Zettel einsammeln

  • Hallo Leute,


    für meine kommende 5. oder 11. Klasse, in der ich als Klassenlehrer bzw. Tutor tätig sein werde, suche ich eine technische Möglichkeit die Rückmeldungen für Zettel von den Eltern zu bekommen.


    Zu Beginn des Schuljahres wird die Idee vorgestellt und alle Eltern müssen sich an dieser Plattform anmelden. Wer dabei nicht mitmachen möchte, bekommt alles klassisch weitergeleitet.
    Wenn eine Elterninformation anliegt, wird eine Nachricht (Push-Up, Email o. ä.) an die Eltern gesendet, dass z. B. ein neuer Elternbrief vorliegt.
    Wenn die Eltern sich diesen anschauen, bekomme ich in einer Übersicht die Mitteilung, wer was gelesen hat.
    Des Weiteren wäre natürlich eine Art Chat interessant. Ich würde halt gerne manchmal schnell mitteilen, welche Noten geschrieben wurden oder wer Mist gebaut hat. Das hat dann die Sicherheit, dass die Eltern Bescheid wissen und ich muss keine Zettel wieder einsammeln.


    Gibt es sowas? Nutzt jemand schon die digitale Kommunikation mit den Eltern?

  • An unserer Schule haben wir schon länger einen solchen Dienst. Das ist mega praktisch und stark arbeitserleichternd. Da ich mir nicht sicher bin, ob da unerlaubte Werbung wäre, wenn ich den Namen nenne, habe ich dir eine PN geschrieben.

  • Danke für deine Nachricht. Da wir ja nichts mit den Produkten verdienen, darf man es ja auch nennen. Elternachricht ist genau das, was ich suche.


    Allerdings sind wir immer zwei KlassenlehrerInnen. Muss man sich dann einen Zugang teilen?


    Wie ist das mit den persönlichen schülerbezogenen Nachrichten z. B. „Ihre Tochter hat in Französisch leider eine mangelhafte Klassenarbeit geschrieben.“? Nutzt ihr das dafür auch?


    Muss ich für sowas die Erlaubnis der Schulleitung einholen?

  • Wir haben auch eine Plattform über die Elternbriefe etc versand werden, ist echt praktisch.
    Notwn würde ich darüber nie bekannt geben, höchstens die Info, die Schulufgabe wurde heute zurück gegeben. Dann können die Eltern die Note selbst erfragen.


    Planst du das Ganze nur für deine Kurse oder ist es mittelfristig für die gesamte Schule geplant?
    Ersteres ist für die Eltern eher nervig. Wenn sie Pech haben, brauchen sie für jeden Lehrer eine andere Plattform.


    Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du auf jeden Fall mit der Schulleitung Rücksprache halten.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Muss ich für sowas die Erlaubnis der Schulleitung einholen?

    Ja, musst du. Vor allem, da deine SL sicherstellen muss, dass die technische Lösung kompatibel ist mit den Vorgaben zum Datenschutz und damit einhergehenden Vorgaben des Landes.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Elternnachricht ist kompatibel mit der neuen Datenschutzordnung. Allerdings sollte es definitiv mit der SL abgesprochen und am besten vom gesamten Kollegium mitgetragen werden.
    Als Co-Tutoren haben wir einen gemeinsamen Account, was auch zu empfehlen ist, da man so sehen kann, ob zB eine Info schon von dem Kollegen verschickt wurde. Man kann aber auch getrennte Accounts machen, das ist kein Problem.
    Natürlich kann man zudem eine Nachricht nur an ein Elternteil schicken. Jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass man keine gesonderte Info bekommt, wenn man über das Portal eine Nachricht erhalten hat oder wenn jemand die verschickte Email gelesen hat (das ist auch besser so, da man sonst ständig eine Email erhalten würde bei einer größeren Klasse).
    Zudem muss man den Schülern nicht mehr hinterher rennen, da das Portal automatisch bis zu drei Erinnerungen an die Eltern verschickt.
    Ich nutze es auch dafür, die Eltern über die Rückgabe eines Tests etc. informieren. Eine Notenauskunft würde ich aber auch nicht geben.

  • Mich stört die Zettelwirtschaft auch.


    Ich hatte schon mal drüber nachgedacht, das über Moodle zu lösen, bin aber aus datenschutzrechtlichen Erwägungen bisher davor zurückgeschreckt.


    Kernproblem (erst mal aus Lehrersicht): Ich darf als Lehrer gar keine personenbezogenen Daten von Eltern verarbeiten. Die üblichen "Ausnahmen" gelten nur für personenbezogene Daten von Schülern, die man für die Arbeit braucht.


    Hier, bei Elternnachricht, wird das Problem sozusagen "outgesourced". Wenn die einen guten Anwalt haben, haben die das vermutlich datenschutzrechtlich sauber ausgeklügelt (allerdings wird man beim Anmelden die Ausnahmen, die sie brauchen, abnicken müssen).


    Würde ich das mit Moodle / Schulserver machen, lägen die Daten der Eltern auf dem Schulserver, nicht auf meinem Privatrechner. Daten von Eltern verarbeitet die Schule aber eh schon, das muss also erlaubt sein.


    Rein praktisch müsste man den Eltern dann ein Konto auf Moodle geben, dort die Nachrichten posten (die Eltern können selbst einstellen, ob sie das per Push Nachricht aufs Handy oder per Email haben wollen) und dann müssten sie, statt einer Unterschrift, in einer "Umfrage" (so heißt die Aktivität auf Moodle) anhaken, dass sie das gelesen und verstanden haben. Ist etwas mehr Arbeit als Elternnachricht (zwei Schritte statt einem), dafür aber kostenlos und die Daten liegen auf dem Schulserver, nicht bei Dritten.


    Macht jemand von den Moodlern das schon so? Wäre das erlaubt?

  • Bitte immer daran denken, dass ein "kompatibel mit der neuen Datenschutzordnung" noch lange nicht bedeutet, dass diese Software legal an Schulen eingesetzt werden darf. Die Bundesländer (alle?) haben noch stregere Vorgaben extra für Schulen. Auch diese müssen beachtet werden. In NRW müssen daher zusätzlich noch mindestens die VO-DV I und II beachtet werden.

  • Bitte immer daran denken, dass ein "kompatibel mit der neuen Datenschutzordnung" noch lange nicht bedeutet, dass diese Software legal an Schulen eingesetzt werden darf. Die Bundesländer (alle?) haben noch stregere Vorgaben extra für Schulen. Auch diese müssen beachtet werden. In NRW müssen daher zusätzlich noch mindestens die VO-DV I und II beachtet werden.

    u.a. deswegen habe ich es ja bisher gelassen. Daten von Eltern - ganz schwierige Geschichte.

  • In NRW sollte man sich evtl. doch noch einmal LOGENIO angucken. Gestern gar es die Info zum neuen Start.


    Vorteile:
    a) es ist DAS offizielle Tool
    b) es gibt vom Land eine Ermäßigungsstunde für die Schule
    c) es ist für Lehrer kostenlos


    Nachteile:
    d) Die (damalige) Testphase war wohl nicht so erfolgreich
    e) es ist (scheinbar?) nicht so umfangreich wie andere Tools
    f) Aufgrund von a) bis c) es wieder zu einer "Monopolbildung" kommt. Dort wird etwas "subventioniert" bis die Alternativen "aussterben". Danach kann man dann beliebig Preis bestimmen und/oder wundert sich über die negativen Auswirkungen. (Das ist NRW ja nicht zum ersten Mal passiert. Ist bei der Schulverwaltungssoftware im Grunde genau so gelaufen und sie laufen (bewußt?) wieder in genau die gleiche Falle).

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