(gefühlt?) mehr psychische Erkrankungen von Schülern?

  • Woher kommt eigentlich das Vorurteil, Lehrer seien per se

    • toleranter
    • klüger
    • vorurteilsfreier
    • empathischer
    • kommunikationskompetenter
    • kritikfähiger
    • whatever

    als der Durchschnitt der Gesellschaft? Ein Blick ins Lehrerforum genügt doch für den Gegenbeweis.

    Wer sagt, dass sie das wären? Es wäre sicherlich begrüßenswert könnte man davon ausgehen, am Ende sind Lehrer aber halt auch nur ein Querschnitt durch die Gesellschaft im Hinblick auf Charaktereigenschaften, Haltungen sich selbst und anderen gegenüber, etc. Lehrer mögen bei Ausbildung und Einkommen nicht den Durchschnitt der Gesellschaft abbilden, rein charakterlich schaffen wir das doch aber ganz lässig und manche von uns unterbieten das auch problemlos (bevor jemand laut aufschreit, der sich von dieser Aussage -zurecht?-angesprochen oder angetriggert fühlt: Ich denke gerade an Björn Höcke).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Solange gewisse "Gutachten" z.B. Dyskalkulie unter Umständen eher Gefälligkeitsgutachten und von Personen mit eher zweifelhafter Ausbildung (Zwölfwochenfernkurse ohne erforderliche Vorkenntnisse) erstellt werden, sehe ich diese durchaus kritisch und äußere mich darüber!
    Insbesondere, wenn ich merke, dass manche Kinder so ein Gutachten zu recht bekommen würden, es aber aus Gründen des Geldmangels nicht bekommen. Gekaufte Dyskalkuliegutachten sind leider häufig. Diese Vorgehensweise ist natürlich für den Abbau von Vorurteilen nicht gerade förderlich.
    Wenn ich bei einem Schüler Probleme vermute, helfe ich ihm - wie ihr alle auch, ob mit oder ohne Gutachten. Einen Nachteilsausgleich kann ich als Lehrerin auch ohne diesen Zettel gewähren. Ich unterrichte auch in Integrationsklassen und bin daher eh einiges gewöhnt. Auch die Kinder können mit dieser Vielfalt meistens gut umgehen (manchmal kann ein Autist z.B. schon anstrengend sein und ich bin ja auch keine Sonderschullehrerin, Therapeutin,...).


    Aber ich finde es gut, wenn die Gesellschaft für psychische Erkrankungen offener wird und sich Betroffene nicht mehr verstecken müssen.

  • Solange gewisse "Gutachten" z.B. Dyskalkulie unter Umständen eher Gefälligkeitsgutachten und von Personen mit eher zweifelhafter Ausbildung (Zwölfwochenfernkurse ohne erforderliche Vorkenntnisse) erstellt werden, sehe ich diese durchaus kritisch und äußere mich darüber!
    (...)
    Aber ich finde es gut, wenn die Gesellschaft für psychische Erkrankungen offener wird und sich Betroffene nicht mehr verstecken müssen.

    Das ist ja auch in Ordnung, sich kritisch zu äußern über solche Vorgehensweisen, nur ist das Thema des Threads nicht Dyskalkulie oder LRS o.ä., sondern psychische Erkrankungen. Aussagen über Teilleistungsstörungen gehen somit erstmal völlig am Thema vorbei, nur darauf hat Meike- zurecht- verwiesen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Dyskalkulie ist keine psychische Erkrankung...

    In der ICD-10 wird Dyskalkulie/Rechenstörung unter einer F-Nummer ("Psychische und Verhaltensstörungen") geführt.


    Im DSM-5, das per definitionem nur psychische Störungen führt, ist sie auch beschrieben.


    Die offizielle Behandlungsleitlinie wurde federführend von der DGKJP erarbeitet und publiziert.


    Oder geht es dir um eine Unterscheidung "Störung" vs. "Erkrankung"?

    • Offizieller Beitrag

    Es ging darum, dass in einem thread über psychische Erkrankungen eine Bemerkung platziert wurde, die eine angeblich grassierende Vortäuschung von Teilleistungsstörungen kritisierte und die damit andeutet, es gäbe solche Vortäuschung auch bei psychischen Erkrankungen inflationär. Alles davon ist unpassend. Sowohl die erste als auch die zweite Unterstellung, als auch die Bemerkung an sich an diesem Ort.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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