Schulbuch-Autoren hier?

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal fragen, ob sich hier auch Schulbuch-Autoren tummeln. Ich würde mich gerne als Autor bei einem Schulbuch beteiligen, bin mir aber nicht so ganz im Klaren, wie umfangreich dieses Aufgabe ist und ob man das neben einem vollen Deputat schaffen kann.


    Ist jemand hier, der schon an einem Schulbuch mitgeschrieben hat? Wie viel Wochenstunden hat das in Anspruch genommen? Hat es sich am Ende für euch auch finanziell gelohnt? Oder ist das eher als "Hobby" zu betrachten, wofür man am Ende eine kleine Aufwandsentschädigung in Form einer Umsatzbeteiligung bekommt?


    Wäre super, ein paar Erfahrungen zu hören.


    Liebe Grüße und danke,
    Mrs Pace

  • Das ganze ist ein Hobby. Wenn man nicht gerade bei einem lukrativen Schulbuch mitschreibt, das in vielen BuLänder eingeführt ist, ist der Stundenlohn nicht der Rede wert. Spaß machen kann es trotzdem. Jedenfalls waren die Autoren, die ich als technische Lektorin eines Schulbuchverlages betreut habe, immer gern bei Tagungen etc.

  • Ich habe vor Jahren mal für einen großen Stuttgarter Verlag zwei Bücher (keine regulären Schulbücher, sondern "XY-Trainer") erstellt (75% waren aus vorhandenen Werken zu übernehmen und redaktionell zu überarbeiten, 25% musste ich selbst schreiben).
    Das gab damals 4000,- € pauschal. War sicher ein ganz guter Stundenlohn; mehr als 60 bis 70 Stunden habe ich da nicht investiert. Das gute Gefühl, sagen zu können, "guck mal, ist von mir", gabs gratis dazu.


    In nuce: Probier' es einfach mal aus. Spaß macht es auf jeden Fall, und ob Dir der Obolus behagt oder nicht, kannst Du dann ja immer noch entscheiden.

  • Danke euch. :)


    Das habe ich befürchtet, dass es eher ein Hobby ist... Da ich schon ein recht umfangreiches Hobby habe, ist das dann wohl leider nichts für mich.


    Ich hatte mir das irgendwie ganz anders vorgestellt... Ich werde trotzdem mal zum Info-Abend gehen...

  • Ich hatte mir das irgendwie ganz anders vorgestellt...

    Naja, es hat schon seinen Grund, warum J.K. Rowling lieber Bücher über Schule als Schulbücher geschrieben hat...


    Ich werde trotzdem mal zum Info-Abend gehen...

    Mach das - Versuch macht kluch!

  • Gebe den anderen Recht. Es ist eher ein "Hobby" als eine schnelle Möglichkeit Geld zu verdienen.
    Ich hab bei zwei Büchern jeweils ein Kapitel geschrieben und konnte teilweise auf vorhandenes Material zurück greifen. Das war in dem Sommerferien problemlos machbar. Hatte mir die Arbeitsstunden auch irgendwo notiert, finde es aber gerade nicht mehr.
    Eine Kollegin hat ein ganzes Buch geschrieben, das war deutlich aufwändiger aber natürlich auch besser bezahlt.


    Geh aber auf jeden Fall mal zum Info-Abend. Vielleicht gibt es ja auch bei dir die Chance nur einen Teil zu schreiben.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Hallo, interessantes Thema. Darf ich fragen , wie man überhaupt zu so einem Job kommt ? Mich würde das nämlich sehr interessieren . Danke

  • Ich habe vor Jahren mal für einen großen Stuttgarter Verlag zwei Bücher (keine regulären Schulbücher, sondern "XY-Trainer") erstellt (75% waren aus vorhandenen Werken zu übernehmen und redaktionell zu überarbeiten, 25% musste ich selbst schreiben).
    Das gab damals 4000,- € pauschal. War sicher ein ganz guter Stundenlohn; mehr als 60 bis 70 Stunden habe ich da nicht investiert. Das gute Gefühl, sagen zu können, "guck mal, ist von mir", gabs gratis dazu.


    In nuce: Probier' es einfach mal aus. Spaß macht es auf jeden Fall, und ob Dir der Obolus behagt oder nicht, kannst Du dann ja immer noch entscheiden.

    So ähnlich hat mir das vor einiger Zeit auch ein Kollege beschrieben, der bereits an so einem "XY-Trainer" (auch ein (der?) großer Stuttgarter Verlag) mitgearbeitet hat vor einigen Jahren und gerade wieder an einem Übungsbuch passend zum neuen Schulbuch mitarbeitet. Er fand und findet es sehr spannend, nur für´s Geld würde er es aber nicht machen, auch wenn es wohl ein schöner Zuverdienst ist (und der Verlag sich wohl auch nicht lumpen lässt, wenn man sich persönlich treffen und dazu im Hotel übernachten muss). Er findet vor allem den Austausch mit Fachkollegen auf diesem Niveau spannend, weil das natürlich etwas ganz anderes ist, als das Fach zu unterrichten und sehr bereichernd sein muss. (Die Äuglein des Kollegen haben jedenfalls sehr geleuchtet, als er mir davon erzählt hat. Das sah nach echtem Glück aus.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hallo, interessantes Thema. Darf ich fragen , wie man überhaupt zu so einem Job kommt ? Mich würde das nämlich sehr interessieren . Danke

    Einfachster Weg: In die Rubrik "Stellenangebote" auf http://www.lehrerforen.de schauen. So bin ich damals drangekommen. :)


    Falls es da nichts gibt, würde ich ruhig mal bei den einschlägigen Verlagen anrufen und Dein Interesse bekunden. Du wirst wissen, welche Verlage das für Deine Fächer sind.

  • Hallo, interessantes Thema. Darf ich fragen , wie man überhaupt zu so einem Job kommt ? Mich würde das nämlich sehr interessieren . Danke

    die meisten Verlage suchen immer nach Autoren. Jedenfalls im berufsbildenden Bereich gibts da nie genug.
    schau bei den Verlagen auf der Homepage nach „Autor werden“ oder sowas.

  • die meisten Verlage suchen immer nach Autoren. Jedenfalls im berufsbildenden Bereich gibts da nie genug. schau bei den Verlagen auf der Homepage nach „Autor werden“ oder sowas.


    Als ich auf der Didacta war und am ein oder anderen Stand über die Fachbücher gesprochen habe, bzw nach bestimmten Inhalten gefragt habe, kam meist direkt etwas in die Richtung, "wenn Sie Interesse haben ..."


    Ich denke mir zwar häufig, man bräuchte dieses oder jenes Buch, bzw. Inhalt, aber wenn ich an meine Hausarbeiten/Thesis in der Uni denke, bin ich für die Umsetzung weniger geeignet. :-/

  • Wer - wie ich - einfach gerne Lernmaterialien herstellt und der Welt was gutes tun will, weil er das wenige Geld ohnehin nicht braucht, der sollte darüber nachdenken, ob er seine Sachen nicht einfach als Open Content veröffentlicht. Das kann den jeder kostenfrei verwenden und bei entsprechender Lizenz verändern, erweitern, weiterverbreiten.


    Bei der Bundeszentrale für Politische Bildung gibt es interessante Artikel zu "Open Educational Resources."

  • Ich konnte den Arbeitsumfang selbst wählen und werde nun anteilig am Bucherlös beteiligt. Aber des Geldes wegen sollte man es wirklich nicht machen. :zahnluecke:

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

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