Beamtentum

  • Wo hast denn dieses Märchen her? Die Pension bezieht sich nicht auf die "letzten Bezüge", sondern auch auf den "Durchschnitt des gesamten Berufslebens". Wer sein ganzes Leben lang Teilzeit arbeitet, bekommt auch praktisch eine Teilzeit-Pension, auch wenn er die letzten paar Jahre voll arbeitet. Vorteilhaft ist aber, dass sich die Pension am letzten, ausgeübten Amt bemisst, das folgt aus dem Alimentationsprinzip.

    Das bezog sich wahrscheinlich genau darauf (wie du es im letzten Satz erwähnst), dass man 60% (oder weniger wegen TZ...) von seiner letzten Einstufung bekommt, also jemand der 30 Jahre A14 bekam, bekommt theoretisch das gleiche wie jemand der nur 5 Jahre A14 bekam. Und genau das ist ja bei Angestellten anders.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    Einmal editiert, zuletzt von yestoerty ()

  • Die eigentliche Sauerei daran sind nicht die Höhen der Pensionen der Abgeordneten oder der anderen Politker oder gar des Fußvolks sondern der Umstand, dass kaum ein Bundesland für entsprechende Rücklagen gesorgt hat. Das Geld ist an anderer Stelle ausgegeben worden, da steigenden Pensionslasten aus Sicht der Entscheidungsträger von damals noch mehrere Legislaturperioden entfernt waren.

    Zumal man noch ergänzen muß, daß in den 1950er Jahren die Beamtenbesoldung um insg. 15% gekürzt wurde mit der Begründung, daß Rücklagen für die Pensionen gebildet werden müssen. Unser Arbeitgeber hat das Geld für die Pensionen also bereits eingestrichen, die entsprechenden Rücklagen aber nie gebildet sondern das Geld zur Finanzierung diverser Wahlversprechen ausgegeben.


    --> https://www.myheimat.de/bobing…en-an-ihnen-d1279941.html


    Bei der Übernahme der Tariferhöhungen der angestellten gab es auch immer wieder Abstriche mit Verweis auf "Rücklagen für die Pensionen".

  • Zumal man noch ergänzen muß, daß in den 1950er Jahren die Beamtenbesoldung um insg. 15% gekürzt wurde mit der Begründung, daß Rücklagen für die Pensionen gebildet werden müssen. Unser Arbeitgeber hat das Geld für die Pensionen also bereits eingestrichen, die entsprechenden Rücklagen aber nie gebildet sondern das Geld zur Finanzierung diverser Wahlversprechen ausgegeben.
    --> https://www.myheimat.de/bobing…en-an-ihnen-d1279941.html


    Bei der Übernahme der Tariferhöhungen der angestellten gab es auch immer wieder Abstriche mit Verweis auf "Rücklagen für die Pensionen".

    Sag mal, hast Du das eigentlich als Textbaustein auf F1?

  • Hallo fossi,


    die 43% Rentenniveau für AN wurden aber stetig gesenkt, sie lagen auch einmal bei über 70% wie bei den Beamten.
    In Europa haben wir damit fast das niedrigste Rentenniveau überhaupt, der EU-Schnitt liegt bei 70%.


    Die Menschen haben das aber kritiklos hingenommen und die Verantwortlichen für die Kürzungen wurden fleißig weiter in Regierungsverantwortung gewählt.


    Selbstverständlich könnte sich die Bundesrepublik ein höheres RNV leisten. Letztlich ist ja nur der Babyboomerpeak zu überstehen.
    Man will aber nicht.
    Unangenehmerweise kommen zur RNV-Kürzung eine Nullzinspolitik hinzu, so dass Erspartes wenig Rendite abwirft.
    Auch die volle Sozialversicherungspflicht auf angesparte Betriebsrenten, die einer Minderung des Ersparten von knapp 20% gleichkommen, sind wenig hilfreich.
    Von den Problemen der privaten Vorsorge bei Riester und Co. durch hohe Nebenkosten etc. muss ich gar nicht sprechen.
    Hinzu kommt auch, dass die Unternehmerverantwortung gesunken ist durch Umwandlung in AGn, frühere Betriebsrenten wurden genauso abgeschafft wie Werkswohnungen etc.


    Damit geht die Reise für die Rentner in eine ungewisse Zukunft.


    Aber das ist wohl kaum der Beamtenschaft anzulasten. Das geschieht alles aus Basis einer handwerklich miesen Sozialpolitik.

  • Äh, entschuldige, ich steh wohl gerade ein wenig auf dem Schlauch. Auf welche Aussagen von mir beziehst Du Dich gerade?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Der aber noch die betriebliche Altersvorsorge dazu hat, die auch mit eingerechnet werden sollte.

    Nein, hat er nicht, Schlaubi Schlumpf, da Privatschuldienst, und die er zu einem nicht geringen Teil (ca. 100,- €/Monat) selbst zahlen würde, so er hätte.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Nein, hat er nicht, Schlaubi Schlumpf, da Privatschuldienst

    Dann sollt er nicht über die Beamten schimpfen sondern mit Hilfe der Gewerkschaft in der Privatschule mal einen Streik anzetteln, der sich gewaschen hat, auf das er ein höheres Einkommen bekommt. Als Deutscher kann man da von den Franzosen viel lernen, wenn es darum geht wie ein Streik durchzuführen ist.

  • Der Klinikschuldienst hat möglicherweise andere Vorzüge, die das Gehalt nicht abbildet @plattyplus . (Ich habe Kollegen, die sehr gerne in den Klinikschuldienst wechseln würden, aber seit Jahren nicht reinkommen, weil es kaum Stellen und eine äußerst geringe Fluktuation unter den Lehrkräften gibt.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Dann sollt er nicht über die Beamten schimpfen sondern mit Hilfe der Gewerkschaft in der Privatschule mal einen Streik anzetteln, der sich gewaschen hat, auf das er ein höheres Einkommen bekommt. Als Deutscher kann man da von den Franzosen viel lernen, wenn es darum geht wie ein Streik durchzuführen ist.

    Ich schimpfe nicht über die Beamten, sondern über das Empfinden vieler Beamter, es ginge ihnen ja so schlecht. Und ja - die Pension ist auch verglichen mit Rente + VBL (oder Pendant) immer noch um einiges höher. Wobei ich ledige, kinderlose Beamte nicht beneide (zumal wenn sie am Ende noch in der GKV gefangen sind). Wirklich fett wird der Braten ja erst durch die völlig anachronistische Ferkelprämie namens "Kinderzuschlag". Aber das sind Bretter, die mir ehrlich gesagt zu dick sind, um sie zu bohren - Beamte werden schließlich dafür bezahlt, dass sie NICHT arbeiten, und an diesem Prinzip wird sich so schnell nichts ändern lassen.


    Was mich angeht: Ich beklage mich nicht, da wiederhole ich mich gern. Mit jetzt knapp 3.900 netto, GKV schon bezahlt, stehe ich vergleichsweise nicht gar so schlecht da, was eben auch an meinen Arbeitsbedingungen liegt (geregelte Arbeitszeiten, keine nennenswerte Vorbereitung, keine Korrekturen, ergo freie Wochenenden und Abende).


    Wäre ich allerdings an einer Regelschule und müsste den Beamten um mich rum dabei zuschauen, wie sie für die gleiche Arbeit bei gleicher Ausbildung mehr Geld bekommen, dann wäre ich wahrscheinlich schon unzufrieden. Zumindest würde ich versuchen, den Gehaltsunterschied durch konsequente Ölonomisierung meiner Arbeit auszugleichen. Und bevor es untergeht: Die betriebliche Zusatzversorgung wird zu einem nicht geringen Teil von den Angestellten selbst getragen; bei Interesse bitte entsprechenden Gehaltsrechner bemühen. Zur Erinnerung: Der Beamte zahlt keinen Cent für seine Versorgung im Alter. Und bevor jetzt Dein Lieblingseinwand kommt: Kein heute noch aktiver Beamter war während seiner Dienstzeit von dieser ominösen (nein, "myheimat.de" ist keine seriöse Quelle!) 15-prozentigen Gehaltskürzung betroffen, die anno '53 oder so zur Finanzierung der Pensionen eingeführt wurde.

  • Mit jetzt knapp 3.900 netto, GKV schon bezahlt, stehe ich vergleichsweise nicht gar so schlecht da

    Ja, dann freu dich doch. Selbst, wenn ich in der PKV wäre und Beihilfe kassieren würde, wären es bei mir ca. 1.500,- € weniger monatlich netto. Mit diesen 1.500€ monatlich sollte sich doch wohl eine ganz passable Zusatzversorgung im Alter stricken lassen.

  • Ja, dann freu dich doch. Selbst, wenn ich in der PKV wäre und Beihilfe kassieren würde, wären es bei mir ca. 1.500,- € weniger monatlich netto. Mit diesen 1.500€ monatlich sollte sich doch wohl eine ganz passable Zusatzversorgung im Alter stricken lassen.

    Wie kommt es? Du bist doch nicht ganz neu im Schuldienst und bei A13,oder? Ledig, LSK 1? Bei 3900 Euro - 1500 Euro = 2400 Euro frage ich mich, welchen PKV-Beitrag du da schätzst?

  • Hatte noch die alten Bezüge im Kopf von vor 3 Jahren. Als ich mit a13 eingestiegen bin war ich nach der GKV unter 2.000,- € netto monatlich. Aber Erfahrungsstufe 3 gibt es in NRW ja hetue nicht mehr und man fängt gleich bei 5 an.

    Auch das kann nicht sein, vor 7 Jahren ist man schon nicht mehr mit Erfahrungsstufe 3 eingestiegen. 2015 beispielsweise hat ein Beamter mit A13Z/5 3870 EUR Brutto bekommen, als lediger also knapp 2980 EUR Netto (allerdings damals noch plus Sonderzahlung einmalig, aber lassen wir das für das Rechenbeispiel mal weg.


    Selbst mit 14,6% Krankenkasse GKV (AN+AG Beitrag) lande ich hier nur bei knapp 2500 EUR netto plus Sonderzahlung im Dezember.

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