Euer größtes Problem als Lehrer?

  • was Berliner Schulpraktiker in ihrem Brandbrief so formulierten

    ... ist deren Meinung und ein Statement, das sicherlich davon geprägt ist, dass die, die namentlich bekannt sind,
    a) an Gymnasien und kirchlich geprägten Schulen tätig sind, zumeist als Schulleitungen oder in noch höheren Ämtern, die reichlich wenig mit täglichem Unterricht zu tun haben,
    und sich b) mit der in Berlin eingesetzten Expertenkommission und nicht identifizieren möchten, obwohl die Vorschläge zum Teil die gleichen sind.


    Bestimmt halten Lehrkräfte in ähnlicher Situation die Meinung dieser Berliner für gut und finden sich in diesen Forderungen wieder,
    andere in anderen Schulformen mit anderer Klientel haben tatsächlich andere Probleme und Wünsche.

  • Neben dem genannten und womöglich nicht das größte Problem, aber eines, das ich belastend finde, ist, dass man vielen SuS nicht angemessen helfen kann, weil Hilfe fehlt oder nicht bewilligt wird
    oder weil außerschulische Hilfssysteme extrem überlastet sind oder nicht greifen.


    Das bezieht sich auf Ärzte, auf das Erlangen von Rezepten für Therapien, auf einen Therapieplatz, auf Hilfen über das Jugendamt uvm.


    Allen wünscht man bessere Bedingungen,
    von manchen hätte ich gerne, dass sie eine Woche in der Schule hospitieren, damit sie einen Eindruck davon bekommen, wie stark ihre Arbeit die in der Schule beeinflusst
    und insgesamt bin ich der Meinung, dass alles zu Gunsten der Kinder ineinander greifen sollte,
    dass Therapeuten in der Schule mit an den Tisch gehören und auch mit in das schulische Team, als fachlich versierte Kräfte, die unterstützen und therapieren, wo es notwendig zum Lernen und Leben ist.

  • Das Lehrerdasein besteht halt doch aus mehr Aufgaben, als dem reinen Unterrichten. Erziehung ist beispielsweise so ein ganz zentraler Baustein. In dem Fall vielleicht die Selbsterziehung zu konsequenterer Klassenführung, dann müsstest du dich nicht daran stoßen, dass mit Unterrichtsstörungen so oft so lasch umgegangen wird Kippelfritze. :weissnicht:


    Dieser Aussage möchte ich jetzt dann doch nochmal ganz aktuell folgenden Artikel gegenüberstellen. Der Verweis auf "konsequentere Klassenführung" wirkt da wie Hohn. :-(


    "Körperverletzungen gegen Lehrer – Steigerung der Fallzahlen um fast 44 ProzentIm vergangenen Jahr wurden 190 Lehrer Opfer von Körperverletzung, im Jahr zuvor waren es nach der polizeilichen Kriminalstatistik noch 130. Erfasst werden dabei unter anderem auch Raub und Sexualdelikte – insgesamt im vergangenen Jahr 264 Fälle erfasst, ein Jahr zuvor waren es 194. Die Zahl der betroffenen Pädagogen ist höher, weil bei einigen Taten mehrere Lehrer betroffen waren. In 151 Fällen ging es 2018 um Körperverletzung, ein Jahr zuvor waren es noch 105 Fälle. Das bedeutet eine Steigerung um fast 44 Prozent. Zu den Ursachen des Anstiegs könne das LKA keine näheren Angaben machen, sagte die Sprecherin."


    https://www.news4teachers.de/2…lt-gegen-lehrer-nimmt-zu/


    Tätliche Angriffe auf Lehrer füge ich hiermit also als ein Problem hinzu. (Nein, ich war noch nicht betroffen, bevor wieder Ratschläge kommen, was ich da wohl selbst falsch mache.)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Diese Aussage empfinde ich als extrem anmaßend und unverschämt!

    Die Aussage bezieht sich, so vermute ich, (hatte nämlich denselben Gedanken), auf ein jahrelanges Lamentieren, dass es ach so viele Disziplinkonflikte gibt und KOLLEGEN nicht beherzt genug durchgriffen, nicht genug Hausaufgaben kontrollierten, nicht genug Rechtschreibung prüften und dergleichen mehr.

  • Die Aussage bezieht sich, so vermute ich, (hatte nämlich denselben Gedanken), auf ein jahrelanges Lamentieren, dass es ach so viele Disziplinkonflikte gibt und KOLLEGEN nicht beherzt genug durchgriffen, nicht genug Hausaufgaben kontrollierten, nicht genug Rechtschreibung prüften und dergleichen mehr.


    Ja, für vieles ist man selbst verantwortlich.
    Duales System, 2. Lehrjahr, nach der Pause kommen die Schüler schon mal gerne was später (wir wussten nicht wann die pause zu ende ist / wir waren noch bei Penny etc. pp). Habe dann angefangen die Tür zu schließen und erst nach 10-15 Minuten wieder zu öffnen. Ab der kommenden Woche waren alle pünktlich.
    Was ich sagen will - bei vielen Sachen müssen nicht alle am gleichen Strang ziehen, da ist man selbst für verantwortlich Lösungen (für sich) zu finden.

Werbung