Kinderbetreuung in Kitas (ausgelagert aus "Bin ich doch zu alt")

  • ich war ab 3 (Kindergarten) bis zur 6. Klasse immer in der Betreuung. Es hätte mir nichts besseres passieren können. Ich bin damit total zufrieden. Dort gab es tolle Spielsachen und immer jemanden zu spielen. Und dauernd nur mit meiner (etwas anstrengenden) Mutter wäre für mich sicher nicht besser gewesen.


    Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass ich schlecht gelernt habe Freundschaften zu pflegen. Das war nie nötig, es war ja immer wer da.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Kind und Job in Vollzeit, da gehen die Meinungen ja extrem auseinander.

    toll wäre es, wenn Meinungen Meinungen blieben und nicht zu religiösen Überzeugungen samt missionarischem Eifer würden.


    Wo sich die Wissenschaft sicher einig ist: Kinder brauchen feste Bindungen. Wo sie sich offenbar nicht ganz so einig ist: ab wann wie viel "Fremdbetreuung" gut ist.


    Zu DDR-Zeiten wurden Kinder auch kaputt gemacht, z.B. durch 6 monatige Kuraufenthalte von Kleinkindern mit komplettem Beziehungsabbruch zu den Eltern. Ich kenne auch Menschen, die nie im Kiga waren. Denen fehlt die Erfahrung, dass befristete Trennung auszuhalten ist und Konfliktfähigkeit schon vor dem Schuleintritt geübt werden kann. Das ist wohl das andere Extrem.


    Zwischen nie und immer scheint mir einigermaßen Gestaltungsspielraum zu liegen.

  • Das war aber nicht nur zu DDR Zeiten so.
    Mein Onkel berichtet bis heute von der "Kinderverschickung" in der BRD.


    Irgendwie wurde jetzt hier bei der Auslagerung des Fadens was vergessen. Es geht um die Kinderbetreuung in Kitas und dann ums mit Kind oder nicht mit Kind arbeiten.


    Generell ist das ja eine ganz individuelle Sache und hängt auch von der Familienstruktur oder Belastbarkeit des Einzelnen ab, wie und wann man das Kind betreuen lässt.
    Der eine schafft es locker 40 Stunden zu arbeiten und lässt das Kind eben betreuen und für die Nächste sind 5 Stunden am Tag mit Kind zu viel. Verurteilen sollte man das nicht.
    Die eine hat eben auch ein größeres Netzwerk an Familie und eine andere junge Mutter eben gar nicht.

  • OK, also Fazit: Verschiedene Konzepte, jeder wie er mag und braucht, keine Verurteilung der Mitmenschen bitte. Sollen wir sonst nochwas besprechen tabularasa, was wir deines Erachtens unbeachtet gelassen haben?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es ist ein interessantes Phänomen, dass man als Frau (und eigentlich auch als Mann) drei Möglichkeiten hat, wenn einmal die Kinder da sind.


    a) Arbeit in Vollzeit
    b) Arbeit in Teilzeit
    c) Familienmanagement

    Ich muß zugeben, daß ich nur das Modell a kennengelernt habe. Dies gilt auch für die Gneration meiner Eltern und sogar für die Generation meiner Großeltern. Da war auch damals schon durchgehend das Modell a angesagt, nix "Kinder, Küche, Kirche". Wobei ich aber auch sagen muß, daß das Modell nur funktioniert, wenn die ganze Großfamilie mithilft. Wenn natürlich die Großeltern usw. alle hunderte km weit weg wohnen, funktioniert das nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Das entscheiden ja zum Glück die Forenmitglieder und die Moderation und nicht allein du ;)

    Dann mal kurz aus der Moderation: Ja, wie von CDL lang und breit erklärt kommst du recht ruppig rüber bei Antworten, die nicht in dein Konzept passen.


    Ontopic: Meine drei Kinder sind seit ihrem ersten Geburtstag "fremdbetreut", heißt erst TaMu und dann Krippe/Kita, ich habe eine Zweidrittelstelle, es gibt Tage, da sind sie von sieben bis 16 Uhr dort, an anderen kann ich sie gegen zwei abholen.
    Mein Mann und ich sind zufrieden, weil wir beide in unseren Jobs, die wir uns ja nicht umsonst ausgesucht haben, arbeiten können, die Kinder sind zufrieden, weil wir alle nicht ständig aufeinander hängen und uns langweilen (Ferien gehen uns allen fünf auf die Nerven manchmal, zumindest wenn wir nur zuhause sind) und unser Umfeld, weil wir gut sozialisierte Kinder haben, selbstbewusst, vielseitig interessiert und sozial integriert.


    Und sobald der Jüngste in der Schule ist, werde ich noch ein paar Stunden aufstocken. Das macht dann nämlich auch nicht mehr viel aus.

  • Gibt es eigentlich irgendeine Problemorientierung oder Leitfrage dieses Threads? Mal abgesehen von den Stöckchen, über die ich nicht hüpfen mag und persönlichen Anekdoten scheint es mir hier doch etwas oberflächlich zu bleiben, was möglicherweise an mangelnder Zielschärfe/Eingrenzung/Problemorientierung des Themas liegt. Ich stelle mal die provokante These auf, dass wir das diskursiv besser könnten wenn wir nicht nur verbal wöllten, sondern wollen würden und mithilfe einer entsprechende Leitfrage/Problemorientierung motiviert würden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich verstehe nicht, warum man nicht einfach mal die Finger ruhig halten kann, wenn man keine Lust hat ein Thema zu diskutieren. Dann hat sich der Thread nämlich ganz schnell erledigt.

  • Aber interessant ist es schon, dass die meisten über Frauen/Mütter in Voll-/Teil- oder sonstige - Zeit schreiben. Ein echtes Problem haben die Männer/Väter wohl eher nicht. Insbesondere scheinen die nicht wegen „Fremdbetreuung“ schlechte Gewissen eingeredet zu bekommen.
    Welcher Mann, der voll berufstätig ist, wird jemals gefragt, wie er das denn mit den Kindern schaffe.
    Da lobe ich mir die lesbischen Beziehungen mit Kindern. Da sind dann ja zwei Mütter, die sich naturgegebenermaßen um die Kinder kümmern wollen ;) . Ach nee: da fehlt dann der Mann als Orientierung, auch wieder schlecht.
    Vielleicht wäre das mit den fehlenden Männern in Kitas und Grundschule durch entsprechende häusliche Betreuung durch Väter auszugleichen. Auf solche Ideen kommt immer keiner.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

    • Offizieller Beitrag

    Das könnte daran liegen, dass in meiner Generation die Männer in den meisten Fällen immer noch mehr verdienen als die Frauen. Da ist es aus rein ökonomischen Gesichtspunkten günstiger, wenn der Mann Vollzeit arbeitet.
    Volle Gleichberechtigung muss man sich als aktiv gelebtes Lebensmodell in der heutigen Zeit eben auch leisten können.


    Beide Partner in Teilzeit ist bei starken Gehaltsunterschieden sowohl finanziell als auch zeitlich ein Minusgeschäft - die TZ-Kräfte im Schuldienst können da sicherlich ein Lied von singen.


    Meine Frau und ich haben das auch so organisiert, dass ich Vollzeit und sie Teilzeit gearbeitet hat, weil uns das finanziell besser stellte. Da wir beide Lehrer sind, wären TZ-Modelle für uns beide ein doppeltes Minusgeschäft gewesen, weil der Normaufwand eben annähernd gleich hoch bleibt wie bei den Vollzeitkräften.

  • Da wir beide Lehrer sind, wären TZ-Modelle für uns beide ein doppeltes Minusgeschäft gewesen, weil der Normaufwand eben annähernd gleich hoch bleibt wie bei den Vollzeitkräften.

    Bei uns gibt es einen Kollegen, der genau das so seit Geburt seines ersten Kindes praktiziert und so auch das komplette 2. Lebensjahr ohne Fremdbetreuung abgedeckt hat, indem sie umschichtig gearbeitet haben. Ich denke nicht, dass er das als Minusgeschäft angesehen hat.



    Bei uns ist es so, dass wir annähernd in Vollzeit gleich verdienen, aber ich habe nicht vor auf Vollzeit aufzustocken, ich will mich ja nicht selber kaputt machen und mein Mann ist auch mit Gleitzeit und teilweise Homeoffice viel flexibler als ich, so sind wir auch nachdem dem so ist so geblieben bei der Verteilung und bereuen es bisher nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns gibt es einen Kollegen, der genau das so seit Geburt seines ersten Kindes praktiziert und so auch das komplette 2. Lebensjahr ohne Fremdbetreuung abgedeckt hat, indem sie umschichtig gearbeitet haben. Ich denke nicht, dass er das als Minusgeschäft angesehen hat.


    Bei uns ist es so, dass wir annähernd in Vollzeit gleich verdienen, aber ich habe nicht vor auf Vollzeit aufzustocken, ich will mich ja nicht selber kaputt machen und mein Mann ist auch mit Gleitzeit und teilweise Homeoffice viel flexibler als ich, so sind wir auch nachdem dem so ist so geblieben bei der Verteilung und bereuen es bisher nicht.

    Du kennst also einen Sonderfall.
    Ich kenne viele Fälle von Kolleginnen und Kollegen in verschiedensten Konstellationen - und es gab nur eine Konstellation, in der SIE nolens volens VZ gearbeitet hat. Nämlich dann, wenn ER deutlich weniger als sie verdient hat. Glücklich waren die beiden Kolleginnen damit jedoch nicht.


    (Eine größere Gruppe an meiner alten Schule waren die TZ-Studienrätinnen, die sich ein gutes Taschengeld verdienen, während der Mann in der freien Wirtschaft das große Geld nach Hause bringt. Das Häuschen im Speckgürtel von Düsseldorf und der Pampersbomber sowie die Pauschalflugreise im Sommer wollen ja finanziert werden...)

  • Du kennst also einen Sonderfall.Ich kenne viele Fälle von Kolleginnen und Kollegen in verschiedensten Konstellationen - und es gab nur eine Konstellation, in der SIE nolens volens VZ gearbeitet hat. Nämlich dann, wenn ER deutlich weniger als sie verdient hat. Glücklich waren die beiden Kolleginnen damit jedoch nicht.


    (Eine größere Gruppe an meiner alten Schule waren die TZ-Studienrätinnen, die sich ein gutes Taschengeld verdienen, während der Mann in der freien Wirtschaft das große Geld nach Hause bringt. Das Häuschen im Speckgürtel von Düsseldorf und der Pampersbomber sowie die Pauschalflugreise im Sommer wollen ja finanziert werden...)

    Wie soll denn deine Konstellation funktionieren, dass jemand weniger verdient, wenn beide die selbe Gehaltsklasse bzw. Besoldungsstufe haben?!? Es ging hier ja, wie von dir aufgeführt um zwei Lehrer, keine unterschiedlichen Berufe!

  • Du meinst wohl, die naturgegebenermaßen erst gleich gar keine Kinder haben können, weil biologisch unmöglich. :pirat:

    Samenspende/Adoption/Kinder aus vorheriger Beziehung?
    Ich meinte mit „naturgegebenermaßen“ den angeblich natürlich mütterlichen Kümmertrieb.
    Natürlich sollen sich alle Frauen um Kinder kümmern, wenn sie gerne möchten - wollte ich auch. Sie sollen es nur nicht wollen müssen. Und leider ist die Tatsache, dass die meisten Männer mehr verdienen, ja teilweise schon eine Folge der Kinderkümmerproblematik für Frauen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Du meinst wohl, die naturgegebenermaßen erst gleich gar keine Kinder haben können, weil biologisch unmöglich. :pirat:

    Dir ist klar, dass man auch als lesbisches Paar nicht per se unfruchtbar wäre und damit leibliche Kinder nicht ausgeschlossen sind (von den vielen anderen Möglichkeiten Nachwuchs zu bekommen ganz abgesehen)?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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