Quereinstieg Referendariat Berufsschule mit Kind - Erfahrungen gesucht

  • Also, dann erstmal Rechner aus, durchatmen, deine Kleine schnappen und eine Runde spielen und/oder einen Tee trinken oder einen Spaziergang mit der ganzen Familie oder irgendetwas anderes, was dir hilft emotional wieder aufzutanken und etwas zur Ruhe zu kommen. Dann die andere Referendarin kurz anschreiben und nachfragen, denn der Unterschied im Arbeitsaufwand zwischen "ich erstelle einen Stoffverteilungsplan für´s Halbjahr" und "ich erstelle einen Stoffverteilungsplan samt stundengenauen Verlaufsplänen für´s Halbjahr" ist so immens, dass das wichtiger ist, als kurz eine Mitanwärterin anzuschreiben, egal wie blöd sich das vielleicht anfühlt. Lade sie dafür mal an einem Seminartag zum Kaffee ein als Dankeschön (so kommst du auch direkt mal noch in Kontakt). Gut für dich zu sorgen bedeutet an dieser Stelle genau abzuklären, welchen Arbeitsaufwand du dir tatsächlich machen musst, damit du dich nicht unnötig aufreibst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hallo Haubsi,
    die Umstellung Büro -> Schule ist schon krass.
    Ich war ja früher auch im Büro, bin jetzt neun Jahre im Schuldienst und knabbere manchmal immer noch dran, dass man so unfassbar wenig Zeit hat, um sich mit Kollegen auszutauschen.
    Im Ref hab ich mich an ein paar wenige Bezugspersonen gehalten und viel mit mir selbst ausgemacht. Das war für mich der richtige Weg, zumal der Unterrichtsstil und die Methoden ja auch zu einem selbst passen müssen. Insofern ist so mancher destruktive Einwand von Mitreferendaren dann doch nicht so negativ zu bewerten, weil es vielleicht für sie nicht passt. Viele Wege führen nach Rom, finde deinen! :troest:

  • Also, dann erstmal Rechner aus, durchatmen, deine Kleine schnappen und eine Runde spielen und/oder einen Tee trinken oder einen Spaziergang mit der ganzen Familie oder irgendetwas anderes, was dir hilft emotional wieder aufzutanken und etwas zur Ruhe zu kommen. Dann die andere Referendarin kurz anschreiben und nachfragen, denn der Unterschied im Arbeitsaufwand zwischen "ich erstelle einen Stoffverteilungsplan für´s Halbjahr" und "ich erstelle einen Stoffverteilungsplan samt stundengenauen Verlaufsplänen für´s Halbjahr" ist so immens, dass das wichtiger ist, als kurz eine Mitanwärterin anzuschreiben, egal wie blöd sich das vielleicht anfühlt. Lade sie dafür mal an einem Seminartag zum Kaffee ein als Dankeschön (so kommst du auch direkt mal noch in Kontakt). Gut für dich zu sorgen bedeutet an dieser Stelle genau abzuklären, welchen Arbeitsaufwand du dir tatsächlich machen musst, damit du dich nicht unnötig aufreibst.

    Vielleicht sollte ich "gleich" wirklich mal "raus" und durchatmen. Mein Mann und mein Kind sind ja schon seit Stunden "unterwegs" - sie haben sich ausgeklingt und daher kann ich wenigstens jetzt etwas arbeiten, brauche aber wirklich eine Pause. Außerdem habe ich ein schlechtes Gewissen meiner Familie gegenüber, ich sollte mit ihnen unterwegs sein. Naja, vielleicht mache ich mich jetzt wirklich mal "auf". Allerdings bin ich noch lange nicht fertig und sollte mich heute abend wieder dran setzen....

  • Hallo Haubsi,
    die Umstellung Büro -> Schule ist schon krass.
    Ich war ja früher auch im Büro, bin jetzt neun Jahre im Schuldienst und knabbere manchmal immer noch dran, dass man so unfassbar wenig Zeit hat, um sich mit Kollegen auszutauschen.
    Im Ref hab ich mich an ein paar wenige Bezugspersonen gehalten und viel mit mir selbst ausgemacht. Das war für mich der richtige Weg, zumal der Unterrichtsstil und die Methoden ja auch zu einem selbst passen müssen. Insofern ist so mancher destruktive Einwand von Mitreferendaren dann doch nicht so negativ zu bewerten, weil es vielleicht für sie nicht passt. Viele Wege führen nach Rom, finde deinen! :troest:

    Ja, vielleicht sollte ich auch versuchen, mehr alleine klar zu kommen. Erzwingen lässt sich eben nichts. Nur momentan "heule" ich meinem Mann ziemlich die Ohren voll und auf die Dauer ist das ja auch keine gute Situation für uns alle. Wie hast du dich denn am Wochenende organisiert, wann gearbeitet?

  • Dadurch, dass ich viel mit mir selbst ausgemacht hab, konnte ich recht effektiv arbeiten, denn ich war ziemlich unabhängig von irgendwelchem Feedback zwischendurch.
    Mir hat das Feedback der Fachleitung meist gereicht.
    Mein Tipp: erst die Pflicht, dann die Kür. Mach erst das, was sein muss und dann kannst du die restliche Energie in schöne Arbeitsblätter und kreative Methoden stecken.


    Sei dir bewusst, dass du noch Anfängerin bist - niemand erwartet von dir irgendwelche Höchstleistungen.


    Mich "kaputt gemacht" und bis zur Erschöpfung gearbeitet hab ich eigentlich nur für Lehrproben.

  • Und übrigens: die Mitreferendare, die schlau daher reden, sind meist nicht die, die's am besten können. ;)

    Ja, das ist ja das Berühmte: "Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B"-Phänomen. Wie geschrieben, mich hatte es einfach nur geärgert und ich hab es einfach nicht verstanden, das "sowas" sein muss. Wir haben alle genug Gedöns um die Ohren, muss man sich dann noch anzicken in der wenigen Zeit, in der man sich sieht? Ich denke nein.

  • Dadurch, dass ich viel mit mir selbst ausgemacht hab, konnte ich recht effektiv arbeiten, denn ich war ziemlich unabhängig von irgendwelchem Feedback zwischendurch.
    Mir hat das Feedback der Fachleitung meist gereicht.
    Mein Tipp: erst die Pflicht, dann die Kür. Mach erst das, was sein muss und dann kannst du die restliche Energie in schöne Arbeitsblätter und kreative Methoden stecken.


    Sei dir bewusst, dass du noch Anfängerin bist - niemand erwartet von dir irgendwelche Höchstleistungen.


    Mich "kaputt gemacht" und bis zur Erschöpfung gearbeitet hab ich eigentlich nur für Lehrproben.

    Du hast vollkommen recht, dennoch werden derartige Höchstleistungen einem im Ref von vielen Ausbildern konstant abverlangt. Ich hatte selbst so eine Mentorin, die ihren Perfektionimus mir konstant überstülpen wollte (irre anstrengend, gerade, wenn man selbst zu Perfektionismus neigt kann man das nicht auch noch brauchen, sondern eher eine gesunde Verhaltensalternative) und null Verständnis hatte für gesündere Herangehensweisen. Sich als Ref dabei abzugrenzen ist zwar nicht unmöglich (gerade, wenn man schon älter ist als der Durchschnittsref fällt das auch etwas leichter), aber auch nicht selbstverständlich.


    @Haubsi1975 : Was ich gelernt habe im Ref ist, dass ich mir immer wieder bewusst erlauben muss Pause zu machen, egal wieviel Arbeit noch auf dem Schreibtisch liegt. Sag dir selbst, dass du nur mit ausreichend Pausen deine Arbeit effizient und gut erledigen kannst. Je müder du wirst, desto länger brauchst du für schlechtere Ergebnisse. Für Lehrproben habe ich mich zwar dann auch mit viel Kaffee und grünem Tee bis 2 Uhr früh mal durchgepeitscht, im Alltag mache ich das aber nicht mehr, den Preis, den man dafür zahlen würde ist keine Arbeit wert. Das Pareto-Prinzip ist der gute Freund des gesund bleibenden Lehrers. ;)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du hast vollkommen recht, dennoch werden derartige Höchstleistungen einem im Ref von vielen Ausbildern konstant abverlangt. Ich hatte selbst so eine Mentorin, die ihren Perfektionimus mir konstant überstülpen wollte (irre anstrengend, gerade, wenn man selbst zu Perfektionismus neigt kann man das nicht auch noch brauchen, sondern eher eine gesunde Verhaltensalternative) und null Verständnis hatte für gesündere Herangehensweisen. Sich als Ref dabei abzugrenzen ist zwar nicht unmöglich (gerade, wenn man schon älter ist als der Durchschnittsref fällt das auch etwas leichter), aber auch nicht selbstverständlich.
    @Haubsi1975 : Was ich gelernt habe im Ref ist, dass ich mir immer wieder bewusst erlauben muss Pause zu machen, egal wieviel Arbeit noch auf dem Schreibtisch liegt. Sag dir selbst, dass du nur mit ausreichend Pausen deine Arbeit effizient und gut erledigen kannst. Je müder du wirst, desto länger brauchst du für schlechtere Ergebnisse. Für Lehrproben habe ich mich zwar dann auch mit viel Kaffee und grünem Tee bis 2 Uhr früh mal durchgepeitscht, im Alltag mache ich das aber nicht mehr, den Preis, den man dafür zahlen würde ist keine Arbeit wert. Das Pareto-Prinzip ist der gute Freund des gesund bleibenden Lehrers. ;)

    Hallo ihr zwei,


    tja, ich weiß auch nicht, ich sehe gerade vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr...;) Ich bin einfach arbeitsmäßig überfordert mit der Erstellung der didaktischen Halbjahrespläne UND meiner kleinen Familie. In den letzten Tagen habe ich abends oft noch was arbeiten müssen für den nächsten Seminartag. Nach einem Seminartag und/ oder Schule von 8:30h bis 18:30h. Abends ging das sogar noch irgendwie (auch von den Ergebenissen her), aber ich kann nicht bis ca. 23 Uhr arbeiten und dann direkt im Anschluss ins Bett gehen. Also habe ich (um runterzukommen) mit meinem Mann noch ein Bier getrunken und bin öfters erst gegen 0:00 bis 0:30h ins Bett. ABENDS ging das alles noch, aber morgens bin ich dann gegen 7 Uhr dermaßen gerädert aufgewacht, dass gar nichts mehr ging erst. Ich bin grundsätzlich keine Frühaufsteherin, aber im Moment ist es eine richtige Katastrophe. Das führt morgens dazu, dass mein Mann vor mir aufsteht, die Brote auch für die Kleine macht und sie dann meist auch noch in den Kindergarten bringt. Neben dem schlechten Gewissen, dass ich habe, weil ich ihn morgens nicht so unterstütze, wie ich das gerne machen würde, bin ich einfach nur erschrocken und ernüchtert und verzweifelt, über meinen "Zustand" morgens. Heute morgen habe ich frei, konnte aber auch erst gegen 9 Uhr mit den Vorbereitungen anfangen - nach einer Dusche und 3 (!) Tassen Kaffee. Und DAS macht mir gerade Angst...Und gleich muss ich wieder ins Seminar hetzen und hab lange nicht so viel vorbereitet wie erhofft. Auch wie immer. Ich habe inzwischen erfahren, dass wir bis Ostern ziemlich genau und ab da nur "ungefähr" die Stunden bis zum Sommer planen sollen. Ist aber trotzdem viel..Weil ich muss mich ja trotzdem inhaltlich mit der Materie auseinandersetzen und irgendwas hinschreiben - nur um erstmal Ruhe zu haben, will ich auch nicht. Das ist ja Zeitverschwendung, wenn ich dann alles nochmal anpacken muss in den Osterferien. Zusätzlich habe ich bereits meine erste Unterrichtsmitschau für Anfang März ausgemacht. Mein Tutur meint, da könne ich jetzt schonmal anfangen..Aber ich sehe gerade nur, dass ich überhaupt keine Zeit habe ...Und die jeweiligen Wochenenden nerven mich tatsächlich eher, weil ich da denke "oh Gott, da ist die Kleine nicht im Kindergarten und mein Mann erwartet auch von mir, dass ich Zeit mit ihnen verbringe.." Ich meine, das erwartet er ja gar nicht, er macht ja auch viel mit der KLeinen. Aber ich kann auch schlecht sagen: "So, jetzt hau morgens bitte ab und komm spät abends wieder. Ach ja, und da muss ich dann aber auch noch arbeiten." ;((

  • Liebe Haubsi,


    ich kann so gut nachvollziehen, wie es Dir geht. ich habe das auch hinter mir. Mein Sohn war ein Jahr, meine Tochter in der Pubertät und auf einem anspruchsvollen Gysi als ich den Quereinstieg gewagt habe. Ich war nur etwas jünger, wenn 75 Dein Geburtsjahr darstellt. Trotzdem erkenne ich mich sehr stark wieder in Deinen Schilderungen. Habe schon die ganze Zeit mitgelesen, fand aber nie die Zeit, mal ausführlich zu antworten, denn ich glaube, das brauchst Du.


    Ich kann Dir nur Mut machen: Es wird besser! Wirklich! Heute kann ich mich so gut um meine Familie kümmern, wie ich es in vergleichbaren Positionen in der Wirtschaft im Maschinenbau nie hätte schaffen können. Die Unterrichtsvorbereitung ist auf ein Minimum gesunken. Und auch wenn ich wochenweise viel arbeite: Ich nehme mir die Ferien so gut wie komplett frei. Es wird also! Versprochen!


    Meine Tipps für Dich zu Beginn:


    Du verwendest zu viel Energie in Deine Vorbereitung. Die muss effizienter werden. Ist ein Anfangsproblem, das sich legt, aber ich glaube, Du brauchst Hilfe, sonst brichst Du zusammen. Es gibt auch Lehrer, die das nie schaffen und die landen im Burnout. ich verspreche Dir aber, dass man das lernen kann.


    Besorge Dir Literatur mit fertigen Reihen für die Klassen, in denen Du grad keine Lehrprobe hast. Für Deutsch müsste es doch sowas geben. Nimm das als Grundlage und trau Dich, Buch oder Übungsstunden zu machen. Das gibt Dir Luft für die weiteren Aufgaben und lässt Dich vielleicht schon Muster erkennen, wie Unterricht geplant werden kann. Kannst Du vielleicht auch Rechtschreibung / Grammatik üben? Da gibts doch massig Material und viele Schüler brauchen das tatsächlich! Manche Schulen haben auch ihre didaktische Jahresplanung im Internet. Nimm Dir ein Beispiel und plane das genauso. Man muss das Rad nicht neu erfinden.
    Für Wirtschaft müsste es doch auch einiges geben. Als Ref bekommst Du 50% bei den Verlagen, falls Du die Bücher nicht woanders herbekommst. Am Anfang muss man erstmal ein bißchen sammeln, auch wenn es Geld kostet.


    Frage erfahrene Kollegen (besser keine Fachleiter, sonst steht nachher noch im Gutachten: nicht belastbar), wie Du am besten in deinen Klassen kraftsparend und mit wenig Reibungsverlusten Unterricht planen kannst. Gibt es vielleicht Themen, die bei minimaler Vorbereitungszeit sehr viel Zeit in Anspruch nehmen? Ich kenne mich da nicht so aus, aber bei mir waren das immer Zeichnungen per Hand oder mit CAD. Da konnte ich verschnaufen und hatte trotzdem wenig vorzubereiten.


    Schildere vielleicht (wenn Du Vertrauen hast) Deiner Schulleitung Dein Problem und bitte sie/ihn, Dich einige Stunden für Hospitationen freizustellen. Bei erfahrenen Kolleg*innen kann man wirklich viel lernen und abschauen.


    Geht es gar nicht mehr: Klink Dich 3 Tage aus, lass Dich krank schreiben, tanke Kraft. Ich habs mich damals nicht getraut, aber in der Nachschau muss ich sagen, dass ich Glück hatte, dass ich das so ohne Nachwirkungen überlebt habe. Ich hätte eigentlich auch mal eine Auszeit gebraucht.


    Mehr fällt mir grad nicht ein. Ansprüche des Seminars sind immer schwierig. Die sollte man erfüllen. Aber dann muss man eben an anderer Seite sparen. Nur so kann man überleben.


    Ich schicke Dir Kraft rüber und hoffe, Du kannst einige Tipps gebrauchen und für Dich umsetzen.

  • Du verwendest zu viel Energie in Deine Vorbereitung. Die muss effizienter werden. Ist ein Anfangsproblem, das sich legt, aber ich glaube, Du brauchst Hilfe, sonst brichst Du zusammen. Es gibt auch Lehrer, die das nie schaffen und die landen im Burnout. ich verspreche Dir aber, dass man das lernen kann.

    Hallo Sissymaus, endlich komme ich mal dazu, kurz zu antworten und daher erstmal vielen lieben Dank auch für deine aufmunternden Worte.:)
    Ja, die Vorbereitungen kosten mich gerade sehr viel Zeit - aber gerade für mein eines Fach kann ich nicht viel effizienter gestalten. Ich denke zwar, dass ich routinierter werde mit der Zeit und eben schneller plane, aber meine anspruchsvolle Fachleiterin möchte da eine Planung bis zu den Osterferien genauer - danach grob "Inhaltlich" bis zu den Sommerferien sehen. Und zwar innovativ und individuell. So hat sie es gesagt und dazu habe ich jetzt morgen noch einmal einen Termin mit ihr. Drückt mir dafür die Daumen, o.k.?


    Ansonsten fängt am Montag der Unterricht an und ich habe soviel Energie in die Planung des einen FAchs gesteckt, dass ich schauen muss jetzt, dass es mit dem anderen Fach "irgendwie" hinkommt. Wobei ich auch da grob bis zu den Osterferien geplant habe. Aber ob der ganzen Termine im Seminar noch gerade feststelle, dass ich mir erstmal Metaplankarten, Stifte, etc. besorgen muss. Wo kriegt man denn sowas am Günstigsten?


    Mein Hauptproblem ist somit tatsächlich wieder die ZEit: Ich habe wirklich wahnsinnige Lust, mich teilweise auch in didaktische Themenstellungen, Literatur zum Konstruktivismus, etc. einzuarbeiten. Habe zig Bücher dazu hier liegen - alleine die Zeit fehlt mir. Und gestern abend hätte ich mich gerne mal um 21 Uhr einfach nur hingesetzt und etwas ausgeruht, dann aber festgestellt, dass unser Kind, mein Mann und ich kaum noch etwas zum Anziehen im Schrank haben. Ergo dann nochmal Stunden gebügelt. Heute habe ich frei, nutze die Zeit auch noch, aber nicht mehr lange, weil der Kindergarten heute früher Schluss macht. MEin Mann hat schon angekündigt, heute nicht nach Hause zu kommen, sondern mit seinem Freund ein Bier trinken zu gehen. Steht ihm auch zu, er hat die letzten Tage immer die Kleine zum Kindergarten gebracht und abgeholt und bespaßt, bis ich gegen 18:30h nach Hause kam. Nur denke ich gerade auch wieder, wann ich jetzt mal zum Großhändler fahren soll, um Materialien einzukaufen. Das werde ich dann morgen machen NACH dem Gespräch mit meiner Fachleiterin (wenn ich dann nicht völlig frustriert bin) - und kann mir dann wieder von meinem Mann Vorwürfe anhören, dass ich ja eigentlich auch die Kleine vom Kindergarten hätte abholen können. Und das Schlimme ist, ich mache mir die Vorwürfe teilweise selbst auch. Heute würde ich gerne mit der Kleinen auch "mehr" draußen machen (Zoo,etc.), schrecke aber davor zurück, weil ich danach garantiert total platt bin (mit hinfahren, etc.) Das wäre insofern schlecht, als dass ich ja dann nicht noch heute abend länger arbeiten kann, nachdem sie im Bett ist....Und ähnliche Überlegungen haben gerade fast alle meine Tage. Neben dem schlechten Gewissen, nicht so für Mann und Tochter da sein zu können, wie ich das gerne wollte...

  • Ich verwende keine typischen Metaplankarten, sondern einfache bunte Kartonstreifen/Trennstreifen. Die sind wesentlich günstiger (auch oft in Resteposteläden oder Läden wie Tedy)

  • Ich verwende keine typischen Metaplankarten, sondern einfache bunte Kartonstreifen/Trennstreifen. Die sind wesentlich günstiger (auch oft in Resteposteläden oder Läden wie Tedy)

    Ah cool...der Tedy ist hier unten gleich. Da fahre ich mal hin, bevor ich das Kind vom Kindergarten abhole.

  • Bei uns hat das Schulbüro sowas massig da liegen.


    Für morgen sind selbstverständlich alle Daumen gedrückt!


    Deine Differenzen daheim sind natürlich nicht hilfreich. Dein Mann braucht keine Verschnaufpause, sondern Du! Dann hat er eben mal bis 18:30 Uhr Kinderdienst gehabt. Na und? Er ist der Vater und muss das leisten. Das machen viele Frauen, die daheim sind / Teilzeit arbeiten, auch täglich. Du solltest Deinem Mann klar machen, dass das derzeit eben nicht geht, dass er ein Bier mit den Kumpels trinkt. Das muss er mal ne Weile nach hinten schieben. Im Moment benötigst Du alle Ressourcen. Dafür wird's auch später besser, aber im Moment muss er eben den größten Teil leisten. Er wird's überleben.

    mach ihm klar, dass das langfristig auch ihm zugute kommt, dass Du das nun packst und dass es anfangs einfach anstrengend ist!

  • Ach ja: Deine Fachleiterin ist ja putzig: Von einem Berufsanfänger (hier speziell: Quereinsteiger) innovative und individuelle Planungen sehen zu wollen, ist eine bodenlose Frechheit. Jeder Anfänger lernt erstmal wie es andere machen. Erst wenn man durchdrungen hat, wie man es machen kann, hat man Ressourcen für Innovationen und Individualität. Ich hab locker ein Jahr gebracht bis ich kapiert habe, wie man Unterricht plant. Erst dann wurde ich mutiger.


    Solche Ausbilder sollten nicht auf Referendare losgelassen werden.

  • jein. wir erwarten das auch von den refis. klar, das ist ein hoher anspruch, aber das ist halt das, was ein "sehr gut" ergibt. es irgendwie so hinbekommen, dass alle lernziele sicher erreicht werden, ist per notendefinition hier "befriedigend". damit bekommt man momentan keine stelle am gym. aber man kann das lernen, man darf nur nicht gleich von anfang an von sich erwarten, dass man das so hinbekommt.


    wenn man das mit kindern leisten soll, braucht man unterstützung von außen: dein mann sollte wirklich versuchen, dich zu stützen. dann geht er halt mal nur einmal im monat mit freunden auf ein bier und nicht jede woche, das ref geht ja auch vorbei. vermutlich ist ihm nicht klar, wie belastend das momentan alles für dich ist - altes lehrerproblem, wer nicht selber länger vorn stand, weiß nicht, wie schwierig das sein kann, meint aber, es halbwegs zu wissen, schließlich hat man jahrlang jeden tag lehrern bei der arbeit zugesehen.

  • Ich sehe das wie Sissy. Die OBAS- Zeit ist eine besondere Zeit, in der in der Familie alle in einer überschaubaren Zeit an einem Strang ziehen müssen. Dafür wird deine Familie mit einem krisensicheren Job belohnt, der nach dem OBAS auch familienverträglich sein wird (gemeinsame Schulferien z.B.). Ich verstehe nicht, warum du dir wegen dem Kigaabholen so einen Kopf machst. Wenn dein Mann das hinbekommt, dann nimm doch wenigstens morgens ein wenig den Druck raus...

    Eiserne Regel übrigens: Kinderkleidung, Handtücher und Bettwäsche werden nicht gebügelt. Auch ich habe weithin bügelfreie Kleidungsstücke. Ach ja, und mein Mann bügelt seine Kleidung auch selbst...

  • Unser Schulbüro hat gar nix da liegen - die haben wirklich müde gelächelt, als ich vorgestern danach fragte ("Eher ein Witz, oder? Wir haben ab und an mal Plakate, aber die sind gerade auch aus, müssten Sie sich selbst besorgen. Pinnwände unten beim Hausmeister, vorher nachfragen. ")


    Ich finde es ja auch zum Schmunzeln mit meinem Mann. Aber er ist eben verwöhnt von der Zeit vorher. Da war ich Teilzeit arbeiten (5,5 Stunden pro TAg ohne Pause), danach zur Kita gehetzt und dann die Kleine bis irgendwann abends betreut. Er hat sie maximal jeden 2. Tag ins Bett gebracht. Von daher, ja, es ist eine Umstellung, aber dass ich ja vorher auch die Kinderbetreuung neben Job hatte, sieht er nicht. Und er sieht JETZT jedenfalls auch nicht die Vorteile, die wir danach irgendwann haben. Sondern nur JETZT seine Belastung. Als ich vorgestern dann zu ihm meinte, dass es noch jemanden gäbe, der mehr macht wie er, nämlich ich, meinte er: "Jetzt komm, das haste dir ja selber ausgesucht. Dann hör auch bitte auf zu jammern jetzt". Tja, aber ist nicht so einfach, wenn ich abends vor'm Rechner hänge immer und er liest wahlweise ein Buch oder schläft sogar vor'm Fernseher ein ... Und ja, mir graut vor der Zeit, wenn ich mich intensiver auf einen UB vorbereiten muss. Das ist ja schon so stressig genug, wenn ich dann immer das "o.k." von meinem Mann und die Betreuung brauche, wird es richtig nervig. Das Einzige, was mir in dem Zusammenhang noch einfällt, ist, unsere Babysitter (wir haben ja zwei) noch mehr einzuspannen und die auch am Wochenende mit der Betreuung zu beauftragen. Weil ich glaube wirklich, es zehrt mehr an meinen Nerven, wenn ich mich zu Hause mehr zerreiße, als wenn ich eine Babysitterin beauftrage auch am Wochenende. Hatte ich ja auch meinem Mann vorgeschlagen, aber er meinte nur: "Wir wollten erstens am Wochenende auch was mit dir machen. Und zweitens, solltest du dich am Wochenende auch mal mehr um x kümmern." Mit letztem Kommentar hat er mich natürlich leider gepackt...;( Wie seht ihr das? Meine Eltern sind übrigens in dem Zusammenhang ein Totalausfall. Erstens wohnen sie weiter Weg und zweitens habe ich diesbezüglich kein konkretes Angebot erhalten. Und betteln will ich nicht. DIe Eltern meines Mannes sind zu alt..Was wirklich "schlimm" ist, ist dass ich denke: "Alles machbar, setzt man sich halt notfalls rund um die Uhr hin, dann wird das schon." Den Ehrgeiz habe ich tatsächlich immer noch und bin gerade sehr positiv überrascht davon, dass ich einfach (noch) große Lust auf neue Inhalte habe. Und es wirklich auch als Chance für mich sehe. Etwas, dass ich noch machen darf. Endlich ist der langweilige Bürojob weg...Tja aber, das Problem bleibt, dass meine Zeit begrenzter ist, als ich vorher dachte. Und das Verständnis geringer als erwartet. Und die Unterstützung vom Rest der Familie. Meine Mutter war ja auch Lehrerin (Grund- und Hauptschule). Sie hatte mir davon abgeraten ("würde ich mir in deinem Alter nicht mehr antun.") und jetzt gemeint, ihr hätte "damals" auch keiner geholfen, ich müsse das jetzt auch alleine packen. Tja dann...


    Tja - noch zu den Ansprüchen: Die erwarten die anderen Reffis mal mehr und mal weniger auch. Meine Fachleiterin ist sicher anspruchsvoll, aber im Fach Deutsch wird z.B. von uns allen unabhängig vom Fachleiter erwartet, dass wir alles selbst erarbeiten. Das ist in Wirtschaft durch die sehr präzisen Inhalte in den vorgegebenen Büchern anders. Und viel besser machbar. Aber egal: Ich denke mir eher, je früher ich mich daran gewöhne (an die Ansprüche), desto besser. Ich will ja ...nur ist es eben schwierig. Drückt mir mal wegen morgen die Daumen ganz feste.

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