Fortbildungen nach Interesse?

  • Besucht ihr Fortbildungen, weil ihr Lust drauf habt, oder auch welche, die der Vorgesetzte empfiehlt, weil er gern jemanden hätte, der xy macht?


    Wir sind ja angehalten, uns auch in der unterrichtsfreien Zeit fortzubilden. Daher würde ich auch ganz gern wenn schon einen Samstag für eine Fobi nutzen, die mir Freude macht. Oder gilt hier der sächsische Wahlspruch "wir sind hier nicht bei wünsch dir was, sondern bei so isses"?


    Edit: geht um eine "Empfehlung", nicht um eine Anweisung. Also eher eine Diplomatenfrage denn eine juristische.

  • Bei uns gibt es in der "unterrichtsfreien Zeit" kaum Angebote. Die meisten FB fangen um 9:00 an. Es gibt ja eigentlich auch kaum noch unterrichtsfreie Zeit seit dem G8 in Bayern und dem Ganztag...!


    Daher gehe ich nach Interesse. Und ehrlich gesagt meide ich auch, an meinem freien Tag eine FB zu machen (außer, ich will sie unbedingt machen), weil ich letztes Jahr bereits in 10 von 40 Wochen an meinem "freien" Tag (bei Teilzeit) in die Schule musste... :(
    Dann nicht auch noch Fortbildungen...

  • Alle externen Fortbildungen waren bisher nach Interesse. Das Angebot ist sehr dünn. Sie fanden sowohl innerhalb der Unterrichtszeit als auch außerhalb der Unterrichtszeit statt.


    Weiterhin haben wir jedes Jahr schulinterne Fortbildungen. Die sind verpflichtend und weit von meinem Interesse (und Qualitätsanspruch) entfernt.
    Schulintern heißt dabei, dass jeder Kollege der Schule teilnehmen muss und diese in der Regel während der Schulzeit stattfinden.
    Die Referenten sind sowohl externe Referenten als auch mal Kollegen der eigenen Schule. Bei letzteren ist die Qualität der Fortbildung tendenziell etwas höher.

  • Beides!


    Fortbildungen nach "Empfehlung" besuche ich, aber wenn du schon so fragst, würde ich auch über die Folgen nachdenken. Bist du denn bereit, anschließend xy zu machen? Eine Fortbildung zu besuchen mag im Zweifelsfall nur einen Tag kosten, danach aber immer für xy zuständig zu sein, will wohlüberlegt sein. Vielleicht ist xy aber auch etwas richtig Sinnvolles oder etwas, wofür die Schulleitung einfach ein bisschen mehr Expertise im Haus hätte.


    Sonst besuche ich Fortbildungen eher nach eigenem Interesse oder selbst bemerkten Lücken.

  • beides - wenn der chef einen irgendwo sehen will und eine fortbildung vorschlägt, gehe ich da auch hin, da seine vorschläge bisher immer hand und fuß hatten.


    und nach interesse, das auch. und nach notwendigkeit, wenn die fachschaft dringend noch jemanden braucht, der fortbildung z hat, dann macht man das halt. bisher waren nur wenige meiner fortbildungen völlig für den a****.

  • Ich kann im Grunde schon alles, daher betreffen mich Fortbildungen nicht mehr so sehr.


    Wenn der Schuleiter eine Fortbildung empfiehlt, würde ich mit offenen Karten spielen:
    wenn ich die Fortbildung besuche, soll ich dann hinterher auch einen bestimmten Aufgabenbereich in der Schule übernehmen und was habe ich davon (Entlastung, Perspektive auf Funktionsstelle)? Das muss geklärt sein, dann kann ich abwägen, ob so etwas für mich interessant ist.
    Wenn ich bereits eine Funktion an der Schule habe, ist aber auch klar, dass ich in dem Bereich auch die Arbeit übernehme, also auch Fortbildungen abdecke, auch wenn der Titel bei mir erst mal nicht unbedingt Herzklopfen verursacht. (Klassiker: Impementation des neuen Kerncurriculums, das ist nun mal Aufgabe des Fachobmanns)

  • Besucht ihr Fortbildungen, weil ihr Lust drauf habt

    Ja, nur solche. Wenn ich etwas habe, das mich interessiert, schlage ich es dem Fortbildungsbeauftragten vor. Wenn es finanzierbar ist, mache ich es.


    Ausnahme sind die schulinternen Fortbildungstage, da muss jeder irgebndetwas machen (aus einem meist recht engen Portfolio von "Themen"). Da sitze ich dann brav meine Zeit ab. Oder ich biete selbst etwas an, dann mache ich wieder etwas, das mir Spaß macht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • besteht bei euch keine pflicht, eine bestimmte zahl fortbildungsstunden in einer bestimmten zeit anzusammeln?

    bei uns nicht. Wir sind "...verpflichtet uns in geeignetem Umfang auch in der u-freien Zeit fortzubilden..." oder so ähnlich.

  • ...mir ist zumindest noch niemand damit gekommen, ich "müsse" eine bestimmte oder auch eine bestimmte Anzahl von Fortbildungen machen.


    Bei uns läuft das in etwa so... wenn jemand eine für sich interessante FoBi findet, reicht er diese ein und die wird idR auch genehmigt. Natürlich macht frau das bei Themen, die sie für sinnvoll hält und die sie interessieren.
    Dann schlägt unsere SL manchmal - unverbindlich - die ein oder andere FoBi vor. Da war bisher mMn kein Unsinn dabei, und Kollegen, in deren Bereich es passt, haben diese dann auch idR gemacht.
    Und es kommt auch schon mal der Wunsch seitens SL oder KuK, frau möge doch eine FoBi anbieten. Habe ich auch schon gemacht, ob das Spaß macht... naja. Muss dazu sagen, dass die Themen, die ich angeboten habe, mMn reichlichh sensible welche sind, und der ein oder andere Kollege da schlicht nicht mit umgehen konnte. Denke trotzdem, dass es dem Rest was gebracht hat.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Ja, nur solche. Wenn ich etwas habe, das mich interessiert, schlage ich es dem Fortbildungsbeauftragten vor. Wenn es finanzierbar ist, mache ich es.
    Ausnahme sind die schulinternen Fortbildungstage, da muss jeder irgebndetwas machen (aus einem meist recht engen Portfolio von "Themen"). Da sitze ich dann brav meine Zeit ab. Oder ich biete selbst etwas an, dann mache ich wieder etwas, dass mir Spaß macht.

    Exakt so läuft's bei uns auch.

  • OT: Auf welche Weise bietet ihr denn selbst Fortbildungen an? In der Schule am Nachmittag? Oder extra bezahlt kollegienübergreifend?

  • Ich muss Fortbildungen besuchen, das ist per Verordnung festgelegt (auch der Mindestumfang). Kann mir aber frei aussuchen, welche - ich reiche das dann ein und meistens wird es auch genehmigt. Wenn sie nicht zu teuer ist, wird die Teilnahmegebühr von der Schule übernommen. Spesen kann ich in gewissem Umfang auch abrechnen. Wenn es eine wichtige Fortbildung ist, wird sie auch (mit Vertretung) genehmigt, falls sie auf einen Unterrichtstag fällt.

  • Ich mache ausschließlich Fortbildungen, die mich interessieren. Manchmal lässt es sich gut verbinden, dass die SL damit glücklich ist. Aber so oft auch nicht, oder dann ist es nur noch frustrierend, weil nach dem Ende der Fortbildung sich keiner daran erinnert, dass es sie gab. Kann ich verstehen, innerhalb von 4 Monaten kann man ja vergessen, dass man gaaaaaanz dringend jemanden für xy brauchte. [/Sarkasmus]
    Ich habe irgendwann verstanden und mich damit abgefunden, dass es mit mir in der Schule nicht "aufwärts" gehen wird, also mache ich das, was mir gefällt. (An Fobis). Ich besuche viel zu viele Fobis in meiner Freizeit, aber wer weiß, wofür sie irgendwann gut sind. Kharma und so. Allerdings wissen weder die SL noch KollegInnen sicher nicht mal die Hälfte der FoBis oder Qualifikationen, die ich in den letzten 20 Jahren gemacht habe. Ich glaube aber daran, dass alles immer für etwas gut ist. Einen ganz großen Plan habe ich nicht, aber manchmal habe ich das Gefühl, in 10 Jahren habe ich genug Fortbildungen in der Tasche, dass ich nur noch 2-3 KollegInnen brauche, um eine Bildungseinrichtung zu eröffnen. Vielleicht mache ich es dann auch. Wer weiß.
    Wenn dir die Fortbildung also nicht missfällt und du dir vorstellen kannst, eine Aufgabe im Bereich zu übernehmen (gut drüber nachdenken, was damit zusammenhängt!): go for it!

  • Meinst du das ernst?

    Humor ist mir völlig wesensfremd.


    Nebenbei scheint das Land Niedersachsen meine Einschätzung zu teilen, denn unser vorgesehener Etat für Fortbildungen liegt bei ca. 1500 € (Gymnasium, ca. 100 Kollegen), also ca. 15 € pro Kollege und Jahr. Das reicht für ungefähr eine Veranstaltung pro Kollege und Jahr, sofern man sich auf kostenlose Angebote im Umkreis von 10 km beschränkt (Fahrtkosten + Tagegeld). Falls doch mal ein Kollege auf die wagemutige Idee kommt, mal eine Fortbildung besuchen zu wollen, die 100 € kostet, müssen im Gegenzug 7 andere Kollegen in dem Jahr verzichten.


    Selbstverständlich trifft unser Dienstherr seine Entscheidungen über Zuweisungen von Geldmitteln wohlüberlegt und nach sorgfältiger Untersuchung der Ausgangslage, man kann den Fortbildungsetat also als sicheren Beleg dafür nehmen, dass niedersächsische Lehrkräfte bereits hervorragend und umfassend ausgebildet sind.

  • Ebenfalls beides. Allerdings kann es sein, dass der SL Fortbildungen, die nicht über das Landesinstitut angeboten werden nicht anerkennt. Diese werden dann nicht auf unsere 30h Pflichtfortbildungen pro Schuljahr angerechnet. Fortbildungen während der Unterrichtszeit sind ebenfalls "genehmigungspflichtig" und der SL kürzt die Stunden weg für das Fortbildungsportfolio, für die Unterricht ausgefallen ist. Ansonsten ist in dem eng gesteckten Rahmen alles erlaubt, was gefällt. Allerdings neigen viele Kollegen in diesem Rahmen dazu, einfach irgendwelche Fortbildungen zu besuchen um die 30h abzuleisten.

  • Wir müssen in 4 Jahren 60 Fortbildungsstunden nachweisen.


    Zum einen haben wir verpflichtendes schulinterne Fortbildungen, genannt SchiLF.
    Zum anderen mache ich es wie rote Ameise: Dinge, die mich interessieren und Sachen, wo ich denke, da könnte ich eine Fortbildung dazu gebrauchen. Es gibt immer wieder Neues, was man sich einmal angucken kann.
    Durch die zentrale Stelle FIBS in Bayern, wo alle Fortbildungen digital zugänglich sind und über die man sich anmelden kann, kommt man an die Infos. Außerdem kann man sich einen personalisierten Newsletter über interessante Fortbildungen schicken lassen. Die Lehrerverbände bieten für ihre Mitglieder und Externe ebenfalls Fortbildungen an.

  • Zum einen haben wir verpflichtendes schulinterne Fortbildungen, genannt SchiLF.
    Zum anderen mache ich es wie rote Ameise: Dinge, die mich interessieren und Sachen, wo ich denke, da könnte ich eine Fortbildung dazu gebrauchen. Es gibt immer wieder Neues, was man sich einmal angucken kann.

    Ist hier auch so, denn eigentlich haben wir keinerlei Vorgaben, die Schulleitung meckert schon, wenn wir während der Unterrichtszeit freigestellt werden wollen.


    Für A bzw. E13 müssen wir nun in drei Jahren 1800 Fortbildungsminuten nachweisen. DA reichen fast die Schulinternen Fortbildungen und der Rettungsschwimmer bei mir, aber spätestens bei den ganztägigen Sportfortbildungen bzw. einem Wochenende Kienbaum bin ich vermutlich nach einem Jahr damit durch!

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