Suche Jugendroman zum Thema Identitätsfindung

  • Hallo,
    ich bin auf der Suche nach einem passenden aktuellen Jugendroman, anhand dessen sich das Thema Identitätsfindung behandeln lässt. Er sollte nicht zu lang sein und eine weibliche Hauptrolle besitzen.
    Liebe Grüße und schonmal vielen Dank!

  • Weil das nicht der Frage des/der TE entsprach. Es wurde explizit nach einer Protagonistin gefragt. Das könnte man schlicht ohne Kommentar akzeptieren und wahlweise einen konkreten Hinweis auf ein passendes Buch liefern oder eben schweigen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Das könnte man schlicht ohne Kommentar akzeptieren...

    Man könnte aber auch in einen inhaltlichen Diskurs eintreten und herausfinden, warum gerade eine Protagonistin für die Indentitätsfindung als wichtig erachtet wird und durchaus auch Alternativen diskutieren.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Man könnte so vieles.
    Ein zentraler Schwachpunkt dieses Forums ist aber eben seit geraumer Zeit, dass es zu viele User gibt, die die Ausgangsfrage lieber sezieren anstatt sie zu beantworten.
    Wieso muss ein Fragesteller zunächst begründen, wieso er X möchte (und nicht A bis W, Y und Z)? Irgendwie erhebt man sich damit über den Fragesteller und suggeriert, dass selbiger erst dann eine inhaltliche Antwort erhält, wenn er die Rückfragen zufriedenstellend beantwortet hat.


    Ich überlasse Dir in diesem Punkt gerne die letzte Antwort bzw. das letzte Wort, denn der/die TE soll ja eine Antwort auf die Frage bekommen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Mir fällt ,,Blueprint'' von Charlotte Kerner ein, obwohl der auch schon ca. 15 Jahre alt ist. Der erfüllt aber ansonsten deine Kriterien. Die Protagonistin ist ein Klon, der im Prinzip sein ganzes Leben lang nach dem sucht, was ihn zu einem einzigartigen Individuum macht. Regt zum Nachdenken an, ist relativ kurz und nicht schwer zu lesen.

  • „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ bietet neben vielen anderen (philosophischen) Aspekten auch Grundlage um über Identität zu sprechen - der Protagonist ist hierbei nicht eindeutig in seinem Geschlecht, aber es gibt eine weitere weibliche zentrale Rolle. Leider ist das Buch recht lang - evtl bieten sich aber Auszüge an.

  • Eine Freundin, die am Gymnasium in der Sek I unterrichtet, hat mit einer 10. Klasse im letzten Schuljahr das Buch "ich #wasimmerdasauchheißenmag" der österreichischen Autorin Sarah M. Orlovsky gelesen. Die Klasse war sehr angetan von diesem Roman, der auch verschiedene Jugendbuchpreise gewonnen hat.
    Die Ich-Erzählerin des Romans, Nono, ist 15 Jahre alt.
    Das Buch ist recht aktuell (erschienen m. E. 2017), leider aber derzeit nur als gebundene Ausgabe erhältlich. Es hat mehr als 200 Seiten; ist dir das schon "zu lang"?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Eventuell "Spinster Girls"? Gibt aber drei Teile, wobei jeder eigenständig gesehen werden kann, da aus der Sicht der drei verschiedenen (allesamt weiblichen) Hauptfiguren geschrieben.
    Sind definitiv aktuell, aber schon was "dicker".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich habe diesen Sommer "Mädchenmeute" von Kirsten Fuchs gelesen und war sehr sehr angetan. Das Buch hat mich wirklich überrascht, habe ich so noch nicht gelesen (insbesondere die Sprache ist sehr eigen). Meiner Tochter (15) hat es auch sehr gut gefallen. Es gibt dazu auch Unterrichtsmaterial, ich fürchte nur es dürfte zu lang sein.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ bietet neben vielen anderen (philosophischen) Aspekten auch Grundlage um über Identität zu sprechen - der Protagonist ist hierbei nicht eindeutig in seinem Geschlecht, aber es gibt eine weitere weibliche zentrale Rolle. Leider ist das Buch recht lang - evtl bieten sich aber Auszüge an.

    Ich finde den Roman auch gut, lese ihn gerne auf Englisch in der Oberstufe. Allerdings werden dort sehr viele Aspekte angesprochen. Das könnte je nach Zielgruppen überfordern.
    Ansonsten: es wäre super, wenn englische Literatur im Englischunterricht behandelt werden könnte. Immer wieder kann ich Romane nicht mehr behandeln, weil sie in irgendeiner Schule schon im Deutschunterricht behandelt wurden.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • [...] Ansonsten: es wäre super, wenn englische Literatur im Englischunterricht behandelt werden könnte. Immer wieder kann ich Romane nicht mehr behandeln, weil sie in irgendeiner Schule schon im Deutschunterricht behandelt wurden.

    Kurze Frage interessehalber: in welchen Schulformen am BK behandelst du im Englischunterricht Romane? Bei mir bietet es sich nur in der Fachoberschule und am beruflichen Gymnasium in der 11. Klasse an, weil dort durch das Zentralabitur die Romane, Kurzgeschichten usw., die wir in Klassen 12 und 13 durchnehmen müssen, schon vorgegeben sind. Alle anderen Schulformen haben bei uns nur eine Doppelstunde Englisch pro Woche; da fällt Romane-Lesen leider aus.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ansonsten: es wäre super, wenn englische Literatur im Englischunterricht behandelt werden könnte. Immer wieder kann ich Romane nicht mehr behandeln, weil sie in irgendeiner Schule schon im Deutschunterricht behandelt wurden.

    Als Deutsch- und Englischlehrer kenne ich das Problem, sehe es aber recht entspannt. Es gibt so viel Auswahl in beiden Sprachen, dass es zwar einerseits leicht ist, englischsprachige Titel (also, in Übersetzung natürlich) im Deutschunterricht zu vermeiden, es andererseits aber auch kein Problem darstellt, im Englischunterricht eine Alternative zu finden, wenn das gewünschte Werk schon im Deutschunterricht behandelt wurde.
    Als Deutschlehrer vermeide ich allerdings englischsprachige Werke alleine schon deshalb, weil meiner Ansicht nach die deutsche Literatur hier im Vordergrund stehen sollte, auch schon bei der Jugendliteratur, die in der Mittelstufe gelesen wird.

  • Humblebee: Wenn du gerne zielgruppenattraktive Literatur (und das ist ein Jugendbuch vermutlich eher als ein Wirtschaftstext) in den Unterricht einbinden möchtest, wie wäre es mit einer Graphic Novel oder einem Romanauszug? Das nimmt vlt. nicht ganz so viel Zeit in Anspruch wie ein dicker Wälzer und wenn ich die Curricula richtig im Kopf habe, muss auch im Berufsschulbereich die Lesekompetenz gefördert werden...

  • Kurze Frage interessehalber: in welchen Schulformen am BK behandelst du im Englischunterricht Romane? Bei mir bietet es sich nur in der Fachoberschule und am beruflichen Gymnasium in der 11. Klasse an, weil dort durch das Zentralabitur die Romane, Kurzgeschichten usw., die wir in Klassen 12 und 13 durchnehmen müssen, schon vorgegeben sind. Alle anderen Schulformen haben bei uns nur eine Doppelstunde Englisch pro Woche; da fällt Romane-Lesen leider aus.

    Ja, genau. Ich unterrichte zu 70% am beruflichen Gymnasium. In der 11 mache ich manchmal einen Roman und bei den Bildungsgängen die ich aktuell unterrichte steht seit kurzem wieder „ein Roman oder ein Drama nach Wahl“ in den Zentralabivorgaben. Das ist auch gut so, es war wirklich nervig „The curious incident of the dog in the night-time“ in einer 12 zu lesen, wenn einige das Buch bereits in der 8. Klasse gelesen hatten.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Warum nicht z.B. einen Transmenschen?

    Der Einwand ist durchaus berechtigt und interessant. Ich suche das Buch allerdings für meine Examsarbeit und habe von meiner Dozentin die Vorgabe, dass es sich um eine weibliche Hauptdarstellerin handeln muss. Ich möchte mich ihr ungern widersetzen.


    Danke an alle für die Hilfe! :)

  • ...und habe von meiner Dozentin die Vorgabe, dass es sich um eine weibliche Hauptdarstellerin handeln muss.

    Ahso, ok :)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Der Einwand ist durchaus berechtigt und interessant. Ich suche das Buch allerdings für meine Examsarbeit und habe von meiner Dozentin die Vorgabe, dass es sich um eine weibliche Hauptdarstellerin handeln muss. Ich möchte mich ihr ungern widersetzen.
    Danke an alle für die Hilfe! :)

    So könntest du testem, ob die Dozentin nur political correctness BS labert, oder das Ernst meint. Die Annahme ist ja gerade, dass ein Trans-Mädchen ein Mädchen ist, das nur ungünstigerweise in einem Jungenkörper steckt. Das eröffnet auch interessante Fragen bezüglich der Bestimmungsfaktoren der eigenen Identität. Bestimmt zum Beispiel die Existenz ode Abwesenheit eines Penisses, wer wir sind? Oder ist das nur eine körperliche Eigenschaft, wie die Haarfarbe oder die Körpergröße und wer wir sind, hängt damit eigentlich bestenfalls am Rande zusammen?


    Es ist selbstverständlich auch in Ordnung, wenn du da in eine andere Richtung willst.

  • Gerade dann wäre every day oder das Pendant another day ja vielleicht doch eine sehr interessante Option. „Das Hauptcharakter“ ist nur eine Seele, welche immer den Körper wechselt und daher keine wirkliche eigene Identität hat, also Identität eigentlich schon, aber kein Geschlecht. Die Freundin (die Hauptfigur in another day) muss also damit klar kommen, dass ihre große Liebe mal männlich mal weiblich ist, mal dick mal dünn...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

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