Trotz Krankmeldung unterwegs-Konsequenzen?

  • Guten Morgen zusammen,


    gleich vorweg, es geht bei dieser Fragestellung tatsächlich nicht um mich sondern um eine Bekannte die Lehrerin ist.


    Und zwar hat diese Bekannte sich in den letzten 2 Jahren bestimmt 10 mal krank gemeldet, um ein verlängertes Wochenende zu haben ( also Freitags oder Montags )! Hintergrund ist, dass sie für ihr Hobby weite Strecken mit dem Auto fahren muss, damit sie diesem Hobby nachgehen kann.


    Nun ist es so, dass eine Kollegin von ihr das rausbekommen hat und das ganze an das Schulamt melden möchte! Nun meine Frage: Mit welchen Konsequenzen hat meine Bekannte zu rechnen? Sie ist verbeamtet, dass sie sich jedoch über 10 mal krankgemeldet hat um ihrem Hobby nachzugehen, kann die Kollegin wohl einwandfrei beweisen!


    Vielen Dank schonmal für eure Einschätzungen!
    Luckie

  • Eine Konsequenz könnte sein, dass sie zukünftig Attestpflicht hat und auch zum Amtsarzt gehen muss, wenn sie sich krank meldet.


    Dass das so nicht die feine Art ist, und vor allem ja zu Lasten von anderen Kollegen ist, hoffe ich auch, dass es harte Konsequenzen hat.

  • Das ist durchaus möglich. Ich erinnere an den Fall der Kollegin, die sich krankschreiben lassen hat, um ihre Tochter ins Dschungelcamp zu begleiten. Ansonsten ist die ganze Palette von Keine Reaktion über Dienstlicher Verweis, Bezügekürzung, Herabstufung bis zur Entfernung aus dem Dienst denkbar. Gerade die Häufung dieser Vorfälle lässt sich m.E. nur mit einer der höheren Stufen adäquat beantworten.


    Zumindest das VG Trier hat am 22.09.2015 in einem Fall festgestellt, dass bei amtsärztlich festgestellter Dienstfähigkeit der Nichtantritt des Dienstes trotz privatärztlicher Dienstunfähigkeitsbescheinigungen zur Entfernung eines Beamten aus dem Dienst führen kann. Das dürfte sich auch ohne Konsultation des Amtsarztes übertragen lassen, wenn anderweitig beobachtbar war, dass offensichtlich keine Dienstunfähigkeit vorgelegen haben kann.

  • Zumindest das VG Trier hat am 22.09.2015 in einem Fall festgestellt, dass bei amtsärztlich festgestellter Dienstfähigkeit der Nichtantritt des Dienstes trotz privatärztlicher Dienstunfähigkeitsbescheinigungen zur Entfernung eines Beamten aus dem Dienst führen kann.

    Moment, ein Lehrer bekommt von einem Arzt eine Dienstunfähigkeitsbescheinigung und wird aus dem Dienst entfernt, weil er seinen Dienst nicht antritt?
    Das Urteil musst du verlinken, das schreit ja nach Skandal.


    Also jetzt mal ganz ehrlich, wenn man krank ist und ein Arzt einen krank schreibt und man dann zum Amtsarzt geschleift wird, der quasi das Urteil des Arztes aufhebt und zur Arbeit schickt....
    Man stelle sich mal vor, man erleidet dann einen Schwindelanfall, während man mit der Bromflasche hantiert und es kommt zu einem Unfall mit Personenschaden.
    Und dann steht da eine bereits ausgestellte Dienstunfähigkeitsbescheinigung im Raum, die aber von einem Amtsarzt aufgehoben wurde....

  • Krank, bzw. dienstunfähig bedeutet ja nun nicht immer, dass man siechend im Bett liegt und gar nichts mehr geht. Gerade bei psychischen Erkrankungen empfehlen Ärzte durchaus, weiterhin seine Hobbies zu pflegen. Und auch wenn sie wirklich bläut, als Denunziant würde ich mich auch nicht wohl fühlen.

  • Dass das so nicht die feine Art ist, und vor allem ja zu Lasten von anderen Kollegen ist, hoffe ich auch, dass es harte Konsequenzen hat.

    Dem möchte ich zustimmen. Immerhin bekommen wir Geld dafür, dass wir arbeiten.


    Allerdings bin ich gespannt, wie der Nachweis zu führen wäre. Man muss tatsächlich ja nicht im Bett liegen, wenn man sich krank meldet. Alle Tätigkeiten, die der Gesundung dienen (oder sie nicht gefährden, da bin ich mir gerade nicht sicher), sind natürlich zulässig. Vermutlich musste die betroffene Person für keine der Tage ein Krankmeldung vorlegen (wenn die drei Arbeitstageregelung für Beamte überall gültig ist). In diesem Fall ist ja überhaupt kein Nachweis mehr möglich, was für eine Erkrankung vorgetäuscht wurde. Wenn man mit Halsschmerzen zu einer Yogastunde geht, erscheint mir sowas nicht gesundheitsschädlich, geht man mit der gleichen Erkrankung zum Chor, eher schon.


    Unabhängig von diesem tatsächlich frechen Verhalten: Auch bei telefonischer Krankmeldung sollte man nie(!) einen Krankheitsgrund nennen. Dazu ist man ja auch nicht verpflichtet. Natürlich ist es nicht schlimm zu sagen, dass man Schnupfen hat. Man erhöht aber indirekt den Druck auf Kolleginnen und Kollegen, die ihren Krankheitsgrund nicht nennen möchten (ich nenne als Beispiel mal "Panikattacke", "Depression" oder "Tripper" :-).)

  • Also es handelt sich dabei nicht nur um eine Stunde Yoga ... vielmehr ist diese Person dann das gesamte Wochenende sowohl im In und Ausland unterwegs, um ihrem Hobby nachzugehen! ( sehr zeitaufwendig, deshalb meistens auch die Krankmeldungen am Freitag und Montag )


    Es wurde sich dabei teilweise beim Arzt eine Krankmeldung geholt, teilweise wurde sich auch nur in der Schule krank gemeldet!

  • Also es handelt sich dabei nicht nur um eine Stunde Yoga ... vielmehr ist diese Person dann das gesamte Wochenende sowohl im In und Ausland unterwegs, um ihrem Hobby nachzugehen! ( sehr zeitaufwendig, deshalb meistens auch die Krankmeldungen am Freitag und Montag )


    Das ist die Höhe, ich habe auch Hobbies, aber manchen kann man dann eben nicht mehr so nachgehen wie zu Studiumszeiten oder im anderen Job.
    Stunden reduzieren und schauen ob man Fr oder Mo frei bekommt, bzw als Wunsch äußern.


    Mir tun alle Kollegen leid, die diese Person vertreten mussten und dadurch doppelte Belastung hatten während sie ihre Freizeit genießt.

  • Nicht, dass ich das mit dem Krankmelden gut heißen würde. Ich frage mich nur, wie die eine Kollegin beweisen will, dass die andere Kollegin blau gemacht hat. Im Eingangspost steht ja, die Kollegin könne es einwandfrei beweisen....

  • Es reicht ja wenn Leute Fotos auf Instagram oder Facebook veröffentlichen, wenn sie von jemandem dort gesehen werden... wir haben auch schon Schülern nachweisen können, dass sie auf einem Festival waren und nicht krank. War halt blöd, wenn der Lehrer frei hat und auch da ist.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Woher weißt du /weiß man, wie sich KollegInnen krankmelden (ob mit oder ohne Attest)?

    Die Sekretär*innen wissen es vermutlich immer, an vielen Schulen sicher auch die Vertretungplaner*innen, an die die Krankmeldungen weitergegeben werden. Lezteres ist aber nicht an allen Schulen so.

  • Mich berührt die Fragestellung hier schon etwas negativ. Eine Deiner Bekannten verhält sich nicht richtig. Irgend jemand anderes kann es beweisen und will Deine Bekannte für ihr Fehlverhalten melden. Du willst jetzt für Deine Bekannte wissen, was für Folgen das haben kann ...


    a) Bist Du dann überhaupt auch eine Lehrkraft (sonst nämlich hier nicht schreibberechtigt)?


    b) Welches Ziel hat Deine Frage hier? Willst Du Deine Bekannte warnen, welche Konsequenzen es haben kann? Das müsste sie selbst wissen. Willst Du in Schadenfreude verfallen?


    Sorry, ich hab eher das Gefühl, dass das Ganze nicht so glaubhaft ist.

  • Es reicht ja wenn Leute Fotos auf Instagram oder Facebook veröffentlichen, wenn sie von jemandem dort gesehen werden... wir haben auch schon Schülern nachweisen können, dass sie auf einem Festival waren und nicht krank. War halt blöd, wenn der Lehrer frei hat und auch da ist.

    Und doof hätte auch sein können, dass der Schüler sich ein paar Monate später das Leben genommen hat, weil er doch nicht gegen die Depression ankam, für die er krankgeschrieben war.
    "Versuchen Sie unter Leute zu kommen, unternehmen Sie etwas mit Freunden, aber liegen Sie nicht im Bett rum!"
    "Hey, XY, willst du mit aufs Festival kommen? Komm schon, du versauerst sonst noch zuhause!"
    Ja, vermutlich ist Blaumachen in dem Fall wahrscheinlicher, aber man sollte mit Urteilen sehr vorsichtig sein. Es gibt auch Krankheiten, die sieht man nicht körperlich.
    Wenn ich unter eine Klausur mangelhaft schreibe, dann wünsche ich mir, dass man meinem Urteil vertraut. Wenn ein Arzt jemanden krankschreibt, dann sollte man dem auch vertrauen.
    Gerade in der heutigen Zeit mit dem Druck sind psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch. Mal eben jemanden anschauen und sagen "Der sieht mir aber gesund aus, warum kommt der denn nicht zur Arbeit" wird den Abgründen nicht gerecht, in denen sich viele Menschen befinden.
    Aber Lehrer wissen das natürlich wieder besser.


  • Gerade in der heutigen Zeit mit dem Druck sind psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch. Mal eben jemanden anschauen und sagen "Der sieht mir aber gesund aus, warum kommt der denn nicht zur Arbeit" wird den Abgründen nicht gerecht, in denen sich viele Menschen befinden.
    Aber Lehrer wissen das natürlich wieder besser.

    Das mag sein. Aber dann postet man wenigstens nichts auf Facebook.

  • ...und wenn einfach irgendjemand anderes "sie" postet?


    Ist ein fürchterliches Fass ohne Boden.
    - "blaumachen" nur für ein Hobby ist natürlich nicht okay. Vor allem weil ja jemand vertreten muss.
    - echte Krankheit kann durchaus sein und trozdem das Hobby möglich. Nur dann würde man damit wohl kaum hausieren gehen.
    - so eine "Petze" als Kollegin ist natürlich auch ein sehr... umgängliches... Kollegiumsmitglied...


    ...vielleicht hätte die Kollegin sich lieber mal an den Stundenplaner gewandt und geschaut, Freitags / Montags frei zu haben? Sowas kann möglich sein...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • - "blaumachen" nur für ein Hobby ist natürlich nicht okay. Vor allem weil ja jemand vertreten muss.

    Es ist nicht nur "nicht okay" (klingt irgendwie voll nach Lehrer....), sonders es ist zumindest unkollegial, wenn nicht sogar asozial.


    Zitat

    - so eine "Petze" als Kollegin ist natürlich auch ein sehr... umgängliches... Kollegiumsmitglied...

    Was ist schlimmer? Die Wahrheit zu sagen oder seine Kollegen und seinen Dienstherrn zu betrügen?


    Gruß !

Werbung