", bleibt ja seine Sache. Ich jedoch hätte damit das Gefühl, alles in meiner Macht stehende getan zu haben, damit es mit der wohnortnahen Schule auch klappt.

    Mach das, kann nicht schaden. Bei mir haben die "mal eben" übersehen gehabt, dass ich ja schwerbehindert bin und es bestimmte schulische Vss.bei der Schulzuweisung zu berücksichtigen galt (die bei der Erstzuweisung übersehen wurden). War etwas Stress, hatte meine endgültige Zuweisung dann erst in der Woche vor Antritt des Vorbereitungsdienstes, insofern kann ich da auch eigener Erfahrung nur zuraten lieber vorab nochmal kurz lästig werden, ehe das übersehen wird. Zumindest an meinem Seminar wird auch bei der Schulzuweisung im Vorbereitungsdienst sehr stark auf die Bedürfnisse von Familien geachtet.



    Zitat von Haubsi1975

    Und wegen der Mangelfächer - was ich ECHT nicht verstehe ist, wie im Studium ganzen Generationen erzählt wird, mit der Kombination kriegten sie bestimmt keinen Job - was sich hinterher oft als falsch herausstellt.

    Tja, zum einen passiert es halt immer mal wieder, dass zu viele sich von den Prognosen abschrecken lassen, zum anderen sagt ein Einzelfall der erfolgreich war nichts über Chancen aller Absolventen mit dieser Fächerkombi aus und schließlich ändert sich eben auch immer mal wieder die politische Landschaft, so dass neue Fächer eingeführt werden, ein G9 oder G8 kommt, Stundenzuweisungen pro Fach oder ab welchem Schuljahr ein Fach zu unterrichten wäre sich verschieben und und und. Ja, einiges ließe sich durchaus politisch besser planen (den GS-Bedarf hast du ja schon selbst angesprochen), aber hausgemachte Probleme öffentlichkeitswirksam zu lösen hat doch auch was für sich (offensichtlich mehr, als vorab konsensuale Lösungen in den Landesparlamenten zu finden für absehbare Probleme).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich könnte auch weiter ausführen....die Geburtenrate in meiner Stadt ist angestiegen, also brauchen wir mehr Kitas etc. Und, nix ist passiert...viele stehen mit ihren Kids vor verschlossenen Türen
    Bei Lehrern ist das ähnlich. Man kennt ja Pensionierungszahlen, die ungefähre Schülerzahlentwicklung etc. Natürlich gibt es auch Schwiergkeiten bei der Prognoseerstellung wg. Krankheits- und Todesfällen, TZ-Nahme, Elternzeiten und Abordnungen, aber insgesamt sollte es möglich sein.
    Was man aber auch zugeben muss: manchmal hapert es an der Mobilität. Wir suchen Deutsch und Geschichte, aber keiner will zu uns kommen. Die meisten wollen entweder wirklich direkt nach FFM oder eben aufs weiter entfernte Land. Ich verstehe es ja auch irgendwie, da die Mieten hier recht hoch sind wg FFM, aber dennoch im Kaff selbst relativ wenig los ist.
    Die Wahrscheinlichkeit, mit D/G Gym eine Stelle am Wunschort 5km entfernt zu bekommen, ist vermutlich gering, aber insgesamt und bei entsprechender Mobilität und Flexibilität (z.B. BS statt Gym) ist es keine aussichtslose Sache.

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