Quereinstieg Referendariat Berufsschule mit Kind - Erfahrungen gesucht

  • Lass dich nicht unterkriegen. Frag die Zicken im Seminar doch einfach mal nach konkreten, konstruktiven Hinweisen, wie du was besser umsetzen könntest. Ob es am Ende tatsächlich zu dir und deinen SuS passt, entscheidest du dann, aber nur kritisieren, ohne konstruktive Verbesserungsvorschläge zu benennen ist etwas dünn.
    Die Arbeitsbelastung ist gerade zu Beginn des Refs (in deinem Fall OBAS) enorm hoch, da gehen spätestens mit Beginn des eigenständigen Unterrichts alle erstmal eine Zeitlang auf dem Zahnfleisch (auch wenn nicht alle es offen zugeben würden). Es wird langsam besser werden, versprochen. Bei der Stundenplanung habe ich mich zu Beginn auch manchmal ganz schön allein gefühlt, weil ich eben noch nicht die Erfahrung hatte mit der Zielgruppe, den Bildungplan noch nicht im Kopf hatte, noch keine Umsetzungsbeispiele in petto hatte, die ich nur an meine Klasse anpassen musste- auch das wird von Schritt für Schritt routinierter werden. Am Anfang saß ich schon für eine normale Alltagsstunde wenigstens 4h am Schreibtisch für die Planung, inzwischen plane ich normalerweise 30min für eine schöne Alltagsstunde, mit eigenen AB, Powerpoint-Präsentation (die ich gerade nach und nach für meine Einheiten grundständig erstelle, damit ich auch hier künftig weniger Zeit für die Vorbereitung benötigen werde), wenn es ganz fix gehen muss reichen auch mal 10min (und die SuS merken oft nicht mal den Unterschied). In einem Jahr (ich weiß, das klingt gerade vemutlich ewig für dich) stehst du ganz anders da, bis dahin wirst du dich durchbeißen, da habe ich gar keine Zweifel. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace


  • Am Anfang saß ich schon für eine normale Alltagsstunde wenigstens 4h am Schreibtisch für die Planung

    uff, also das würde bei mir, ja auch OBAS, praktisch gar nicht gehen. Ich habe aktuell 18 Stunden eigenständigen Unterricht und dazu eben Seminar.
    Hat aber leider manchmal auch die Folge, dass es nicht so toll wird wie man es gerne hätte und dann doch statt noch was eigenes zu machen, was besser zu einem selbst passen würde auf das Material von Kollegen zurückgreift.
    Ich hab mir nun die Strategie entwickelt, es eben sukzessive anzugehen. In Phasen, wo der UB noch etwas hin ist und es auch sonst nicht ganz so trubelig ist, wird mehr eigenes, neues entwickelt, in den anderen Phasen eher mal auf vorhandenes zurückgegriffen. Ich glaube inzwischen auch, die SuS merken das gar nicht wirklich, wenn man dann trotzdem vernünftig im Material ist, was natürlich Voraussetzung ist.
    Aber ich habe vielleicht durch meine Arbeit an der Uni im Kontext von Lehrerbildung auch einiges an Vorwissen, was Unterrichtsplanung angeht. Aber viel ist es definitiv und ich denke manchmal auch, oh je, und dann denke ich wieder, es sind diese zwei Jahre, danach bleibt der Alltag, dass warum ich mir diesen Job ausgesucht habe und das woran ich auch täglich Spaß habe. Unterricht entwicklen, Unterricht durchführen, mit jungen Menschen arbeiten.

  • Hey Haubsi, gegen Müdigkeit hilft nur Schlafen. Das ist nun mal so. Man hat keine guten Ideen, wenn man übermüdet ist, und die Zeit, die man verbringt, es trotzdem zu versuchen, ist verschwendet.


    Was man machen kann ist ein kurzes Nickerchen, Tiefenentspannung für 25 Minuten. Ersetzt nicht den fehlenden Schlaf von Stunden, hilft aber, noch eine Weile arbeitsfähig zu bleiben.


    Wie oft habe ich mich schon an etwas festgebissen, was sich dann als unlösbar/sinnlos/umständlich erwiesen hat. Mir kommen die besten Ideen - und auch die Erkenntnis, dass ich einen Blödsinn gedacht habe - unterwegs. Das ist auch kein Zufall, Bewegung hilft der Kreativität auf die Sprünge. Also ruhig dann doch mal raus auf den Spielplatz, auch wenn "eigentlich" keine Zeit ist.


    Und außerdem: Die Schülerinnen und Schüler haben auch Ideen! Meine besten Merksätze habe ich von ihnen. Man kann und muss nicht jede Stunde bis ins Detail durchplanen. Manche nehmen sowieso unerwartete Wendungen. Und manchmal sind das die besten Stunden. Also, ruhig mal etwas loslassen und vertrauen, dass es schon läuft. Eine Vorzeigestunde wird natürlich gestylt, aber auch dann ist ein flexibles Reagieren gefragt und gewünscht.


    Zickige Mit-Azubis sind natürlich nicht das, was man sich in so einer Ausbildungssituation wünscht. Vielleicht gibt es sich noch ein bisschen, ihr sitzt ja in einem Boot. Mit hat das damals sehr geholfen.


    Dass du dein Kind vermisst, kann ich gut verstehen, das tut einem ja weh beim Lesen. Ja, die Zeit mit den Kindern ist kostbar. Aber du bist ja trotzdem da, ihr seht euch, und es wird besser werden, hundert pro!

  • Lass dich nicht unterkriegen. Frag die Zicken im Seminar doch einfach mal nach konkreten, konstruktiven Hinweisen, wie du was besser umsetzen könntest.

    Hallo, zunächst mal lieben Dank für dein ermunterndes Posting. In der geschilderten Situation habe ich genau das getan - nach konstruktiven Hinweisen ihrerseits gefragt. ("Wie würdest du denn das Ganze lösen..?") Da kam dann tatsächlich ein "Du, wir haben im Seminar doch genug dazu gelernt, wär ja jetzt blöd, wenn ICH dir dazu was sage.") Ich war wirklich kurz davor zu sagen:"Dann halt doch einfach ganz allgemein den Rand, o,k." Ich fand das Ganze ziemlich überflüssig. Seitdem meide ich die genannte Person tatsächlich eher, weil ich keine Lust habe, mich von ihr runtermachen zu lassen. Aber mich hat der destruktive Kommentar wirklich den ganzen Tag begleitet und die Sinnlosigkeit dessen. Was soll das? Warum versucht jemand, mich so runterzuziehen? Ich war darüber einfach sehr traurig an dem Tag/Abend.

  • Hallo, zunächst mal lieben Dank für dein ermunterndes Posting. In der geschilderten Situation habe ich genau das getan - nach konstruktiven Hinweisen ihrerseits gefragt. ("Wie würdest du denn das Ganze lösen..?") Da kam dann tatsächlich ein "Du, wir haben im Seminar doch genug dazu gelernt, wär ja jetzt blöd, wenn ICH dir dazu was sage.") Ich war wirklich kurz davor zu sagen:"Dann halt doch einfach ganz allgemein den Rand, o,k." Ich fand das Ganze ziemlich überflüssig. Seitdem meide ich die genannte Person tatsächlich eher, weil ich keine Lust habe, mich von ihr runtermachen zu lassen. Aber mich hat der destruktive Kommentar wirklich den ganzen Tag begleitet und die Sinnlosigkeit dessen. Was soll das? Warum versucht jemand, mich so runterzuziehen? Ich war darüber einfach sehr traurig an dem Tag/Abend.

    Zum markierten:
    Entweder sie war selbst schlecht drauf, weil es bei ihr nicht lief, sie selbst einen schlechten Tag hatte ...
    Oder sie wollte sich darüber besser darstellen. Vielleicht sieht sie dich als Konkurrentin um eine spätere Stelle.


    Ganz wichtig, lass dich von einer Person nicht runter ziehen, das Ref/Obas ist hart, da braucht man so etwas nicht. Gehe ihr wenn möglich aus dem Weg.


    Bzgl Vorbereitung, gibt es in deinem Seminar mehrere mit deiner Fächerkombi? Vielleicht ist da noch ein größerer Austausch möglich. Auch wenn man Stunden nie zu 100% übernehmen kann, reichen manchmal auch 50% um weiter zu kommen.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Was ich in jedem Fall aus der Aktion "Sinnloses stundenlanges Rumhirnen ohne konkretes Ergebnis" gelernt habe, ist, solche Situationen viel eher abzubrechen. Manchmal bringt es einfach nichts (mehr) und entsprechend mehr am nächsten Tag sich nochmal frisch hinzusetzen. Naja, aus Fehlern lernt Frau.;)Heute Abend war ich nicht umbedingt viel "ausgeruhter" als gestern nach Seminartag nach wenig Schlaf, aber in einer wesentlich besseren Grundverfassung als gestern. In jedem Fall konnte ich mir eben die "Blockade" von gestern nicht mehr wirklich erklären...Und im nachhinein hätte ich jetzt wirklich auch gesagt, ich hätte gestern viel eher abbrechen sollen, statt mich sinnlos festzubeißen. Naja, ich hatte wohl irgendwie gehofft, dass doch noch was bei raus kommt...
    Zu "die Schülerinnen haben auch Ideen" - Fakt ist, ich muss im für mich schwierigeren FAch Deutsch der sehr anspruchsvollen Fachleiterin bis Ende nächster Woche einen didaktischen Halbjahresplan tatsächlich bis zum Sommer vorgelegt haben. Da muss noch nicht alles völlig runtergebrochen drin stehen, aber schon grob, was ich in jeder Stunde plane..Finde ich gerade nicht so einfach. Als Anfänger. In meinem anderen Fach ist der Fachleiter mit weniger zufrieden. ("Sie haben ja grob einige Stunden geplant, das passt auch so, läuft..")

  • Zum markierten:Entweder sie war selbst schlecht drauf, weil es bei ihr nicht lief, sie selbst einen schlechten Tag hatte ...
    Oder sie wollte sich darüber besser darstellen. Vielleicht sieht sie dich als Konkurrentin um eine spätere Stelle.


    Ganz wichtig, lass dich von einer Person nicht runter ziehen, das Ref/Obas ist hart, da braucht man so etwas nicht. Gehe ihr wenn möglich aus dem Weg.


    Bzgl Vorbereitung, gibt es in deinem Seminar mehrere mit deiner Fächerkombi? Vielleicht ist da noch ein größerer Austausch möglich. Auch wenn man Stunden nie zu 100% übernehmen kann, reichen manchmal auch 50% um weiter zu kommen.

    Ja, ich versuche, sie seitdem auch eher zu meiden, ist aber nicht so einfach, weil sie ein Fach von mir auch hat. Da haben wir in kleiner Runde fachdidaktische Seminare, von denen ich mir jetzt keinen konstruktiven Austausch mehr erwarte. Einmal hatte ich sie auch vorher wegen etwas eher banalerem ange-app-t und sie in dem Zusammenhang auch gefragt, wie's ihr an dem Tag noch ergangen ist und ob es ihr besser gehe (ihr war schlecht geworden und sie musste vorzeitig das Seminar verlassen.) Da war überhaupt keine Antwort drauf gekommen und das fand ich "damals" auch eher seltsam und befremdend. Naja, ich brauche jetzt kein drittes Erlebnis dieser Art, sondern versuche eher, sie nicht um irgendwas zu fragen. Aber bescheuert, klar, wir könnten uns ja auch im selben Fach gut weiterhelfen. Aber ich stelle da diesbezüglich ohnehin leider ohnehin keine große "Helfermentalität" untereinander fest leider. Eine Referendarin bekommt exakt dieselbe Ausbildungsklasse wie ich im selben Modul und war an einem Austausch nicht interessiert, bzw. hatte es nicht thematisiert. Ich meine, hinterherlaufen will ich auch keinem. Wer mir gerade mehr hilft, sind die Referendare über mir im selben Fach an meiner Schule. Die reichen bereitweilig ihre Planungen an mich weiter - sogar wissend, dass gerade ich wohl eher von ihnen profitieren kann als sie von mir...Naja, aber ich kann es auch nicht ändern. Gerade die Erfahrung mit der einen Person war nur eben etwas, was ich so nicht "gebraucht" hätte, wenn ich ehrlich bin....


    Meine Fächerkombi hat tatsächlich keiner..In Deutsch zum Beispiel bin ich die einzige Quereinsteigerin. Und ich gebe ehrlich zu, etwas überfordert zu sein mit den "Frischlingen" von der Uni, die alles noch viel präsenter haben als ich. Ich bin mal gespannt, wie es da weitergeht. Ist es denn eher normal oder eher unüblich, sich nicht gegenseitig die didaktischen Halbjahresplanungen zu zeigen und sich weiterzuhelfen? Ich wollte bald die ersten Termine zu den Unterrichtsbesuchen ausmachen. Heute war ich selbst bei einem netten Referendar "über mir" dabei und hab viele Impulse bekommen. Der hatte eine Co-Referendarin (selbes Fach im selben Jahrgang an selber Schule) dabei, die wohl auch seinen Entwurf gelesen/geändert und mitgestaltet hatte. Das werde ich leider nicht haben und ich gebe zu, dass mich das gerade eher traurig macht, dass ich da wohl eher allein sein werde. Aber ich habe auch gerade Angst, da "Mitstreiter" zu fragen und einen Korb zu kriegen dann. ("MAch das mal lieber selber...") Ich finde es nur gerade unheimlich schade, dass es ist, wie es ist. Aber vielleicht ändert sich ja auch noch was daran. Vielleicht sind gerade alle nur überfordert. Ich würde es mir sehr wünschen....

  • ...du lässt meiner meinung nach viel zu viel energie in irgendwelchen wortwechseln mit mitrefis. wenn es dich wirklich so anfrisst: gefühl registrieren, abhaken, mund abputzen, weitermachen. dein weg ist dein weg. ihr weg ist eben ihrer.


    unabhängig davon ist zusammenarbeit mit mitrefis - auch, wenn es für einen selbst letztlich ein minusgeschäft sein sollte, weil z.b. weniger zurückkommt als man reinsteckt - sehr oft bereichernd. als einzelkämpfer sind lehrer sehr schnell eher verloren, anfänger noch viel mehr als erfahrene kuk.

  • ...du lässt meiner meinung nach viel zu viel energie in irgendwelchen wortwechseln mit mitrefis. wenn es dich wirklich so anfrisst: gefühl registrieren, abhaken, mund abputzen, weitermachen. dein weg ist dein weg. ihr weg ist eben ihrer.


    unabhängig davon ist zusammenarbeit mit mitrefis - auch, wenn es für einen selbst letztlich ein minusgeschäft sein sollte, weil z.b. weniger zurückkommt als man reinsteckt - sehr oft bereichernd. als einzelkämpfer sind lehrer sehr schnell eher verloren, anfänger noch viel mehr als erfahrene kuk.

    Eben, WEIL ich denke, dass meine Mitrefis wichtig sind für mich, trifft es mich ja gerade so enorm mit der einen Mitreferendarin. Und ich sehe im Moment leider in meiner Mitreferendarengruppe noch nicht so genau, wer da hilfreich für mich sein könnte und wer nicht, bzw. ich habe auch die Befürchtung, dass ich als Quereinsteigerin als nicht so kompetent erachtet werde (in dem einen Fach habe ich die Bedenken auch geäußert) wie die anderen. Ich meine, so eine Zusammenarbeit sollte sich ja auch anbieten, oder? Ich kann mich ja schlecht "anbiedern"? Andererseits bin ich eben totat der Gruppen- und Teammensch, der auch Unterstützung braucht. Naja, vielleicht ändert sich daran ja noch was, bzw. vielleicht wird es besser mit der "Teamarbeit", nur erzwingen kann ich sie nicht, oder? War das bei "Euch" damals denn ein Automatismus oder musstest du das einfordern?

  • ich war deutlich älter als meine mitrefis, bei vielen gute zehn jahre. ich war freundlich und unterstützend und bei manchen, die ich nicht so sympathisch fand, freundlich-distanziert. daraus ergibt sich halt zusammenarbeit mit manchen und mit anderen nicht. ich würde da echt nicht soviel energie drauf verwenden oder das x-mal zerdenken. du hast doch auch noch deine kinder, viel arbeit mit der schule, da muss man nicht noch andere baustellen aufmachen. du merkst doch, wer auf derselben wellenlänge oder zugewandt ist, und wer halt eher nicht. :) mit den einen kann man prima, da tauscht man sich eh aus, weil das plaudern freude macht und über was plaudern lehrer, wenn nicht über schule - eben. und mit anderen ist es nicht mehr als grüßen und small-talk. so what.

  • ich war deutlich älter als meine mitrefis, bei vielen gute zehn jahre. ich war freundlich und unterstützend und bei manchen, die ich nicht so sympathisch fand, freundlich-distanziert. daraus ergibt sich halt zusammenarbeit mit manchen und mit anderen nicht. ich würde da echt nicht soviel energie drauf verwenden oder das x-mal zerdenken. du hast doch auch noch deine kinder, viel arbeit mit der schule, da muss man nicht noch andere baustellen aufmachen. du merkst doch, wer auf derselben wellenlänge oder zugewandt ist, und wer halt eher nicht. :) mit den einen kann man prima, da tauscht man sich eh aus, weil das plaudern freude macht und über was plaudern lehrer, wenn nicht über schule - eben. und mit anderen ist es nicht mehr als grüßen und small-talk. so what.

    Dann bin ich im selben Alter wie du "damals" wahrscheinlich - und das schafft auch nochmal bei manchen eine Distanz. Mein Thema am Freitagmittag ist nicht "Wo mache ich am Wochenende Party?" - auch, wenn ich mal gerne wieder Party machen würde..;) Ich merke ja auch, wer eher zugewandt ist - und die gibt es auch, klar. Nur hatte ich mir eben auch inhaltliche Zusammenarbeit erhofft, nicht nur plaudern über xy. Und im Moment koche ich eben mein eigenes Süppchen und sehe auch nicht, dass sich das ändert. Was ich aber gerne hätte..bei den Sympathischen. Weißt, was ich meine?

  • uff, also das würde bei mir, ja auch OBAS, praktisch gar nicht gehen. Ich habe aktuell 18 Stunden eigenständigen Unterricht und dazu eben Seminar.Hat aber leider manchmal auch die Folge, dass es nicht so toll wird wie man es gerne hätte und dann doch statt noch was eigenes zu machen, was besser zu einem selbst passen würde auf das Material von Kollegen zurückgreift.
    Ich hab mir nun die Strategie entwickelt, es eben sukzessive anzugehen. In Phasen, wo der UB noch etwas hin ist und es auch sonst nicht ganz so trubelig ist, wird mehr eigenes, neues entwickelt, in den anderen Phasen eher mal auf vorhandenes zurückgegriffen. Ich glaube inzwischen auch, die SuS merken das gar nicht wirklich, wenn man dann trotzdem vernünftig im Material ist, was natürlich Voraussetzung ist.
    Aber ich habe vielleicht durch meine Arbeit an der Uni im Kontext von Lehrerbildung auch einiges an Vorwissen, was Unterrichtsplanung angeht. Aber viel ist es definitiv und ich denke manchmal auch, oh je, und dann denke ich wieder, es sind diese zwei Jahre, danach bleibt der Alltag, dass warum ich mir diesen Job ausgesucht habe und das woran ich auch täglich Spaß habe. Unterricht entwicklen, Unterricht durchführen, mit jungen Menschen arbeiten.

    Erfahrung hilft definitiv. Ich habe zwar davor auch schon Unterricht gehalten, zu Beginn des Refs kam vielleicht gerade deshalb aber erstmal ein Schwung Perfektionismus über mich, um am besten gestern gelernt zu haben, was ich heute umsetzen möchte. Nachdem wir im ersten halben Jahr aber nur eine überschaubare Wochenstundenzahl halten und ansonsten hospitieren war das auch einfach möglich, das so zu handhaben. Dennoch war das tatsächlich auch eine Empfehlung meines Seminars im Rahmen des ersten Ausbildungsgesprächs, dass ich auch einfach mal völlig unvorbereitet in eine Stunde gehen solle, um zu merken, dass davon die Welt nicht untergeht und gesünder planen zu lernen, weil meine Stunden zwar gut waren, aber allen bewusst war, was für einen im späteren Alltag unrealistischen Einsatz ich dafür zu diesem Zeitpunkt geleistet hatte. (Hat mir sehr die Augen geöffnet die Seminarempfehlung umzusetzen und mir geholfen nicht weniger gut, aber deutlich effizienter zu planen.).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ja, schon ein bisschen. aber ich glaube, zusammenarbeit fällt nicht plötzlich vom himmel. man muss doch erstmal warmwerden, sich kennenlernen, sich gegenseitig mögen, und dann kommt zusammenarbeit oder auch nicht. plaudern ist nur schritt 1. ich würde versuchen, die dinge so zu nehmen, wie sie kommen, und nicht so sehr diese details irgendwelcher gespräche auseinanderpflücken. da sind doch bestimmt auch ein paar sympathische dabei, altersunterschied hin oder her.

  • Erfahrung hilft definitiv. Ich habe zwar davor auch schon Unterricht gehalten, zu Beginn des Refs kam vielleicht gerade deshalb aber erstmal ein Schwung Perfektionismus über mich, um am besten gestern gelernt zu haben, was ich heute umsetzen möchte. Nachdem wir im ersten halben Jahr aber nur eine überschaubare Wochenstundenzahl halten und ansonsten hospitieren war das auch einfach möglich, das so zu handhaben. Dennoch war das tatsächlich auch eine Empfehlung meines Seminars im Rahmen des ersten Ausbildungsgesprächs, dass ich auch einfach mal völlig unvorbereitet in eine Stunde gehen solle, um zu merken, dass davon die Welt nicht untergeht und gesünder planen zu lernen, weil meine Stunden zwar gut waren, aber allen bewusst war, was für einen im späteren Alltag unrealistischen Einsatz ich dafür zu diesem Zeitpunkt geleistet hatte. (Hat mir sehr die Augen geöffnet die Seminarempfehlung umzusetzen und mir geholfen nicht weniger gut, aber deutlich effizienter zu planen.).

    Ich bin ja ganz bei dir, dass es u.U. effizienter ist, die Stunden nicht bis ins Detail zu planen. Mein "Problem" ist nur, dass die Fachleiterin in einem Fach eben einen solchen Plan bis zu den Sommerferien durchgeplant von mir erwartet und auch sehen will. Meinem Fachleiter in dem anderen Fach reicht es, wenn ich das grobe Ganze im Blick habe, aber immer nur einige Stunden im Voraus plane.

  • ja, schon ein bisschen. aber ich glaube, zusammenarbeit fällt nicht plötzlich vom himmel. man muss doch erstmal warmwerden, sich kennenlernen, sich gegenseitig mögen, und dann kommt zusammenarbeit oder auch nicht. plaudern ist nur schritt 1. ich würde versuchen, die dinge so zu nehmen, wie sie kommen, und nicht so sehr diese details irgendwelcher gespräche auseinanderpflücken. da sind doch bestimmt auch ein paar sympathische dabei, altersunterschied hin oder her.

    Das ist richtig und daher ist es vielleicht jetzt auch noch etwas verfrüht für enge Zusammenarbeit. Mir fehlt aber "einfach nur" ein Austausch am Wochenende zum Beispiel, "wie es denn so läuft" - unabhängig von meinem ganzen anderen "Gedöns", das ich noch so um die Ohren habe. Aber vielleicht erwarte ich da auch zu viel.

  • stoffverteilung bis zu den nächsten ferien ist schon sinnvoll, auch wenn gleich material und ha dazu verlangt werden. das ist hier standard in vielen seminaren. dazu am anfang auch eine kurplanung (schema) für jede stunde kurz davor abgeben, dazu dann jeweils feedback. wenn man das nicht einübt, bis es im schlaf beherrscht wird, ist es später ziemlich schwer, gute lehrproben zu planen und vor allem im alltag halbwegs vernünftige stunden zu halten, ohne am vorbereitungsaufwand auf dauer zu zerbrechen. vorbereiten braucht übung, wie bei jeder komplexen tätigkeit ziemlich viel übung, und diese übungszeit muss man im ref investieren. das ist sehr, sehr anstrengend, gar keine frage. ich habe ganz am anfang oft einen ganzen nachmittag für neunzig minuten gesessen, trotz vorhandenem material. muss halt.

  • Ja, das habe ich bei dir gelesen Haubsi. Möchte sie lediglich einen Stoffverteilungsplan von dir haben (was ja vernünftig ist; wobei man auch dafür ein paar Hinweise benötigt, wie man einen solchen gestalten kann, worauf man achten muss, was es neben dem Bildungsplan auch noch ggf. an schulinternen Curricula zu berücksichtigen gilt,...) oder muss das detaillierter sein, sprich möchte sie quasi halbe Verlaufspläne deiner Stunden bis zum Sommer?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • stoffverteilung bis zu den nächsten ferien ist schon sinnvoll, auch wenn gleich material und ha dazu verlangt werden. das ist hier standard in vielen seminaren. dazu am anfang auch eine kurplanung (schema) für jede stunde kurz davor abgeben, dazu dann jeweils feedback. wenn man das nicht einübt, bis es im schlaf beherrscht wird, ist es später ziemlich schwer, gute lehrproben zu planen und vor allem im alltag halbwegs vernünftige stunden zu halten, ohne am vorbereitungsaufwand auf dauer zu zerbrechen. vorbereiten braucht übung, wie bei jeder komplexen tätigkeit ziemlich viel übung, und diese übungszeit muss man im ref investieren. das ist sehr, sehr anstrengend, gar keine frage. ich habe ganz am anfang oft einen ganzen nachmittag für neunzig minuten gesessen, trotz vorhandenem material. muss halt.

    Ja, bis zu den Osterferien halte ich das ja auch für sinnvoll und erleichtert mir auch die Arbeit. Aber bis zu den Sommerferien? Ich meine, ich weiß jetzt auch schon ungefähr, was ich in der Klasse nach den Osterferien bis zu den Sommerferien machen will. Aber ich weiß gerade nicht, ob es JETZT so sinnvoll ist, das auch schon zu planen. Einfach, weil ich die Klasse an sich noch gar nicht kenne. Eine Planung für nach den Osterferien kurz vorher wäre bestimmt letztlich effizienter, weil ich dann realistischer einschätzen könnte als jetzt, wieviel Zeit für was WIRKLICH benötigt wird.

  • Ja, das habe ich bei dir gelesen Haubsi. Möchte sie lediglich einen Stoffverteilungsplan von dir haben (was ja vernünftig ist; wobei man auch dafür ein paar Hinweise benötigt, wie man einen solchen gestalten kann, worauf man achten muss, was es neben dem Bildungsplan auch noch ggf. an schulinternen Curricula zu berücksichtigen gilt,...) oder muss das detaillierter sein, sprich möchte sie quasi halbe Verlaufspläne deiner Stunden bis zum Sommer?

    Ich weiß es nicht. Also, es soll schon alles in dem gewohnten Schemata sein, so wie ich auch einen Unterrichtsbesuch schildern würde. Ich möchte sie wirklich ungern nochmal anschreiben, weil sie mir wirklich schon viele konstruktive Hinweise gegeben hat..Und ich möchte auch ungerne eine andere Referendarin, die bei ihr ist, anschreiben deshalb. Die habe ich nämlich schon total oft wegen anderer Kleinigkeiten angeschrieben. Da kam auch immer was zurück, aber wenn man selbst niemals nie gefragt wird für was, hat man ja auch den Eindruck, dass man den Anderen eher nervt..Sorry, bin eben gerade einfach überfordert..

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