Geschenkannahme Klassenleitung

  • Was du mit deinem Geld machst, ist natürlich deine Sache. Aber ja, über ein kleines Dankeschön freut sich doch jeder - sei es jetzt ein Kellner oder ein Lehrer ;) .

  • Was du mit deinem Geld machst, ist natürlich deine Sache. Aber ja, über ein kleines Dankeschön freut sich doch jeder - sei es jetzt ein Kellner oder ein Lehrer ;) .

    Ich find das Befremdlich. Geschenke habe ich schon bekommen zum Abschied, einmal von der ganzen Klasse gemeinsam und Enden letzten Schuljahres. Da hat mich am meisten ein selbstgemaltes Memory eines Kindes gefreut. Persönlich drück so etwas für mich mehr Dankbarkeit aus als irgendein Geldbetrag.

  • Als gegenleistungsunabhängige Würdigung für teilweise jahrelange, intensive Arbeit mit den Kindern (gerade in der Grundschule) sehe ich aber kein Problem darin.


    Und dann kommt das Geschwisterkind an die Schule. Gegenleistungsunabhängig?


    Abgesehen davon: Wenn das toleriert werden würde, dass z.B. Lehrer am Ende der Schullaufbahn der Kinder (egal, welche) eine irgendwie geartete etwas teurere Gegenleistung bekommen, dann wird sich das im Laufe der Zeit verselbstständigen und es wird dann quasi erwartet. Und das geht nicht.

  • Was du mit deinem Geld machst, ist natürlich deine Sache. Aber ja, über ein kleines Dankeschön freut sich doch jeder - sei es jetzt ein Kellner oder ein Lehrer ;) .

    Ja, über ein kleines Dankeschön.
    In Form von einer Karte, einem kleinen Blumenstrauß oder einer Packung Ferrero Küsschen.


    Bei dir klingt es so, als würdest du von Geldgeschenken reden, mit denen der gute Lehrer dann sein Haus schneller abbezahlt - nee, warte, es klang nicht nur so, du hast es so geschrieben.

  • @Lehramtsstudent


    Ich hoffe nur, dass Dein Beitrag ironisch gemeint war. Ansonsten kann ich darüber nur den Kopf schütteln. Wenn ich materielle Gegenleistung für Engagement haben will, darf ich kein Lehrer oder sonstiger Beamter werden. Es gibt Berufszweige, in denen das mitunter gut funktioniert.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Wer darüber jammer, dass er keine Yacht hat, hat wohl so oder so den Job verfehlt ...



    Also Geld würde ich nicht wollen. Da würde ich mich über Blumen, eine Packung Tee, Schokolade oder dergleichen deutlich mehr freuen.
    Ich freue mich, wenn Schüler Kuchen mitbringen und mir auch anbieten oder mir einen Keks anbieten. Ganz ohne Hintergedanken.
    Ansonsten bin ich "reich" genug um mir Sachen auch ohne Gutschein selber zu kaufen.

  • Ihr habt schon Recht: Eure Argumente zeigen durchaus, dass "Trinkgelder" in unterschiedlichen Berufen unterschiedlich ausgelegt werden können - im Lehrerberuf entsprechend nachteilig. Vlt. dann doch eher "nur" "Blumen, eine Packung Tee, Schokolade oder dergleichen"... Oder könnte das bereits zum Problem werden?

  • Mich haben mal einige Schülerinnen gefragt, ob sie mir was schenken dürfen. Nach der Erklärung, was ich annehmen dürfte und was nicht, kam dann ein "und wenn wir das selber machen?" Na, da kann ich ja nichts gegen sagen, das ist nicht gekauft. Und vor alllem ist sowas dann wirklich persönlich.
    Bin aber auch keine Klassen-, sondern "nur" Kursleiterin.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Naja, manchmal wäre es schlicht unangebracht, ein kleines Geschenk nicht anzunehmen.


    Im Sinne der Lehrergesundheit sei jedoch folgende Warnung ausgesprochen:



    - gilt auch im privaten Bereich. ACHTUNG: Merci ist noch schlimmer. Immer aufs MHD gucken!


    Edit, OT: Von dem Rechtschreibfehler "cherie" distanziere ich mich selbstverständlich!

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    Einmal editiert, zuletzt von fossi74 ()

  • Die These kann ich widerlegen... ich habe schon weit mehr als 20 Schachteln Mon Cheri verdrückt, ich mag die nämlich.
    :lach:

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
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  • Was du mit deinem Geld machst, ist natürlich deine Sache. Aber ja, über ein kleines Dankeschön freut sich doch jeder - sei es jetzt ein Kellner oder ein Lehrer ;) .

    Stimmt, was ich mit meinen Bezügen mache ist wirklich meine Sache. Geldgeschenke von SuS bzw. deren Eltern anzunehmen- da sträuben sich mir schon beim Gedanken die Nackenhaare. Ein Dankeschön ist erstmal etwas Verbales und dann eventuell eine Kleinigkeit mit Symbolcharakter (Blümchen aus dem Garten, Karte, Selbstgemaltes/Selbstgebasteltes, eine Tafel Schoki/Kekse..). Letztes Schuljahr haben mir meine 6er als ich krank war kleine Bilder hinten auf die Tests die die Kollegin in Vertetung mit ihnen geschrieben hat gemalt mit lieben Grüßen- fand ich wunderschön, ein 5er hat mir am Schuljahresende einen kleinen aus Karton gebastelten Pappritter geschenkt (der thront jetzt an meinem Platz in der Schule). Über meinem Schreibtisch hängen noch die Bilder, die mir die Jugendlichen bei meiner früheren Arbeitsstelle zum Abschied gemalt haben, im Schrank steht die IKEA-Tasse mit den Unterschriften all meiner Hasen.. Das verstehe ich unter einem kleinen Dankeschön.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mich hatte kürzlich ein Schüler angesprochen, sein Vater hätte sich als Landschaftsgärtner selbstständig gemacht, und wir hätten ja gebaut. Ob wir den Garten gemacht haben wollen (gegen Bezahlung) - auch da habe ich dankend abgelehnt, aus mehreren Gründen, nicht nur wegen Verdacht der Vorteilsnahme.

  • Mich hatte kürzlich ein Schüler angesprochen, sein Vater hätte sich als Landschaftsgärtner selbstständig gemacht, und wir hätten ja gebaut. Ob wir den Garten gemacht haben wollen (gegen Bezahlung) - auch da habe ich dankend abgelehnt, aus mehreren Gründen, nicht nur wegen Verdacht der Vorteilsnahme.

    hmm... da hätte ich jetzt weniger Bedenken, solange man keinen Sonderpreis bekommt. Übertragen auf uns würde das letztendlich bedeuten, dass ich so gut wie keinen Elektrobetrieb ins Haus lassen dürfte, weil wir von allen Azubis haben, und man mir dann vorwerfen könnte, dass ich den entsprechenden Azubi bevorzöge.


    Da fällt mir ein, der Azubi meines damaligen Vermieters ist bei mir durch die Abschlussprüfung gefallen ;-)

  • Auf dem Dorf bzw. kleinen Städtien wird es schwieriger. Alle Autowerkstätte, die mir in meiner Stadt einfallen, werden von einem aktuellen / ehemaligen Elternteil betrieben. Der Leiter meines Fitnessstudios hat seine Tochter bei uns eingeschult, irgendwann habe ich sie vielleicht im Unterricht (wie die OberstufenschülerInnen, die ich auch mal da sehe, ...) Mein Hausarzt hat Kinder, zufällig nicht an meiner Schule.
    und ganz ernsthaft: wenn ich einen Handwerker finde, der gute Arbeit macht, keine Unpreise hat UND sich auch noch zurückmeldet (sprich: Kunden annimmt), dann gehe ich wahrscheinlich lieber zur Schulleitung, um eine Klasse abzugeben, als auf neue Fenster zu verzichten :-D (für die Spassbefreiten: es war nicht ernst gemeint. Aber nach 6 Monaten Suche habe ich das Gefühl: es wird vermutlich nicht ein weiterer Winter mit undichten Fenstern, sondern auch ein weiterer Sommer...

  • Zum Ende des Referendariats hat mir eine meiner BdU-Klassen eine große Topfpflanze, ein Klassenfoto im von allen SuS unterschriebenen Bilderrahmen, nen Kuchen und ne Karte geschenkt. Den Kuchen habe ich natürlich größtenteils an die Klasse verfüttert, Bilderrahmen und Topfpflanze samt Karte (und den kleinen Rest Kuchen) aber nach der Stunde mit ins Lehrerzimmer genommen. Da raunzt mich eine Mitreferendarin von der Seite an: "Dir ist schon klar, dass es illegal ist von einer Klasse so viele Geschenke anzunehmen? Wenn es den Wert von 10€ überschreitet, darfst du das Geschenk nicht annehmen!" - Ich hab ihr nur gesagt "verklag mich doch", den Rest Kuchen auf den entsprechenden Tisch im Kollegium gestellt und Bild, Pflanze und Karte mit nach Hause genommen. Diese Pflanze existiert 3 Jahre später immernoch, sie heißt "Verklagmichdoch-Pflanze" und blüht im Sommer immer wieder wunderschön. Aber noch heute ärgere ich mich manchmal über diese Mitreferendarin.
    Dass es 300€-Geschenke nicht sein müssen: geschenkt. Aber manchmal denke ich auch, man sollte einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Muss wirklich jeder hinterste Winkel des sozialen Umgangs miteinander gesetzlich reguliert werden??

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • und ganz ernsthaft: wenn ich einen Handwerker finde, der gute Arbeit macht, keine Unpreise hat UND sich auch noch zurückmeldet (sprich: Kunden annimmt), dann gehe ich wahrscheinlich lieber zur Schulleitung, um eine Klasse abzugeben, als auf neue Fenster zu verzichten (für die Spassbefreiten: es war nicht ernst gemeint. Aber nach 6 Monaten Suche habe ich das Gefühl: es wird vermutlich nicht ein weiterer Winter mit undichten Fenstern, sondern auch ein weiterer Sommer...

    Einen kleinen Widerspruch entdecke ich da schon :P


    Aber im Ernst: Niemand kann vom Beamten verlangen, sich "auf Krampf" einen Handwerker zu suchen, mit dem er noch nie zu tun hatte. Einen wohnortfernen Handwerker zu beschäftigen, verbietet sich bei vielen Gewerken von selbst.

  • Es ist ja offenbar in den BL unterschiedlich geregelt,


    die 10€-Grenze ist aber schon, wie beschrieben, problematisch, wenn z.B. die Klasse zum Abschluss zusammenlegt, selbst wenn es etwas Kreatives im Bilderrahmen oder als Erinnerungsbuch gibt, die Blumen für den Strauß müssen dann selbst gepflückt sein.


    Aus lauter Sorge, Lehrkräfte seien darüber bestechlich oder würden als Beamte einen unlauteren Vorteil haben, wird ein Dankeschön-Geschenk heikel, unmöglich oder gar kriminell?


    Wenn doch auch alles andere im Lehrerberuf immer so haarklein abgerechnet würde!

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