Quereinstieg Referendariat Berufsschule mit Kind - Erfahrungen gesucht

  • Ich könnte auch weiter ausführen....die Geburtenrate in meiner Stadt ist angestiegen, also brauchen wir mehr Kitas etc. Und, nix ist passiert...viele stehen mit ihren Kids vor verschlossenen Türen
    Bei Lehrern ist das ähnlich. Man kennt ja Pensionierungszahlen, die ungefähre Schülerzahlentwicklung etc. Natürlich gibt es auch Schwiergkeiten bei der Prognoseerstellung wg. Krankheits- und Todesfällen, TZ-Nahme, Elternzeiten und Abordnungen, aber insgesamt sollte es möglich sein.
    Was man aber auch zugeben muss: manchmal hapert es an der Mobilität. Wir suchen Deutsch und Geschichte, aber keiner will zu uns kommen. Die meisten wollen entweder wirklich direkt nach FFM oder eben aufs weiter entfernte Land. Ich verstehe es ja auch irgendwie, da die Mieten hier recht hoch sind wg FFM, aber dennoch im Kaff selbst relativ wenig los ist.
    Die Wahrscheinlichkeit, mit D/G Gym eine Stelle am Wunschort 5km entfernt zu bekommen, ist vermutlich gering, aber insgesamt und bei entsprechender Mobilität und Flexibilität (z.B. BS statt Gym) ist es keine aussichtslose Sache.

    Naja, ich denke die Prognosen innerhalb des Studiums schrecken schon auch ab - wobei sich doch an diesen Beispielen auch schön zeigen lässt, dass man einfach das studieren sollte, was einem Spaß macht und dann schaut man, wenn man fertig ist, wie die Lage ist.;) Wobei ich auch betonen will, dass mein BWL-Studium (und ich glaube, das können wirklich wenige sage) eine Herz-Sache war. Mich hat das einfach "gepackt", was da erzählt wurde, ich hatte endlich das Gefühl, im Leben angekommen zu sein. Hingegen hatte ich einmal eine Vorlesung zum Sinn des Akkusatives in der Germanistik, das war schon sehr ...eh....gewöhnungsbedürftig. Insofern alles gut.;)


    Dass die Leute so wenig mobil sind, verstehe ich nicht. Habe ich aber auch schon bei "uns" BWLern bei den Bewerbungen nie verstanden. Da wird die Traumstelle in der Ferne abgelehnt, weil man mit dem Musikverein im Heimatkaff so verbunden ist. Zum Beispiel...Was dabei aber viele übersehen ist, ist, wie lange wir täglich auf der Arbeit verbringen. Schon wichtig, dass das passt, schon wichtig, dafür auch Kompromisse einzugehen. Wobei klar, irgendwann mit Eigentum und Kind etc. wird es halt schwierig. Aber davor...? Ich habe mich sowohl nach meinem Studium als auch noch nach den ersten Stellen immer im ganzen Bundesgebiet beworben. Hatte da aber freilich Prioritäten.

  • Wenn du das mit der Bitte um wohnortnahe Schulzuweisung noch nicht irgendwo schrifltich in deinem Antrag vermerken konntest würde ich es auf jeden Fall nochmal per freundlich formulierter Mail ergänzen. Im Gespräch kann so etwas mal vorbeigehen, so ist es schriftlich festgehalten und nachlesbar als kleiner Reminder.


    Ich finde es gut, dass ihr so umfassend ausgebildet werden, wobei zwei ganze Seminartage in der Woche nach ziemlich viel klingen (hängt vielleicht mit dem Quereinstieg zusammen?). Bei und ist das ein fester Seminartag plus im ersten Halbjahr bis zu den Schulrechtsprüfugen im September/Oktober alle zwei Wochen ein Nachmittag für Schulrecht, bei den Bili-Leuten nochmal ein Nachmittag alle zwei Wochen zusätzlich Bili-Ausbildung. Ich finde es auch gut, dass die Leute so ehrlich mit euch gesprochen haben. Ich verstehe, dass du dir etwas Ermutigenderes gewünscht hättest, nehme aber an, die haben ihre Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht, die sich ganz falsche Berufsvorstellungen machen und dann einen Realitätsschock erleiden, von dem sie sich nicht mehr erholen, sprich abbrechen. Die Ermutigung erfährst du dann hoffentlich durch die konkrete Arbeit und den Austausch mit Mentoren und Kollegen.

    So, ich habe jetzt zum Einen die Mail an den Verantwortlichen an der ADD geschrieben und nochmal in Erinnerung gerufen, dass ich um eine wohnortnahe Schule bitte, weil ich eine kleine Tochter habe, von der ich lieber näher als weiter entfernt eingesetzt bin. Ob das was genutzt hat, werden wir sehen.


    Außerdem habe ich diverse Berufsschulen angeschrieben in der Nähe und werde an meinem freien Tag jetzt da an einer kleinen Berufsschule im Unterricht in Deutsch und Wirtschaft hospitieren. Nein, das ist kein einmonatiges Praktikum - aber die Zeit habe ich leider nicht mehr. Dafür aber noch einige freie Tage. Ich denke wirklich, dass ich da einen Eindruck davon bekomme, ob Leher sein zu mir passt. Denn um diese Frage geht's ja für mich. Nicht um Geld, nicht um Freizeit. Sondern darum, wie sich das Ganze anfühlt. Eine Tante ist Grundschullehrerin und hatte mich kurz vor'm Abi mit in eine 2.Klasse genommen, weil sie meinte "Grundschullehrer sei der ideale Beruf als Frau". Mag sein. Ich aber wusste nach ca. 10 Minuten schon, dass mir die Schüler alle viel zu klein sind....Grundschullehrerin hätte ich also niemals nie werden können und wollen. Schauen wir mal, was ich jetzt in ein paar Wochen über die Berufsschule sage. Ich hoffe, ich erhalte eine Tendenz...


  • Die ganzen Ausführungen darüber aber, wie anstrengend das im Einzelnen ist, dass Ferien nicht Ferien sind, usw. hätten sie sich sparen können - aus meiner Sicht.


    Hallo Habusi1975,


    ich kann dich verstehen, diese - ich sage es mal so - etwas "besondere" Art, den eigenen Beruf darzustellen, ist dem Lehramt eigen. Das kennen gerade Leute, die vorher beruflich im "freien" Bereich tätig waren, in dieser Form nicht und das ist gewöhnungsbedürftig.


    Ich hatte in meiner Ausbildung häufig das Gefühl, nicht als Erwachsener behandelt und wahrgenommen zu werden. Auch das war für mich eine neue Erfahrung.


    Wichtig ist die Schule, davon hängt sehr viel ab. Wenn das Klima dort gut ist, kann man auch anstrengend lange Seminartage besser überstehen, wo man nur pädagogische Dogmen abnicken darf und das eigene/freie Denken am besten daheim lässt.


    Doch ich möchte es nicht einseitig schlecht reden, davon hängt die ganze Schoße von zu vielen schwer vorhersehbaren Faktoren ab. Das Teilzeitreferendariat ist jedoch tatsächlich derzeit nach allem, was ich darüber höre, nicht mehr als ein nackter Begriff ohne Inhalt.


    der Buntflieger

  • Ja, das hatte ich ja auch von vielen gehört, dass die Schule sehr wichtig ist. Daher wäre ich ja auch wirklich froh, wenn ich mal wüsste, welche es denn werden würde...Alleine wegen der "bloßen Machbarkeit". Wobei - wenn ich die Schule jetzt habe - was würdet ihr mir dann raten? Ersten Kontakt aufnehmen, ins Gespräch kommen - und schauen "wie die so drauf sind"? Oder wäre das übergriffig?


    Dieses "wie ein kleines Kind behandelt werden" hast du mitunter auch in der freien Wirtschaft - keine Sorge.;( Mein derzeitiges Unternehmen z.B. ist wirklich noch stark hierarchisch und autoritär organisiert - gerade die Teamleiter (die alle etwas älter sind) haben mich und behandeln mich immer noch "sehr von oben herab". Wer da von der Uni kommt und meint, er könne mit "Eigeninitiative" und starkem Selbstwert was erreichen - fliegt mitunter schneller aus unserem Unternehmen raus, als er da war. Und das ist keine Seltenheit. Und wäre übrigens auch was, was ich Berufsschülern nur ans Herz legen könnte: "Schaut euch erst mal quasi wie von außen euren Betrieb an, wie die Menschen und vor allem Macher da so ticken - und überlegt dann, wie ihr euch am besten einbrigen könnt. Kann im Zweifelsfall am Anfang erstmal heißen, einfach die "Schnauze zu halten" und gut zu arbeiten.


    Ich fand dieses Verhalten nur bei einem Gespräch, wo es ja darum ging, auch für das Lehramt zu "werben" etwas - äh - seltsam.

  • Dieses "wie ein kleines Kind behandelt werden" hast du mitunter auch in der freien Wirtschaft - Kann im Zweifelsfall am Anfang erstmal heißen, einfach die "Schnauze zu halten" und gut zu arbeiten.
    Ich fand dieses Verhalten nur bei einem Gespräch, wo es ja darum ging, auch für das Lehramt zu "werben" etwas - äh - seltsam.


    Hallo Habusi1975,


    hierarchische Strukturen und "Typen" von Menschen gibt es überall, das ist klar. Das spezielle Problem ist im Referendariat und auch als verbeamteter Lehrer eben, dass man nicht so einfach wechseln kann. Als Referendar bist du extrem gebunden (um nicht zu sagen: gefesselt) und musst einfach hoffen, dass man dort, wo du aufschlägst, fair mit dir umgeht.


    Das mit dem komischen Werbeverhalten liegt meines Erachtens daran, dass sie eben nicht für ihren Beruf werben müssen (dieses Selbstverständnis ist viel geringer ausgeprägt als in der freien Wirtschaft), davon hängt ihre Stelle nicht direkt ab und insgeheim könnte es auch eine Rolle spielen, dass man Quereinsteigern grundsätzlich mit einer gewissen Skepsis begegnet. Viele verstehen den Lehrerberuf als Berufung und da passt es nicht so recht ins Bild, wenn jemand das mal eben macht, weil er woanders gerade keinen Job findet. ;)


    Potentiale von Quereinsteigern werden meiner Erfahrung nach auch nicht unbedingt gezielt genutzt und eingebunden. Jedenfalls nicht in der Ausbildungsphase. Gute Arbeit wird auch nicht zwangsläufig (in der Regel schon, aber es gibt definitiv Ausnahmen) als solche wahrgenommen; es gibt keine Zahlen, die für dich sprächen, selbst Schülerstimmen fallen nicht unbedingt ins Gewicht. Es ist schwer, das einem Außenstehenden zu erklären. Qualitative Standards fehlen ganz einfach.


    Am besten, du machst deine eigenen Erfahrungen. :top:


    der Buntflieger

  • hierarchische Strukturen und "Typen" von Menschen gibt es überall, das ist klar. Das spezielle Problem ist im Referendariat und auch als verbeamteter Lehrer eben, dass man nicht so einfach wechseln kann. Als Referendar bist du extrem gebunden (um nicht zu sagen: gefesselt) und musst einfach hoffen, dass man dort, wo du aufschlägst, fair mit dir umgeht.


    Das mit dem komischen Werbeverhalten liegt meines Erachtens daran, dass sie eben nicht für ihren Beruf werben müssen (dieses Selbstverständnis ist viel geringer ausgeprägt als in der freien Wirtschaft), davon hängt ihre Stelle nicht direkt ab und insgeheim könnte es auch eine Rolle spielen, dass man Quereinsteigern grundsätzlich mit einer gewissen Skepsis begegnet. Viele verstehen den Lehrerberuf als Berufung und da passt es nicht so recht ins Bild, wenn jemand das mal eben macht, weil er woanders gerade keinen Job findet. ;)


    Potentiale von Quereinsteigern werden meiner Erfahrung nach auch nicht unbedingt gezielt genutzt und eingebunden. Jedenfalls nicht in der Ausbildungsphase. Gute Arbeit wird auch nicht zwangsläufig (in der Regel schon, aber es gibt definitiv Ausnahmen) als solche wahrgenommen; es gibt keine Zahlen, die für dich sprächen, selbst Schülerstimmen fallen nicht unbedingt ins Gewicht. Es ist schwer, das einem Außenstehenden zu erklären. Qualitative Standards fehlen ganz einfach.

    Naja, was heißt sie müssen nicht werben? Auch wenn ein Beamter der ADD keinen Bonus dafür bekommt, einen weiteren Quereinsteiger dazu motiviert zu haben, Lehrer zu werden, so wäre es doch schön, wenn er ein anderes Selbstverständnis hätte. Ich meine, RLP "braucht" ja Berufsschullehrer gerade. Aber alles Konjunktiv...;) Dass Lehrer ein "besonderes Völkchen" sind, war mir bekannt.;)
    Und zu "wenn jemand das mal eben macht, weil er woanders gerade keinen Job findet" - ICH habe einen unbefristeten Job in der Wirtschaft. Ich bin nicht darauf angewiesen, Lehrer zu werden. Es ist EINE Option. Deren Wahrnehmung ich davon abhängig machen werde, wie sehr ich mich als Lehrer "sehe" - dabe wird mir die Hospitation hoffentlich auch helfen. Wobei es bei mir auch nicht nur darum geht, ob ich mir den Lehrerberuf vorstellen kann. Sondern auch, ob ich mir das Referendariat (noch) antun will. Den Seiteneinstieg würde ich z.B. direkt machen. Ist aber hier in RLP nicht möglich mit Wirtschaft. NRW käme auch in Frage, aber da "sehe" ich leider auch keine Stellen in der Nähe mit BWL...

  • Naja, was heißt sie müssen nicht werben? Auch wenn ein Beamter der ADD keinen Bonus dafür bekommt, einen weiteren Quereinsteiger dazu motiviert zu haben, Lehrer zu werden, so wäre es doch schön, wenn er ein anderes Selbstverständnis hätte.


    Und zu "wenn jemand das mal eben macht, weil er woanders gerade keinen Job findet" - ICH habe einen unbefristeten Job in der Wirtschaft. Ich bin nicht darauf angewiesen, Lehrer zu werden. Es ist EINE Option.


    Hallo Habusi1975,


    das habe ich bewusst so formuliert, um auf die möglicherweise hier und dort versteckten Vorbehalte aufmerksam zu machen. Mir selbst ist klar, dass Quereinsteiger sich in der Regel sehr bewusst (wahrscheinlich viel bewusster als manch Lehramtsstudent) für den Berufswechsel entscheiden.


    Jedenfalls ist deine Situation sehr günstig; es nimmt viel von dem unproduktiven Druck aus der Sache raus, wenn man jederzeit gerne in den vorherigen Job zurückkehren kann. :top:


    der Buntflieger

  • Wenn das Klima dort gut ist, kann man auch anstrengend lange Seminartage besser überstehen, wo man nur pädagogische Dogmen abnicken darf und das eigene/freie Denken am besten daheim lässt

    ach je, der ewig leidende Unterton. Welche Dogmen sollen das denn sein?


    Und @behandeln wie einen Erwachsenen: das Problem ist, dass man als Referendar bei 0 anfängt, praktisch eine Ausbildung macht und sich was sagen lassen muss. Da bedarf es tatsächlich erwachsenen Verhaltens, mal zuzuhören und auszuprobieren, was Erfahrene vorgeben.


    Ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der nicht mal Konflikte in seinem Job gehabt hätte, nie eingearbeitet wurde oder nicht machen musste, was und wie ihm sein Vorgesetzter das sagt. Arbeitsleben ist überall anstrengend.

  • ach je, der ewig leidende Unterton. Welche Dogmen sollen das denn sein?
    Und @behandeln wie einen Erwachsenen: das Problem ist, dass man als Referendar bei 0 anfängt, praktisch eine Ausbildung macht und sich was sagen lassen muss. Da bedarf es tatsächlich erwachsenen Verhaltens, mal zuzuhören und auszuprobieren, was Erfahrene vorgeben.


    Ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der nicht mal Konflikte in seinem Job gehabt hätte, nie eingearbeitet wurde oder nicht machen musste, was und wie ihm sein Vorgesetzter das sagt. Arbeitsleben ist überall anstrengend.


    Und Ausbildung noch mehr! Was ich selber erlebt habe und auch von meinen Schülern im dualen System so höre ... das Leben ist nicht immer einfach.


    Ich habe die Erfahrungen so nicht gemacht, die @Buntflieger beschreibt.

  • ernsthaft, buntflieger, natürlich gibt es "qualitätsstandards" für schulen, es gibt externe evaluationen, es gibt fortbildungen für funktionsstellen (z.b. seminarehrkraft). ich würde dir raten, deine negative einzelerfahrung als das zu bearbeiten, was es ist - eine negative einzelerfahrung eines referendars. das ist nicht schön, aber das ist *nicht* die regel im ref.

  • Und Ausbildung noch mehr! Was ich selber erlebt habe und auch von meinen Schülern im dualen System so höre ...

    erzähl mal, da haben wir ja tatsächlich in aller Regel gar keinen Einblick.

  • ...es ist - eine negative einzelerfahrung eines referendars. das ist nicht schön, aber das ist *nicht* die regel im ref.


    Hallo keckks,


    das schrieb ich auch nirgends, es wird nur regelmäßig so interpretiert. Ich berichte von meinen Erfahrungen und mache keinen Hehl daraus, dass es eben meine Erfahrungen sind, von denen ich berichte. Dem aufmerksamen Leser wird dies wohl auch schwerlich entgehen.


    Ich könnte jetzt vermuten, dass es mitunter daran liegt, dass ich überhaupt als Referendar das Referendariat kritisiere und damit gegen ungeschriebene Gesetze aufbegehre. Andernfalls könnte man meiner Schreiberei mit überlegener Gelassenheit begegnen.


    der Buntflieger

  • Ich könnte jetzt vermuten, dass es mitunter daran liegt, dass ich überhaupt als Referendar das Referendariat kritisiere und damit gegen ungeschriebene Gesetze aufbegehre.

    Ich hoffe, du kannst den Aluhut irgendwann mal absetzen.


    Ich möchte nur nicht, dass du Leuten vor dem Ref Panik machst, die einfach nur wissen wollen, wie man das mit Kind organisiert. Oder, ob der Lehrerberuf überhaupt etwas für sie ist, da sind die 1,5 Jahre nämlich das Geringste.

  • Ich wünsche dir gute Erkenntnisse bei deinen Hospitationen, Haubsi.


    Nachdem ich die weiteren Diskussionen überflogen habe, kann ich dir auf jeden Fall sagen, dass das Ref zwar hin und wieder strange, aber machbar ist und dass man Quereinsteigern an BBS in RLP positiv gegenübersteht. Ich war selbst so eine (und habe übrigens auch einen bombensicheren Job dafür aufgegeben) und habe mich nie zweitklassig gefühlt.


    Nur Mut und auf ins Abenteuer! :klatsch:

  • Und Ausbildung noch mehr! Was ich selber erlebt habe und auch von meinen Schülern im dualen System so höre ... das Leben ist nicht immer einfach.


    Ich habe die Erfahrungen so nicht gemacht, die @Buntflieger beschreibt.

    Ich kann aus meiner Ausbildung nichts negatives Berichten und auch in der Berufsschulklasse habe ich nie von großen Schwierigkeiten gehört. Das hängt natürlich immer von den Personen ab, die an dem Prozess beteiligt sind, auf beiden Seiten. Je nachdem wo man hinkommt gibt es immer Anfangs Reibungen. Das geht auch gar nicht anders, es ist halt dann an einem selbst damit professionell umzugehen.

  • Bei Azubis in der dualen Ausbildung kann es natürlich auch zu unmöglichen Verhältnissen kommen. Ich habe meist in jeder Klasse einen oder eine, die den Ausbildungsbetrieb wechseln möchte. In vielen Fällen ist das auch verständlich, aber eben kaum machbar. Die nächste Firma fragt sich dann, warum es zu Problemen mit dem Betrieb gab und möchte sich keinen "Ärger" ins Haus holen.
    Ich hatte eine Azubine, die sich ständig gegen anzügliche Sprüche im technischen Büro wehren musste (Mädels sind in der Technik nur zum *** da etc). Der Chef hatte nicht den Arsch in der Hose, seinen Jungs das mal zu sagen. Ich war als Klassenlehrerin oft da und habe versucht, die Sache zu klären. Die Azubine hat dann vorzeitig Prüfung gemacht, nur um da wegzukommen, weil sie keine Möglichkeit hatte, den Betrieb zu wechseln.
    Meine eigene Ausbildung war einfach ein Hohn und keine Ausbildung (bei einem renommierten Unternehmen, der Ausbilder mochte mich anscheinend nicht). Ich hab mir gedacht, dem zeige ich es mit einer perfekten Prüfung und dann haue ich ab. Hat geklappt!


    Trotzdem läuft ein großer Teil in den industriellen Berufen gut. Handwerk kann ich nicht beurteilen.


    Im Grunde ist es so: In abhängigen Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen kann es immer zu Situationen kommen, wo es ungerechte Behandlung oder ungerechtfertigte Bewertung gibt. Das ist in der dualen Ausbildung, im Ruf und auch in anderen Arbeitsverhältnissen so. Das ist mMn nicht auszuschalten. Aber sehr oft läuft es doch ganz vernünftig und fair ab.

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