Pendeln im Ref

  • Hallo zusammen,


    zum 1.2.05 habe ich einen Refplatz zugeteilt bekommen an einem Stud.seminar, das ich mir zwar nicht gewünscht habe, es ist aber auch nicht ganz so schlimm. Ich möchte dort aber eigentlich nicht wohnen. Die Stadt in der ich absolut gerne wohnen möchte (habe dort schon 5 Jahre gewohnt und es war super), wäre 40 Minuten sowohl mit Zug als auch mit Auto entfernt (habe ein Auto).
    Was meint ihr? Sollte man die Zeit besser anders nutzen? Wie ist das mit dem zeitlichen, nervlichen Aufwand im Ref?
    Wer hat ähnliches gemacht oder macht es noch?


    Ich meine nämlich, das das Wohlfühlen in der Stadt wo man wohnt ein nicht unerheblicher Faktor ist, in einer Zeit in der man wahrscheinlich unter Anspannung stehen wird! Nicht zuletzt habe ich momentan auch privat ziemlichen Stress, sodaß ich es sehr schätzen würde, wenn wenigstens mein Wohnort positiv für mich wäre!


    Freue mich über eure Antworten!
    Viele Grüße,
    julietx ?(

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Julietx,
    bei mir war es schon öfters so, dass die Fahrtwege 40 manchmal auch 55 Min. betragen haben. Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, die Fahrzeit war ganz gut, um Abstand zu kriegen und es ist auch durchaus machbar. Wenn du siehst, dass Auto fahren dir zu anstrengend ist, kannst du ja noch den Zug nehmen und dort lesen usw.
    Ein Zimmer nehmen würde ich erst ab einer Fahrzeit, die über eine Stunde beträgt.
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • Hallo Julietx,


    ich pendel seit einem Jahr 40-50 Minuten (eine Fahrt) mit dem Zug (die Zeit ist inklusive Staßenbahn, Fußwege etc. gerechnet) zu meiner Refschule und es ist ziemlich problemlos machbar. Ich weiss zwar nicht, ob ich auf Dauer (bei einer festen Stelle) jeden Tag so lange fahren möchte, aber z.Zt. empfinde ich den Abstand zwischen Wohnort und Schule manchmal - wie Hermine ja auch schon geschrieben hat - als sehr angenehm. (Plus: Oft habe ich mich auf der Fahrt schon so weit abgeregt, dass mein armer Freund sich nicht mehr ganz so viel Schulgeschichten anhören muss - seeehr gut für die Beziehung :D )
    Einziger nachteil ist das frühe(re) Aufstehen, aber das hat ja Schule ohnehin so an sich.... :rolleyes: ... und manchmal hat man als Refi ja auch erst zur 3. Stunde.


    Viele Grüße,


    carla

    Nehmen Sie die Menschen so wie sie sind.
    Es gibt keine anderen

    Einmal editiert, zuletzt von carla ()

  • Hallo Julietx


    Also ich muß auch jeden Tag mind 50 min pendeln. Und ich muß dir sagen, ich genieße diese Zeit.... Das ist so ziemliche die einzigste Zeit, in der ich mal ein Buch lesen kann, daß nicht Schul-oder Refspezifisch ist. Ab und zu benutz ich auch die Zeit was vorzubereiten, allerdings versuch ich das zu vermeiden, da das nur stresst. Ich komm eigentlich immer ganz ausgeglichen zur SChule, weil ich mithilfe des Buchs gut abschalten kann. Der Rückweg ist manchmal etwas nervig, aber auch dem kann ich was Positives abgewinnen: mit jedem km der zurückgelegt wird entfern ich mich auch ein wenig im Kopf von der Schule und komm einigermassen ausgeglichen zu Hause an.


    Ob das auch bei dir so sein wird weiß ich nicht - jeder Mensch ist anders.
    Viel wichtiger als das Pendeln find ich,daß du um dich Freunde vielleicht auch Familie haben solltest. Also wenn Du in der Stadt, in der du wohnen willst viele Freunde hast, dann los!!! Das Pendeln kriegst du hin, aber Freunde um sich zu haben, die einem im richtigen Leben halten ist echt wichtig im Ref!



    Liebe Grüße


    Kiki

    The only time my education was interrupted was, when I was at school. - Mark Twain


    The only time my education was interrupted was, when I was a teacher trainee in Germany!!! - Kiki

  • Meine Erfahrung im Referendariat war, dass ich von der Stadt, in der ich wohne, nur noch ganz wenig sehe. Genau genommen hätte ich das Ref auf dem Mond machen können, ich hätt nicht viel davon mitbekommen.


    Die Schule sollte aber möglichst leicht und schnell erreichtbar sein.


    Referendarsleben ist gänzlich anders als Studentenleben. Daher wäre mir die Stadt eher egal.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Ja, dem Remus würde ich mich anschließen. Du kommst eigentlich kaum dazu, mit Freunden was zu machen. Daher ist die Stadt wirklich egal. Außerdem fehlen dir am Tag dann mind. 1,5 Stunden für die Vorbereitung, abgesehen davon, dass Autofahren ja auch ganz schön stressen oder nerven kann.


    Gela

  • Jetzt pendele ich täglich mit dem Wagen, ca. 30 Minuten Landstraße. DAS empfinde ich meist als Erholung, da ich azyklisch fahre, also freie Strecke habe...let the engines roar! :D

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

  • hmmm, ja, diese vor- und nachteile beschäftigen mich eben auch. obwohl ich jetzt doch über die bisher mehrheitlich positiven meinungen überrascht bin! :P


    aber als sehr großen vorteil sehe ich auch, dass ich in der wahl-stadt schon vorhandene sozialstrukturen hätte: freunde, ärzte, einkaufen, fahrten und wege, leben und wohlfühlen... :D


    bin gespannt über weitere meinungen!!!

  • Ich pendle auch - zur Schule sind es ca. 30 Minuten mit dem AUto, zum Seminar (1x pro Woche) über 50 Minuten. Ich bin aber froh, in meiner Stadt wohnen geblieben zu sein, weil ich doch noch die Gelegenheit haben will, mich mit Freunden etc. zu treffen. Und ich bin auch froh, nicht unbedingt Schüler zu treffen, wenn ich aus Umkleidkabinen trete, abends weggehe und ggf. auch etwas trinke (vielleicht auch etwas mehr )

  • Ich fahre auch antizyklisch 35-40 Minuten mit dem Auto zu Schule und Seminar, für mich ist das ok und garnicht stressig. Die erhöhten Benzinkosten trotz schmalem Refgehalt ist mir mein Wohnort wert.

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • hallo julietx :)


    da meine refschule damals sogar nochmal mindestens 30 minuten vom seminarort entfernt war dachte ich, da kann ich eh gleich zu haus wohnen bleiben.


    hinweg morgens zur schule: gute 50 minuten - wenn das wetter (und somit die anderen verkehrsteilnehmer) mitspielte.
    mit öffis gabs da nämlich kein hinkommen (also nicht unter einer stunde mehr zeitaufwand, und das lohnt ja nun gar nicht..), rückweg ebenso.
    ich kann mich den anderen anschließen, ich hab die zeit im auto genossen, bzw sinnvoll genutzt, indem ich mit den schulischen problemen eher abschließen konnte und sie nicht alle mit nach haus geschleppt hab.


    allerdings gabs zu den einzelnen seminaren noch eine menge fahrerei, sodass ich dann abends um 18 uhr noch etwa 1 1/2 stunden nach haus fahren musste, und ich muss sagen, auf dauer hat das genervt! X(
    oft hätte ich die zeit sinnvoller nutzen können/ wollen/ sollen!
    zum glück war mein ref nur anderthalb jahre lang..


    aber das geld was man da an benzin verfährt sollte man nicht unterschätzen.
    wenn ich mal eine spritrechnung von nur 200€ im monat hatte war das wenig.


    heute als ref würde ich mir vor (schul-) ort eine wohnung nehmen und am we nach haus fahren. das spart geld und zeit die man im ref gut brauchen kann!


    sabi

  • Besonders im Prüfungszeitraum ist eine kurze Entfernung zur Schule durchaus hilfreich, falls man noch schnell mal Kopien braucht, den Raum herrichten möchte oder für die Vorbereitung im Medienraum stöbern will...

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Hallo julietx,


    ich liste einfach mal ein paar Vor- und Nachteile auf, die sich aus meinen Erfahrungen und denen einiger Mitreferendare ergeben:


    Wohnort = Seminar-/Schulort
    + kurze Fahrtwege z.B. bei Winterwetter, vor Unterrichtsbesuchen, bei nachmittäglichen Konferenzen
    + Mitrefendare vor Ort, mit denen man sich mal eben treffen kann (Besprechung von UB's/Entwürfen, 'Bequatschen' von Problemen etc.)


    - ungeliebte Stadt (ging mir auch so), Unlust kann sich allgemein auf die Motivation übertragen
    - Freundeskreis nicht in der Nähe, keine Ablenkung, kaum Zeit, diese Freundschaften zu pflegen


    Probier das Pendeln einfach aus. Vielleicht hast du Glück und es kommt noch jemand aus deiner Stadt. Ich habe einige erlebt, die sich dann mit der Fahrerei abgewechselt haben bzw. die sich für die Prüfungsphase ein Zimmer am Seminarort geteilt haben.


    Talida

  • Hallo julietx,


    bin massiv pendelgeprüft (1 1/2 - 2 Stunden PRO STRECKE), ging nicht anders, weil man sich in gesetzterem Alter nicht mehr so ohne weiteres von seinem Freund trennen will und überhaupt. Hab die Zeit oft mit Lesen verbracht, was schön war, oder auch mit UNterrichtsplanung. Korrigieren u. dgl. ging eher nicht, höchstens der erste Durchgang (nur lesen und Stapelchen machen). Es ging alles irgendwie, aber ich muss sagen, ich bin froh, dass die Zeit fast vorbei ist. Die Strecke war wirklich zu lang. Allerdings: Die Distanz zum Schulort fand ich auch sehr nützlich - irgendwie möcht ich meinen Schülern bzw. Ausbildern weder in der Sauna noch abends in der Kneipe begegnen, und das ist die Fahrt fast wert. Schade nur: Am Sozialleben der Schule teilzunehmen war schwierig, hab dann öfter bei Kollegen übernachtet (was dann wieder sehr nett war).


    Pendelt Wolkenstein heut irgendwie zwischen Meinungen? Ja und Nein. Wolkenstein hat Bewerbungstermine im Kopf und ist nicht ganz brauchbar...


    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Ich bin zum Ref in eine neue Stadt gezogen, die wirklich nicht schön oder attraktiv ist. Ansonsten hätte ich ca. 50 Minuten pendeln müssen (zwei meiner Kollegen machen dies täglich. Wenn ich aufstehe, sind die schon auf der Autobahn!)


    Ich habe bisher außer ein paar Kollegen/Mitreferendaren noch keine Leute kennengelernt und bin am Wochenende oft in meiner alten Heimat. In der Woche habe ich aber eh nicht die Zeit oder auch die Muße, irgendetwas zu unternehmen. Die Stadt in der ich wohne ist im Moment echt unwichtig. Die Lebensmittelgeschäfte sehen überall gleich aus....


    Ich bin froh, in der Nähe der Schule zu wohnen, die ich sogar mit dem Rad erreichen kann. Wie Alias schon sagte, kann man noch mal schnell in die Schule, bzw. zwischen Konferenzen/Nachmittagsveranstaltungen auch noch mal nach Hause.


    Viel Erfolg bei Deiner Enstscheidung,
    Eresa

    Zukunft ist für alle gut. (Harald Schmidt)

  • Zitat

    Talida schrieb am 06.01.2005 20:55:



    ich liste einfach mal ein paar Vor- und Nachteile auf, die sich aus meinen Erfahrungen und denen einiger Mitreferendare ergeben:


    Zu Talidas Auflistung möchte ich noch ergänzen:


    Ein absoluter Vorteil des Pendelns ist, dass man wirklich den räumlichen Abstand nicht nur zur Schule an sich, sondern im Speziellen auch den Abstand zu Kindern und Eltern hat!
    Wie genieße ich es oft, in meinem Wohnort "inkognito" :D einkaufen und spazieren gehen zu können, ohne ständig meinen Namen hören zu müssen. Manchmal bietet es sich an, Einkäufe etc. am Schulort zu erledigen, das ist teilweise echt anstrengend und wenig erbaulich, weil man ständig auf Schüler, ehemalige Schüler, Eltern, ehemalige Eltern... trifft.
    Hinzu kommt, dass ich in früheren Jahrgängen teilweise recht nervige Elternschaften hatte, die mich zuweilen xmal am Tag mit Anrufen bombardierten, denen hätte ich durchaus zugetraut, auch bei mir anzuklingeln, wäre ich räumlich "greifbar" gewesen... :rolleyes:


    Andererseits ist Pendeln besonders dann ausgesprochen nervig, wenn du aufs Auto angewiesen bist, wie ich. Ich fahre (einfache Strecke) 50 Minuten Stadtverkehr (!) und komme oftmals schon gestresst in der Schule an.


    Für mich wäre es optimal, wenn der Schulort nicht der Wohnort ist, diese aber nicht allzuweit auseinanderliegen. Ist aber alles Glücksache, in erster Linie bin ich froh, überhaupt eine Stelle zu haben!


    Dir viel Glück wünscht
    Lea

  • Vor jeder Entscheidung solltest du auch noch bedenken, dass Schulort ja nicht unbedingt gleich Seminarort ist. Einmal oder zwei mal in der Woche eine Stunde oder so zum Seminar zu fahren ist sicher kein (großes) Problem. Jeden Morgen zur Schule vielleicht ein anderes?
    Ich finde dieses Thema ebenfalls sehr interessant. Der mir zugewiesene, von mir nicht gewünschte Seminarort liegt etwa 40 Minuten entfernt, die Schulen zwischen 20 (gut mit der Bahn vor der Tür zu erreichen) und 50 min (nur über Landstraße und Baustellen-Autobahn). Bei mir hängt von der Schule wesentlich mehr ab als vom Seminar, ich werde aber sicher erstmal auch nicht umziehen. (Wenn's unerträglich wird, muss ich nochmal drüber nachdenken) Ich denke, das Referendariat ist ja doch eine begrenzte Zeit, so dass das zu überstehen ist.
    Gruß! Delphine

  • Hallo zusammen,


    zum Thema Pendeln moechte ich gern etwas mehr wissen. Ich were voraussichtlich im naechsten Sommer aus den USA nach Deutschland zurueck, um das Referendariat anzufangen. Nun kenne ich absolut niemanden in den Bundeslaendersn, die fuer mich in Frage kommen. Wie habt ihr das gemacht mit der Wohnungssuche? Ich meine, man erfaehrt frueh oder sehr spaet erstmal den Seminarort und erst danach die Schule. Habt ihr eine Wohnung am Seminarort gesucht mit dem Risiko ziemlich nah oder sehr weit entfernt von der Schule zu sein? Und wie sind die Fahrtkosten mit einem Referendariatsgehalt zu finanzieren (weder Bahn noch Benzin sind heutzutage guenstig, Autoanschaffung und -reparaturen brauche ich nicht erwaehnen)?


    Liebe Gruesse und ein schoener Abend
    Laura

  • Hallo,


    auch ich interessiere mich dafür wie ihr neben Miete, Essen, Bücher, Telefon, Krankenversicherung und Spaß auch noch das Geld für ein Auto aufbringt.
    Ich denke auch manchmal darüber nach mir eins anzuschaffen, wenn die zukünftige Schule zu weit weg sein sollte. Aber dann denke ich immer auch, daß es nicht zu finanzieren ist.

  • Hallo, kann mich den positiven Meinungen nur anschließen! Hatte im ersten Refjahr 1 1/4 Stunde Fahrweg (einfache Strecke) und jetzt 1 Stunde (allerdings nur mit dem Auto, mit der Bahn dauert länger) Und ich muss sagen, ich bereue es nicht, nicht umgezogen zu sein. Ich habe hier meinen Freund, mein soziales Umfeld, und das ist für mich viel höher einzuschätzen als ein kurzer Fahrweg. Zumal der Abstand von der Schule - wie bereits erwähnt - positiv ist. Einzig jetzt im Winter bete ich immer, dass es bitte, bitte nicht schneien soll!!
    Spritgeld ist zwar teuer, es ist aber finanzierbar, meiner Meinung nach. Ins Seminar muss man eh nicht so oft, und es ist auch eine begrenzte Zeit. Wie es bei einer festen Stelle aussehen soll, darüber wage ich auch noch kein Urteil.


    Also ganz klar - pro Pendeln! :D


    Gruß Anna

Werbung