Distanzunterrricht - wie läuft es technisch und organisatorisch

  • Frage noch mal hier...

    Ich lese gerade zu Sachsen, dass nach den Ferien Wechselunterricht ab Inzidenz 100 geplant ist. Ich gehe zwar davon aus, dass die Inzidenz bald nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium sein wird, aber wie auch immer, ich hätte gern für den Fall der Fälle, dass alle SuS W-LAN haben.


    Hat jemand eine Idee, wie man das organisieren könnte? Gibt's dafür Mittel von Bund, Ländern, Stiftungen? Sie können zwar inzwischen Endgeräte leihen, aber ohne Internet wird das wieder nichts.

    Nein, Berlin hat dies sogar als Voraussetzung gemacht, nur Kinder die WLAN zuhause haben durften IPads bekommen. Ohne Worte. Wir haben die Kinder ohne WLAN dann meist ins "pädagogische Angebot" geholt, wobei sie natürlich auch in der Schule kein WLAN hatten.


    Über den Förderverein bei meinen Kindern habe ich ja auch 9 Tablets besorgt für die Klasse, aber auch da, ohne WLAN ging es nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Mir fiele da höchstens das "Freifunk"-Netz ein, wobei das aber auch mehr als löchrig ist. Hier ist eine Übersicht der Freifunk-Communitys. Vielleicht ist deine Heimat dabei: https://freifunk.net/wie-mache-ich-mit/community-finden/

  • Hat jemand eine Idee, wie man das organisieren könnte? Gibt's dafür Mittel von Bund, Ländern, Stiftungen? Sie können zwar inzwischen Endgeräte leihen, aber ohne Internet wird das wieder nichts.

    Theoretisch gibt es dafür die Bildungsflatrate von der Telekom für 10€/Monat. Damit hätten SuS zumindest auf einem Gerät Internetzugang, Bereitstellung des Internetzungangs über Aufspannen eines WLANs ist aber nicht erlaubt.


    Praktisch ist das mit ein paar Hürden verbunden (muss über Schulträger laufen, SoS braucht Endgerät von der Schule mit Mobilfunkmodul und die Schule verpflichtet sich sicherzustellen, dass der Internetzugang nur für Bildungsinhalte verwendet wird).

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Nein, Berlin hat dies sogar als Voraussetzung gemacht, nur Kinder die WLAN zuhause haben durften IPads bekommen. Ohne Worte. Wir haben die Kinder ohne WLAN dann meist ins "pädagogische Angebot" geholt, wobei sie natürlich auch in der Schule kein WLAN hatten.


    Über den Förderverein bei meinen Kindern habe ich ja auch 9 Tablets besorgt für die Klasse, aber auch da, ohne WLAN ging es nicht.

    Traurig. Die ohne WLAN (oder allgemein Internet, man sollte ja auch ein Tablet ans LAN anschließen können) werden einfach vergessen bei solchen Ansagen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • die Schule verpflichtet sich sicherzustellen, dass der Internetzugang nur für Bildungsinhalte verwendet wird

    Wäre ja auch schlimm, wenn die Kids dann über das Internet Kontakt zu Anderen haben, Musik hören oder Videos gucken. Und wie will die Schule das sicherstellen? Gewisse Seiten sperren?

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  • Traurig. Die ohne WLAN (oder allgemein Internet, man sollte ja auch ein Tablet ans LAN anschließen können) werden einfach vergessen bei solchen Ansagen.

    Ein Ipad kannst du nur mit entsprechendem Adapter ans LAN anschließen, das ist also eher nicht so einfach.


    Aber ja, es ist traurig und auch etwas einfach gemacht, einfach zu sagen, die haben kein WLAN, die kriegen kein Gerät.

  • Wäre ja auch schlimm, wenn die Kids dann über das Internet Kontakt zu Anderen haben, Musik hören oder Videos gucken.

    Schlimm nicht. Aber daran möchte die Telekom verdienen.

    Und wie will die Schule das sicherstellen? Gewisse Seiten sperren?

    Wenn die Schule eh Seiten filtert, Ports gesperrt hat etc., richtet sie einen VPN-Zugang ein. Dann verhält sich das Tablett wie in der Schule, d. h. es gelten die gleichen Filtereinstellungen wie für die Geräte in der Schule.


    Ich halte das generell für Schülerinnen-iPads für sinnvoll. Die sollen ja damit auch von zu Hause nicht auf irgendwelchen, sagen wir, komischen Seiten surfen oder dubiose Dienste nutzen.

  • Ich halte das generell für Schülerinnen-iPads für sinnvoll. Die sollen ja damit auch von zu Hause nicht auf irgendwelchen, sagen wir, komischen Seiten surfen oder dubiose Dienste nutzen.

    Ja, das schon. Aber nicht jeder private Gebrauch umfasst solche Sachen. Gibt ja auch KuJ, die einfach etwas zocken wollen oder Videos gucken möchten.

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  • Gewisse Seiten sperren?

    Ich nehme an genau umgekehrt, sie erstellt eine Liste aller Seiten die besucht werden dürfen (Whitelist), alle anderen Seiten werden gesperrt. Eine Blacklist (standardmäßig alle Seiten erlaubt, nur die auf der Liste werden blockiert) ließe sich recht einfach über VPN/Proxies umgehen. Die Schwierigkeit besteht (in beiden Fällen) in der Erstellung der Liste. Eine abschließende Aufzählung aller erlaubten (oder blockierten) Seiten ist schlicht nicht möglich.


    Ich halte das generell für Schülerinnen-iPads für sinnvoll. Die sollen ja damit auch von zu Hause nicht auf irgendwelchen, sagen wir, komischen Seiten surfen oder dubiose Dienste nutzen.

    Die Frage ist halt, wer entscheidet was erlaubt ist und was nicht. Find ich nicht einfach zu beantworten. Gehört z.B. youtube.com deiner Meinung nach gesperrt oder sollte es erlaubt sein?




    Sehe das Telekom-Angebot aber auch eher als Notlösung. Kenne auch nur einen Fall in meinem Umfeld bei dem der Versuch nach ein paar Monaten Hin-und-Her-Schieben von Verantwortlichkeiten/Schuldzuweisungen im Sande verlaufen ist :/

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  • In unserem WLAN in der Schule gehört YouTube zu den erlaubten Seiten. Damit kann man sich natürlich auch sehr gut mit allem außer Unterricht beschäftigen, andererseits sind aber viele wertvolle Inhalte nur dort verfügbar, zumal auch Lehrpersonen eigene Videos privat hochladen können, habe ich auch schon gemacht. Ich denke die Vorteile überwiegen.

  • Ich nehme an genau umgekehrt, sie erstellt eine Liste aller Seiten die besucht werden dürfen (Whitelist), alle anderen Seiten werden gesperrt. Eine Blacklist (standardmäßig alle Seiten erlaubt, nur die auf der Liste werden blockiert) ließe sich recht einfach über VPN/Proxies umgehen. Die Schwierigkeit besteht (in beiden Fällen) in der Erstellung der Liste. Eine abschließende Aufzählung aller erlaubten (oder blockierten) Seiten ist schlicht nicht möglich.

    Stimmt, vor allem kann man z. B. YT für Lernvideos oder aber für "Freizeit" nutzen. Ist YT dann erlaubt oder nicht? Warum gönnt man den KuJ nicht einfach etwas Spaß?

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  • Stimmt, vor allem kann man z. B. YT für Lernvideos oder aber für "Freizeit" nutzen. Ist YT dann erlaubt oder nicht? Warum gönnt man den KuJ nicht einfach etwas Spaß?

    Nimmt man "Normalen" Jugendschutzbestimmungen ist YT bis zu einem bestimmten Alter nicht erlaubt, sondern nur YT Kids, musste der Klassenlehrer meiner Tochter schon bitter erfahren, denn sie konnte nicht die Videos anschauen, weil sie nicht unter Kids abgelegt waren.

  • Stimmt, vor allem kann man z. B. YT für Lernvideos oder aber für "Freizeit" nutzen. Ist YT dann erlaubt oder nicht? Warum gönnt man den KuJ nicht einfach etwas Spaß?

    @Lindbergh Bedeutet dein "traurig" als Reaktion auf diesen Beitrag, dass du KuJ keinen Spaß gönnst? Oder sollen sie sich den Spaß auf dem Dorffest holen, aber nicht im bösen Internet (in dem du auch unterwegs bist, genau in dieser Sekunde)?

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    • Offizieller Beitrag

    Anders gefragt: wenn die Eltern es auch nicht wollen (die Entscheidung getroffen haben, keinen Internetanschluss oder kein internetfähiges Gerät zu organisieren) oder auch nicht können, ist es Aufgabe der Schule / des Schulträgers, dies zu ermöglichen? (Durch Bereitstellung des Geräts UND des Datenvolums / Bildungsflatrate)
    Ich bin vielleicht eine Spaßbremse, aber es gibt auch eine gewisse Grenze bei den "staatlichen Aufgaben".
    Und ehrlich gesagt denke ich eher an die Gruppe der "bewusst nicht wollen" als an die "können nicht".

  • Anders gefragt: wenn die Eltern es auch nicht wollen (die Entscheidung getroffen haben, keinen Internetanschluss oder kein internetfähiges Gerät zu organisieren) oder auch nicht können, ist es Aufgabe der Schule / des Schulträgers, dies zu ermöglichen? (Durch Bereitstellung des Geräts UND des Datenvolums / Bildungsflatrate)
    Ich bin vielleicht eine Spaßbremse, aber es gibt auch eine gewisse Grenze bei den "staatlichen Aufgaben".
    Und ehrlich gesagt denke ich eher an die Gruppe der "bewusst nicht wollen" als an die "können nicht".

    Nein, das ist nicht die Aufgabe des Staates. Aber die Telekom verpflichtet ja Schulen dazu zu garantieren, dass das Internet nur für schulische Zwecke genutzt wird. Wenn man Internet hat, kann man es doch auch privat nutzen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • dann soll man sich einen eigenen Anschluss holen.

    Das kann sich leider nicht jeder leisten.

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    • Offizieller Beitrag

    Tja, kann sich auch nicht jeder eine Kinokarte kaufen.
    Sorry, wir driften ab, aber die Schulträger*innen sind nicht für die Sozialpolitik zuständig. Dafür gibt es Regierungen.
    Internet/Telefon sind ein Teil des Regelsatzes bei Transfertleistungen, Prioritäten setzen zwischen: Anschluss zuhause mit WLand oder Handys für jeden sind natürlich eine Sache (und ja, ich bin durchaus für eine Anhebung der Sätze und eine Entkriminalisierung von ALG2-Bezieher*innen. Aber ich bin auch gegen diese ständige Vermischung von Ansätzen. Individuelle Gewinne privatisieren, Anreize setzen, damit jede*r eigenen Reichtummaximierung hat, aber Probleme vergesellschaften und alle Verluste bzw. Kosten durch den Allgemeintopf bezahlen lassen, geht nicht.)
    Bildung ist nicht Freizeit.
    Freizeit wird durch Bildung- und Teilhabepaket abgedeckt.

    Mein Schulträger soll mir und den SuS vernünftige Arbeitsbedingungen ermöglichen.
    und aus dem Freizeittopf das Freibad aufpeppeln (zu welchem man in meiner Stadt zum sagenhaften Preis von 10 Euro für die ganzen Sommerferien als Schüler*in gehen kann). Für BuT-Kinder ist es frei.

  • Warum gönnt man den KuJ nicht einfach etwas Spaß?

    Weil es um Bildung geht. Warum soll die Regierung Schnulli bezahlen? Zumal die meisten Schnulli ja sowieso nutzen, nur fürs Schulportal reicht das Volumen leider nicht aus.

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