Korrigieren wenn man nicht sitzen kann ...

  • Liebe Leute


    Gibt es hier jemanden, der sich in der misslichen Lage befindet, dass er/sie aufgrund körperlicher Gebrechen Mühe mit stundenlangem Sitzen hat? Wenn ja, wie macht ihr das mit dem Korrigieren? Ich habe einen Sitzball auf der Arbeit und versuche alle halbe Stunde im Kreis zu rennen bzw. mich zu strecken, so richtig der Burner ist das aber alles nicht. Vielleicht gibt's ja hier noch Ideen, die mir selber noch nicht in den Sinn gekommen sind. Im Moment könnte ich jedenfalls gerade nur noch kotzen.

  • Lass dich krankschreiben...


    Im Ernst: Korrigieren ist ein essentieller Bestandteil des Lehrerberufs. Den kannst du nicht ausüben, also lass dich krankschreiben. Wird in anderen Berufen genauso gehandhabt. EIn Fluglotse der nicht sitzen kann, lässt sich auch krankschreiben.

  • Das bringt mir nichts. Ich will nicht weiter ins Detail gehen, glaub's mir einfach. Ich bin in ärztlicher und physiotherapeutischer Behandlung und irgendwann wird es auch eine Lösung fürs Problem geben, nur bis dahin wäre ich froh um ein paar Tipps, wie ich "überleben" kann.

  • Ich hab mindestens zwei Kollegen, die stehende Korrigieren.
    Einer hat einen elektrisch in der Höhe verstellbaren Tisch, der anderen hat einen "Sitztische" und einen "Stehtisch" und wechselt zwischen diesen.

  • Vielleicht stehend oder halbsitzend (mit Stehhilfen für Stehberufe, habe ich bei meinem Bruder auf der Arbeit gesehen) vor einem Rednerpult oder die Tests an eine Wand kleben (Klebeband) oder Pinnwand picken.
    Ich lege oder setze mich auch manchmal auf den Boden (Yogamatte) oder stehend vor einem bauchnabelhohen Schrank - brauche auch etwas Bewegung dabei.

  • Ich hab eine recht niedrige Liege, wenn ich mich auf den Bauch drauf lege, so dass der Kopf oben drüber schaut, könnte ich die vor mir liegenden Arbeiten auf dem Bauch liegend korrigieren. Sicher keine tolle Lösung ... aber evtl. machbar.

  • Wenn der SItzball nicht hilft - vllt ein orthopädischer Kniestuhl? Die Haltung entlastet jedenfalls die Wirbelsäule. Und natürlich auf das Höhenverhältnis Tisch/Sitzgelegenheit achten.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Steh-Schreibtisch bzw. ein höhenverstellbarer Schreibtisch!


    Für 300 € bekommt man ein Tischgestell (alte Schreibtischplatte kann man behalten bzw. wiederverwenden) mit Elektro-Motor.
    (Schulleitungen bekommen das teilweise standardmäßig in's Büro gestellt, obwohl sie es nie nutzen.)

  • Nach einem blöden, kleinen Unfall im August hatte ich das Problem auch.


    Ein Stehpult hat geholfen, aber ich fand gut, dass es schräg war, wie ein Rednerpult. Da gibt es auch so kleine Aufsetzdinger, die man einfach auf einen normalen Schreibtisch stellt.


    Eine Stehhilfe dazu ist auch gut, ich hatte eine mit Gummifuß, mit der man dann herumwackeln kann.
    Also etwa so: https://www.ergotopia.de/ergon…3c9ADbEAQYAiABEgIOS_D_BwE


    Ansonsten habe ich auch einiges im Liegen getan. Einfach eine Decke so zusammenfalten, dass man mit dem Oberkörper leicht erhöht liegt und die Oberarme auch unterstützt werden, zur Not auch das Kinn. Das ging aber immer nur für kurze Phasen.

  • Sinnvoll sind nur zwei Maßnahmen:


    - Prävention: mehr Sport (generell bessere Work-Life-Balance) sowie weniger Korrigieren (also kürzere Klassenarbeiten)


    - im Akutfall: Krankschreibung


    Gruß !

  • Prävention: mehr Sport

    Bitte wirklich keine derartigen "Belehrungen", ich werde mich zum Problem nicht weiter äussern. Mit meiner Work-Life-Balance ist alles in Ordnung, der liebe Gott hat es einfach nicht gut mit meinen Knochen gemeint.


    Kniestuhl klingt gut, wusste nicht, dass es sowas gibt. :)

  • Das ist ja durchaus auch das Schicksal aller Korrekturfach-Lehrkräfte. Meine "Versuche" (neben den hier schon genannten):
    Mal umgekehrt auf den Stuhl setzen.
    Keinen Stuhl, sondern einen Hocker verwenden (so ein Ding mit "Wackelmodus" / ergonomisch / evtl. auch auf Rollen).


    (Statt "im Kreis zu rennen" vielleicht investieren in "echte" Fitnessgeräte: Laufband, Fahrrad (mit Beteiligung der Arme, z.B. ein Airbike), Fitnesstation mit geführten Gewichten.)



    (Korrekturfreundliche Arbeiten zu erstellen hört sich gerade in den Sprachen schwierig an - vielleicht geht das in Chemie teilweise leichter (?). Also lieber ein wenig mehr Zeit in die Erstellung der Arbeit stecken (z.B. zwei Gruppen), dafür dann ein paar mehr Multiple Choice Aufgaben?)

  • Keinen Stuhl, sondern einen Hocker verwenden (so ein Ding mit "Wackelmodus" / ergonomisch / evtl. auch auf Rollen).

    Ich hatte eine Zeitlang den Schreibtischstuhl ziemlich tief und die Sitzfläche auf Anraten leicht schräg nach vorne unten eingestellt.
    Zur Zeit habe ich einen verstellbaren Hocker mit Rollen, wo ich gezwungen bin, einigermaßen aufrecht zu sitzen. Bewährt hat sich bei mir ein aufblasbarer Sitzring, der ziemlich flexibel ist und den unteren Rücken in Bewegung hält. Mit einem aufblasbaren Sitzkissen, das auch diesen Wackeleffekt hat, bin ich nicht klar gekommen.

  • Für mich war ein Swopper die Lösung des Rückenproblems. Den gibt’s inzwischen auch als Plagiat billiger als das Original. Diese Sitzgelegenheit hat eine Feder und ist in alle Richtungen beweglich. Gibt es auch mit Rückenlehne und mit Rollen. Vorher hatte ich mal einen Sitzball und einen Stokke-Kniestuhl (habe ich mit dickem Bauch in der Schwangerschaft genutzt).

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Statt "im Kreis zu rennen" vielleicht investieren in "echte" Fitnessgeräte:

    Das war nur so dahin geschrieben. Ich gehe drei mal die Woche ins Krafttraining, aus dem Kampfsport bin ich vorläufig leider raus. Mein Problem ist *nicht* Bewegungsmangel, wirklich nicht.


    Aber trotzdem Danke an alle, es waren ein paar gute Vorschläge dabei.

  • Mein Problem ist *nicht* Bewegungsmangel

    So hatte ich das auch nicht verstanden :-)
    Das war eher der Gedanke, zwischen Phasen des Korrigierens gezielte / konzentrierte / geeignete Bewegungspausen einzubauen. (Das hört sich insgesamt nach (unterer?) "Rücken" an - den zwischendrin immer mal wieder zu bewegen / auszuhängen / geradezuziehen kann echt gut tun. Wenn's nicht zu schlimm ist, kann auch ein vernünftiger Massagestuhl helfen. (Ab einem gewissen Punkt sollte man sowas aber besser nicht mehr verwenden.))

  • Nein, ist es nicht. Hüftgelenk, Totalschaden. Der Plan ist künstlicher Ersatz nächsten Sommer und bis dahin eben überleben. Ich bin wie bereits geschrieben in ärztlicher Behandlung.

  • Hüfte wirklich kaputt?
    ach du sch...
    Dann solltest du mal ausprobieren, ob so ein Kniestuhl die nötige Entlastung bringt. Die besseren kannst du im Winkel verstellen und wirklich ausprobieren, wie du schmerzfrei sitzen kannst. Die Haltung wirkt zwar etwas seltsam, ist aber, wenn du dir das menschliche Skelett mal anguckst, weit natürlicher als viele andere Haltungen, vor allem als klassisches "Sitzen".


    Ansonsten gute Besserung.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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