Dringende Frage über Unterricht während Praktikum

  • okay, krass, dann hast du mit 17 das Studium begonnen und machst das Praktikum in den Semesterferien? Ich frag nur, wegen der Orga bei euch und welche rechtliche Regelung sich für dich daraus ergibt.

    genau, ich habe mir 17 begonnen. Momentan habe ich Semesterferien.

    Sei der Mensch, den du selbst gerne treffen würdest. :engel:

  • Nichts zum eigentlichen Thema, aber für die Zweifler:
    Bei uns durfte man auch im Praktikum nicht alleine unterrichten und sollte EINEN Unterrichtsversuch unter Anleitung machen...
    Ich hab an den ersten zwei Tagen vier Vertretungsstunden gehalten und drei komplette Übungs-Lehrproben. War mir Recht, zugucken war eh lahm, aber erlaubt war's nicht.

  • Ja, ich merke schon, dass mir das nicht unbedingt geglaubt wird gerade. Ich hoffe, dass mein Kollege mir glaubt.
    Und Danke für alle Antworten

    Sei der Mensch, den du selbst gerne treffen würdest. :engel:

  • Nichts zum eigentlichen Thema, aber für die Zweifler:
    Bei uns durfte man auch im Praktikum nicht alleine unterrichten und sollte EINEN Unterrichtsversuch unter Anleitung machen...
    Ich hab an den ersten zwei Tagen vier Vertretungsstunden gehalten und drei komplette Übungs-Lehrproben. War mir Recht, zugucken war eh lahm, aber erlaubt war's nicht.

    Also das würde ich mir nicht zutrauen.

    Sei der Mensch, den du selbst gerne treffen würdest. :engel:

  • Hä?Und wieso schickt man dann nicht den Praktikanten zum kopieren und macht selber im Unterricht weiter?

    Mal so rein praktisch gedacht: dann muss ich erst meinen 5stelligen Kopiercode und meine 4stellige Zugangsnummer weitergeben, evtl. erklären wo der Kopierer überhaupt ist, evtl. noch erklären wie man zwei Seiten auf eine kopiert bekommt (weil Kopierkosten und so)... also ich würde tendenziell auch eher selbst gehen. Ganz gelungen finde ich das bei so einem sensiblen Thema davon abgesehen aber auch nicht. Selbst ohne eigene Betroffenheit kann man eigentlich nicht davon ausgehen, dass jeder spontan und ohne Befangenheit oder Vorbereitung in das Thema einsteigen und weiterarbeiten kann.


    An die TE: ich denke, du machst dir zu viele Gedanken darüber was jemand denken könnte. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es einen Kollegen gibt, der kein Verständnis dafür aufbringen kann, dass jemand aufgrund persönlicher Betroffenheit aktuell nicht im Unterricht über dieses Thema sprechen kann. Aus meiner Sicht ist es völlig in Ordnung und unproblematisch das sachlich anzusprechen und vor diesem Hintergrund eine andere Lerngruppe für die restliche Praktikumszeit zu wählen.

    • Offizieller Beitrag

    genau, ich habe mir 17 begonnen. Momentan habe ich Semesterferien.

    OT: Bist du einer dieser ersten Jahrgänge, die teilweise mit 5 eingeschult wurden? Meine erste eigene Klasse war ein "Großjahrgang", da hatte ich von 5einhalb bis 7 alles drin und es wurde kaum zurückgestellt, die müssten jetzt etwa 20 sein. Damals hatte ich eine Mutter, die genau das vorausgesehen hat: MSA mit 15, Abi mit 17. Beides wirft Probleme auf wegen Volljährigkeit.

    • Offizieller Beitrag

    Nichts zum eigentlichen Thema, aber für die Zweifler:
    Bei uns durfte man auch im Praktikum nicht alleine unterrichten und sollte EINEN Unterrichtsversuch unter Anleitung machen...
    Ich hab an den ersten zwei Tagen vier Vertretungsstunden gehalten und drei komplette Übungs-Lehrproben. War mir Recht, zugucken war eh lahm, aber erlaubt war's nicht.

    Hammer! Bei uns wurde peinlich genau darauf geachtet, dass immer eine Kollegin drin saß. Vertreten habe ich dann in einem der Unterrichtspraktika auch, weil meine anleitende Lehrerin krank war, aber da saß immer jemand drin und korrigierte Hefte. Rein aus versicherungsrechtlichen Gründen. Ich vermute, dass da in Berlin mal was passiert ist und dann alle Schulleiter instruiert wurden.

  • OT: Bist du einer dieser ersten Jahrgänge, die teilweise mit 5 eingeschult wurden? Meine erste eigene Klasse war ein "Großjahrgang", da hatte ich von 5einhalb bis 7 alles drin und es wurde kaum zurückgestellt, die müssten jetzt etwa 20 sein. Damals hatte ich eine Mutter, die genau das vorausgesehen hat: MSA mit 15, Abi mit 17. Beides wirft Probleme auf wegen Volljährigkeit.

    Ja, ich würde mit 5 eingeschult und habe nach 12 Jahren Abitur gemacht und sofort angefangen. Aber auch Freunde von mir, die mit 6 eingeschult wurden, waren beim Abitur teilweise 17.

    Sei der Mensch, den du selbst gerne treffen würdest. :engel:

  • er muss es gar nicht verstehen. Er muss es einfach akzeptieren. Fertig.
    Nur Mut!

    ich habe nur so eine Angst, dass er schlecht von mir denkt oder denkt, ich sei nicht geeignet und sich über mich beschwert. Oder dass er mich als Opfer oder zu schwach ansieht. Mir schwirren tausend Gedanken durch den Kopf.
    Aber ich werde es machen, es führt ja kein Weg daran vorbei.
    Es wird nie so heiß gegessen wie gekocht

    Sei der Mensch, den du selbst gerne treffen würdest. :engel:

  • Selbst wenn ALL Deine Befürchtungen wahr würden: Es ist piepegal. Als "echte" Lehramtlerin bewirbst Du Dich später nicht gezielt an Schulen, sondern beim Land. Und das weist Stellen zu - wenn welche da sind -, die nach Examensnote (oder Master) vergeben werden. Die Meinung von irgendwelchen Praktikumslehrern ist denen völlig Schnuppe.

  • Aus langer Erfahrung mit Praktikantenbetreuung: Er wird das zur Kenntnis nehmen, damit hat sich die Sache.
    Wenn du nicht irgendetwas tust, das man einfach nicht macht, z.B. als Praktikantin im Unterricht mit dem Handy spielen o.ä., hat der Kollege gar nicht die Zeit, sich weiter mit dem Thema zu befassen oder sich zu beschweren.
    Du machst ja in der Situation nichts falsch und bist auch nicht verpflcihtet, einen ganz bestimmten Unterricht zu besuchen. Also: Nur Mut. Keine langen Erklärungen, Rechfertigungen o.ä.

  • ich habe nur so eine Angst, dass er schlecht von mir denkt oder denkt, ich sei nicht geeignet und sich über mich beschwert. Oder dass er mich als Opfer oder zu schwach ansieht. Mir schwirren tausend Gedanken durch den Kopf.(...)

    Du bist ein Opfer gewesen und das bedeutet nicht, dass du schwach wärst, sondern dass du etwas überlebt hast -seelisch, ggf. auch physisch. Du machst jetzt, mit gerade mal 18 Jahren schon eine Traumatherapie. Wer sowas nicht durchgemacht hat, kann sich nicht vorstellen, wieviel Mut und Kraft es braucht, um so eine Traumatherapie anzufangen und durchzuhalten. Das macht dich zu einer Kämpferin und du solltest verdammt stolz auf dich selbst sein. Ob der Kollege das nun alles weiß oder versteht am Ende ist völlig nachrangig, was er aber problemlos verstehen wird können, ist dass ein Mensch mit gerade einmal 18 Jahren und zu Beginn des Studiums nicht mal eben mit Mittelstufenschülern zu einem so hochsensiblen Thema wie Vergewaltigung arbeiten kann. Schön, dass er dir das zutraut, steck das als Kompliment ein und gut, aber einen Strick daraus drehen, dass dich das emotional (noch) überfordert kann er dir keineswegs, selbst wenn du ihm keinerlei Hintergründe angibst. Du bist kaum älter als deine SuS, dem Kollegen sollte also sowohl vom Alter, als auch vom Thema her bewusst sein, dass das im Regelfall noch eine völlige Überforderung eines Praktikanten darstellt dazu mit einer Klasse zu arbeiten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    ich habe nur so eine Angst, dass er schlecht von mir denkt oder denkt, ich sei nicht geeignet und sich über mich beschwert. Oder dass er mich als Opfer oder zu schwach ansieht. Mir schwirren tausend Gedanken durch den Kopf.

    Auch dieses Denken ist etwas, was viele Menschen gar nicht so haben, du eben aufgrund deiner Erfahrungen.
    Die meisten machen sich keinen Kopf drüber. Ich habe derzeit eine Praktikantin, die erscheint einfach in einigen Stunden nicht und ist da spontan woanders. (Sie ist eh in mehreren Klassen.) Neulich war sie dann spontan in Musik bei mir. Ich denke über gar nichts nach und wenn sie mir sagen würde, dass ein Thema aufgrund persönlicher Themen nicht geht, würde ich das zur Kenntnis nehmen und nicht weiter drüber nachdenken.
    Und selbst wenn der Kollege irgendwas Komisches/Blödes von dir denkt: Es gibt immer Leute, die etwas, was du tust, blöd finden und welche, die es gut finden und ganz viele dazwischen. Egal, was du tust (im gesellschaftlich angemessenen Kontext). Auch ein schönes Philosophiethema. (Vielleicht findet er dich auch total mutig?)
    Das ist etwas, wo du als Lehrerin ein etwas dickeres Fell brauchst: Du kannst es nie allen (Kollegen, Schülern, Eltern) recht machen. Das muss man aushalten können und "professionelle Distanz" wahren können. Wobei das etwas ist, was sich bei mir im Laufe der Jahre erst entwickelt hat und wo ich heute manchmal noch dran knapse.

  • Ich kann auch nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten (Drei Praktika + Praxissemester) - den Lehrern war meist egal, ob ich komme oder nicht. Gerade beim EOP sollte man noch die Freiheit nutzen so viel wie möglich zu sehen. Unterrichten steht da noch nicht im Vordergrund.
    Meistens haben die Kollegen gesagt, wenn du da bist, bist du da, sonst halt nicht, Unterricht muss ich eh machen. Natürlich nur, wenn man nicht fest zugesagt hat nun zu unterrichten.
    Mach dir nicht so einen Kopf und erklären musst du dich ihm nicht.

  • Selbst wenn ALL Deine Befürchtungen wahr würden: Es ist piepegal. Als "echte" Lehramtlerin bewirbst Du Dich später nicht gezielt an Schulen, sondern beim Land. Und das weist Stellen zu - wenn welche da sind -, die nach Examensnote (oder Master) vergeben werden. Die Meinung von irgendwelchen Praktikumslehrern ist denen völlig Schnuppe.

    ...Irrtum.
    In NRW bewirbst du dich idR schulscharf, und das ist auch gut so.


    Aber ich denke, das schafft unsere TE schon. Kopf hoch, der Kollege wird ihn dir nicht abreißen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • In NRW ist das eigentlich auch nicht erlaubt. Er war auch nur für ungefähr 10 Minuten weg, weil er Arbeitsmaterial kopieren musste.

    Das würde ich nie machen. In dem Fall schicke ich den Praktiaknten zum Kopieren. Was wäre gewesen, wenn in der Zeit die Schüler über Tische und Bänke gegangen wären? Wenn es oOrgamäßig zu schwierig gewesen wäre, hätte man das über Kollegen mit Freistunden oder zur Not über die Sekretärin regeln sollen. aber vielleicht bin ich da zu "empfindlich".

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