Lehrauftrag


  • Es freut mich aber für dich, fossi 74, dass du finanziell gut auskommst. ...

    Zurück zu dir, bist du denn kurz vor oder nach der Rente? Du hast den Beitrag doch sicher verfasst, weil du wissen möchtest, ob du den Weg gehen sollst. Die Frage nach dem Bula hast du nicht beantwortet, daher kann man eh nichts Konkretes sagen.

    • Offizieller Beitrag

    Es geht mir auch nicht darum, die Motivation der Pensionäre in Zweifel zu ziehen. Ich habe lediglich den Effekt beschrieben, der entsteht wenn eine spürbare Anzahl an Pensionären weiter arbeiten möchte.
    Derselbe Effekt ist auch zu beobachten, wenn Junglehrer und A14-Aspiranten jede Zusatzaufgabe übernehmen und dadurch der Schulleitung suggerieren, dass sie mit jedem Projekt durchkommt. Es ist in beiden Fällen keine böse Absicht - aber der Effekt, den das Ganze hat, ist eben mitunter eher ungünstig.

  • Ich argumentiere nicht mit Unterrichtsausfall, sondern lediglich mit dem Umstand, dass jemand für sich entscheidet, mit 66 noch arbeiten zu wollen. Soll ja Leute geben, die eine Klasse noch zum Abschluss führen wollen oder einfach Spaß an der Arbeit mit Kindern haben und sie dem 24/7 Rumhängen im Schrebergarten vorziehen.

    Allerdings - und hier spreche ich durchaus aus Erfahrung - sollte es dem Arbeitgeber überlassen bleiben, ob er da mitspielt. Für manchen in Ehren ergrauten Kollegen ist es nämlich irgendwann besser, einer eher solipsistischen Tätigkeit nachzugehen als die noch nicht ganz so ergrauten Kollegen zu nerven.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich habe mir zwar gerade bei manchen Politikern oder Managern auch schon gedacht: "Vlt. wäre es doch gut, wenn sie den Posten mal an jemanden Jüngeren abgeben würden!", aber sicher spielt da auch das mögliche Gehalt eine Rolle. Es gibt ja deutlich mehr Leute, die nicht in dieser Größenordnung verdienen, und wenn diese sich zu ihrer Rente noch ein bisschen was dazu verdienen wollen, dann finde ich das völlig legitim. Diverse Rentner fallen ja nach der Erwerbstätigkeit in ein tiefes Loch, weil inen die Aufgabe im Leben fehlt. Da kann es helfen, wenn sie eine gern ausgeübte Arbeit noch länger ausüben dürfen. Problematischer finde ich es, wenn Rentner wirklich arbeiten müssen, weil es sonst einfach nicht zum Leben reicht. In diesen Fällen versagte der Staat auf ganzer Linie. Und @'Bolzhold' klang jetzt so, als ob er eher das Müssen anspricht.

  • Tatsächlich denke ich, dass reaktivierte Pensionäre (wenn es denn eine nennenswerte Anzahl wäre) dazu führen würde, einen weiteren Schweinezyklus zu verhindern. Wodurch entsteht dieser nämlich? In Mangelzeiten werden a) alle möglichen Quereinsteiger auf Lebenszeitstellen gesetzt (ja, auch ein angestellter Lehrer ist praktisch unkündbar), so dass der Bedarf dann irgendwann gedeckt ist und es wird b) überall und mit großer medialer Wirkung für ein Lehramtsstudium geworben. Wenn nun all die angeworbenen Studienanfänger in ca. 7 Jahren auf den Markt kommen, ist der gesättigt mit all den Leuten, die man eingestellt hatte, um die Löcher zu stopfen und die eben dann die Stellen noch Jahrzehnte besetzen. Da die Lehrerarbeitslosigkeit ja dann bekannt wird, mag niemand mehr ein Lehramtsstudium antreten, wenn doch die Einstellungschancen so schlecht sind, usw.
    Die Arbeitszeitspanne der reaktivierten Pensionäre ist dagegen begrenzt.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Keine Ahnung was ihr für Probleme mit Quereinsteigern habt.
    Im beruflichen Schulwesen ist es insbesondere in Profilfächern nur von Vorteil auch außerhalb des Schulwesens Erfahrungen gesammelt zu haben.

  • Keine Ahnung was ihr für Probleme mit Quereinsteigern habt.

    Haben "wir" Probleme mit Quereinsteigern? Wäre mir neu. Aber auch Quereinsteiger musst Du erstmal finden.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich denke, dass man da das berufliche Schulwesen immer ein bisschen gesondert behandeln muss, weil es hier noch einmal ganz andere Herausforderungen gibt als in der Grundschule oder Sek I. Deutschland ist halt ein Land, in dem sehr auf Titel geachtet wird, was den schwierigeren Umgang mit Quereinsteigern erklärt, gerade bei einer derart formalen und umfangreichen Ausbildung wie der von Lehrern.

  • Ich denke, dass man da das berufliche Schulwesen immer ein bisschen gesondert behandeln muss, weil es hier noch einmal ganz andere Herausforderungen gibt als in der Grundschule oder Sek I. Deutschland ist halt ein Land, in dem sehr auf Titel geachtet wird, was den schwierigeren Umgang mit Quereinsteigern erklärt, gerade bei einer derart formalen und umfangreichen Ausbildung wie der von Lehrern.

    Stimmt, diese Titel"wut" gibt es wirklich. Sehe ich beispielweise immer wieder bei meinem Vater, der von diversen Leuten- v.a.Eltern, aber auch KuK, die ihn noch nicht kennen und nicht wissen, dass er darauf keinerlei Wert legt- mit erkennbar devotem Grundton als Herr Dr. XYZ angesprochen wird. Die Schwierigkeiten mit Quereinsteigern ergeben sich meines Erachtens aber schlichtweg daraus, dass diese offenkundig viel zu oft nicht ausreichend nachqualifiziert werden. Das kann zu Problemen für SuS führen, vor allem aber bedeutet es diese Quereinsteiger einfach nur zu benutzen, auszubluten kräftemäßig und politisch verschuldete Löcher provisorisch stopfen zu lassen, die man nur mit ausreichend qualifiziertem Personal tatsächlich wieder füllen könnte. Dabei ist aber eben auch zu unterscheiden nach den Programmen der jeweiligen Bundesländer. Ich habe es an anderer Stelle schon einmal geschrieben, dass ein Cousin von mir- Physiker- als Seiteneinsteiger in BW (=mit Ref) in den Schuldienst gegangen ist. Dank Ref ist er entsprechend qualifiziert und eben nicht einfach nur "verheizt" worden. Leider ist es aber eben nicht die Regel, dass Seiteneinsteiger/Quereinsteiger vernünftig qualifiziert werden und gerade in Bundesländern mit vielen Seiteneinsteigern (Sachsen scheint aktuell deutschlandweit den höchsten Anteil zu haben mit rund 50% unter den Neueinstellungen habe ich zuletzt gelesen) und damit mit großem Mangel in besonders hohem Maß Ausbildungsmaßnahmen nebenbei noch von den KuK mit voller Lehrbefähigung zu leisten sind, was angesichts der schieren Menge an zu qualifizierenden KuK eine nicht leistbare Zusatzbelastung darstellt. Wer Verantwortung als Dienstherr für seine Angestellten/Beamten übernimmt qualifiziert diese dort umfassend nach, wo das erkennbar erforderlich ist, damit diese einen guten Job machen können in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Programme wie OBAS in NRW oder auch das Seiteneinsteigerprogramm in BW (und viele andere, ähnliche Programme anderer BL) zeigen ja wie es erfolgreich funktionieren kann.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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