Umfrage zur Nutzung digitaler Medien im Unterricht

  • "Wie häufig setzen Sie digitale Medien im Unterricht ein?" --> Bezieht sich auf alle Klassen innerhalb eines Zeitraums den die Antwortmöglichkeiten vorgeben?



    "Schlagen Sie Ihren Schüler*innen solche Angebote für das Lernen zuhause vor?" --> Leider gibt es nur eine ja/nein-Antwortoption. Oft scheitert es einfach daran, dass es keine schülergerechten Angebote zum Thema gibt, egal wie willig man als Lehrkraft wäre. Digitale Medien sind nunmal kein Selbstzweck.



    "Beurteilen Sie die Auswirkungen digitaler Medien im Unterricht auf Ihre Schüler*innen." --> Warum sollte die Medienkompetenz meiner SuS erkennbar zunehmen, nur weil ich mein Tablet einsetze, um eine PPP/Bild/Film zu visualisieren? Nicht jeder Einsatz von digitalen Medien im Unterricht bedeutet, dass SuS selbst aktiv damit umgehen. Die Frage ist angesichts der Antwortmöglichkeiten insofern m.E. zu unspezifisch gestellt. Ich habe deshalb "keine Antwort" angegeben, weil ich nicht weiß, wie meine Antworten sonst am Ende interpretiert werden.



    "Für wie sinnvoll halten Sie den Einsatz digitaler Medien im Unterricht in den folgenden Klassenstufen?" --> Nochmal: Digitale Medien sind kein Selbstzweck. Grundsätzlich werden in jeder Unterrichtsstunde viele verschiedene Medien - analog und/oder digital- eingesetzt, je nachdem, was angesichts der Unterrichtsziele sinnvoll und zielführend ist. Dahingehend KÖNNEN digitale Medien in jeder Klassenstufe sinnvoll eingesetzt werden, auch wenn es nicht in jeder Unterrichtsstunde zielführend wäre dies tatsächlich zu machen. Da die Fragestellung nicht differenziert, habe ich erneut "keine Antwort" angekreuzt, mangels Einblick in die letztliche Interpretation meiner Antworten. Gleiches gilt für die Folgefrage zum Einsatz in bestimmten Unterrichtsfächern.



    "Wieviele Jahre haben Sie Berufserfahrung?" --> Bezieht sich vermutlich auf die Berufserfahrung im Schuldienst oder ist allgemein Berufserfahrung gemeint oder Berufserfahrung im Schuldienst bzw. in pädagogischen Arbeitsbereichen? Klarer zu formulieren bringt in diesem Fall deutlich unterschiedliche Antworten (ich könnte alle drei Antwortmöglichkeiten ankreuzen, je nachdem, wo der Schwerpunkt tatsächlich liegen soll..).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich verstehe die Unterscheidung zwischen "digitalen" und nicht-digitalen Medien nicht wirklich. Ich sehe keine fundamentalen qualitativen Unterschiede in der Didaktik.

  • Ich verstehe die Unterscheidung zwischen "digitalen" und nicht-digitalen Medien nicht wirklich. Ich sehe keine fundamentalen qualitativen Unterschiede in der Didaktik.

    Unterschied ist, dass die digitalen Medien die Sau ist die im Moment durchs pädagogische Dorf getrieben wird. Im Endeffekt sind sie auch nur Lernträger wie analoge Medien.

  • Ich verstehe die Unterscheidung zwischen "digitalen" und nicht-digitalen Medien nicht wirklich. Ich sehe keine fundamentalen qualitativen Unterschiede in der Didaktik.

    Das kommt m.E. drauf an.
    Unterschied zwischen "ich schreibe auf eine Tafel" und "ich schreibe mit einem Stift auf ein Convertible, das am Beamer hängt: Nicht fundamental, Zustimmung.
    Unterschied "ich lege eine Platte auf, die Schüler lesen in der Taschenpartitur" zu "klingende Partitur (digital), wo ich mir einzelne Stimmen auch alleine anhören kann: Vorhanden. Unterschied zu "jeder Schüler kann das selbst machen" erheblich.


    Englisch: Unterschied zu "ich lege eine CD ein wg. Hörverstehen" zu "jeder Schüler entscheidet selbst, wie viele Wiederholungen er braucht: Merkbar.


    Unterschied zwischen "ich führe eine geometrische Konsruktion an der Tafel aus" zur gleichen Konstruktion mit einer dynamischen Geometriesoftware, wo die Konstruktion nachträglich modifiziert werden kann: Ziemlich groß (die digitale Konsruktion ist aber nicht in jeder Hinsicht besser, nur in mancher).


    Komischerweise scheinen anspruchsvolle Anwendungen (wie dynamische Geometrie) weniger auf Interesse zu stoßen in letzter Zeit, während mir die "gehypten" Sachen insgesamt eher zu einer Verflachtung führen. Man kann tolle Sachen machen mit digitalen Medien (genauso wie mit analogen natürich auch, aber andere Sachen) - das ist aber kein Automatismus.

  • Danke! @goeba
    Deswegen habe ich die Umfrage abgebrochen.
    wenn die eine App statt einem Wörterbuch benutzen ist das egal, wenn der Film über Laptop und Beamer statt TV läuft auch. Wenn ich den Text verschicke und der Kurs ihn am Tablet liest ist das auch egal... man kann also neue Medien nutzen, ohne dass die Klasse davon einen Mehrwert hat.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • @goeba


    Ich stimme dir dahingehend zu, dass zwischen digitalen und analogen Unterrichtswerkzeugen unterschiedliche Möglichkeiten vorliegen. Aber das liegt daran, dass sie Werkzeuge sind - ein Zimmermannshammer ist ein anderes Werkzeug als ein Vorschlaghammer. Ein analoger OHP hat andere Möglichkeiten als ein analoges Episkop. Eine analoge Kreidetafel andere Möglichkeiten als ein Wandplakat aus Papier. Eine digitale Abspielapp für Filme andere Möglichkeiten als ein digitales Videoschnittprogram. Eine Beamerprojektion eines Standbildes andere Möglichkeiten als eine Diaprojektion. Unterschiede bestehen i.d.R. zwischen der Bandbreite und der Bequemlichkeit der Werkzeuge - aber die Didaktik ist ganz oft kategorial die gleiche. Ich halte die Unterschiede zwischen analoger und digitaler TECHNIK für geringfügig. Das sieht man übrigens daran, dass du unwillkürlich die CD in deinen Vergleichen unter "analog" subsumierst, dabei handelt es sich um ein digitales Werkzeug, das dem analogen Magnetband zum Transport von Tondaten äquivalent ist und andere Vor- und Nachteile hat. Aber das ist keine Kritik an dir, ich möchte damit nur unterstreichen, dass der Unterschied sehr schnell unter die Wahrnehmungsgrenze kommt, wenn man an den Alltagsgebrauch zum gleichen Zweck wie zuvor gewöhnt ist.


    Digitale DIDAKTIK bildet m.E. etwas anderes ab, das man vielleicht als Kultur bezeichnen könnte, denn da gibt es historisch Vorläufer: eine orale Kultur ist etwas anderes als eine Schriftkultur. Eine Schriftkultur ist etwas anderes als eine visuelle Kultur. Das wiederum etwas anderes als eine Digitalkultur. An dem Kulturbegriff in diesem Sinne hängen unterschiedliche Formen kultureller Verhandlung und kulturellen Ausdruckes. Eine digitale Didaktik müsste die Auswirkung dieser Unterschiede auf Schule und Unterrichten in Theorie und Praxis reflektieren und entsprechende Unterrichtsformen kreieren. Stichworte da könnten sein: räumliche und zeitliche Asynchronität im Unterricht, fallende Grenzen zwischen Verhandlungen innerhalb und außerhalb des Unterrichtsgeschehens, Veränderungen von Informationsrezeption und Produktion, Veränderung von Prüfungsformaten.


    Solche Fragen sehe ich in der Umfrage überhaupt nicht berührt. Diese kreist um die unveränderte, "alte" Didaktik, in die neue, digitale Werkzeuge eingebettet werden sollen.


    @lils


    Ich sehe einer Umfrage übrigens sehr deutlich die Frage nach dem "digitalen Mehrwert". Die Mehrwertsdiskussion ist in diesem Zusammenhang nicht ganz unproblematisch. Ich würde dir sehr dringend empfehlen, diese Auseinandersetzung für diese Arbeit zu rezipieren. Der provokante aber sehr diskutable Axel Krommer ist ein guter Einstieg.

  • Unterschied ist, dass die digitalen Medien die Sau ist die im Moment durchs pädagogische Dorf getrieben wird. Im Endeffekt sind sie auch nur Lernträger wie analoge Medien.

    Und das ist eben nicht der Fall, wie man weiß, wenn man sich mit der Sache auskennt. Aber was weiß ich schon, ich mache ja erst seit 13 Jahren digitalen Online-Unterricht. :S

  • Also dienen digitale Medien nicht als Lernträger? Ok wieder was gelernt.

  • Naja ein Lernträger ist ein Gegenstand an dem man Sachverhalte und/oder Kompetenzen lernen/fördern kann.


    Zum Beispiel kann eine Werkzeugmaschine ein Lernträger sein, genauso aber auch eine virtuelle Fabrik.


    Mir ist schon klar dass Medien ein weiter gefasster Begriff ist, aber es ist, wie der Lernträger auch, ein Mittel um das Unterrichtsziel zu erreichen.


    Dabei spielt es keine Rolle ob das ganze digital oder analog passiert. (wann auch immer etwas digital oder analog ist)

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