Wodurch wird eine Arbeitsgemeinschaft attraktiv?

  • Okay, das sind dann zwei gegensätzliche Ansichten, die ich beide nachvollziehen kann.


    Der Plan wäre eine dreieinhalbminütige Aufführung am Platz, bei der ggf. mitgemacht werden kann, ohne irgendeine Ankündigung davor oder danach. Vom Charakter her wäre es also eher eine Art Flashmob.


    Weitere Ansichten dazu?

  • Ich find die Idee an sich cool, allerdings nur, wenn sie auch cool präsentiert wird. Wenn du dir Sorgen machst, es könnte lächerlich sein und die präsentierenden Schülerinnen hüpfen vereinzelt so'n bisschen verloren in der Ecke rum, dann ist es eher kontraproduktiv. Vergiss nicht: die meisten Kinder ab 11 finden alles peinlich. Dass jemand spontan mitmacht halte ich für nicht so wahrscheinlich. Aber vielleicht unterschätze ich deine Souveränität und Extrovertiertheit und die Unvoreingenommenheit deiner Schülerschaft.


    Was ich mir brainstormhalber noch vorstellen könnte: kleine "Werbeplakate" im Schulhaus aufhängen. Oder ganz einfach in den Klassen rumfragen und bisschen erzählen. Das ginge halt erst, wenn der Tanzstil und das Alter feststeht, also was du eigentlich anbieten willst.

  • Ich find die Idee an sich cool, allerdings nur, wenn sie auch cool präsentiert wird. Wenn du dir Sorgen machst, es könnte lächerlich sein und die präsentierenden Schülerinnen hüpfen vereinzelt so'n bisschen verloren in der Ecke rum, dann ist es eher kontraproduktiv.

    Nee, die Sequenz fände in Formation, am Platz und auf dem Boden stand. Man würde uns auf jeden Fall sehen und sie Perspektive wäre auch eher ungewöhnlich.

    Vergiss nicht: die meisten Kinder ab 11 finden alles peinlich.

    Ja, damit ist zu rechnen. Ich muss mir noch ein paar Gedanken dazu machen, ob das ein Grund ist, so etwas eher nicht zu tun.


    Was ich mir brainstormhalber noch vorstellen könnte: kleine "Werbeplakate" im Schulhaus aufhängen. Oder ganz einfach in den Klassen rumfragen und bisschen erzählen. Das ginge halt erst, wenn der Tanzstil und das Alter feststeht, also was du eigentlich anbieten willst.

    Habe ich alles schon gemacht.
    Die Sache ist, dass die Kinder offenbar erst etwas sehen und dann entscheiden möchten, ob ihnen das zusagt - was natürlich ohne entsprechende Teilnehmer nicht funktioniert.


    Mal sehen. Vielleicht biete ich nächstesmal wirklich erst ab Klasse 8 oder 9 an, mit dem Zusatz "jüngere SuS gegebenenfalls nach entsprechender Vorstellung". Bei den Stilen Ballett, Jazz und Modern wird es wohl bleiben.


    Ich danke euch!

  • Moin!


    Ich würde keine Vorstellung in der Pause machen. Das habe ich mal gemacht und die pubertierenden Jungs haben die wirklich gute Gruppe ausgebuht.


    Ich habe jahrelang Tanz AG´s angeboten, Ballett habe ich mir trotz 12 jähriger Hobby Erfahrung nicht zugetraut. Das ist schon eine Kunstform und die Königsklasse unter den Tanzstilen.
    Den größten Fehler, den ich bisher in meinem Umfeld bei Tanz AG´s mitbekommen habe, war die Fehleinschätzung der Lehrkräfte, was ihre Kompetenzen anbelangt. Ich möchte dir nicht unterstellen, dass es bei dir so ist. Hast du mal deine Ballettlehrerin/deinen Ballettlehrer gefragt, ob sie/er dir das Unterrichten zutraut? Schüler blicken ziemlich schnell, wenn man in einer Sache nicht so sicher ist und Lücken aufweist.


    Meine Lieblingsanekdote ist eine AG von einer Kollegin, die tatsächlich nen Langsamen Walzer auf irgendeine Ballade geknallt hat, die leider einen 4/4 Takt hatte... Verwirrte Blicke bei ihr und allen Beteiligten, dass das nun irgendwie nicht funktioniert.

  • @Krabappel: Das zweite auf keinen Fall, zumindest nicht mehr.


    Es geht darum, Grundlagen in mehreren Stilen zu vermitteln, was so auch in der AG-Beschreibung steht.
    Das heißt, dass ich meist in den ersten Monaten eine Jazz-Einheit unterrichte, dann einige Stunden Ballett-Stangentraining, und den Rest der Zeit Contemporary. Zudem werden den SuS in verschiedenen Übungen bestimmte Schwerpunkte vermittelt, wie Partnering, Gewicht geben und nehmen, Fall and Recovery ...
    Und sie bekommen noch genug Zeit für eigene Improvisationen.
    So zumindest der Plan. Bei den Fünftklässlern am Ende eines 6-Stunden-Tages ist das Abhalten einer Tanzstunde nach üblichem Muster selten realistisch.


    @Jazzy: Wie erwähnt, bin ich kein Profi.
    Ich denke, das wäre auch etwas viel verlangt von jemandem, der regulär Studium und Lehramtsausbildung in "normalen" Fächern absolviert hat. Mag sein, irgendwer erwartet so etwas an einer allgemeinbildenden Schule. Das ist dann Pech. Halte ich aber überwiegend für unwahrscheinlich in einer Schülerschaft, in der ich ein halbes Jahr damit beschäftigt bin zu vermitteln, dass die Beine beim Tendu gestreckt bleiben.


    Ich tanze seit sechs Jahren zwei- bis dreimal die Woche und bilde mich fort, immer mal wieder wochenendweise und zuletzt in den Ferien in einem speziellen mehrtägigen Vaganova-Seminar, in dem außer mir fast nur Profis waren und dessen Inhalte ich vermutlich nie brauchen werde.


    Aber ja. Eine meiner Ballettlehrerinnen wollte mir selbst schon einmal Schüler andrehen. Eine andere sagte, für Basisarbeit reicht es auf jeden Fall, und es käme nicht darauf an, dass die Pirouetten stets perfekt seien, sondern dass man den SuS auf jeden Fall einen Schritt voraus sei. Und einen 3/4-Takt von einem 4/4-Takt unterscheiden, kann ich tatsächlich auch noch gerade. ;-)

  • ich glaube, eine sus haben überhaupt keine vorstellung, was der inhalt dieser tanz-ag sein soll. "grundlagenin verschiedenen stilen" würde mir jetz nicht mal als interessiertem erwachsenem irgendwas sagen. ballett okay, das mit dem tutu und dem turnout und sehr streng, stange, nicht reden... aber der rest? irgendwie group dance class und kein hiphop, okay, aber dann? ich würde versuchen, die sus jetzt schon mehr abzuholen, bezug zur lebenswelt. woher kennen die kinder das, was du mit ihnen erarbeiten willst? vielleicht die aktuelle ballet-kinderserie im zdf aufgreifen? oder irgendwelche bekannten videos zu popsongs, die im hintergrund so choreos haben, die so ähnlich sind, wie das, was dir vorschwebt?

  • Hallo keckks,


    in der AG-Beschreibung der Schule werden die Inhalte stärker konkretisiert. Wenn ich sie in den Klassen vorstelle, sage ich dazu auch noch mehr.
    Ich möchte hier aus Anonymitätsgründen nicht den gesamten Wortlaut der Beschreibung wiedergeben.


    Ansonsten vielen Dank für deine Anregungen!

  • Ich finde es vollkommen unvorhersehbar, welche Angebote Schüler*innen ansprechen und welche nicht. Wir haben Ende des Schuljahres immer Projekttage für deren Organisation ich verantwortlich bin. Ich bekomme da das Anmeldeverhalten teilweise live mit... Das Projekt "Kirchenbauten" war schneller ausgebucht als man gucken konnte; der Ausflug zur Sommerrodelbahn war dagegen ein Ladenhüter... Keine Ahnung was in den pubertären Köpfen so vor sich geht...

  • Ich finde es vollkommen unvorhersehbar, welche Angebote Schüler*innen ansprechen und welche nicht. Wir haben Ende des Schuljahres immer Projekttage für deren Organisation ich verantwortlich bin. Ich bekomme da das Anmeldeverhalten teilweise live mit... Das Projekt "Kirchenbauten" war schneller ausgebucht als man gucken konnte; der Ausflug zur Sommerrodelbahn war dagegen ein Ladenhüter... Keine Ahnung was in den pubertären Köpfen so vor sich geht...

    Ich kann nur vermuten und meine eigene Erfahrung als Schüler zugrunde legen: Sommerrodelbahn ist kein Schulthema. Wenn ich da hin will/wollte, dann mit Freunden, ungestresst und nicht mit der "Arbeit" (für mich als Schüler =Schule). "Kirchenbauten" ist viel schulischer, also etwas, das interessant klingt und mit dem ich mich als Schüler nicht in meiner Freizeit beschäftige. Ich hätte auch "Kirchenbauten", nicht "Sommerrodelbahn" als "Schulprojekt" gewählt.


    Ähnlich ist es mit Tanzen oder anderen Sportarten. Entweder, man macht das so wie so schon in der Freizeit, dann bringt eine AG herzlich wenig. Ich habe früher Basketball gespielt und wir wären nicht im Traum auf die Idee gekommen, in eine Basketball AG zu gehen. Trainiert hat man im Verein und zum Spaß gespielt draußen. Oder, man macht das nicht in seiner Freizeit, dann hat man meistens kein größeres Interesse daran. Wenn ich Volleyball spielen will, dann gehe ich in einen Verein oder spiele mit Freunden, dazu gehe ich nicht in eine AG.


    AGs eignen sich meiner Meinung nach für Themen, die "schulisch" sind, so wie z.B. "Kirchenbauten", oder für "obskure" Dinge, auf die Schüler von sich aus vielleicht nicht unbedingt kommen oder bei denen der Zugang nicht so einfach ist, z.B. Pen&Paper Rollenspiele, eine Japanisch AG, Selbstverteidigung für Mädchen, Börsen-Club usw.

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