Seiteneinstieg Sachsen, Berufsschule als E-Ing, Erfahrungswerte gesucht

  • Ich interessiere mich derzeit für den Seiteneinstieg in Sachsen als Lehrer für Berufsschulen.


    tldr: Hat man immer noch recht gute Chancen als Elektroingenieur in Sachsen, als Seiteneinsteiger im ländlichen Bereich, für den Berufsschullehrer?


    Mir fehlt in meinem derzeitigen Beruf leider das menschliche und der Sinn überhaupt. Außerdem will ich gerne zurück nach Sachsen aus familiären Gründen. Ich habe allerdings keine wirklich belegbaren Erfahrungen im Unterrichten. Zwar hat es mir schon immer Spaß gemacht Kommilitonen den Stoff zu erklären (Insbesondere beim Informatikanteil), aber ich war nie Tutor. Im derzeitigen Beruf erkläre ich Kunden recht oft, was sie machen müssen und bereite zum Teil dafür Präsentationen vor. Ich kann hier nur sagen, dass es mir einfach Spaß macht (Insbesondere mit dem Einsatz von Medien wie PowerPoint, Tafelbilder/Journal, oder auch Tools wie Matlab oder Geogebra usw ...). Ich habe es auch in der Uni immer geleibt irgendwas auszuarbeiten, mir Wissen anzueignen und eine Präsentation mit anschließender Diskussion zu starten. Im Familien- und Freundeskreis bin ich der Ansprechparter für alles was IT und Technik ist und ich schule die Leute auch (meist) recht erfolgreich ;) . Aber das ist alles nicht wirklich belegbar und vielleicht auch nicht relevant ...


    Ich selbst habe einen ziemlich umfangreichen Bildungsweg:

    - Grundschule und Realschule

    - Berufliches Gymnasium (Technik)

    - Eine technische Berufsausbildung (Berufsschule)

    - Ein Diplomingenieur-Studium (10 Semester), Elektro-und Informationstechnik an einer TU

    - Einige Jahre in der Wissenschaft gearbeitet (Technisch, für die Automobilindustrie)

    - Derzeit direkt beim OEM in der Entwicklung (3 Jahre)


    Ich habe ein sehr breites Expertenwissen im Bereich Automatisierungstechnik, Energietechnik und kann sowohl gut in Hochsprachen wie auch hardwarenahen Programmiersprachen programmieren. Ich stelle mir also Elektrotechnik oder Informatik als Fächer vor. Ich habe als Schüler selbst, die Berufsschule geliebt, weil es oft eine praktische Tätigkeit gab.


    Ich würde auch gern im ländlichen Bereich arbeiten, Großstädte sind nicht unbedingt meins.


    Ich frage mich nun wie die Chancen überhaupt für mich stehen?


    - gibt es Pluspunkte wegen meiner Praxiserfahrung?

    - ist der lange Bildungsweg überhaupt hilfreich? Ich habe immerhin viel gesehen aber es ist auch schon etwas her ...

    - da ich keine belegbaren pädagogischen Erfahrungen habe, werde ich sicher recht weit unten in der Liste stehen, oder?


    Außerdem interessieren mich natürlich die Erfahrungen von Ingenieuren die als Seiteneinsteiger zum Lehrerberuf gekommen sind. Speziell in Sachsen?

    - wie läuft der Bewerbungsprozess?

    - seid ihr abgelehnt worden und wie war euer "Profil"?

    - was waren eure Erfahrungen in der Pädagogik vor dem Start als Lehrer?


    Und gibt es vielleicht irgendwo Statistiken, wie viele Quereinsteiger aus der Technik genommen worden sind?


    Vielen Dank!

  • In NRW würdest du mit Kusshand genommen werden ;)


    Sachsen keine Ahnung, aber grundsätzlich wäre das sonst tatsächlich noch eine Option. Also OBAS in NRW und danach hast du dein 2. Staatsexamen und kannst dich im Prinzip überall bewerben.

  • Moment, hier wird keiner abgeworben! Natürlich kommst du nach Sachsen!


    Wobei du mit deiner Vorbildung auch einen richtig guten Job bekämest:pirat:


    Aber wenn es denn Lehrer sein soll, ruf hier an:


    https://www.lehrerbildung.sachsen.de/15764.htm


    Interessanter als deine päd. Vorbildung wird deine Uni-Ausbildung (sprich anrechenbare Fächer) sein. Bedarf findest du auch auf der Homepage, z. B. werden E-Technik und Informatik gesucht. Go for it!

  • Für den Job als Berufsschullehrer ist deine Praxiserfahrung Gold wert. Wir würden dich direkt einstellen, wenn du einen Master hast. Gerade hatten wir noch 2 Stellen ausgeschrieben.


    Mit dem Seiteneinstieg in Sachsen kenne ich mich nicht aus. Dürfte aber genauso funktionieren, wie in NRW. Der Mangel an ET ist deutschlandweit groß.

    Viel Erfolg!

  • Vielen herzlichen Dank für die Infos.


    Ja ich habe ein TU-Diplom (Master-äquivalent). Die TU Dresden stellt in den allermeisten Ingenieurwissenschaften übrigens nach wie vor das klassische Diplom aus (Besonderheit im sächsischen Hochschulgesetz erlaubt einstufigen Abschluss, trotz Bologna).


    Ich denke mal, dass ich nur ein Fach anerkannt bekomme (Elektro- und Informationstechnik). Für Informatik könnten die Credit Points zu wenig sein. Das werd ich dann ja sehen. Die Bewerbungsphase ist ja schon im nächsten Monat und ich denke mal ab Februar weiss ich schon mehr.


    Ich kann dann ja mal grob berichten, wie es gelaufen ist. ;)

  • Ein Diplomingenieur-Studium (10 Semester), Elektro-und Informationstechnik an einer TU


    Elektro- und Informationstechnik

    Ist das in Sachsen ein gemeinsames Fach?


    In NRW gibt es Informationstechnik als kleine berufliche Fachrichtung (also anerkanntes zweites Fach) zu Elektrotechnik bzw. Maschinenbautechnik.

    Für Informatik könnten die Credit Points zu wenig sein.

    Kommt am Ende oft trotzdem mit bei rum. Aber nach der Ausbildung ist dann eh vieles Anders.


    Viel Erfolg!

  • Ja genau, an Berufsschulen ist ein Fach "Elektro- und Informationstechnik". So heißt auch mein absolvierter Studiengang und zufälligerweise enthält es auch haargenau die gleichen Module, die die Lehramtsstudierenden studieren (Bei uns saßen damals auch angehende Lehrer in den Vorlesungen). ;)

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