Handynutzung in den Pausen

  • Bei Dir scheint's ja irrsinnig gut zu laufen. Irgendwas Konstruktives hast Du ja grundsätzlich zu keiner Diskussion beizutragen. Läuft... Definitiv.

  • Krabappel... Es geht gerade ganz konkret um Handys und nicht darum, dass man grundsätzlich die Schule nicht ernst nimmt.

    tibo schrieb, dass er/sie die Regeln der Schule für sein/ihr Kind unterschreiben würde und im selben Atemzug dem Kind sagte, dass es sich nicht daran zu halten braucht.

    ... noch viel weniger sehe ich ein, dass man die den Schülern verbietet, als Lehrer aber fleissig am Smartphone abhängt.

    Wer sagt denn, dass es bei ihm an der Schule so wäre? Kein Kollege wird auf dem Pausenhof rumdaddeln, schon aus Gründen der Aufsicht nicht.

  • tibo schrieb, dass er/sie die Regeln der Schule für sein/ihr Kind unterschreiben würde und im selben Atemzug dem Kind sagte, dass es sich nicht daran zu halten braucht.

    Ja, mache ich auch mit Arbeitsverträgen so. Nur weil dort drin steht, dass ich mit niemandem über mein Gehalt sprechen darf, halte ich mich doch nicht an eine solche nicht mit dem Gesetz vereinbare Regel. Trotzdem unterschreibe ich natürlich, da die Regel irrelevant ist. Verstehst du? Es geht nicht darum, ob mein Kind sich an die Regeln hält, sondern ob die Regeln sich an die Gesetze halten.

  • Mensch, genau das schreibe ich doch. Andere schreiben aber "ich darf das schon, ich bin ja Lehrer". Geht für mich *überhaupt nicht *.

  • Anderes Beispiel dafür:


    Ich hatte das Thema Kinderrechte und habe mit den Kindern dann geschaut, wo die denn bei uns im Gesetz, das sie betrifft, wiederzufinden sind. So haben die Schüler*innen zum Beispiel das Recht, eine Schülerzeitung in der Schule zu publizieren und müssen dabei von den Lehrkräften tatkräftig unterstützt werden. Die Inhalte dürfen nicht vorgegeben oder eingegrenzt werden. Ein Schüler meinte dann: "Cool, dann würde ich eine Zeitung über Fortnite machen."
    Als ich das einer Kollegin erzählt habe, meinte sie, das würde sie nicht zulassen, über ein so brutales Spiel eine Schülerzeitung auf dem Schulhof zu haben.
    Als hätte ich nicht gerade erzählt, dass eine Zensur nicht erlaubt ist. Ist ja egal, sie ist ja die Lehrerin.

  • @tibo Ich denke schon, dass man gewisse Regeln in die Hausordnung übernehmen kann, die man nicht als gesetzliches Verbot durchdrücken kann. Man macht das wie bereits geschrieben als Statement hinter dem man steht und mit dem man der Schule ein gewisses Image verpassen will. Das ist so wie unsere Entscheidung, dass wir auf Abschlussfahrt nicht mehr mit dem Flugzeug gehen. Oder dass wir nicht wollen, dass die Jugendlichen auf dieser Reise sich tagsüber schon Alkohol reinpfeifen. Letzteres können wir nicht "verbieten", weil es ihnen das Gesetz ja ab 16 Jahren erlaubt. Wir können sie aber sehr wohl auf eigene Kosten nach Hause schicken wenn sie sich nicht an die vereinbarten Regeln halten. So wie ich Leute daheim rausschmeissen kann, wenn sie sich auf meiner Party nicht benehmen.

  • Es geht nicht darum, ob mein Kind sich an die Regeln hält, sondern ob die Regeln sich an die Gesetze halten.

    Nein, das verstehe ich nicht. Du sollst ja nicht unterschreiben, dass dein Kind des Schulleiters Auto zu putzen hat. Es geht um die Vereinbarung, dass auf dem Schulhof nicht unkontrolliert das Internet genutzt wird. Und da das Rumsuchen in fremden Handys und das Abnehmen derselben Lehrern nicht gestattet ist und die Verbreitung von Mist nicht zu kontrollieren ist, halten viele das Verbot für am Effektivsten. Das musst du nicht toll finden, aber Zusammenleben funktioniert nur, wenn alle dieselben Grundsätze befolgen. Über Hausordnungen stimmt die Mehrheit ab. Wem das nicht gefällt, kann sich in der Schulkonferenz dagegen aussprechen.


    Gerade die Eltern, die meinen, für ihr Kind gelte nicht, was für alle andern gilt, sind dann diejenigen, die am lautesten auf die Schule schimpfen und Lehrer dafür verantwortlich machen, wenn (setze beliebiges Problem ein) passiert. "Die Schule macht ja nix!"

  • Schüler haben mir heute gifs gezeigt, die pornografische Bilder mit lustiger Musik verknüpfen.

    ich möchte ja nicht klugscheißen, aber das gif- Dateiformat ist reines Bildformat. Es kann keine Musik enthalten.

  • ich möchte ja nicht klugscheißen, aber das gif- Dateiformat ist reines Bildformat. Es kann keine Musik enthalten.

    Sehr gut, s3g4. Geh rum und sammle die Arbeitsblätter von den anderen ein, sag mir auch, wer es nicht dabei hat.

    Ich kann nur für Brandenburg und Berlin Sek 1 sprechen.

  • Doch ... und Du hattest Spass dran, gib's zu!! :doc:

    Ja, OK hatte ich. https://tenor.com/s27w.gif


    Ich fand dieses Detail zeigt, wieso diese Diskussion so unfruchtbar verläuft.


    Ich vertraue regelmäßig darauf, dass alle in meinen Lerngruppe Smartphones dabei haben. Es gibt super Einsatzmöglichkeiten.

  • ...
    Ich fand dieses Detail zeigt, wieso diese Diskussion so unfruchtbar verläuft.


    Ich vertraue regelmäßig darauf, dass alle in meinen Lerngruppe Smartphones dabei haben. Es gibt super Einsatzmöglichkeiten.

    Möchtest du damit sagen "wenn alle Lehrer Ahnung hätten, was man mit Smartphones tolles machen kann, wären sie gegen Verbote auf dem Pausenhof"?

  • Möchtest du damit sagen "wenn alle Lehrer Ahnung hätten, was man mit Smartphones tolles machen kann, wären sie gegen Verbote auf dem Pausenhof"?

    Nein, das wahrscheinlich nicht. Aber sich differenziert damit auseinandersetzen was denn so passiert finde ich, egal ob es verboten wird, wichtig.


    Es kommt mir so vor wie die Diskussion über "KILLER"-Spiele in den 2000er Jahren. Diese Peinlichkeit ist zum Glück vorbei.

  • Der Punkt ist ja, dass die trotzdem weiter Pornos gucken, wenn auch nicht an der Schule. Auch Sexting und Mobbing kann so nicht unterbunden werden. Passiert es halt in den verbleibenden 18 h, die die Jugendlichen nicht an der Schule sind.


    Sinnvolle Argumente für ein zumindest situatives Handyverbot wären für mich z. B. der bewusste "Entzug" von den Geräten, sprich die Aufmerksamkeit soll aufs Wesentliche gelenkt werden und vor allem weg vom Handy. Meine Jugendlichen haben die Dinger meistens auf dem Tisch liegen und texten zwischendurch auch mal schnell was, wenn sie z. B. mit den Aufgaben fertig sind. Wenn ich sehe, dass sie texten obwohl sie noch zu tun hätten, wohnt das Handy eben in der Tasche. Dafür brauche ich aber kein generelles Handyverbot.


    Ich war mit meiner Klasse letztens im Kernkraftwerk Beznau und im Zwischenlager in Würenlingen. Dort mussten sie für insg. 4 h die Handys am Empfang abgeben. Ist immer wieder schön zu sehen wie gut das geht wenn irgendwas Spannendes passiert. Sprich je weniger Jugendliche beschäftigt sind, desto mehr hängen sie am Handy ab.

  • Nein, das wahrscheinlich nicht. Aber sich differenziert damit auseinandersetzen was denn so passiert finde ich, egal ob es verboten wird, wichtig.
    Es kommt mir so vor wie die Diskussion über "KILLER"-Spiele in den 2000er Jahren. Diese Peinlichkeit ist zum Glück vorbei.

    differenziert ist doch im unterricht ja, in der pause unkontrolliert nicht.


    in der pause werden ja auch keine fische seziert.


    was haben frauenfeindliche pornos mit lernapps zu tun?

    Ich kann nur für Brandenburg und Berlin Sek 1 sprechen.

  • ich war länger am Überlegen, ob ich mich in dieses Thema überhaupt einbringen soll, mache es nun doch, um meine eigenen Erfahrungen einzubringen:


    bei uns herrscht auf dem Schulgelände Handyverbot.
    Wer das nicht beachtet, muss das Handy bis zum Unterrichtsende im Sekretariat abgeben (ja, das ist erlaubt!)
    Im Wiederholungsfall müssen die Eltern das Hnady abholen.


    Das klappt. Nicht immer zu 100%, aber es ist ne klare Regel, die Eltern und Schüler bei Abschluss des Schulvertrags unterschreiben.


    Dass im Unterricht zu Recherchezwecken das Handy erlaubt werden kann, dass die Schüler auf meine Aufforderung eine Vokabel-App benutzen dürfen-- kein Problem.


    Aber das ist die Ausnahme, die kommuniziert wird.


    Läuft.

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