Darf SL die Lehrkräfte zwingen einen Laptop einzusetzen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich riskiere lieber teams, als das ich mich mit Logineo rumärgere. ;)


    Nachtrag: ich habe heute ein paar Anläufe gemacht, um die Smartboard-Diskussion auszulagern. Aber es ist .... aufwändig. Vielleicht gibt es in den nächsten Tagen ja keine neuen Corona-Fälle, dann habe ich im Büro mal Zeit dafür.

  • Ich riskiere lieber teams, als das ich mich mit Logineo rumärgere. ;)


    Nachtrag: ich habe heute ein paar Anläufe gemacht, um die Smartboard-Diskussion auszulagern. Aber es ist .... aufwändig. Vielleicht gibt es in den nächsten Tagen ja keine neuen Corona-Fälle, dann habe ich im Büro mal Zeit dafür.

    I feel you. Deswegen "zwinge" (kann ich als behördlicher DSB eh nicht) ich auch keinen zu irgendwas.

  • Du bist da die falsche Stelle, aber genau dieses vermeintliche "Schonen" und Wegducken ist das Problem.

    1. Defakto führte es dazu, dass ein Hersteller sich über die Gesetzgebung stellte und die Rahmenbedingungen diktiert.
    2. Es führt dazu, dass die miesen offiziellen Alternativen nicht mit dem nötigen Nachdruck entbugged und verbessert werden, weil der Großteil der Nutzer ausweicht und deshalb keine Dringlichkeit für Verbesserungen herrscht.
    3. Es führt auch zu Rückschritten bei MS, denn die hatten schon einmal eine datenschutzkonforme Lösung für Deutschland. Die wurde nur vor ein paar Jahren eingestellt, nur um jetzt mit großem Tamtam in abgewandelter Form wieder angeboten zu werden, wo die Luft langsam dünner wird.
    4. Es untergräbt das allgemeine Vertrauen in unsere Gesetze, wenn sie nur nach Rosinenpicker-Manier beachtet werden.
    5. Es nährt das Narrativ, dass Datenschutz schlecht und an allen Problemen Schuld ist, denn es lebt die vermeintliche Lösung vor, dass alles gut wird, wenn man ihn misachtet.
  • Es führt dazu, dass die miesen offiziellen Alternativen nicht mit dem nötigen Nachdruck entbugged und verbessert werden, weil der Großteil der Nutzer ausweicht und deshalb keine Dringlichkeit für Verbesserungen herrscht.

    Ich sehe es genau andersrum:

    Die User stimmen mit den Füßen ab und zeigen unserer Landesregierung, daß deren Alternative, sprich Logineo, schlicht für den Schulalltag untauglich ist. Unter Last brechen die Server zusammen, die Bugs sind grundlegend und wesentliche Funktionalitäten fehlen.

    Kurzum: Logineo ist noch soweit davon entfernt alltagstauglich zu sein, daß es keinen Sinn macht darin Lehrerarbeitsstunden zu versenken. Ich arbeite nicht zu den „eh da“-Kosten und die anderen Kollegen hier hoffentlich auch nicht.

    Als bei uns an der Schule die Runde machte, daß die Entwickler von Logineo selber mit Teams arbeiten, war das der letzte Sargnagel für Logineo.


    Für mich ist Logineo der verbohrte Versuch einiger ideologisch Verblendeterer unter dem Deckmantel des Datenschutzes der Gesellschaft ihren Willen aufzuzwingen, vergleichbar mit dem Gendersternchen oder dem Versuch in der öffentlichen Verwaltung Linux durchzuboxen, nur um dann feststellen zu müssen, daß das nicht funktioniert, eben weil die User mit den Füßen abstimmen oder eben unter Zwang innerlich kündigen.


    Es nährt das Narrativ, dass Datenschutz schlecht und an allen Problemen Schuld ist

    An allen Problemen sicher nicht, an manchen aber schon. Ich muß zugeben, daß ich selber mit dem Datenschutz auf Kriegsfuß stehe seit einem Krankenhausaufenthalt 1998. Ich lag in einem Zweibettzimmer, wir beide sollten an dem Tag operiert werden, Namensschilder an den Betten waren aus Datenschutzgründen verboten und der Pfleger kam rein und wollte mich mit den Worten „Auf gehts Hr. Schmidt“, in den OP schieben. Ich habe ihn nur noch angefaucht: „Schmidt ist der da!!!“ und auf das andere Bett gezeigt. Die Wirkung der Beruhigungsmittel war schlagartig weg. Unten in OP vor der Narkose habe ich dann die OP-Schwester gefragt: „Sagen sie mir wer hier liegen soll und was operiert wird?“ Ich habe extra so gefragt, damit sie mir meinen Namen sagen muß und nicht einfach mit ja oder nein antworten kann.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich ist Logineo der verbohrte Versuch einiger ideologisch Verblendeterer unter dem Deckmantel des Datenschutzes der Gesellschaft ihren Willen aufzuzwingen, vergleichbar mit dem Gendersternchen oder dem Versuch in der öffentlichen Verwaltung Linux durchzuboxen, nur um dann feststellen zu müssen, daß das nicht funktioniert, eben weil die User mit den Füßen abstimmen oder eben unter Zwang innerlich kündigen.

    Naja, jetzt übertreibst du mal wieder. ;)

  • kleiner gruener frosch

    Die Diskussion um Logineo erinnert mich halt an die Diskussion um LiMux. Da sollte auf politischen Druck hin die komplette Verwaltung der Stadt München auf Linux umgestellt werden. Nach 17 Jahren mußte die Politik dann aber doch einsehen, daß eine funktionierende Verwaltung (eben mit Windows) wichtiger ist als die politische Ideologie.


    —> https://www.heise.de/amp/meldu…vor-die-Tuer-3900439.html

    • Offizieller Beitrag

    Mit dem Begriff Datenschutz verbinden sich einige sehr abstruse Eigenkonzepte derjenigen, die ihn anführen.

    Ich bin mittlerweile soweit, dass ich sage, wer bei Facebook, Tiktok, Instagramm, WhatsApp und Co. ist, nicht allen Ernstes im Bereich öffentlicher Einrichtungen mit Datenschutz kommen kann. Einem kommerziellen Anbieter hier eher zu vertrauen bzw. auf den Datenschutz zu pfeifen, weil einem die Nützlichkeit der App wichtiger ist, als einer Behörde zeugt von dem mittlerweile ja "hoffähigen" Generalverdacht gegenüber allen öffentlichen Institutionen.

  • Unten in OP vor der Narkose habe ich dann die OP-Schwester gefragt: „Sagen sie mir wer hier liegen soll und was operiert wird?“ Ich habe extra so gefragt, damit sie mir meinen Namen sagen muß und nicht einfach mit ja oder nein antworten kann

    Ich habe es immer so erlebt, dass man vor der Narkose nochmal nach Namen, Geburtsdatum und dem geplanten Eingriff gefragt wird.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich bin mittlerweile soweit, dass ich sage, wer bei Facebook, Tiktok, Instagramm, WhatsApp und Co. ist, nicht allen Ernstes im Bereich öffentlicher Einrichtungen mit Datenschutz kommen kann.

    Sagen wir mal so: Wir haben an der Schule auch ein "richtig sicheres" Verwaltungsnetz. Die Verwaltung ist so sicher, daß USB-Sticks nicht akzeptiert werden, so daß man sich alle notwendigen Dateien per eMail selber zuschicken muß. Dabei muß man dann vorher aber auch ggf. manuell die Dateiendungen abändern, weil Zip- und manche anderen Dateien vom eMail-Filter zurückgewiesen werden. Das System ist dermaßen sicher, daß die KuK einen größtmöglichen Bogen um das System machen, weil die Handhabbarkeit massiv unter den Sicherheitsrichtlinien leidet. Außer für Schild NRW ist das Verwaltungsnetz für nichts zu gebrauchen. Mahnverfahren, Login-Listen, unterjährige Notenerfassung, ... haben wir alles ausgelagert.


    Wie gesagt: Die User stimmen mit den Füßen ab, weil er irgendwie den Alltagsbetrieb am Laufen halten muß.

  • Du bist da die falsche Stelle, aber genau dieses vermeintliche "Schonen" und Wegducken ist das Problem.

    1. Defakto führte es dazu, dass ein Hersteller sich über die Gesetzgebung stellte und die Rahmenbedingungen diktiert.
    2. Es führt dazu, dass die miesen offiziellen Alternativen nicht mit dem nötigen Nachdruck entbugged und verbessert werden, weil der Großteil der Nutzer ausweicht und deshalb keine Dringlichkeit für Verbesserungen herrscht.
    3. Es führt auch zu Rückschritten bei MS, denn die hatten schon einmal eine datenschutzkonforme Lösung für Deutschland. Die wurde nur vor ein paar Jahren eingestellt, nur um jetzt mit großem Tamtam in abgewandelter Form wieder angeboten zu werden, wo die Luft langsam dünner wird.
    4. Es untergräbt das allgemeine Vertrauen in unsere Gesetze, wenn sie nur nach Rosinenpicker-Manier beachtet werden.
    5. Es nährt das Narrativ, dass Datenschutz schlecht und an allen Problemen Schuld ist, denn es lebt die vermeintliche Lösung vor, dass alles gut wird, wenn man ihn misachtet.

    Joah, aber den Schüler:innen von heute auf morgen den Distanz-Unterricht unmöglich machen? Neee. Da muss die Landesdatenschutzbeauftragte halt Druck machen, dass man von politischer Seite den Schulen entsprechende Räume ermöglicht, um in Ruhe umzustellen. Da werde ich als für eine kleine Region zuständiger DSB nicht den entsprechenden Druck aufbauen können.


    Und zu 3: Nein, die gibt es genau nicht. Denn aufgrund der US-amerikanischen Gesetzeslage ist es einfach unmöglich für MS, der europäischen DSGVO zu genügen. Eine Hintertür für geheimdienstliche Anfragen von nichteuropäischen Ländern ist nämlich schlicht nicht machbar.


    An allen Problemen sicher nicht, an manchen aber schon. Ich muß zugeben, daß ich selber mit dem Datenschutz auf Kriegsfuß stehe seit einem Krankenhausaufenthalt 1998. Ich lag in einem Zweibettzimmer, wir beide sollten an dem Tag operiert werden, Namensschilder an den Betten waren aus Datenschutzgründen verboten und der Pfleger kam rein und wollte mich mit den Worten „Auf gehts Hr. Schmidt“, in den OP schieben. Ich habe ihn nur noch angefaucht: „Schmidt ist der da!!!“ und auf das andere Bett gezeigt. Die Wirkung der Beruhigungsmittel war schlagartig weg. Unten in OP vor der Narkose habe ich dann die OP-Schwester gefragt: „Sagen sie mir wer hier liegen soll und was operiert wird?“ Ich habe extra so gefragt, damit sie mir meinen Namen sagen muß und nicht einfach mit ja oder nein antworten kann.

    Das ist halt auch kein "Datenschutz", sondern Unfug. Ich habe letztens auch erlebt, dass unsere Verwaltung uns als Schulausschuss (sachkundiger Bürger...) uns auch sagte, dass X nicht ginge, weil Datenschutz. Daraufhin habe ich in öffentlicher Sitzung darauf hingewiesen, dass sie mal bitte solche Schutzbehauptungen lassen sollen.


    Wo Datenschutz echt betroffen ist: Universitäten machen ein Riesengewese um ihre Klausuren und dringen dabei derart massiv in die Privatsphäre ihrer Studierenden ein (bis hin zur erzwungenen Installation von Spyware), dass es schon nicht mehr feierlich ist.

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