Auswertungsgespräch nach UB! Checkliste??

  • Hallöchen,
    habe gerade einen UB in Mathe hinter mich gebracht!
    War soweit ganz in Ordnung!!!


    Allerdings hat mir meine FSL gesagt ich müsste noch an meiner Stundenreflexion arbeiten!!! Allerdings äußerte sie sich (auch nach meinem Nachfragen) nicht konkret!!!
    Bei uns läft das so, dass nach der gehaltenen Stunde erst ich etwas sage und dann die FSL.
    Nun würde mich mal interessieren auf was man denn besonders achten muss, bei der Auswertung! Gibt es da irgentwie eine Checkliste, Literatur o.ä.?? Wie läuft die Rfelexion bei euch so ab?


    Vielen Dank für eure Hilfe!


    Liebe Grüße

    [FONT=comic sans ms][B][COLOR=darkblue]Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Nachdem ich mal das Gefühl hatte (?), dass ich mich nach Lehrproben nicht richtig einschätzen kann, hat mir Heike einen recht ausführlichen Tipp für die Nachbesprechung gegeben. Ich weiß nicht, wie man verlinkt, aber wenn du meinen Namen unter der Suche eingibst, müsste unter den Trillionen von Fragen auch etwas in der Art wie "Kann mich nicht einschätzen" sein, da findest du das dann.

  • Ne Checkliste kenne ich auch nicht, es ist auch ganz normal, dass das beim ersten UB noch nicht so gut läuft.
    Meine Stellungnahmen werden aber öfter gelobt, so dass ich ja mal erzählen kann, wie ich das mache. Wenn ich die Stunde geplant hab schaue ich mir (meist am Vorabend des UBs) noch mal in Ruhe den Stundenverlauf an und schreibe mir kleine Karteikarten, die ich dann in die Stellungnahme mit hineinnehme. Ich schaue mir die verschiedenen Artikulationsphasen an und analysiere sie im Hinblick auf das Unterrichtsziel, überlege auch schon, was möglicherweise schief laufen könnte. Dazu schreibe ich mir auf die Karten kurze Leitfragen und auch Autoren, mit denen ich meine unterrichtlichen Entscheidungen begründen kann. In der Stellungnahme gehe ich dann von Karte zu Karte. Ich sage, wie die entsprechende Phase die Schüler dem Ziel näher gebracht hat (oder näher bringen sollte). Ich begründe an Hand der Fachdidaktik, warum ich meine Planungsentscheidungen so und nicht anders getroffen habe. Schließlich gehe ich darauf ein, was ggf. anders gelaufen ist als geplant. Wenn möglich begründe ich, was da schief lief und zeige Alternativen auf. Wenn ich alle Karten durch hab (meistens etwa 5-6, es gibt auch Karten für die Medien etc. - wie es die Stunde grad hergibt), stelle ich abschließend fest, ob das Stundenziel erreicht ist oder nicht.
    War das jetzt verständlich? Wenn nicht, frag ruhig nochmal nach.


    LG
    Britta

  • Also ich mache das immer so:


    Ich nehme mir Stundenplanung und hangele mich daran entlang. konkret:


    1. erste Einschätzung zur Stunde
    2. Stundenziele jedes einzeln (wenn erreicht sag ich nix weiter dazu)
    3. Verlaufsplan
    4. eventuell verwendete Materialen (gut, schlecht, Verbesserung, ...)
    5. Lehrerverhalten (Stimme, schüleransprache, ...)
    6. Fazit inklusive Verbesserungsvorschläge


    Worauf meine Fachleiter total stehen ist, wenn man ne Gliederung der Reflexion voranstellt und man sich dann auch an diese hält.


    Mir fällt es Gott sei Dank nicht so schwer meine stunden kritisch zu beleuchten, aberals Tipp kann ich die nur mitgeben, dir vorher schon etwas zur reflexion zu überlegen. was könnte warum schief laufen oder so! Ach ja, Kritik kann auch positiv sein, vergiss das nicht. Ab und an darf man sich auch ruhig mal selbst loben. (natürlich nur wenn es gerechtfertigt ist)


    Hoffe ich konnte dir helfen!


    LG Sunny!

    Tschacka!


    <img src="http://img113.imageshack.us/img113/6624/zwanzigklein7xb.jpg">

  • Ich habe das früher immer so gemacht, daß ich zu folgenden Punkten was gesagt habe:


    1) Gliederung der folgenden Reflexion nennen


    2) Durchführung der Stunde (Gesamtgefühl, Entsprechung Planung / Durchführung, Abweichungen)


    3) Qualität der Medien (Verständnisschwierigkeiten, zusätzliche Hilfen)


    4) Steuerung des Unterrichts
    a. Impulse (offen, eng, suggestiv, mehrfach, Echo, W-Fragen, Leitfrage)
    b. Unterrichtsstil (klar, unklar, lehrerzentriert, schülerorientiert, kognitiv, affektiv)


    5) Lehrerverhalten (sicher, unsicher, Mimik, Gestik, Sprache)


    6) Schülerverhalten (Motivation, Mitarbeitskurve, Interaktion untereinander, Disziplinprobleme, Leistungsgefälle, Einbeziehung schwacher Schüler)


    7) Lernziele (Ergebnissicherung, Anforderungsniveau) -&gt; Auswertung von 3 Schülerarbeiten aus der Stunde


    Folgerungen für die nächste Stunde (Wie mache ich weiter?)


    9) Wiederholung (Was würde ich nicht wieder machen oder gerade doch?) / Alternativen (Wie hätte ich die Stunde anders halten können?)


    10) Planung (Tragfähigkeit, Ergänzungen Lerngruppe, Schwerpunkt inhaltlich / zeitlich richtig gesetzt, Kürzungen möglich)

    • Offizieller Beitrag

    Ich kopiere meinen von Aktenklammer erwähnten Beitrag nochmal hier rein, als Ergänzung:


    __________


    Selbstreflexion ist natürlich ein wichtiger part im Lehrerleben (auch später noch!), daher kann ich deine Besorgnis gut verstehen. Es ist aber häufig so, dass man gerade bei intensiv vorbereiteten Stunden - sprich UBs - systemblind wird. Das gilt vor allem dann, wenn man direkt danach etwas dazu sagen soll - oft hilft ein bisschen Abstand.


    Mein Tipp wäre, dass du das mal bei nicht so intensiv vorbereiteten Stunden für dich selbst und in Ruhe probierst. Lass dir nachmittags ein paar ausgewählte Stunden durch den Kopf gehen und mach das ruhig schriftlich in Form einer Liste.
    - Welche Lernziele hatte ich? Habe ich die alle erreicht? Woran kann ich das erkennen? - abhaken.


    - wie verlief die Kommunikation? Wer hat was gesagt? Kann ich mich daran erinnern? Wie habe ich dazu beigetragen? Habe ich die Beiträge verknüpft? Wie? - abhaken.


    - Habe ich mein Konzept geändert, als es nötig war? Wäre es nötig gewesen? An welchen Stellen, warum? War ich flexibel genug? - abhaken.


    Das ist sicher auch zum Teil Übung und kann auch allein praktiziert werden. Noch besser wäre es, mal ein paar Ref- Kollegen einzuladen und die Selbstreflexion einen Tag später mit deren Wahrnehmung zu vergleichen.


    Im Examen empfehle ich meinen Refs, die ich als 7. Prüfungsmitglied betreue, immer, bei der Nachbesprechung ganz langsam vorzugehen und erstmal kein Gesamturteil der Stunde (Damit war ich sehr zufrieden / unzufrieden) vorzunehmen. Sondern:


    Tief Luft holen und ganz langsam sprechen, dabei vom zentralen Lernziel aus langsam vorangehen.
    Etwa:
    "Mein Hauptlernziel habe ich erreicht, das konnte ich an Xs und Ys Beiträgen und den Ergebnissen A und B erkennen. Auch die LZ 1, 2, 3 habe ich erreicht (Ergebnisse oder Gesprächsteile nennen), damit kann ich also zufrieden sein. LZ 5 wurde aus Zeitgründen nur teilweise erreicht - ich habe mich an dieser Stelle entschlossen X zu tun, weil ich meinte, Z nicht mehr schaffen zu können. Alternativ hätte ich Y tun können, aber dann wäre das Ergebnis A) sehr ungenau ausgefallen oder hätte nicht mehr vertieft werden können." Und so weiter.


    Du hangelst dich also vom zentralen zu den untergeordneten Lernzielen, besprichst die Ergebnisse - also die zentralen Messwerte der Stunde - und dann kommst du zu den Details wie Kommunikationsabschnitte, Schülerverhalten, Tempo Umplanungen, Gesprächsbeiträge etc.


    Beim Sprechen wirst du dann, mit ein bisschen Übung, schon merken, ob du viele Punkte nennen musst, die nicht so wie erwartet verliefen (und ob sie besser oder schlechter liefen, als erwartet) - und kannst dann abschließend leichter zu einer angemessenen Eischätzung deiner Stunde kommen.


    So gehen übrigens auch die Fachleiter bei der Notenfindung vor: Sie gehen die Lerziele, die Ergebnisse und das Vorgehen nacheinander durch und kommen dann zu einem Notenvorschlag.


    Bisher haben mir die Refs, die das so gehalten haben, berichtet, dass es ganz gut geklappt hat und die Panik vor einer unstrukturierten oder kopflosen Reflexion genommen hat.
    Die meisten haben es im Examen auch ganz gut hinbekommen.


    Wichtig ist es auf jeden Fall, denn es kann bis zu 20 % der Note ausmachen!


    Hoffentlich hilft dir das ein bisschen,


    Heike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Hallo ihr Lieben!


    Vielen, vielen Dank für die tollen Hinweise!


    Ich glaube der nächste UB kann kommen :D

    [FONT=comic sans ms][B][COLOR=darkblue]Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

  • Wenn du magst kann ich mal meine alten Unterlagen heraussuchen....alt ist gut...hab im Februar mein Ref beendet. Da ich aber in der Reflexion nicht so strukturiert war, hab ich viele Tipps bekommen.
    Unter anderem diese reflexionskarten. Gibt es die nicht an deinem Seminar?


    gruß sarah

  • Hallo Sarah,


    also von Reflektionskarten habe ich bei uns noch nichts gehört! Bei uns wird glaub ich vorraus gesetzt, dass wir uns da selber bilden X(


    Wäre nett, wenn du mir noch ein paar kokretere Hinweise geben kannst! Vielen Dank!

    [FONT=comic sans ms][B][COLOR=darkblue]Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!

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