Entscheidung treffen

  • Was studieren 12

    1. Grundschule (7) 58%
    2. Oberschule (5) 42%

    Hey,
    ich befinde mich zurzeit in einer relativ schwierigen Situation.


    Ich komme aus Chemnitz und mein Wunsch war es schon immer Grundschullehrerin zu werden, auch viele Praktika haben diesen Wunsch bestärkt. In Sachsen wurde ich für Grundschule leider nirgendswo angenommen, nur für die Oberschule bzw. Sek1 in Dresden mit der Kombi Deutsch, Gemeinschaftskunde/Recht habe ich eine Zusage erhalten. Daraufhin habe ich mich um Wohnung, Job usw. gekümmert. Vor wenigen Tagen erhielt ich Post dass ich durch das Nachrückverfahren in Bayern angenommen wurde für Grundschule Deutsch, Mathe, Evang. Religion, Sport. Aber was nun? Dazu muss ich sagen dass ich an Chemnitz und meiner Familie, Freunden sehr hänge und am liebsten von hier auch gar nicht weg will. Dresden wäre auch nur die halbe Strecke bis nach Chemnitz wie von Bayern aus
    Ist es in der Oberschule wirklich so schwer mit pubertierenden Teenies zurechtzukommen? Und kann ich im ersten oder zweiten Semester vielleicht von Bayern nach Chemnitz wechseln? Muss ich, wenn ich in Bayern studiere, auch das Referendariat dort absolvieren und kann ich nach dem Studium überhaupt wieder nach Sachsen wechseln? Und vor allem kann ich später als Lehrerin für die Oberschule auch in die Grundschule wechseln?


    Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Hoffe ihr habt gute Ratschläge für mich

  • Ok, alle Fragen kann ich sicher nicht beantworten.


    Hast du schon mal ein Praktikum an der Oberschule gemacht? Nur dann weißt du, ob diese Schulform für dich in Betracht kommt. Es bringt ja nichts, wenn dir hier 20 Leute sagen, dass Oberschule toll ist und sie gerne mit Jugendlichen arbeiten, wenn dir das gar nicht liegt.
    Von daher mein Tipp, nutzt die nächste Zeit um ein Praktikum zu machen, wenn möglich und dir die Schulart anzuschauen.


    Ob man im Studium von Bayern nach Chemnitz wechseln kann, weiß ich nicht. Das hängt wahrscheinlich von den Unis und den jeweils angebotenen und benötigten Vorlesungen und Kursen ab. Da kann wahrscheinlich nur eine Studienberatung vor Ort helfen.
    Meist ist aber ein Wechsel der Schulart innerhalb einer Uni leichter möglich als der Wechsel über Landesgrenzen.


    Nach dem ersten Examen sollte ein Wechsel möglich sein, allerdings kann es natürlich sein, dass es nicht so glatt läuft, weil z.B. andere Fächerkombinationen verlangt werden.


    Ob du später wechseln kannst, weiß ich nicht. Im Moment ist das in Bayern über die Sondermaßnahme möglich, da viele Grundschullehrer gesucht werden. Aber ob das in Sachsen auch geht und ob das in ein paar Jahren noch geht, keine Ahnung.


    Von daher mein Tipp, nutzt die nächste Zeit um ein Praktikum zu machen, wenn möglich und dir die Oberschule anzuschauen.
    Zudem an der Uni in Chemnitz nachfragen, wie und ob ein Schulartwechsel in einem höheren Semester möglich sind.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Was sagt dein Bauchgefühl? Ich würde lieber Dresden, Gemeinschaftskunde nehmen als Würzburg, evangelische Religion. Ich bin aber auch gern bei den Großen und hätte jetzt nach soundsoviel Jahren Arbeit Lust auf ein Gemeinschaftskundestudium. Wenn dein Ding aber Grundschule ist, geh nach Bayern, Anerkennung etc. kann man immer noch gucken. Du wirst auch in Bayern Freunde finden, deine Familie siehst du dann halt zu Weihnachten und Ostern... es ist kein Schade, sich abzunabeln und ein paar km weiterzufahren. Bayern ist zwar fast wie ein Auslandsstudium für dich aber Amtssprache ist Deutsch :D Ich bin immer für machen und nicht für ewig abwägen.

  • Vielen Dank für deine Tipps!
    Nur da für mich Oberschule nie in Frage kam, habe ich dort noch kein Praktikum gemacht und ich muss mich bis in zwei Wochen in Bayern eingeschrieben haben.. das wird denke ich zu knapp mit einem Praktikum

  • Bist du gerade mit der Schule fertig oder schon älter?


    Falls ja, würde ich über eine dritte Möglichkeit nachdenken, nämlich erst in einem oder zwei Jahren in Sachsen mit dem Studium für Grundschule zu beginnen. Du könntest die Zeit bis dahin mit Work and Travel verbringen, ein soziales Jahr oder Bundesfreiwilligendienst machen oder dir einen Job suchen und Geld für’s Studium zurücklegen. Das alles wird dich menschlich weiterbringen und du wirst gemachte Erfahrungen im Studium und bei deiner Arbeit nutzen können.

  • da für mich Oberschule nie in Frage kam

    Das ist aber doch schon eine ziemlich klare Aussage... da wäre jetzt nochmal spannend zu wissen wieso und wie sicher du dir da wirklich bist.
    Für mich selber wäre Oberschule auch nie eine Option gewesen (auch heute nicht, selbst bei mir an der Schule bin ich nach wie vor lieber in Klasse 1-4 als in 5/6), insofern hätte ich auch klar das Grundschulstudium gewählt. Keine Ahnung welche Möglichkeiten konkret bestehen, später nochmal zu wechseln (Studienort/ Schulform...) aber wenn für dich wirklich klar ist, dass es Grundschule sein soll, macht es einfach mehr Sinn auch die entsprechende Ausbildung zu haben. Ich habe schon viele Kollegen erlebt, die von Oberschule auf Grundschule gewechselt haben und weiß wie schwer sich da manche tun. Eine Kollegin sagte mal, sie käme sich vor, als wäre sie nochmal im Ref und müsste alles nochmal neu lernen. Klar kann man das noch lernen (zumal wenn man die Altersgruppe eh mag) und die meisten bekommen es irgendwann auch gut hin, aber es ist auf jeden Fall mühseliger. Würde ich also nicht machen, wenn ich nicht muss.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

    Einmal editiert, zuletzt von icke ()

  • Maßgeblich sollte für solche Entscheidungen das Berufsziel sein. Wenn Oberschule für dich nie ein Thema war, du unbedingt an die Grundschule wolltest und sich nun dort ein Studienplatz aufgetan hat, würde sich mir die Frage überhaupt nicht stellen. Mal in einer anderen Gegend ein paar neue Eindrücke mitnehmen, neue Menschen treffen, sich ein wenig abnabeln usw. kann auch nicht schaden :)


    Zu deinen Fragen: eine Freundin meiner Schwester hat Grundschullehramt in Bamberg studiert und arbeitet jetzt an einer Grundschule in Dresden (hat da auch das Ref gemacht, meine ich). Das scheint also zu gehen.

  • Im Moment - und dieser Moment wird mit Sicherheit noch "ein paar" Jährchen ahalten- werden insbesondere GS-Lehrkräfte doch in allen BL händeringend gesucht. Da würde ich mir an deiner Stelle wirklich keine Sorgen machen, was eine Anerkennung in einem anderen BL anbelangt. Ggf.könntest du prüfen, ob die Kombi für die du zugelassen wurdest auch eine zulässige Kombi in Sachsen für die GS ist im Hinblick aufs Ref, um bereits da die Wahl zu haben bzw. ggf.auch während des Studiums (nach dem Bachelor und zum Master) wechseln zu können. Wenn dein Herz aber so eindeutig für die GS schlägt, du dieses Bauchgefühl auch durch mehrere Praktika bestätigt siehst, würde ich da die Chance auf genau deinen Berufs als relevanter einschätzen, als die Wohnortnähe. Sieh es doch als Chance zu wachsen während der 3 Jahre des Bachelors und zum Masterstudium können dir Karten dann ja nochmal neu gemischt werden. Ob ein BL-Wechsel innerhalb des Studiengangs bereits während des Bachelors möglich sein könnte, wird dir letztlich dann nur die Studienberatung sagen können (oder alternativ eine eigenständige kritische Prüfung der Studienordnungen für GS-Lehramt in Bayern und Sachsen, um ggf. gezielt im Hinblick auf eine Anerkennung Kurse belegen zu können).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ??? Du bewirbst dich in Dresden und bekommst eine Zusage aus Bayern?


    Wie geht das denn?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von SteffdA ()

  • Das Studium sind ein paar Jahre, der Job, in dem du danach arbeist, mehrere Jahrzehnte.


    Wenn du schreibst

    mein Wunsch war es schon immer Grundschullehrerin zu werden, auch viele Praktika haben diesen Wunsch bestärkt.

    und du überlegst, jahrzehntelang etwas anderes zu machen, weil du deine Wohlfühlzone Chemnitz nicht für drei Jahre verlassen willst, solltest du dich fragen, ob der Wunsch wirklich so stark war.

  • Vielen Dank für deine Tipps!Nur da für mich Oberschule nie in Frage kam, habe ich dort noch kein Praktikum gemacht und ich muss mich bis in zwei Wochen in Bayern eingeschrieben haben.. das wird denke ich zu knapp mit einem Praktikum

    So wie das klingt, auf nach Bayern :prost:
    (Wir sind gar nicht so schlimm und im Studium findet man meist auch gute Freunde)

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

Werbung