NRW: Trotz des massiven Lehrermangels - A13 für alle erst einmal nicht in Sicht

  • War ja eigentlich klar:



    "Lehrermangel: Mehr als die Hälfte der fast 10 000 im Sommer ausgeschriebenen Stellen - 57,8 Prozent - wurde nicht besetzt. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 61,6 Prozent. „Die Stellen haben wir, das Problem ist, sie zu besetzen“, sagte Gebauer. Die Landesregierung versucht, dem Lehrermangel mit Seiteneinsteigern und Pensionären Herr zu werden. Die Zahl der pensionierten Lehrkräfte, die wieder in den Schuldienst eingestiegen sind, verdoppelte sich fast auf inzwischen mehr als 800."


    und


    "Besoldung: Die SPD und Bildungsverbände fordern seit langem den gleichen Lohn für alle verbeamteten Lehrer von der Grundschule bis zum Gymnasium - auch zur Bekämpfung des Lehrermangels. „Die Arbeit der Lehrkräfte ist gleichwertig, die Ausbildung ist gleichwertig, deshalb muss auch die Bezahlung endlich gleich sein“, sagte VBE-Landeschef Stefan Behlau. „Dies wäre die effektivste Werbekampagne für die Vielfalt des Lehrerberufs.“


    Gebauer reagierte verhalten. Die Landesregierung werde Konsequenzen ziehen, sagte sie. Eine Angleichung der Besoldung müsse aber „sorgfältig vorbereitet werden“. Einen Zeitpunkt nannte sie nicht. Die Grünen forderten von Gebauer: „Es wird Zeit, dass sie ihre Versprechen gegenüber den Grundschulen und den Lehrkräften endlich einlöst.“"


    https://rp-online.de/nrw/panor…ontag-mit-g9_aid-45297423

  • „Es wird Zeit, dass sie ihre Versprechen gegenüber den Grundschulen und den Lehrkräften endlich einlöst.“"

    Dabei aber auch die Haupt- und Realschullehrer nicht vergessen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Besoldung: Die SPD und Bildungsverbände fordern seit langem den gleichen Lohn für alle verbeamteten Lehrer von der Grundschule bis zum Gymnasium - auch zur Bekämpfung des Lehrermangels.

    Die SPD war seit Jahrzehnten an der Macht in NRW und hatte die Verbeamtung der Lehrer abgeschafft (Gott sei Dank hat die CDU/FDP diesen Unsinn rückgängig gemacht) und hatte auch in Ihren Wahlkämpfen 2010 & 2012 im Rahmen der Dienstrechtsmodernisierungsgesetz angekündigt, sie würden es tun.
    7 Jahre später: nichts. Auch die Grünen, die dieses sozialistische Gleichmacherei an der Schule mitgemacht haben, haben sich nicht getraut, es zu ändern.


    Oh ha! Die sind jetzt in Opposition!? Quelle surprise, dass die plötzlich dafür plädieren! Der Lehrermangel ist während IHRER Regierungszeit entstanden.
    Vielleicht die NULLRUNDEN, die Frau Kraft verpasst hat? Das schreckt auch ab!


    Es gehört sich einfach dazu, dass alle A13 haben.


    Wie wäre es ebenfalls damit, die Anzahl der Studienplätze GymGe einzuschränken bzw. auf die Referendariatsplätze, um die künftigen Lehrer(innen) in eine Richtung (G/HRGe) zu steuern, wo die Arbeitslosigkeit nicht garantiert ist ?

  • Der Nachwuchs möchte aber gerne nun einmal auf GymGe studieren, in der Hoffnung, dass die Schülerklientel dort nicht ganz so schlimm ist wie man sich das bei den anderen Schulformen vorstellt. Die Bezahlung und die finanzielle Situation und auch die Wochenstundenanzahl tun dann den Rest. Kann man doch verstehen.

  • ....und nicht zu vergessen der Unterschied von verbeamteten Lehrern und angestellten Lehrern, der auch mal zumindest angeglichen werden sollte.....

    Richtig. Ich hätte auch mal gerne wieder Weihnachtsgeld (nach 14 Jahren der ersatzlosen Streichung).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Vlt. wäre es ja genug Motivation, wenn H/R- und Förderschullehrer besser verdienen würden als die Gymnasialkollegen, sprich A14. Denn selbst wenn beide gleich viel verdienen würden, würden viele angehende Lehramtsstudenten argumentieren: "Im Gymnasium verdiene ich genauso viel und habe zusätzlich nicht so viele schwierige Schüler.".


  • Es schält sich ja immer deutlicher heraus: Der aktuelle Lehrermangel hat nichts, aber auch überhaupt gar nichts mit den angeblich schlechten Lehrergehältern und noch weniger mit der unterschiedlichen Bezahlung der verschiedenen Lehrämter zu tun. Unterschiede im Gehalt von einigen hundert Euro gab es immer schon zwischen den unterschiedlichen Bundesländern. Sie haben nie zu einer Massenabwanderung von einem Bundesland ins andere geführt. Die Gehaltsunterschiede haben früher auch nicht zu einem Lehrermangel geführt. Im Gegenteil, es gab vor Jahren noch einen Lehrerüberhang trotz unterschiedlicher Gehälter je nach Lehramt und auch je nach Bundesland, der insbesondere in Ostdeutschland zur sogenannten "Zwangsteilzeit" führte, um keine Lehrer entlassen zu müssen.


    Der aktuelle Lehrermangel hat eigentlich nur mit Fehlplanungen zu tun, die von Stellenabbau in Ausbildung und an den Schulen begleitet waren. Man erlebte z.B. ein Sinken der Schülerzahlen in Brandenburg um 50% und man wusste natürlich noch nichts von der Zuwanderung ab 2015. (!!!)


    Hier kann man lesen, dass sogar noch jetzt Studieninteressenten der Zugang zum Lehramtsstudium verwehrt wird (trotz Lehrermangels): https://www.news4teachers.de/2…tudierwillige-abgewiesen/

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich denke auch, dass es andere Gründe für diesen Zustand gibt. Mein Sohn wollte auf Lehramt studieren, aber wohl fürs falsche Fach. Er hat keinen Studienplatz bekommen und studiert jetzt das reine Fach. Ob er dann noch Lust hat, auf anderem Weg Lehrer zu werden, weiß ich nicht. Ich selber kann ihm ja nicht mal zuraten bei den desaströsen Verhältnissen an Schulen.

  • Ich finde es sehr seltsam, dass es immer heißt, es gäbe so großen Lehrermangel, wir an unserer Schule aber doch ganz klar einen Stellenmangel haben. Wir bekommen einfach nicht genug Stellen zugewiesen. Es gehen seit Jahren deutlich mehr Kollegen in Pension als wir mit Neueinstellungen ersetzen können. Uns ist bisher auch noch keine Stelle leergelaufen - nicht einmal die Informatikstelle.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Es schält sich ja immer deutlicher heraus: Der aktuelle Lehrermangel hat nichts, aber auch überhaupt gar nichts mit den angeblich schlechten Lehrergehältern und noch weniger mit der unterschiedlichen Bezahlung der verschiedenen Lehrämter zu tun. Unterschiede im Gehalt von einigen hundert Euro gab es immer schon zwischen den unterschiedlichen Bundesländern.

    Es geht vor allem da auch um den Unterschied innerhalb eines Bundeslandes. Ich finde schon, dass einige hundert Euro unterschied im Monat etwas ausmachen. Bei 100 bis 150 € wäre da auch keine Debatte nötig. Es ist nur witzig, dass die Gehälter innerhalb eines Lehrerzimmers zwischen E9 und A 13 variieren können und am Ende doch alle die gleiche Arbeit machen.....und nur weil es das schon immer gab, wird es nicht richtiger.

  • Der aktuelle Lehrermangel hat eigentlich nur mit Fehlplanungen zu tun, die von Stellenabbau in Ausbildung und an den Schulen begleitet waren. Man erlebte z.B. ein Sinken der Schülerzahlen in Brandenburg um 50% und man wusste natürlich noch nichts von der Zuwanderung ab 2015. (!!!)

    Diese politisch gewollte Grenzöffnung ist nur ein Teil der Wahrheit. Tatsächlich steigen die Geburtenzahlen schon seit geraumer Zeit an. Die jetzigen Erstklässler sind alle 2012/2013 auf die Welt gekommen. Nein, es war wie immer ein Aussitzen und Nicht-Reagieren der Politik, nach dem Motto: "Das ist nur temporär". Schon seit Ewigkeiten wird uns Lehrkräften verkauft, das "Schülerberge" nur kurzfristig seien und "untertunnelt" würden müssten: In Niedersachsen haben wir kurz nach der Jahrtausendwende 10 Jahre lang diesen ominösen, "kurzfristigen" Schülerberg mittels Zwangsüberstunden (Arbeitzeitkonto) "untertunnelt". Nächtes Jahr werden wir in Niedersachsen dank der Rückkehr zu G9 wieder einen massiven Lehrermangel an den Gymnasien haben, der dann sicherlich auch wieder irgendwie zu "untertunneln" ist. Die Kreativität der Politik kennt bekanntermaßen keine Grenzen, wenn es um Einsparungen auf Kosten der "faulen Säcke" geht...


    Es ist nur witzig, dass die Gehälter innerhalb eines Lehrerzimmers zwischen E9 und A 13 variieren können und am Ende doch alle die gleiche Arbeit machen.....und nur weil es das schon immer gab, wird es nicht richtiger.

    Ach komm. Nicht jeder, der im Lehrerzimmer herumläuft, mach dieselbe Arbeit. Das ist doch GEWerkschaftliches Gewäsch... Wenn alle dein ominöses A13-Äquivalent haben sollten, will ich dafür auch nur die Arbeit deines "E9ers" machen...


    Gruß !

  • Grundschul- und Gymstudium sind völlig unterschiedlich. Wenn alle A13 kriegen, wird es in zehn Jahren einen Gymnasiallehrermangel geben. Den kann man aber nicht mit Grundschullehrern auffüllen.


    Grundschule ist allerdings so anstrengend, dass sie A13 rechtfertigt. Es ist eine vertrackte Situation.


    Die Antwort: Grund und Sek1 Schulen müssen von den Arbeitsbedingungen so attraktiv werden, dass auf A13 verzichtet wird. Die dazu benötigten Reformen haben aber keine Lobby.


    Man versucht mit Geld, die Wunden zu stopfen. Geld ist aber nie die Lösung, erst recht nicht, sollte mal eine Rezession kommen.

    Ich kann nur für Brandenburg und Berlin Sek 1 sprechen.

  • Grundschul- und Gymstudium sind völlig unterschiedlich. Wenn alle A13 kriegen, wird es in zehn Jahren einen Gymnasiallehrermangel geben. Den kann man aber nicht mit Grundschullehrern auffüllen.

    Warum können Grundschullehrer, die häufig eine GS+SekI-Ausbildung haben, die Lehrkräfte an den Gymnasien nicht ersetzen,
    die Gymnasiallehrkräfte aber ohne zusätzliche Schulung oder Begleitung den Unterricht ab Klasse 1 übernehmen?


    Ich verstehe es nicht.


    Aber die Politik lebt gut damit, dass Lehrkräfte sich gegenseitig immer wieder sagen, wie man auf Lohn und bessere Arbeitsbedingungen verzichten kann,
    statt sich miteinander dafür stark zu machen:
    - A 13 für alle
    und
    - gute Arbeitsbedingungen für alle.

  • A13 für alle Lehrer, ja klar!


    Aber doch nicht für alle Sozialpädagogen, Schulbegleiter, Schulassistenten und Schulsekretäre, wie es sich auf gewisser GEWerkschaftlicher Seite peinlicherweise zusammenphantasiert wird...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Abiturabnahme ist ein Knochenjob, der gelernt sein will.


    Aber auch Lesen und Schreiben beibringen muss studiert werden.


    Es ist vermutlich etwas leichter nach „unten“ zu arbeiten anstatt Niveaus zu überspringen.


    Beides ist allerdings nur Flickschusterei, klar.

    Ich kann nur für Brandenburg und Berlin Sek 1 sprechen.

  • A13 für alle Lehrer, ja klar!


    Aber doch nicht für alle Sozialpädagogen, Schulbegleiter, Schulassistenten und Schulsekretäre, wie es sich auf gewisser GEWerkschaftlicher Seite peinlicherweise zusammenphantasiert wird...


    Gruß !

    Altenpfleger, Kitaerzieher, Krankenschwestern - alle 4000 Brutto... das geht so nach hinten los.

    Ich kann nur für Brandenburg und Berlin Sek 1 sprechen.

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