Trump und Schulöffnungen

  • Auch wenn man es nett ausdrücken will und sagt "ich verstehe, dass du Orientierungslosigkeit im shutdown erfahren hast und halt nicht antizipieren kannst,

    Auch diese Ausdrucksweise ist etwas „von oben herab“. Du unterstellst außerdem ein Defizit „nicht antizipieren können“. Das ist kein echtes aufeinander Zugehen, da du stets implizit ausdrückst, dass du es besser weißt - was du ja notwendigerweise auch glaubst, denn sonst hättest du diese Meinung nicht.

    Da hilft m. E. nur, sich einen echten Ruck zu geben und zu versuchen die Haltung des anderen prinzipiell zu akzeptieren bereit sein. Das dürfte hier schwer fallen, da man ja vermutlich glaubt, der andere schade mit seinem Verhalten anderen Mitmenschen.

    Das ist das „Muss die Toleranz die Intoleranz tolerieren“- Dilemma.

    Dennoch scheint es mir einen Versuch wert, auch den „Idioten“ die gebührende Achtung als Mitmenschen entgegenzubringen, wirklich zu versuchen zu verstehen, eventuell die eigene Gegenposition möglichst sachlich darzustellen und ansonsten seiner Wege zu gehen und die Situation auszuhalten.

    Gerade bei der eigenen Schwester schwingen aber womöglich noch viele Emotionen mit. Im besten Fall liebt man sie und kann darum ihren gegenteiligen Standpunkt schwer ertragen.

    Es ist so schade, liebe Samu, dass du dich mit ihr darüber entzweist, die Pandemie ist das auch nicht wert! Wenn nicht sonst noch irgendwelche Dinge zwischen euch liegen, lass sie doch einfach so, wie sie ist, und trink mit ihr ein Gläschen Rotwein oder einen leckeren Sommercocktail.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Die Devise lautet: Hauptsache schnell in die Tasten hauen und dann Dinge hinkotzen, die nachweislich falsch sind.

    Soviel Einsicht in dein eigenes Verhalten hätte ich nicht erwartet. Bravo.


    Zitat von Herr Camp

    Und wenn nichts mehr geht, beginnt man, den Gegenüber zu diskreditieren und diffamieren. Als Vorbild dienen hier sogenannte "Haltungsjournalisten", die jedwede Kritik, sei sie noch so begründet, als "Verschwörungstheorie" abgestempelt haben und dies z.T. immer noch tun.

    Es gab keine kritische Berichterstattung oder gar Debatte über die Maßnahme der Regierung (hier), obwohl unzählige nationale und internationale Wissenschaftler sich durchaus auch kritisch zu Wort gemeldet haben und dies immer noch tun (z.B. hier).

    Ich gehe davon aus, dass die Bundesrgierung sich alle Positionen angehört hat und sich hat beraten lassen. Im Nachhinein lässt sich immer leicht sagen, die Entscheidungen seien falsch gewesen. Ich nehme mir nicht heraus, beurteilen zu können in wie weit die Maßnahmen nötig waren, ich sehe aber, dass bei uns nicht die Leute auf der Straße verreckt und vor sich hin gegammelt sind. Auch die Menge der Covid-19 Toten hält sich hier, im Gegensatz zu anderen Ländern sehr in Grenzen. Im Nachhinein wird man (Wissenschaftler verschiedener Disziplinen) die Situation rational bewerten und Lehren fürs nächste Mal daraus ziehen müssen.

    Der Verschwörungstheoretiker werden übrigens diejenigen bezeichnet, die glauben Bill Gates wolle uns alle zwangsimpfen, die Echsenmenschen/Illuminati seien dafür verantwortlich oder es gäbe gar kein Covid-19.


    Zitat

    Stattdessen wird z.B. immer noch einfach behauptet, dass "bei unaufschiebbaren Operationen Betten zu jeder Zeit zur Verfügung gestanden hätten".

    Das ist nachweislich falsch, wie man unter anderem hier, hier, hier, hier u.v.w. nachlesen kann.

    Schlag bitte die Bedeutung des Wortes "unaufschiebbar" nach.

    Zitat

    Auf der Gegenseite steht nun einmal schwarz auf weiß und in vielen tausend Dokumenten aus der Vergangenheit und heute nachzulesen ein u.a. vom RKI medial inszeniertes Szenario, was so niemals existiert hat und schon gar nicht durch einen "Lockdown" oder das Tragen von Papierfetzen im Gesicht verhindert wurde.

    Puh. Wer soll das mit welchem Ziel veranlasst haben?


    Zitat

    Schaut man sich die berühmte R-Kurve des RKI an, die am 15. April im Epidemiologischen Bulletin 17 veröffentlicht wurde (hier), sieht man, dass bereits Anfang/Mitte März der Höhepunkt erreicht war und am 23. März, als der Lockdown kam, der Peak schon überschritten war. Der R-Wert war bereits seit dem 21. April unter 1.

    Die Maßnahmen ab dem 09. März (Absage von Großveranstaltungen, Bund-Länder-Vereinbarungen vom 16. März) haben nachweislich nichts gebracht, wenn man die Inkubationszeit von 5 bis 14 Tagen bedenkt.

    Die Bundeskanzlerin hat nach Veröffentlichung der Kurve vorgerechnet, was es mit der Kurve auf sich hat, und als Ziel ausgegeben, dass dieser Faktor unter 1 sein muss. Zu diesem Zeitpunkt war der Faktor aber bereits bei 0,7 (hier).

    Dies habe ich in einem meiner ersten "Posts" geschrieben, zugegeben ein wenig flapsig formuliert. Aber nochmals, ich halte diesen R-Wert für wenig aussagekräftig, vielmehr muss, auch dass habe ich geschrieben, regional geschaut werden, wo Ausbrüche zu verzeichnen sind.

    Ok, du verwendest den R-Wert vom März als Argument für deine Position um ich dann als Argument selbst zu entwerten. Interessant. Und dann kommst du mit einer innovativen Idee um die Ecke, die bereits seit mehreren Wochen genauso umgesetzt wird. Nur so ein Tip: Du solltest weniger in den Monaten März bis Mai herumstöbern und stattdessen lieber mal rausgehen.


    Zitat

    Hier muss dann mithilfe moderner Technik und nahtlosen Testreihen möglichst effizient und schnell analysiert werden, wer wann und wie lange evtl. in Quarantäne muss.

    Hinzu kommt die Falsch-Positiv-Rate als Problem (Ärzteblatt).

    Zu guter Letzt habe ich auf Wolfgang Schäuble verwiesen, der meine Position recht gut zusammenfasst (ggf. habe ich sie auch einfach von Schäuble adaptiert):


    "Wir dürfen nicht allein den Virologen die Entscheidungen überlassen, sondern müssen auch die gewaltigen ökonomischen, sozialen, psychologischen und sonstigen Auswirkungen abwägen. Zwei Jahre lang einfach alles stillzulegen, auch das hätte fürchterliche Folgen.

    Das führt mich zurück zu meiner Frage oben. Welche Einschränkungen gibt es denn noch, die untragbar für Wirtschaft und Gesellschaft sind? Ich habe den Eindruck, du willst dich einfach nur aufregen, bist sauer, dass die Sache bei uns ganz gut läuft und ignorierst deshalb den aktuellen stand der Dinge, um dich weiter über den Zustand vor zwei Monaten aufzuregen.


    Zitat

    Das Thema impfen möchte ich hier nicht ansprechen, aber grundlegend, und auch das habe ich bereits erwähnt, glaube ich nicht, dass im Winter ein Impfstoff auf den Markt kommt, der wie ein Wundermittel an alle verabreicht wird und das Coronavirus ausrottet. Auch hier habe ich bereits auf Ugur Sahin verwiesen sowie die forschenden Pharmaunternehmen (hier).

    Vielleicht gibt es auch gar keinen Impfstoff gegen Covid-19. Das wird sich zeigen.

    Impfen macht eh Autismus und ist eine einfache Möglichkeit für Bill Gates, uns alle zu microchipen. Auf der anderen Seite werden ja alle zwangsgeimpft, also braucht man sich darüber auch nicht aufregen.:pirat:

  • Auch diese Ausdrucksweise ist etwas „von oben herab“. Du unterstellst außerdem ein Defizit

    Sage ich doch, die Aussage kam nicht von mir.

    Meine Schwester ist nur ein Symbol, das Problem ist ein gesellschaftliches und alle Erklärungsversuche, auch die von dir so freundlich formulierten, führen halt leider zu keiner Verbesserung des Konflikts, der "zwei Lager" wie mir scheint.

  • welche Argumente der Gegenüber überhaupt verwendet und die Intention dieser Argumente ergründet.

    Kann mich auch täuschen, aber ist es nicht die Aufgabe desjenigen, der die Argumente liefert, mir diese zu begründen? Ich habe echt wenig Lust, die vermeintliche Intention eines Gegenübers zu ergründen. Ich nehme das so, wie es mir geliefert wird. (analog dazu: "Herr Camp, ich hab zwar geschrieben, dass Hitler ein Linker war, der alle Leute retten wollte und Sie sagen, dass wäre falsch: Aber Sie können mir doch deswegen keine sechs geben, sie müssen doch die Intention meiner Arguemente ergründen - die hab ich zwar nicht dazu geschrieben, aber trotzdem):


    "Haltungsjournalisten"

    Mehrfache Verwendung des Worts macht es nicht besser. Dir als Deutschlehrer sollte bekannt sein, dass Journalisten selbstverständlich eine Haltung und eine Meinung haben. Das geschieht allein schon durch die Auswahl der Texte für Zeitungen. Du kannst die FAZ lesen, wirst dort aber eher weniger Texte finden, die linke Positionen vertreten. Bei der taz ist es genau anders rum. Und das ist noch nicht mal der kommentierende Teil. Nur weil es nicht deiner Meinung entspricht, ist das aber nicht schlecht. Ganz offenbar warst du problemlos in der Lage, dir deine Meinung zu bilden.


    Ja, es sind vor allem orthopädische Eingriffe an Knie- und Hüftgelenken, aber auch Krebs-Operationen. Aber es ist doch mehr als einleuchtend, dass sich der Zustand von Patienten verschlechtern und die Lebensqualität drastisch einschränkt wird und bei Krebs auch zum Tode führen kann. Selbstverständlich werden diese verschobenen Eingriffe nicht ohne Folgen bleiben.

    Zustimmung. Aber mal überlegen: Wie viele Patienten mit Knie und Hüftgelenken sind wohl in New York oder in Norditalien behandelt worden, als Corvid da wütete? Mehr oder weniger als in Deutschland?

    Auf der Gegenseite steht nun einmal schwarz auf weiß und in vielen tausend Dokumenten aus der Vergangenheit und heute nachzulesen ein u.a. vom RKI medial inszeniertes Szenario, was so niemals existiert hat und schon gar nicht durch einen "Lockdown" oder das Tragen von Papierfetzen im Gesicht verhindert wurde.


    Schaut man sich die berühmte R-Kurve des RKI an, die am 15. April im Epidemiologischen Bulletin 17 veröffentlicht wurde (hier), sieht man, dass bereits Anfang/Mitte März der Höhepunkt erreicht war und am 23. März, als der Lockdown kam, der Peak schon überschritten war. Der R-Wert war bereits seit dem 21. April unter 1.

    Das Problem bei dir (und vielen anderen) ist, dass sie ein einfaches Video oder einen Text sehen, den sie toll finden, da sie ihrer Meinung entsprechen. Dann vergessen diese aber, sich mal umzugucken, was denn Begründung dafür ist. Zum R-Wert

    https://www.tagesspiegel.de/wi…perre-aber-/25767642.html (weitere Quellen mit Goggle in zwei Sekunden auffindbar)
    Übrigens: Ein guter Anhaltspunkt dafür, dass niemand dich mit Zahlen verarschen möchte ist, wenn die zuständige Stelle selbst die Zahlen veröffentlicht, auf denen die Kritik beruht. Ein ziemlich dummer Plan vom RKI, das ganze Land lahmzulegen, dann aber die Zahlen dafür so zu präsentieren, das Herr Camp vom Schreibtischstuhl sitzend beurteilen kann, dass alles Quatsch ist.


    Aber nochmals, ich halte diesen R-Wert für wenig aussagekräftig,

    Und nochmal: Das kannst du tun, ist aber total irrelevant. Wenn jeder den Sinn und die Auswirkung dieser Werte beurteilen könnte, müsste man dafür nicht studieren. Es gibt Mehrheitsmeinungen in der Wissenschaft - die sind meisten korrekt. Wenn sich eine Meinung als begründet falsch herausstellt, dann ändert die Mehrheit ihre Meinung. Meisten ist aber ehr die Minderheit diejenige, die Quatsch erzählt. Ausnahmen gibts immer wieder, Einstein, Gallileo, Kopernikus. Bin mir nicht sicher, ob ich Herrn Camp in die Reihe aufnehmen möchte... Kalle29 gehört da auf jeden Fall nicht rein.


    nd schon gar nicht durch einen "Lockdown" oder das Tragen von Papierfetzen im Gesicht verhindert wurde.

    Du ignorierst es so schön, ich hole es immer wieder auf: Womit erklärt sich eigentlich die massive Todesrate in Ländern, in denen es keinen Lockdown gibt oder wo er so spät erst verhängt wurde?


    unzählige nationale und internationale Wissenschaftler

    Ich zähle acht in deinem Link. Du kannst für jeden Scheiß im Internet ein paar "Wissenschaftler" finden, die deine Meinung unterstützen. Ich finde Leute, die die Evolutionstheorie "widerlegen", die den Klimawandel bezweifeln, die eine flache Erde propagieren, die den Holocaust leugnen - auch gerne mit Dr. Titel oder ehemalige Professoren. Wissenschaftsmehrheiten sind das relevante. Wenn ein großer Teil der internationalen Forscher sich einig ist, kann man den Rest ignorieren (außer natürlich, es unterstützt seine eigene Meinung)


    Es gab keine kritische Berichterstattung oder gar Debatte über die Maßnahme der Regierung

    Versammlungsfreiheit Corona (4,5 Mio Treffer)

    Religionsfreiheit und Corona (237000 Treffer)


    Sind ziemlich wenige Treffer, das stimmt schon.


    Die Maßnahmen waren heftig, aber offenbar effektiv. Mehrere größere Coronaausbrüche gab es nach Gottesdiensten oder Familienfeiern. Trotzdem werden Grundrechte immer weniger eingeschränkt. Es ist wichtig, die Einschränkungen im Blick zu behalten. Das tun viele Medien. Momentan versuchen die Regierungen, langsam alles mögliche zurückzunehmen. Man beobachtet, was dann passiert, um schnell wieder reagieren zu können. Ich persönlich halte das für eine sinnvolle Maßnahme.

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