Euer größtes Problem als Lehrer?

  • Hallo zusammen!


    Zugegeben, ich mache den Job wirklich sehr gerne, aber es gibt trotzdem ein paar Dinge, die ich mir lieber vom Hals halten würde - oder, positiv formuliert - schöner vorstellen könnte.


    Ich versuche mal eine Top 3 der nervigsten Lästigkeiten und würde mich freuen, wenn ihr euch anschließt. Es geht mir einfach mal um eine Auflistung/Umfrage. Bin nämlich gespannt, ob WIR da übereinstimmen - oder ob doch jeder sein eigenes Päckchen zu schultern hat. ;)


    1. Gefühlt ständig wechselnde Anordnungen von "oben" (Niedersachsen, G9, G8. G9 ... innerhalb von wenigen Jahren).
    2. Präsenzpflicht bei (meist überflüssigen) Dienstveranstaltungen, wenn zu Hause zig Korrekturstapel auf einen warten.
    3. 1000 Vorschriften und Fallstricke bei Exkursionen, Klassenfahrten und allem, was über das normale "in der Schule sein" hinaus geht. (-> Verwaltungsaufwand dafür.)


    Wie seht ihr das?

  • 1. Inhaltlich bleibt es doch aber weitestgehend dasselbe und die Woche hat auch so nur 7 Tage...
    2. Einfach in der Sinnlos-Konferenz korrigieren.
    3. Dafür habe ich doch Vorgesetzte, die darauf achten :) Ansonsten sein lassen.

  • Die Diskrepanz zwischen Anforderungen an die Schule und dem, was sie zu leisten vermag. Ein neuer Lehrer? Du kannst darauf wetten, dass jede 2. Klasse komplett durchdreht. Neue Schüler? Du kannst darauf wetten, dass du nach jeder Pause einen Streit schlichtest. Neuer Lerninhalt? Du kannst darauf wetten, dass niemand auch nur ein einziges Wort versteht... Wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich die Lernförder- und Erziehungshilfeschulen komplett umstrukturieren. Aber ich kann nicht, deswegen versuche ich meine Arbeit so gut es geht unter den Bedingungen, die ich hab, zu erledigen :)

  • 1. Eltern, die ihrer Erziehungs- und Fürsorgepflicht nicht nachkommen und die erzieherischen Maßnahmen der Schule nicht unterstützen bzw. sogar torpedieren.


    2. inklusive Schüler ohne zusätzliche Anpassung der Rahmenbedingungen befriedigend zu fördern

  • 1. zu wenig Zeit und Personal, um effektiv fördern zu können
    2. Schulleitungen, die an den Paragraphen kleben, um nur ja keinen Ärger von der BezReg zu kriegen
    3. Lehrerräte, die ihr Amt als Karriereleiterstufe missbrauchen, anstatt die Belange der Kollegen zu vertreten, oder die nur ihren Buddy behilflich sind und der Rest zusehen kann, wo er bleibt
    4. zu dichte Themendrängung und Klassenarbeitsdruck
    5. Stundenpläne mit 10 Freistunden


    Ist bis auf 1. aber nur Kleinkram. Ich mag meinen Beruf.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    Einmal editiert, zuletzt von Jule13 ()

  • - jedes Jahr eine neue pädagogische Sau, die durch das Dorf getrieben wird; zu viele Leute, die von Schule in der Praxis nichts wissen, glauben, der Schule erzählen zu müssen, wie es sein muss.
    - zu viele Aufgaben, die nichts mit dem Kerngeschäft (wegen dem ich Lehrer geworden bin: unterrichten, Pädagoge sein) zu tun haben.
    - Eltern und Schüler, die keine Bildung wollen, sondern nur "Berechtigungsscheine" und nicht gewillt sind, dafür auch etwas zu tun ... teilweise auch gar nicht (mehr) fähig, das Nötigste dafür zu tun oder mit der Schule zusammen zu arbeiten.

  • - Eltern und Schüler, die keine Bildung wollen, sondern nur "Berechtigungsscheine" und nicht gewillt sind, dafür auch etwas zu tun ... teilweise auch gar nicht (mehr) fähig, das Nötigste dafür zu tun oder mit der Schule zusammen zu arbeiten.

    An bayrischen Gymnasien? Du demontierst hier einen Mythos!

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Mich nervt häufig die klassengröße. Gerade wenn man sehr schwache sus hat, denen man ständig über die Schulter schauen muss. Das geht bei 20 Leuten noch einigermaßen, aber bei 28 macht das wirklich weder mir noch den SuS Spass, weil eigentlich jeder zu kurz kommt.

  • Ich nehme an Ballungsgebiet, Großstadt in NRW, oder? Jo, da sind die Klassen knallevoll und gerade in leistungsschwachen Zusammensetzungen zu voll. Das ist der große Vorteil von Schulen auf dem Land. Genug Lehrer vorausgesetzt, sind hier 18-20 Schüler keine Seltenheit - und in der Haupt- und Förderschule noch einmal weniger.

  • ...Genug Lehrer vorausgesetzt, sind hier 18-20 Schüler keine Seltenheit - und in der Haupt- und Förderschule noch einmal weniger.

    Echt? Hast du reingesehen? bei uns liegt der Teiler bei 18, Förderschule L.

  • Ich kenne eine Förderschule, da sind’s max. zwölf SuS und mind. 2 Lehrkräfte. (Und nicht nur vom Hörensagen.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • sind hier 18-20 Schüler keine Seltenheit -

    Bei uns stimmt das. Es gibt bei uns kaum Klassen mit mehr als 25 Schülern (gilt bei uns als große Klasse). Meine eigene Klasse hat 22 SchülerInnen. Wir sind eine normale Realschule.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich kenne eine Förderschule, da sind’s max. zwölf SuS und mind. 2 Lehrkräfte. (Und nicht nur vom Hörensagen.)

    ja, aber nicht die Klientel, die zur Inklusion in Regelschulen sitzt. Wirklich nicht.

  • Mich nervt häufig die klassengröße. Gerade wenn man sehr schwache sus hat, denen man ständig über die Schulter schauen muss. Das geht bei 20 Leuten noch einigermaßen, aber bei 28 macht das wirklich weder mir noch den SuS Spass, weil eigentlich jeder zu kurz kommt.

    Dem schließe ich mich voll an. Ich habe 31 Drittklässler, bei Minimalstundenplan, ohne Doppelbesetzung ...
    Da komme ich echt an meine Grenzen.

Werbung