Anerkennung Mathestudium für LA Mathematik

  • Hallo zusammen,
    ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, u.a. Mathematik auf LA zu studieren. Da das derzeit aber familiär nicht realisierbar ist, kam die Idee, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren (bin halt schon älter mit Familie und abgeschlossenem Studium anderer Art) bereits auf der Fernuni normal Mathe zu studieren und mir dann später Studienleistungen anerkennen zu lassen. Ja klar, da fehlt die Fachdidaktik, aber Analysis ist doch Analysis.
    Selbstverständlich, am besten müsste ich mich über die Machbarkeit bei der Hochschule erkundigen. Aber hat da irgendjemand Erfahrungen, ob das funktionieren könnte? Ob ich im LA Studium wirklich Zeit sparen könnte?

  • Hallo @divavan,


    die größte Herausforderung bei deinem Plan dürfte sein, dass du, wenn du zeitökonomisch an dein Ziel (nämlich Lehrer werden) kommen möchtest, möglichst ausschließlich Kurse belegst, die du dir für das Lehramtsstudent anrechnen lassen könntest. Das ist idR kein Problem bei Wechsel Uni A/Bachelor nach Uni A/Lehramt. Durch die unterschiedliche Konzipierung könnte es aber bei Uni A/Bachelor nach Uni B/Lehramt schwierig sein.
    Beispielsweise bräuchtest du für Köln/Lehramt (Bachelor) folgende Kurse:
    - Mathematik Lehramt I ("Lineare Algebra")
    - Mathematik Lehramt II ("Analysis")
    - Algorithmische Mathematik und Programmieren
    - z.B. Funktionentheorie
    - z.B. Zahlentheorie
    - Einführung in die Stochastik
    - mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlegung


    Und diese Kurse könnten dir entsprechend angerechnet werden von der Fernuni Hagen (Bachelor):
    - mathematische Grundlagen
    - Lineare Algebra
    - Analysis
    - elementare Zahlentheorie mit MAPLE
    - Einführung in die Stochastik
    - Einführung in die imperative Programmierung
    - Maß- und Integrationstheorie


    Kläre das mit deiner favorisierten Lehramtsuni ab, aber damit könntest du nach 2 Semestern in das Lehramtsstudium wechseln und hättest für den Bachelor alle fachwissenschaftlichen Kurse absolviert. Es würden dann noch Didaktik/Mathematik, Didaktik und FW/Fach 2 und BW fehlen.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Was hast Du denn anderes studiert? Damit könntest Du evtl. einen Quereinstieg versuchen. Um dann an Dein Fach "Mathe" als Unterrichtsfach zu kommen, musst Du noch Scheine an der Fernuni nachholen. Du brauchst eine bestimmte Anzahl an ECTS, das muss kein abgeschlossenes Studium sein.


    Eine Freundin hat das so gemacht: Hauptstudium war kein Mangelfach, daher kein Quereinstieg möglich. Scheine in Mathe an der Fernuni belegt und dann ging es mit dem Quereinstieg.

  • Sicher muss ich mich da genau erkundigen, damit ich möglichst keinen fürs LA "unnützen" Kurs belege.
    Ich hätte jetzt im WS beinahe angefangen, hätte den Studienplatz schon beantragt, musste nur noch meine Unterlagen im Studierendensekretariat abgeben auf den allerletzten Drücker. Da habe ich gesehen, dass in der Woche schon Vorlesungen liefen, bei denen ich nicht war. Dann wurde mir bewusst, dass Schulferien sind und ich die Kinder an der Backe habe.... Da habe ich das Ganze doch verworfen, soll vllt. einfach (jetzt) nicht sein.
    Wg. Quereinstieg schaue ich schon eine Weile, aber mir ist noch nichts Passendes über den Weg gelaufen. Ich bin räumlich ja nicht so flexibel und habe auch kein reines Schulfach studiert.

  • aber Analysis ist doch Analysis.

    Nö, nicht wirklich. Ich habe damals Analysis für Lehramt Primar und Sekundarstufe I belegt, Sekundarstufe II hatte ganz andere Sachen und für die Grundschule in Berlin ist es mir trotzdem nicht anerkannt worden.
    Mal davon abgesehen, dass ich keine Uni kenne, wo du nur ein Fach hast.


    Bei uns war das eine Fach mit 40 SWS, aber dann kam noch ein 2. mit 30 SWS und Erziehungswissenschaften mit 30SWS dazu. Sprich da hätte man selbst bei viel Anerkennung aus dem Mathestudium maximal ein Viertel der Studienleistungen überhaupt mit abgedeckt.


    Also ich denke nicht, dass du damit viel weiter kommst, aber sicher ein bisschen. Als ich für einen Wechsel eben eine bestimmte Anzahl SWS brauchte habe ich dann "einfach" an drei Unis gleichzeitig Kurse belegt, damit das schneller ging und man nicht auf bestimmte Reihenfolgen, die die Uni vorgab angewiesen war.

  • Susannea: Anspruchsvollere Kurse lassen sich fast immer anrechnen lassen und in dem Fall geht es ja um "Analysis/Bachelor" für "Analysis/Lehramt" und das dürfte kein Problem sein. Andersherum könnte aber ein Schuh daraus werden, da hast du Recht.

  • Susannea: Anspruchsvollere Kurse lassen sich fast immer anrechnen lassen und in dem Fall geht es ja um "Analysis/Bachelor" für "Analysis/Lehramt" und das dürfte kein Problem sein. Andersherum könnte aber ein Schuh daraus werden, da hast du Recht.

    Nein, genau um diese Art von Kursen ging es, sie waren zu anspruchsvoll und hatten zu wenig didaktische Vermittlung mit drin. Somit wurden sie nicht anerkannt.


    Es ging nicht um weniger anspruchsvoll ;)

  • Ach, bei euch waren damals auch didaktische Inhalte Teil des Kurses? Gut zu wissen... In den meisten Fällen sieht es ja so aus, dass Fachwissenschaft und Didaktik streng getrennt sind, aber gut, dass es auch solche Fälle gibt - wenngleich die Anerkennung von Studienleistungen dadurch erschwert ist...

  • Ach, bei euch waren damals auch didaktische Inhalte Teil des Kurses? Gut zu wissen... In den meisten Fällen sieht es ja so aus, dass Fachwissenschaft und Didaktik streng getrennt sind, aber gut, dass es auch solche Fälle gibt - wenngleich die Anerkennung von Studienleistungen dadurch erschwert ist...

    Ja, deshalb ja auch die Trennung Sek II von SekI/P. Die gemeinsamen Kurse waren dann nur fachwissenschaftlich. Und vor allem mit Schwerpunkt Grundschule machte man das auch nicht in der Mathematik, sondern in der Grundschulpädagogik, da waren das ganz andere Dozenten und auch andere Kurse.

  • Ist bei mir ja schon ein bisschen her, aber in großen Teilen an meiner Heimatuniversität immer noch so:
    Analysis I ist Analysis I, die Vorlesung wurde früher von Lehramt und Diplom heimgesucht und jetzt halt vom Fach-BA und vom Lehramt-BA. Für die Grundschullehrer gab es in der Tat eigene Veranstaltungen, die hießen dann Grundlagen der Arithmetik oder Grundlagen der ... und da wurde dann halt der Schulstoff zu dem Themengebiet fachwissenschaftlich vertieft abgehandelt. Das wäre niemals als Fachwissenschaft anerkannt worden, umgekehrt konnte man sich seinen WT I Schein durchaus auf Grundlagen der Stochastik umschreiben lassen, aus einer sehr einfachen Überlegung heraus: Wer WT I schafft, der schafft auch Grundlagen der Stochastik...ohne hinzugehen...wenn er um zwei Uhr nachts geweckt und die Klausur vorgesetzt bekommt...


    P.S.: Dafür haben die GHR Leute deutlich mehr Fachdidaktik im Studium drin, das käme natürlich on top. :)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

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