Fächerkombination (Ethik & Wirtschaft)

  • In Baden Württemberg wird zukünftig das Fach Ethik ausgebaut. Sprich auch für die unteren Stufen fest angeboten. Ich würde gerne in BW Philosophie/Ethik und Wirtschaft studieren, das auf Gymnasiallehramt.


    Wie sehen die Chancen für diese Kombination aus? Sollte ich dringend über ein drittes Fach nachdenken (Geographie oder Englisch)? Leider liegt mir MINT nicht. Ich mag zwar Mathe, aber es würde nicht für die Oberstufe bzw. für das Studium ausreichen.


    (Die Bedarfsprognose habe ich mir durchgelesen, zu Wirtschaft finde ich da nichts explizit)

  • Ein Problem der Kombination könnte sein, dass beide Fächer in der Stundentafel eher untergeordnete Rollen spielen, der Bedarf pro Schule also eher gering ist. Das macht es manchmal schwer, entsprechende Lehrkräfte einzusetzen, v.a. wenn ein Vollzeitdeputat unterzubringen ist. Das wiederum kann (Teil-)Abordnungen nötig machen. Aber das ist letztlich nur der Blick in die (kaputte) Glaskugel. Genauso kann es sein, dass eine Schule in deiner Nähe just wenn du fertig bist genau diese Kombination benötigt, das weiß man vorher leider nicht. Generell scheint mir eine Kombination mit einem Kernfach wie Englisch da aber etwas aussichtsreicher.

  • Das fand ich auf km-bw.de:


    Im Lehramt Gymnasien liegen die Studienanfängerzahlen bereits seit einigen Jahren deutlich über dem künftigen Bedarf. Insofern werden die künftigen Einstellungschancen fürheutige Studienanfänger/-innen voraussichtlichnur in den Fächern Informatik, Mathematik,Physik, Musik, Bildende Kunst, Katholische undevangelische Theologie / Religionspädagogik,Latein sowie Naturwissenschaft und Technikgut sein. Wenn Sie sich für ein Studium zumLehramt Gymnasien entscheiden, sollten Siegenau überlegen, welche FächerkombinationSie wählen, da die Einstellung streng fächerspezifisch ausgerichtet ist. Besonders Englisch,Geschichte, Deutsch, Politikwissenschaft,Spanisch, Sport, Italienisch, Geographie undBiologie sind derzeit überbelegt.


    Englisch wäre überbelegt. Trotzdem hätte ich theoretisch damit etwas bessere Chancen als nur Ethik und Wirtschaft?

  • Das fand ich auf km-bw.de:


    Englisch wäre überbelegt. Trotzdem hätte ich theoretisch damit etwas bessere Chancen als nur Ethik und Wirtschaft?

    Das sind durchaus ernstzunehmende Hinweise. Wie die Chancen in 6-7 Jahren (Studium+Referendariat) aussehen, wage ich nicht zu beurteilen. Wir haben vor kurzem auch gezielt eine Stelle ausgeschrieben mit einer landesweit eigentlich überbelegten Fachkombination, weil wir just diese gerade gebraucht haben. Und andersherum kenne ich bei der Stundenverteilung das Problem, Lehrkräfte mit Fächern, die kaum unterrichtet werden, zu verplanen.


    Man kann fernab von Fachkombinationsüberlegungen auch so herangehen: Die besten Einstellungschancen hat man wahrscheinlich, wenn man aufgrund der Wahl seiner Wunschfächer und der entsprechend hohen intrinsischen Motivation einen sehr guten Abschluss erreicht und flexibel bei der Standortwahl ist. Ein drittes Fach verbessert die Einstellungschancen grundsätzlich schon, da ein flexiblerer Einsatz möglich ist. Die Arbeitsbelastung im Studium und auch im Referendariat könnte dann aber sehr hoch sein.

  • Nö, weil Englisch-Lehrer ohne Anstellung gibt es in BW in jedem Ausbildungsdurchgang gerade wie Sand am Meer. Ethik wird zwar mehr SuS betreffen als bislang, ist aber dennoch eben ein sehr kleiner Fachbereich, das wird als nicht plötzlich zum Riesenbedarfsfach werden abgesehen von einzelnen Städten/Regionen mit sehr hohem Anteil an SuS die nicht am Religionsunterricht teilnehmen (Heilbronn oder Mannheim z.B. angesichts der Vielzahl muslimischer SuS). WBS wird vermutlich aktuell vor allem von GK-Lehrkäften unterrichtet oder Lehrkräften die für WBS nachqualifiziert wurden. Da die Gesellschaftswissenschaften keine Mangelfächer sind, gibt es mehr als genug Lehrkräfte, die das aktuell schon leisten dürfen und weiter leisten werden, weshalb auch WBS mit seinem kleinen Anteil an der Gesamtstundentafel nicht plötzlich für massig Stellen in der Zukunft sorgen wird.


    Wenn es dir um Einstellungschancen geht, dann sind entweder die von dir selbst aufgeführten Mangelfächer deine Freunde oder die Sek.I (bei uns gibt es auch WBS, Ethik wird ebenfalls ausgebaut und anders als am Gym haben wir deutlich mehr Bedarf aktuell und auch noch in den kommenden Jahren an Lehrkräften, Englisch oder ein anderes HF dazupacken und du wirst in der Sek.I in BW wohl deine Stelle finden) und vielleicht auch noch die beruflichen Schulen (könntest du prüfen, mit Wirtschaft wäre ja ggf.die Gewerbeschule passend). Wenn es dir darum geht zu studieren was dich interessiert, nimm die 2-3 Fächer die dich begeistern, häng dich maximal rein für Bestnoten im Studium, häng dich maximal rein für Bestnoten im Ref, engagiere dich zusätzlich, sei am Ende äußerst flexibel für eine Stelle ggf. auch im ländlichen Raum oder eine Tätigkeit an der GMS wenn es mit dem Gym nichts wird (Bestnoten haben sehr viele der Absolventen die keine Stelle nach dem Ref bekommen), dann kann das schon klappen (werden schließlich auch immer wieder Leute mit Fächerkombis eingestellt, für die kein Mangel herrscht, weil es eben doch landesweit eine Handvoll Stellen dafür gibt).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Meine innere Motivation wäre bei Ethik und Wirtschaft am höchsten. Eine Leidenschaft für Englisch habe ich auch, würde aber eben nicht schon am Anfang einen Burnout bekommen wollen. :D


    Ich bin durchaus flexibel. (Bis auf bestimmte Schulformen und Bundesländer)


    Außerdem steht auf der Seite der von mir zitierten Seite auch, dass eine Einstellung ebenfalls an Gemeinschaftsschulen und beruflichen Schulen erfolgen kann. Da frag ich mich ob jemand mit einem 50% Wirtschaftsbachelor das gleiche an einer beruflichen Schule unterrichten darf, wie jemand, der extra Wirtschaftspädagogik studiert hat.


    Wirtschaftspädagogik Absolventen haben laut dieser Seite voraussichtlich überwiegend gute Einstellungschancen.

  • Nö, weil Englisch-Lehrer ohne Anstellung gibt es in BW in jedem Ausbildungsdurchgang gerade wie Sand am Meer. Ethik wird zwar mehr SuS betreffen als bislang, ist aber dennoch eben ein sehr kleiner Fachbereich, das wird als nicht plötzlich zum Riesenbedarfsfach werden abgesehen von einzelnen Städten/Regionen mit sehr hohem Anteil an SuS die nicht am Religionsunterricht teilnehmen (Heilbronn oder Mannheim z.B. angesichts der Vielzahl muslimischer SuS). WBS wird vermutlich aktuell vor allem von GK-Lehrkäften unterrichtet oder Lehrkräften die für WBS nachqualifiziert wurden. Da die Gesellschaftswissenschaften keine Mangelfächer sind, gibt es mehr als genug Lehrkräfte, die das aktuell schon leisten dürfen und weiter leisten werden, weshalb auch WBS mit seinem kleinen Anteil an der Gesamtstundentafel nicht plötzlich für massig Stellen in der Zukunft sorgen wird.


    Wenn es dir um Einstellungschancen geht, dann sind entweder die von dir selbst aufgeführten Mangelfächer deine Freunde oder die Sek.I (bei uns gibt es auch WBS, Ethik wird ebenfalls ausgebaut und anders als am Gym haben wir deutlich mehr Bedarf aktuell und auch noch in den kommenden Jahren an Lehrkräften, Englisch oder ein anderes HF dazupacken und du wirst in der Sek.I in BW wohl deine Stelle finden) und vielleicht auch noch die beruflichen Schulen (könntest du prüfen, mit Wirtschaft wäre ja ggf.die Gewerbeschule passend). Wenn es dir darum geht zu studieren was dich interessiert, nimm die 2-3 Fächer die dich begeistern, häng dich maximal rein für Bestnoten im Studium, häng dich maximal rein für Bestnoten im Ref, engagiere dich zusätzlich, sei am Ende äußerst flexibel für eine Stelle ggf. auch im ländlichen Raum oder eine Tätigkeit an der GMS wenn es mit dem Gym nichts wird (Bestnoten haben sehr viele der Absolventen die keine Stelle nach dem Ref bekommen), dann kann das schon klappen (werden schließlich auch immer wieder Leute mit Fächerkombis eingestellt, für die kein Mangel herrscht, weil es eben doch landesweit eine Handvoll Stellen dafür gibt).

    Sek 1 wäre dann immer Gesamtschule mit Haupt-, Realschülern und Gymnasiasten oder? Ich war selbst mal auf der Hauptschule als Schüler und traue mir nicht zu diese SuS zu unterrichten ehrlich gesagt.


    Ich wäre flexibel mit Wirtschaft/Ethik, falls möglich auch an einer beruflichen Schule zu unterrichten bzw. bundesweit nach Schulen zu suchen (wobei ich mich nicht nach Sachsen(-Anhalt) traue).


    Für Kunst könnte ich mich begeistern, aber ob man die Aufnahmeprüfung schafft ist eine andere Frage.

  • In BW gibt es nur ehemalige Modellschulen, die das Modell Gesamtschule anbieten dürfen. Abgesehen davon gibt es die Gemeinschaftsschulen (GMS) in BW. Sehr vereinzelt (zwei oder drei aktuell) haben diese die Genehmigung für eine Oberstufe erhalten, weil sie eben ausreichend E-SuS (=Gymnasiasten) und Anmeldungen für eine Oberstufe vorzuweisen hatten, im Regelfall sind die Gemeinschaftsschulen Sek.I-Schulen die aus ehemaligen Hauptschulstandorten hervorgegangen sind und bis heute meist hauptsächlich G-SuS (=Hauptschüler) beschulen, ergänzt um einen unterschiedlich großen Anteil an M-SuS (= Realschüler), vereinzelte E-SuS und nicht zu vergessen eine unterschiedlich große Zahl an SuS mit Förderbedarfen aller Art.
    Zusätzlich gibt es in der Sek.I noch die Realschulen, für die man sich nach dem Ref gezielt bewerben kann. Wir bieten an der RS inzwischen auch den HS-Abschluss an, haben insgesamt aber mehr SuS auf M-Niveau. Manche Realschulen mit entsprechend vielen G-SuS haben eigene G-KLassen (in denen dann gerne zielgerichtet die gelernten HS-Lehrer alter Ausbildungsordnung eingesetzt werden), an anderen gibt es nur so wenige G-SuS, dass diese keine eigene Klasse bekommen, wieder andere Realschulen wandeln sich in Kooperation mit einer Werkrealschule oder Haupschule (die gibt es nämlich auch noch ganz vereinzelt in BW) in eine sogenannte Verbundschule um: Die M-SuS werden dann an der Realschule unterrichtet, alle G-SuS an der Werkrealschule/Hauptschule, was aber offiziell eben beides eine gemeinsame Schule ist.


    Du könntest als deine Fächer für Sek.I studieren und dich danach eben zielgerichtet für die Realschule bewerben. Hauptschule bzw. Hauptschüler komplett ausschließen kannst du genau genommen heutzutage an keiner Schulart mehr: Auch an den Gymnasien fangen in Klasse 5 nicht wenige Kinder an, die eine Werkrealschul-Empfehlung der GS haben. Nach Klasse 6 sind diese SuS im Regelfall zwar nicht mehr an den Gymnasien zu finden, unterrichtet werden müssen sie aber eben solange sie Teil der Schule sind.
    Wenn du dir so sicher bist, dass Hauptschüler zumindest nicht deine hauptsächliche Klientel werden sollen, ist die GMS allerdings keine Alternative für dich zum gymnasialen Lehramt, auch wenn dort eingesetzte gymnasiale Lehrkräfte aktuell auch verbeamtet werden können.



    Hast du schonmal über ein Praktikum an einer Schulart abgesehen vom Gymnasium nachgedacht? Schau dir doch mal eine Realschule und eine berufliche Schule an, hospitier dort, schau dir die Schülerschaft an, stell den Lehrkräften Fragen, um herauszufinden, ob eine dieser Schularten ggf.auch passen könnte für dich.

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  • Danke für die Erklärungen!
    Also, dass am Anfang SuS im Klassenzimmer sitzen, die nach Klasse 6 wechseln, ist kein Problem.
    Gymnasium wäre schon ideal. Ich würde mir erhoffen, dass ich nach dem Studium irgendwo in Deutschland schon etwas finde.



    Realschule kann ich mir auch vorstellen, fände es nur schade, wenn man für die gleiche Mühe (?), weniger verdienen würde.



    Ich werde mich bald um Praktika an einer Realschule und an einer beruflichen Schule kümmern.


  • Gymnasium wäre schon ideal. Ich würde mir erhoffen, dass ich nach dem Studium irgendwo in Deutschland schon etwas finde.

    Beachte dann bitte, dass es das Fach Wirtschaft in vielen Bundesländern nicht gibt oder zumindest nicht in dieser Form gibt. Es kann dementsprechend zu Problemen bei der Anerkennung kommen.

  • Realschule kann ich mir auch vorstellen, fände es nur schade, wenn man für die gleiche Mühe (?), weniger verdienen würde

    Das Fragezeichen kannst du an der Stelle getrost streichen: Die Aufgaben in GS, Sek.I, Gym, SBBZ oder beruflichen Schulen mögen teilweise verscheden sein, Mühe geben sich die Lehrkräfte aber überall im Regelfall und wären es wert entsprechend alle A13 zu verdienen.


    Aktuell beginnt man in der Sek.I mit A13, am Gym mit A13+, das ist geringfügig höher als in der Sek.I, ist aber nicht weltbewegend mehr muss man ehrlicherweise sagen. Den Hauptunterschied machen dann die Beförderungslehrämter die es am Gym gibt (in der Sek.I gibt es nur für SL und Stellvertreter mehr) und die Deputatsstunden (je "niedriger" die Schulart, desto höher die Deputatsstundenzahl für eine Vollzeitstelle). Bei den beruflichen Schulen gibt es meine ich teilweise (wenn man in der Sek.II eingesetzt ist) dieselben Beförderungsmöglichkeiten wie am Gym (an den beruflichen Gymnasien natürlich in jedem Fall) und damit auch dieselben Verdienstmöglichkeiten.


    Schau dir die Schularten an und schau dir vielleicht auch einfach mal noch eine Verdiensttabelle für die verschiedenen Schularten an und lass die durch einen Gehaltsrechner laufen. Du wirst sehen, am Ende nehmen sich zumindest bei A13 Gym und Sek.I nicht so entscheidend viel, dass das allein auschlaggebend für die Wahl der Schulform sein sollte. Wenn du am Gym theoretisch mehr verdienst, praktisch aber keine Planstelle ergattern kannst sind womöglich Sek.I oder die beruflichen Schulen die weisere Wahl je nach eigenem Sicherheitsbedürfnis und vor allem auch dem Interesse an der Arbeit in der jeweiligen Schulform.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hört sich beruhigend an, dass Sek.I in Baden Württemberg mit A13 beginnt.


    Tut mir Leid für mein Unwissen, was ist nochmal SL? Auf berufliche Gymnasien kann man sich gezielt bewerben, wenn man Gymnasiallehramt studiert hat?


    Wie wahrscheinlich wäre es ungefähr, dass wenn ich mich gezielt an Realschulen bewerbe, auch eine Stelle bekomme?


    Sollte man auch hier möglichst ein Kernfach dabei haben, selbst wenn die überbelegt sind?


    An der PH Karlsruhe und PH Weingarten wird Ethik und Wirtschaft als Kombi angeboten. In Weingarten sogar schon im Sommersemester.

  • Beachte dann bitte, dass es das Fach Wirtschaft in vielen Bundesländern nicht gibt oder zumindest nicht in dieser Form gibt. Es kann dementsprechend zu Problemen bei der Anerkennung kommen.

    Ja, das wäre gut zu wissen. Kann ich da bei den Kultusministerien anderer Bundesländer oder Schulen anfragen, ob es anerkannt wird? In Rheinland-Pfalz heißt es z.B. Arbeitslehre.

  • SL = Schulleiter(in), Schulleitung


    Keiner hat eine Glaskugel, aber gerade heute stand in der Zeitung, dass Lehrer an Realschulen gesucht werden (warum angeblich nicht an GMS kam mir allerdings seltsam vor). Ob das in einigen Jahren auch noch gilt - keine Ahnung. Auf der anderen Seite hat unsere letzte Referendarin mit Bio/AES (Hauswirtschaft) / Wirtschaft nur schwer eine Stelle bekommen (musste sich verpflichten Mathe fachfremd zu unterrichten)
    Es ist also schon ratsam ein Hauptfach mitzunehmen. Soooo "schlimm" ist Englisch aber glaub ich in der Sek 1 auch nicht. Und Ethik und/oder Wirtschaft kannst du an einer Realschule auch problemlos fachfremd unterrichten. (auch wenn es natürlich immer besser ist, das entsprechende Fach studiert zu haben)

  • Hast du schonmal über ein Praktikum an einer Schulart abgesehen vom Gymnasium nachgedacht? Schau dir doch mal eine Realschule und eine berufliche Schule an,

    Wenn Hauptschüler nichts für dich sind, dann streich die beruflichen schulen besser auch. An eigentlich allen beruflichen schulen die ich kenne, übersteigt der Anteil der Hauptschüler+ehem. Förderschüler den Anteil der SuS mit realschulabschluss aufwärts deutlich.

  • Zitat von Realschullehrerin

    SL = Schulleiter(in), Schulleitung


    Keiner hat eine Glaskugel, aber gerade heute stand in der Zeitung, dass Lehrer an Realschulen gesucht werden (warum angeblich nicht an GMS kam mir allerdings seltsam vor). Ob das in einigen Jahren auch noch gilt - keine Ahnung. Auf der anderen Seite hat unsere letzte Referendarin mit Bio/AES (Hauswirtschaft) / Wirtschaft nur schwer eine Stelle bekommen (musste sich verpflichten Mathe fachfremd zu unterrichten)
    Es ist also schon ratsam ein Hauptfach mitzunehmen. Soooo "schlimm" ist Englisch aber glaub ich in der Sek 1 auch nicht. Und Ethik und/oder Wirtschaft kannst du an einer Realschule auch problemlos fachfremd unterrichten. (auch wenn es natürlich immer besser ist, das entsprechende Fach studiert zu haben)

    Danke! Gut zu wissen. Ich las, dass man sich immer über einen Plan B Gedanken machen sollte. Wenn ich Wirtschaft studiere als Fach, könnte ich mit dem was ich in der Hochschule gelernt habe eventuell, wenn es mit dem Lehramt nicht klappen sollte, was darauf aufbauen. Ethik würde ich aber auch gerne studieren. Ich informiere mich mal ob man auf Realschullehramt ein Drittfach wie Englisch studieren kann.

  • Nach dem Sek.II-Studium kannst du dich in BW entscheiden, ob und das Ref an allgemeinbildenden oder beruflichen Gymnasien absolvieren willst. Mit Wirtschaft könnten da ja auch Wirtschaftsgymnasien eine Option sein. Mangel herrscht an den beruflichen Gymnasien aber eben auch nicht mehr/anders als sonst an den Gymnasien.


    Wenn du Lehramt in BW stduiert hast und hier nach dem Ref eine Stelle willst, dann kannst dich dich zum einen schulscharf bewerben, zum anderen über das Listenverfahren auf Zuteilung einer Planstelle in dem von dir angegebenen Bereich in deinen Fächern hoffen. Aktuell bekommt man in der Sek.I problemlos eine Stelle vorausgesetzt man hängt nicht an seiner heimischen Scholle, ist bereit auch ländlichen Raum/an einer GMS zu arbeiten und hat im Idealfall natürlich wenigstens ein Mangelfach (habe ich z.B. mit Franz aktuell) oder eine interessante Zusatzqualifikation. Gezielt Realschule verringert die Auswahl natürlich, auch da haben in meinem Kurs aber alle eine Stelle bekommmen, die wirklich eine wollten. Wie das sein wird, wenn du mit dem Studium fertig bist kann dir natürlich niemand garantieren. Die Chancen auf Einstellung werden natürlich in der Sek.I auch wieder schlechter werden, weil die große Pensionierungswelle bei uns durch ist. Nach Aussage des RPs vor einem halben Jahr, wird es aber sicherlich noch ein paar Jahre lang gut möglich sein eine Stelle zu ergattern (wenn auch nicht so gut, wie wohl noch die kommenden 1-2 Jahre), ehe - falls sich an Dingen wie Klassengrößen etc. nichts ändert, was immer sein kann- das Fenster sich erstmal wieder schließt in der Sek.I.


    In der RS würde ich dir ungeachtet der aktuellen Prüfungsordnung, die es möglich macht lediglich zwei Fächer und da auch zwei schulische Nebenfächer zu studieren raten ein schulisches Hauptfach als 3.Fach dazuzunehmen. Mit zwei kleinen Nebenfächern die- egal ob am Gym oder in der Sek.I- nur 1-2stündig im Schuljahr unterrichtet werden ein volles Deputat zu füllen ist nicht ganz leicht für Stundenplaner und kann unter Umständen dazu führen, dass du mit Teilstunden an eine andere Schule abgeordnet wirst.Mit einem zusätzlichen Kernfach bist du auch bei einem vollen Deputat besser verplanbar, vielfältiger einsetzbar (gilt für Sek.I wie Gym) und kannst ganz nebenbei auch ggf.die Anzahl der von dir unterrichteten Klassen senken, weil du in einer Klasse mehrere Fächer erteilen kannst. Die PH Weingarten kenne ich zwar persönlich nicht, sie hat aber zumindest in Poltik in der FD einen exzellenten Ruf und wurde auch von einem meiner Mitanwärter aus Wirtschaft immer wieder sehr gelobt.

    Keiner hat eine Glaskugel, aber gerade heute stand in der Zeitung, dass Lehrer an Realschulen gesucht werden (warum angeblich nicht an GMS kam mir allerdings seltsam vor). Ob das in einigen Jahren auch noch gilt - keine Ahnung. Auf der anderen Seite hat unsere letzte Referendarin mit Bio/AES (Hauswirtschaft) / Wirtschaft nur schwer eine Stelle bekommen (musste sich verpflichten Mathe fachfremd zu unterrichten)

    Ja, solche Fälle wie von eurer letzten Ref gibt es natürlich momentan auch. Das hängt dann aber letztlich mit dem Bewerbungsverhalten zusammen und weniger mit den Fächern: Wer sich in der letzten Ausschreibung tatsächlich landesweit in allen Verfahren beworben hat in der Sek.I, hat auch eine Stelle angeboten bekommen. Eng wurde es bei uns im Kurs nur bei denjenigen, die erst als ihnen Stellen angeboten wurden festgestellt haben, dass sie tatsächlich ja örtlich ja gar nicht so mobil sind, wie sie das im Bewerbungsverfahren angegeben hatten und dann Stellen ausgeschlagen haben, die genau in den Orten lagen, die sie angeblich auf jeden Fall zugewiesen bekommen wollten.

    Wenn Hauptschüler nichts für dich sind, dann streich die beruflichen schulen besser auch. An eigentlich allen beruflichen schulen die ich kenne, übersteigt der Anteil der Hauptschüler+ehem. Förderschüler den Anteil der SuS mit realschulabschluss aufwärts deutlich.

    Stimmt einerseits, andererseits ist der TE selbst ehemaliger Hauptschüler. Wer weiß, vielleicht hilft es mit Abstand die Klientel zu betrachten, um sich daran zu erinnern, wie wichtig es für ihn selbst war gute und motivierte Lehrkräfte zu haben und der Funke springt über.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich informiere mich mal ob man auf Realschullehramt ein Drittfach wie Englisch studieren kann.

    Ja, kann man. Nennt sich Erweiterungsfach dieses 3.Fach im aktuellen 2-Fach-Studium (wird sich bestimmt auch wieder ändern, denn diese Prüfungsordnung mit lediglich zwei Fächern und womöglich nur zwei Nebenfächern ist schulisch gesehen mehr als nur supotpimal für die Sek.I, die wird also mit Sicherheit ziemlich schnell wieder modfiziert werden, spätestens, wenn die ersten entsprechenden referendare an den Schulen landen und diese Rabatz machen, weil sie solche Kombinationen im vollen Deputat nicht vernünftig verplant bekommen).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aktuell bekommt man in der Sek.I problemlos eine Stelle vorausgesetzt man hängt nicht an seiner heimischen Scholle, ist bereit auch ländlichen Raum/an einer GMS zu arbeiten und hat im Idealfall natürlich wenigstens ein Mangelfach (habe ich z.B. mit Franz aktuell) oder eine interessante Zusatzqualifikation.

    Ich habe in Bayern mein Abitur gemacht. Wäre eine Art "Systemflüchtling", da ich das Bachelor/Master Prinzip dem 1. Staatsexamen vorziehe. Eine heimische Scholle hätte ich also nicht mehr wirklich. In Französisch war ich ganz gut, aber ich weiß nicht ob ich innerhalb des Studiums die Sprache "fließend" lernen kann. Was wäre eine interessante Zusatzqualifikation?


    (wird sich bestimmt auch wieder ändern, denn diese Prüfungsordnung mit lediglich zwei Fächern und womöglich nur zwei Nebenfächern ist schulisch gesehen mehr als nur supotpimal für die Sek.I, die wird also mit Sicherheit ziemlich schnell wieder modfiziert werden, spätestens, wenn die ersten entsprechenden referendare an den Schulen landen und diese Rabatz machen, weil sie solche Kombinationen im vollen Deputat nicht vernünftig verplant bekommen).

    Bezogen auf ein Zwei-Nebenfächer-Studium? Oder wie sollte die Modifikation aussehen?


    Weißt du zufällig in welchen Bundesländern noch, neben BW und Schleswig-Holstein, Realschullehrer A13 verdienen? Im Internet findet man meist eher Infos zu Grundschul- und Gymnasiallehrern.

  • Wobei ich auch ein paar Mal gelesen habe, dass die Realschule sich auf einem absteigenden Ast befindet?


    Können sich Gymnasiallehramtsstudenten denn auch an Realschulen bewerben? Oder sind da die Chancen eher gering?

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